Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ratlose Co-Abhängige ....
#1
Hallo,

ich bin auch eine Angehörige eines langjährigen Süchtigen. Wir sind seit fast 30 Jahren zusammen, in 2021 wären wir 20 Jahre verheiratet und seit 13 Jahren steht das Thema Sucht zwischen uns und begleitet uns durch viele Auf- und Abs ...

- Er ist onlinesex- oder pornosüchtig und sucht in Magersuchtsforen seine Zielgruppe.
- er hat mehrere Therapieversuche in den Jahren versucht, ich war mehrfach mehrere Monate mit den Kindern alleine
- es fehlte immer die intrinsische Motivation
- bis es dieses Jahr nicht mehr beim online blieb

Ich habe den klassischen Weg einer Co-Abhängigen hinter mir und bin mitterlweile in der Stufe der Wut und des Hass auf die Sucht angekommen. Unseren Kindern zu liebe habe ich immer versucht zu unterstützen, ihm fehlte die kraft ehrlich zu sein - zu sich selber wie zu mir oder den Kindern.

Nach dem Vorfall in diesem Jahr folgte ein erneuter Therapieversuch - in der stationären Therapie das erste mal x Wochen ohne online Chats und mit erneuten Rückfällen kaum war er wieder zu Hause. In der Therapie hatte ich den Eindruck dass ich als Kontrollierende Ehefrau dargestellt wurde - war ich ja auch durch die Co-Abhängigkeit, aber er lügt ja auch bei jeder Gelegenheit? Er hält sich nicht an Absprachen - es wird gelogen, er sagt mir nicht dass er einen Rückfall hat, erst wenn ich ihm schwarz auf weiss es gezeigt habe. Ich musste ihm den Spiegel vorhalten :-(

In der anschließenden ambulanten Therapie zu der auch eine Paartherapie zählte ist er und damit auch ich rausgeflogen, nach dem er den Therapeuten belogen hat.

Die letzten Monate waren nicht schön, er war nicht bereit zu reden, alles was er/wir in der Paartherapie gelernt hatten, hat er boykottiert. Er hatte depressive Phasen und ich/ wir alle haben sehr gelitten - die Sorge um die Sucht, unsere Kinder und die in das Alter seiner Zielgruppe kommen. Er hat sich ewig keine Hilfe geholt :-(

Nun ist er seit kurzem wieder therapeutisch angebunden, aber wir haben soviel gestritten. Ich war so wütend, dass er alles kaputt macht dass er ausziehen soll. Jetzt ist es endlich soweit und ich bin so unendlich traurig.

Er will erstmal auf Zeit ausziehen und ich weiss nicht wie das gehen soll. Er sagt er braucht  Zeit zum klarkommen, seine Therapeuten unterstützen ihn in dieser "Krise" dabei. Aber er hat ja auch Kinder, wie soll das gehen?  Ich habe das Gefühl er will beides - keine Kontrolle meinerseits, kein Erinnern an die Sucht, kein Reden darüber und dann parallel das "Netz" der Familie. Er will nur temporär ausziehen ... er plant mit einem Jahr ?!? Huh

Ich bin ratlos wie ich hier umgehen soll. Ich zweifele dass die intrinische Motivation da ist, mir ggü. ehrlich zu sein. Er kommt deutlich später vom Therapeutentermin nach Hause - wird auch gelogen wo er wirklich war. Selbst jetzt wo es um Trennung geht, lügt er mir vor, er hätte einen Termin beim Therapeuten und geht stattdessen Wohnungen anschauen. Wie so oft, kam auch das dann raus aber nur wenn ich "Beweise" finde ... die werden natürlich immer weniger weil er sich abschottet ohne Ende. Und ja, er gibt es mittlerweile schneller zu ... Jedoch kann ich nur "hart" bleiben, wenn ich Beweise habe ... Freiwillig kommt von ihm nix.

Somit fängt der Kreislauf wieder an. Nach der Aktion gibt er mir wütend die Rechnung vom Therapeuten, so dass ich nun die Termine weiss wann er dort war.

