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Ehefrau eines Pornosüchtigen - und jetzt?
#31
(22.10.2020, 12:24)Milene schrieb: Rabitten, ich verstehe gut, was du meinst. Ich habe auch den Glauben an eine Komplette Heilung bei meinem Mann aufgegeben. Es gibt Männer, die schaffen sich von dem Pornokram zu distanzieren. Die es schaffen, davon loszukommen. Aber leider schaffen es nicht alle. Oder zumindest nicht dauerhaft. Mein Mann wird den Rest seines Lebens nun mal nur auf 18-Jährige Super Models stehen. Daran kann ich nichts ändern und das wird es auch sein, was ihn für immer anturnen wird. Da kann keine "normale Frau", auf Dauer mithalten und alles was nicht wie sein Traumbild aussieht, langweilt ihn und das liebt er nicht. Bei deinem Mann wird das nicht anders sein. Ihm gefällt nur der Pornosex, den er sieht und auf eine reale Frau, mit der er auch Kuscheln und Schmusen kann, die er im echten Leben lieben kann, will er nicht. Mir fallen dazu jetzt einige Worte ein, die ich besser nicht schreiben will, aber so jemand braucht kein Mensch. Es tut weh und wird auch eine lange Zeit weh tun, aber das Leben geht weiter und es gibt viele Männer, die gerne Kuscheln und sich Liebe wünschen. Ich hoffe, du wirst in Naher Zukunft einen netten, lieben Mann kennenlernen, der dir zeigt, wie schön Liebe sein kann.
Danke für deine Worte!

Eigentlich geht es mir recht gut, auf jeden Fall besser als noch vor ein paar Monaten. Es kommt und geht in Wellen. Mein Mann bedeutet mir noch viel, vermutlich weil es als Freundschaft zwischen uns angefangen hat, aber ich sehe ihn nicht mehr als Partner. Als Freund oder wie einen jüngeren Verwandten der Hilfe braucht, obwohl er ein Jahr älter als ich ist. Und obwohl mein Kopf das weiß, trauert mein Herz noch, einfach weil es so unnötig war, diese potenziell lebenslange Liebe mit so einem Dreck wie Pornos kaputt zu machen. Das nagt einfach noch an mir aber es wird mit der Zeit besser werden. Diese Hilflosigkeit daneben zu stehen und obwohl man sich abmüht und sich selbst dabei aufgibt am Ende doch so gut wie nichts ausrichten zu können, das macht mich fertig.
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#32
Deinen Schmerz verstehe ich gut. Mir geht bzw. ging es genau so. Wenn man jemanden an seiner Seite hat, der einem ziemlich deutlich zu verstehen gibt "ich will dich nicht, du bist nicht gut genug, du turnst mich nicht an, fass mich nicht an". Das ist grausam. Aber man muss sich immer wieder klar machen: Dieser Mensch ist krank und gestört. Wir Frauen sind gut genug und hübsch und liebenswert und tausende Männer auf dieser Welt, würde man die fragen, würden das einem auch bestätigen. Nur eben dieser eine Mann nicht, der in einer Fantasiewelt lebt und einen Scheiß auf das Herz, die Liebe, die Gemeinsamkeiten, die Werte und Gefühle gibt. Der NUR am Äußeren interessiert ist und nur eine Frau nach Alter und Aussehen beurteilt. Der sein Leben lang von Bett zu Bett oder Porno zu Porno springt, weil er nur dieses eine will...nicht aus Liebe, sondern sexueller Perversion.
Ich habe 2 Jahre Psychotherapie hinter mir und habe gelernt, mich zu distanzieren. Es ist nicht leicht, denn man verbindet doch auch schöne Jahre mit so einem Mann, es war ja nicht immer alles schlecht. Aber ich kann heute gar nicht mehr verstehen, wie sehr man sich erniedrigt und demütigen lässt und glaubt, man müsse jemanden helfen, der keine Hilfe annimmt.
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#33
(24.10.2020, 09:54)Milene schrieb: Deinen Schmerz verstehe ich gut. Mir geht bzw. ging es genau so. Wenn man jemanden an seiner Seite hat, der einem ziemlich deutlich zu verstehen gibt "ich will dich nicht, du bist nicht gut genug, du turnst mich nicht an, fass mich nicht an". Das ist grausam. Aber man muss sich immer wieder klar machen: Dieser Mensch ist krank und gestört. Wir Frauen sind gut genug und hübsch und liebenswert und tausende Männer auf dieser Welt, würde man die fragen, würden das einem auch bestätigen. Nur eben dieser eine Mann nicht, der in einer Fantasiewelt lebt und einen Scheiß auf das Herz, die Liebe, die Gemeinsamkeiten, die Werte und Gefühle gibt. Der NUR am Äußeren interessiert ist und nur eine Frau nach Alter und Aussehen beurteilt. Der sein Leben lang von Bett zu Bett oder Porno zu Porno springt, weil er nur dieses eine will...nicht aus Liebe, sondern sexueller Perversion.