Das Lügen ist scheinbar leider Bestandteil seiner DNA, das war schon seit Beginn so. Er hat gemacht wozu er Lust hatte, einfach machen war sein Motto. Für sein Hobby gekauft wozu er Bock hatte .... und wenn es dann knatsch gab, kaum Reue und mein nächsten netten Angebot gleich wieder ...

Ich habe das Glück, dass ich beruflich auf soliden Füssen stehe, das habe ich mir die letzten Jahre aufgebaut. Deswegen kann ich ihn eigentlich auch vor die Tür setzen.  So wie Hoffnungsschimmer habe ich immer noch einen kleinen Funken Hoffnung, das hilft mir nur nicht im Konsequent bleiben. und jetzt kommt eher die Wut ... auf mich, auf seine Sucht, auf ihn ...

Kann und sollte ich den Leidensdruck erhöhen? Er kann vermutlich direkt ausziehen ... was ist mit Weihnachten und den Kids? Ich kann ihm den Kontakt zu den Kindern nur schwer unterbinden. Wie kann ich ihm dann Vertrauen wenn es um die Kinder geht? Ich kann die Kinder eh nicht alleine mit ihm lassen.


Achso, ich beginne im Janur eine Therapie ... ist ja nicht so einfach für Angehörige einer solchen Sucht jemanden zu finden ...

Ratlose und traurige Grüße,

Lin
Zitieren
#2
(13.12.2020, 07:24)Lin schrieb: Hallo,

Zitat:Sei gegrüsst, schön dass Du hier bist!

ich bin auch eine Angehörige eines langjährigen Süchtigen. Wir sind seit fast 30 Jahren zusammen, in 2021 wären wir 20 Jahre verheiratet und seit 13 Jahren steht das Thema Sucht zwischen uns und begleitet uns durch viele Auf- und Abs ...


- Er ist onlinesex- oder pornosüchtig und sucht in Magersuchtsforen seine Zielgruppe.
- er hat mehrere Therapieversuche in den Jahren versucht, ich war mehrfach mehrere Monate mit den Kindern alleine
- es fehlte immer die intrinsische Motivation
- bis es dieses Jahr nicht mehr beim online blieb

Ich habe den klassischen Weg einer Co-Abhängigen hinter mir und bin mitterlweile in der Stufe der Wut und des Hass auf die Sucht angekommen. Unseren Kindern zu liebe habe ich immer versucht zu unterstützen, ihm fehlte die kraft ehrlich zu sein - zu sich selber wie zu mir oder den Kindern.

Nach dem Vorfall in diesem Jahr folgte ein erneuter Therapieversuch - in der stationären Therapie das erste mal x Wochen ohne online Chats und mit erneuten Rückfällen kaum war er wieder zu Hause. In der Therapie hatte ich den Eindruck dass ich als Kontrollierende Ehefrau dargestellt wurde - war ich ja auch durch die Co-Abhängigkeit, aber er lügt ja auch bei jeder Gelegenheit? Er hält sich nicht an Absprachen - es wird gelogen, er sagt mir nicht dass er einen Rückfall hat, erst wenn ich ihm schwarz auf weiss es gezeigt habe. Ich musste ihm den Spiegel vorhalten :-(

Zitat:Das ist leider oft der Fall, bei uns auch, nur auf Beweise hin wir eingeräumt dass da was dran sein könnte,eventuell, vielleicht, möglicherweise

In der anschließenden ambulanten Therapie zu der auch eine Paartherapie zählte ist er und damit auch ich rausgeflogen, nach dem er den Therapeuten belogen hat.

Die letzten Monate waren nicht schön, er war nicht bereit zu reden, alles was er/wir in der Paartherapie gelernt hatten, hat er boykottiert. Er hatte depressive Phasen und ich/ wir alle haben sehr gelitten - die Sorge um die Sucht, unsere Kinder und die in das Alter seiner Zielgruppe kommen. Er hat sich ewig keine Hilfe geholt :-(

Zitat:Puh, auch das kenne ich gut, Boykott. Er findet jedes Mal Gründe warum er das nicht umsetzen kann, stimmt´s?

Nun ist er seit kurzem wieder therapeutisch angebunden, aber wir haben soviel gestritten. Ich war so wütend, dass er alles kaputt macht dass er ausziehen soll. Jetzt ist es endlich soweit und ich bin so unendlich traurig.

Er will erstmal auf Zeit ausziehen und ich weiss nicht wie das gehen soll. Er sagt er braucht  Zeit zum klarkommen, seine Therapeuten unterstützen ihn in dieser "Krise" dabei. Aber er hat ja auch Kinder, wie soll das gehen?  Ich habe das Gefühl er will beides - keine Kontrolle meinerseits, kein Erinnern an die Sucht, kein Reden darüber und dann parallel das "Netz" der Familie. Er will nur temporär ausziehen ... er plant mit einem Jahr ?!? Huh

Zitat:So isses, er will frei sein und doch nicht allein sein, Mama (DU!) soll noch greifbar sein. Diese Vorliebe für Magersüchtige bestätigt meinen  Verdacht, dass er sehr infantil denkt und handelt, wie eigentlich jeder Süchtige, der obendrein einen Fetisch oder besser Paraphilie hat.

Ich bin ratlos wie ich hier umgehen soll. Ich zweifele dass die intrinische Motivation da ist, mir ggü. ehrlich zu sein. Er kommt deutlich später vom Therapeutentermin nach Hause - wird auch gelogen wo er wirklich war. Selbst jetzt wo es um Trennung geht, lügt er mir vor, er hätte einen Termin beim Therapeuten und geht stattdessen Wohnungen anschauen. Wie so oft, kam auch das dann raus aber nur wenn ich "Beweise" finde ... die werden natürlich immer weniger weil er sich abschottet ohne Ende. Und ja, er gibt es mittlerweile schneller zu ... Jedoch kann ich nur "hart" bleiben, wenn ich Beweise habe ... Freiwillig kommt von ihm nix.

Somit fängt der Kreislauf wieder an. Nach der Aktion gibt er mir wütend die Rechnung vom Therapeuten, so dass ich nun die Termine weiss wann er dort war.

Das Lügen ist scheinbar leider Bestandteil seiner DNA, das war schon seit Beginn so. Er hat gemacht wozu er Lust hatte, einfach machen war sein Motto. Für sein Hobby gekauft wozu er Bock hatte .... und wenn es dann knatsch gab, kaum Reue und mein nächsten netten Angebot gleich wieder ...

Ich habe das Glück, dass ich beruflich auf soliden Füssen stehe, das habe ich mir die letzten Jahre aufgebaut. Deswegen kann ich ihn eigentlich auch vor die Tür setzen.  So wie Hoffnungsschimmer habe ich immer noch einen kleinen Funken Hoffnung, das hilft mir nur nicht im Konsequent bleiben. und jetzt kommt eher die Wut ... auf mich, auf seine Sucht, auf ihn ...

Zitat:Das ist ein Segen, dass Du nicht abhängig bist. Er von Dir?

Kann und sollte ich den Leidensdruck erhöhen? Er kann vermutlich direkt ausziehen ... was ist mit Weihnachten und den Kids? Ich kann ihm den Kontakt zu den Kindern nur schwer unterbinden. Wie kann ich ihm dann Vertrauen wenn es um die Kinder geht? Ich kann die Kinder eh nicht alleine mit ihm lassen.

Zitat:STUTZ!? Wieso kannst Du ihn nicht alleine lassen mit den Kindern? Befürchtest Du Übergriffe oder dass er sich in deren Anwesenheit vor den C setzt?

Achso, ich beginne im Janur eine Therapie ... ist ja nicht so einfach für Angehörige einer solchen Sucht jemanden zu finden ...

Zitat:Du beginnst sie spät, aber immerhin. Auch hier der Rat, erkundige Dich VORHER ob der Therapeut sich mit der  Thematik Onlinesucht auskennt, sonst könnte das schnell eine Schuldumkehr werden.

Ansonsten, ganz ehrlich, das ist noch ne Spur härter als bei mir. Obwohl man in dem Zusammenhang nicht von besser oder schlechter sprechen sollte. Aber auch Du machst schon solange mit diesem Thema rum und es nutzt nix. Mein Mann hat aufgehört, hätte er nicht, ich hätte ihn längst rausgeworden. Wie ich Hoffnungschimmer schon sage, der Weg von Einsicht bis Erfolg ist ein sehr sehr langer, bei Deinem Mann ist noch nicht mal ein Funken Einsicht in der Ferne zu sehen. Lass ihn gehen und guck vor Allem auf Dich warum Du nicht trennen kannst, wie war Dein  Werdegang/Familie? Parallelen? Dort liegt der Grund für dysfunktionale Muster und Strategien.