Ich habe 2 Jahre Psychotherapie hinter mir und habe gelernt, mich zu distanzieren. Es ist nicht leicht, denn man verbindet doch auch schöne Jahre mit so einem Mann, es war ja nicht immer alles schlecht. Aber ich kann heute gar nicht mehr verstehen, wie sehr man sich erniedrigt und demütigen lässt und glaubt, man müsse jemanden helfen, der keine Hilfe annimmt.
Danke für deine Worte, Milene.
Ja, es ist verflucht schwer und am Ende fühlt man sich als der Verlierer des Ganzen. Man verliert die Person die man immer an seiner Seite gesehen hat, man verliert die Selbstachtung und steht komplett alleine da und muss wieder bei Null anfangen.
Ich hatte gehofft er würde sich noch um uns bemühen, aber er hat schnell durchblicken lassen, dass er sich jetzt nicht damit beschäftigen kann. Warum sollte ich also auf so jemanden warten?
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#34
Ich hab meinem Mann gestern ruhig gesagt, dass ich die Scheidung möchte. Ich habe keine partnerschaftlichen Gefühle mehr für ihn, nur freundschaftliche. Die Überraschung war groß, er hätte damit gar nicht gerechnet, dachte, er hätte noch mehr Zeit. Ich hatte gedacht es wäre ziemlich offensichtlich, dass da kein Fundament mehr für eine Beziehung ist. Habe ihm dann genau erklärt warum ich empfinde wie ich empfinde. Er meinte er würde es schon verstehen, aber müsse erst mal darüber nachdenken. Ich frage mich, was er sich vorgestellt hat? Laut eigener Aussage hat er sich noch nicht wirklich mit unserer Beziehung beschäftigt und wollte sich erst einmal um sich selbst kümmern. Das ist ja okay, aber das kann Jahre dauern. Dachte er, ich sitze solange einfach rum und warte? Ich verstehe es nicht.
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#35
Du musst wissen, dass er eben krank ist. Er kann das ganze nicht verstehen.

Also ich tief in meiner Sucht war, da habe ich doch auch nichts verstanden, wäre doch niemals auf sowas gekommen, natürlich
ist das ein Schock für ihn und nicht verständlich.
Denke aber, dass er doch auf einen guten Weg ist. Gib ihm noch mal 3 Monate Zeit ( ist jetzt meine Einschätzung) , aber wenn du keine Gefühle
mehr hast, musst du das tun, was richtig für dich ist.
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#36
(01.11.2020, 14:11)cohan999 schrieb: Du musst wissen, dass er eben krank ist. Er kann das ganze nicht verstehen.

Also ich tief in meiner Sucht war, da habe ich doch auch nichts verstanden, wäre doch niemals auf sowas gekommen, natürlich
ist das ein Schock für ihn und nicht verständlich.
Denke aber, dass er doch auf einen guten Weg ist. Gib ihm noch mal 3 Monate Zeit ( ist jetzt meine Einschätzung) , aber wenn du keine Gefühle
mehr hast, musst du das tun, was richtig für dich ist.
Ich weiß dass er krank ist. Und ich bin froh, dass er sich endlich Hilfe holt. Das ändert aber nichts daran dass ich keine Gefühle mehr für ihn habe und ich werde kein Theater spielen. Er hat noch einen Berg an Arbeit vor sich der nicht nur drei Monate sondern einige Jahre brauchen wird. Es wäre viel leichter wenn er mir komplett egal wäre, aber das ist er mir nicht. Nur eben nicht mehr als Partner.
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#37
Nur weil jemand krank ist, gibt es einer Person nicht das Recht jemanden wie Müll zu behandeln. Das wäre ja noch schöner, da könnte ja jeder der Alkoholiker oder Borderliner kommen und sagen "Ja, ich hab sie geschlagen und niedergemacht, ich bin halt krank". Dass er krank ist, ist nicht die Schuld der Frau, sondern seine Schuld. Und es ist auch seine Schuld, dass alle um ihn rum leiden. Was bilden sich manch Süchtige eigentlich ein? Dass krank sein bedeutet sie dürfen sich alles erlauben. Wenn jemand an sich arbeitet und aus der Sucht raus will, kann er jede Unterstützung haben und da würde ich auch jemandem zur Seite stehen. Aber jemand, der das nicht einsieht, der lügt, betrügt und mir das Herz bricht-andauernd. Der bekommt von mir einen Arschtritt...nicht mehr und nicht weniger.