Du bist nicht in der Verantwortung ihm gegenüber, also verhalte Dich nicht weiter so. Denk an Deine Kinder, die das schon Jahre mitmachen müssen...... Heart 

Ratlose und traurige Grüße,

Lin
Zitieren
#3
Lin,

willkommen hier. Du hast ja auch einiges hinter dir. Wie ich, und viele andere auch. Deine Geschichte und wie es dir geht, haben viele, viele Frauen auch durchgemacht. Du bist mit einem Mann zusammen, der dich nicht liebt, der dich betrügt, der sich weigert etwas an der belastenden Situation zu ändern. Du liebst ihn, wie zeigt er dir denn dass er dich liebt? Co-Abhängigkeit kenne ich und ich brauchte 2 Jahre Therapie um mich daraus zu lösen.

Ich finde es gut, dass er auszieht. Den Kindern wird es vielleicht besser gehen, wenn er nicht mehr da ist und die Streitereien aufhören. Du stehst mit beiden Beinen im Leben, hast einen guten Job und bist sicher eine tolle Frau. Du brauchst so einen Mann nicht. Der Mann respektiert dich nicht, du hilfst ihm und er nimmt keine Hilfe an, er betrügt dich. Das braucht keine Frau. Und das muss man sich auch nicht antun. Er ist krank-na und? Wenn er sich nicht wirklich helfen lassen will, dann muss er halt krank bleiben.

Seit ich aus der Co-Abhängigkeit raus bin geht es mir gut. Ich denke an mich, mein Leben, meine Kinder....das Leben macht Spaß. Einen Mann, der Sex und Pornosüchtig ist und jede Hilfe ausschlägt, ja sorry, der hat halt gehabt.

Ich habe so viel Leid und Demütigung hinter mir, ich kann heute gar nicht mehr verstehen, warum ich mir das angetan habe. Das Leben kann so schön sein. Und es gibt genug Männer hier, die arbeiten hart und konsequent an ihrer Pornosucht. Das verdient meinen Respekt. Schau das du da rauskommst, genieß, das Leben mit deinen Kindern und irgendwann wirst du auch offen für eine neue Partnerschaft sein. Mit einem netten, ehrlichen und freundlichen Mann.
Zitieren
#4
Hallo,

danke Euch für Eure Kommentare.

- er will weiterhin temporär ausziehen um "klar" zu kommen wie er sagt und dann an seiner Therapie arbeiten ohne mir zu sagen wie und wo er da steht und welche Themen er bearbeitet.
- Er plant irgendwann wieder zu kommen ohne mir Ziele o-ä-. nennen zu können die er dann erreicht haben will ...
- er will weiterhin den Kontakt zu den Kindern haben

damit will er aus meiner Sicht beides haben, Sucht & Familienanschluß. Das löst bei mir Unbehagen aus, weil er dann keine Notwendigkeit hat wirklich etwas ändern zu wollen. Mich hat er los, weil ich ihm den Spiegel der Sucht vorhalte, gemeinsame non-Sucht Aktivitäten verweigert er aktuell. Er sagt er sei gefühlsmässig tot.

Und ich habe die Arbeit - bin mit 3 schulpflichtigen Kids & 100% Job alleine ... Habe ihm auch erklärt, dass ich dann perspektivisch nnicht mehr 100% Arbeitszeit schaffen werde....  

Ich werde ihn nicht länger mit den Kindern alleine lassen können, da in den Lieblingsforen auch Frauen drin waren die wie Teens aussahen .... Ich glaube nicht das was passiert - aber weiss ich es ? Kann ich es verantworten und nicht dass ich mir hinterher Vorwürfe machen muss ... Schliueßlich wollte er auch sich mit Chatbekanntschaften treffen - weiss ich ob sowas nicht bereits stattgefunden hat?

Wie komme ich aus dieser Denkblockade raus? Kann ich ihm für einen gewissen Zeitraum die Kinder entziehen bis er zeigt/beweist dass er daran arbeitet?