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#38
(03.11.2020, 14:42)Milene schrieb: Nur weil jemand krank ist, gibt es einer Person nicht das Recht jemanden wie Müll zu behandeln. Das wäre ja noch schöner, da könnte ja jeder der Alkoholiker oder Borderliner kommen und sagen "Ja, ich hab sie geschlagen und niedergemacht, ich bin halt krank". Dass er krank ist, ist nicht die Schuld der Frau, sondern seine Schuld. Und es ist auch seine Schuld, dass alle um ihn rum leiden. Was bilden sich manch Süchtige eigentlich ein? Dass krank sein bedeutet sie dürfen sich alles erlauben. Wenn jemand an sich arbeitet und aus der Sucht raus will, kann er jede Unterstützung haben und da würde ich auch jemandem zur Seite stehen. Aber jemand, der das nicht einsieht, der lügt, betrügt und mir das Herz bricht-andauernd. Der bekommt von mir einen Arschtritt...nicht mehr und nicht weniger.
Danke für deine Worte, Milene. Ja, ich bin derselben Meinung. Ich helfe gerne wenn der Wille zur Besserung da ist, aber in meinem Fall kommt diese Einsicht und die ersten Schritte zur Besserung einfach viel zu spät. Man ist ja kein unerschöpflicher Brunnen der Liebe gibt und gibt und gibt, selbst wenn nicht viel zurück kommt. Dass der Brunnen irgendwann mal versiegt, sollte keine Überraschung sein. Und Gefühle lassen sich nunmal nicht an- und ausschalten wie eine Lampe. Weg ist weg.
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#39
Nach einem weiteren Gespräch haben wir uns auf eine einvernehmliche Scheidung geeinigt. Ich bin der festen Überzeugung, dass es das beste für uns beide ist. Er hat einige Baustellen vor sich, fundamentale Dinge. Die Sucht ist nur eine der Folgen in die er sich geflüchtet hat, auch um mir und seinen sich wandelnden Gefühlen zu mir zu entfliehen. Als Freunde sich wir auf jeden Fall besser dran und konnten seit langer Zeit auch wieder ganz offen und unangespannt miteinander umgehen. Ich bin sehr froh, dass keiner von uns beiden es dem anderen schwer machen will und wir beide einfach nur dem harmonischsten Weg gehen wollen. Es wäre leicht ihm all den Mist vorzuwerfen den ich in den letzten Jahre mitgemacht habe, aber das möchte ich nicht. Stattdessen möchte ich einfach, dass wir beide glücklich werden. Dass er sein Leben wieder in den Griffen bekommt und ich den Partner finde, mit dem ich mein Glück teilen kann.
Es wird noch etwas dauern, bis ich mein kaputtes Selbstwertgefühl wieder aufgebaut haben werde, aber ich werde daran arbeiten und offen bleiben für neue Menschen.
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#40
Ich finde deine Entscheidung sehr gut und wünsche dir viel Glück und dass du den Mann findest, der dich schätzt, der mit der liebevoll umgeht und dich glücklich macht. Was deinen Mann angeht, der hat sicher noch einen steinigen Weg vor sich. Ich glaube nicht, dass er in die Sucht geraten ist, weil er dir entfliehen wollte oder weil er dich nicht mehr geliebt hat; ich glaube er ist in die Sucht geraten, weil er die Möglichkeiten hatte und es bequem war. An einer Ehe zu arbeiten, sie aufrecht zu erhalten, ist harte Arbeit. Die Sucht dagegen war einfach und bequem. Und Menschen, die süchtig sind, verändern sich oft in ihrer Wesensart. Man hätte einiges an eurer Ehe arbeiten können-aber ER, nur ER wollte das nicht. Du trägst daran keine Schuld. Er hat seine Sucht gewählt. Ich hoffe für ihn, dass er sein Leben umkrempeln kann und es wieder auf die Reihe bekommt, denn sonst wird er nie mehr ein glückliches Leben führen. Ich rechne dir hoch an, dass du ihm Glück wünschst und ihm auch eine Freundschaft anbietest. Das zeigt Größe und Charakter. Alles Gute dir!!
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