Kann Vertrauen wieder kommen und wenn ja wie wenn er nicht/noch nicht bereit ist daran zu arbeiten?

Kann ich den Leidensdruck erhöhen - geht ja nur noch durch Kontaktabbruch, Geld oder was noch?

Oh man, es ist doch echt zum verzweifeln. Dieses Wochenende hat er sich zum ersten Mal seit langem mit den Kids zusammen Haushalt gemacht, Auto geputzt  :-(
Zitieren
#5
Hallo Lin!

Was mich auch beschäftigen würde wäre: Warum lügt er? Du weißt von seinem Problem und er muss doch wissen, dass seine Lügen sowieso immer wieder ans Tageslicht kommen werden. Lügt er vielleicht, weil er eigentlich gar nicht einsieht, dass er ein Problem hat und meint wenn er nur so tut als akzeptiert er, dass er eins hat, dass es dies besser macht?

Er hat sich ein Verhaltensmuster (nicht die Pornosucht, sondern wie er damit umgeht wenn er ertappt wird beim lügen) angelernt und kommt anscheinend da nicht heraus. Je nachdem wie lange diese Muster vorherrschen ist es sicher ein langer Weg bis sich da etwas ändert.

Ich bin jedes Mal erschrocken wenn ich lese wie viel Kummer und Leid wir süchtigen Männer damit verursachen. Und ich bin jedes Mal erschrocken darüber, dass viele Exemplare immer Gründe finden da auszuweichen. Aber so ist es mit jeder Sucht: Wenn jemand, der Alkoholsüchtig ist, dies nicht einsieht. Dann wird er nie aufhören zu trinken und jeder Therapieversuch scheitert.

Ich drücke Dir die Daumen, dass er vielleicht doch noch die Kurve kriegt. Für Dich und eure Kinder!
Zitieren
#6
Liebe Lin,

Warum tust du dir und deinen Kindern das Alles an?

13 JAHRE ohne erkennbare Fortschritte bzw. sogar einer dramatischen Verschlimmerung der Sucht.

Ich bin immer wieder sprachlos, was Frauen mit sich machen lassen. Dein Mann hat jeglichen Respekt vor dir verloren und jetzt geht er den nächsten Schritt, um sich gänzlich deiner Kontrolle zu entziehen.

Ich sehe null Empathie, Selbstreflexion oder auch nur ansatzweise ein schlechtes Gewissen von deinem Mann dir und deinen Kindern gegenüber.

Was glaubst du, was er in dem von ihm gewünschten Trennungsjahr tut? Ins Kloster gehen, über sich nachdenken oder es vielleicht jetzt mal richtig krachen lassen und auslosten ob er eine Frau oder mehrere findet, mit denen er seine Phanstasien ausleben kann.

Dein Mann diktiert dir, was er will und du verbringst ein Jahr ohne ihn, musst dich allein um die Kinder kümmern und hoffst.Ich würde sagen, deine Hoffnung, dass er geläutert zu dir zurückkommt wird zu 95% enttäuscht werden.

Begreife endlich, dass ihm nicht zu helfen ist und es eine glückliche Bezihung mit ihm nie wieder geben wird. Nimm endlich das Heft des Handeln in die Hand.

Mit seinem Auszug macht er es dir sogar ein Stück einfacher. Für die Kinder spielt es keine Rolle, ob der Auszug auf Dauer ist oder nur auf Probe; er ist erst einmal weg.

Mit dem Auszug auf Probe überträgt er dir die Verantwortung für die Kinder, die du aktuell schon nicht mehr tragen kannst, wenn du 100% weiter arbeitest. Auf der anderen Seite hast du juristisch momentan null Möglichkeiten ihn auf Unterhalt zu verklagen, wenn er nicht freiwillig seinen Verpflichtungen nachkommt. Bist du sicher, dass er dies tun wird? Was ist, wenn er sein Geld mit Frauen verprasst und du und die Kids in die Röhre schauen? Wird er nie tun? Dann drücke ich dir mal die Daumen!

Es gibt wohl nur einen einzigen Rat, den man dir geben kann. Nutze es aus, dass er auszieht und wenn er ausgezogen ist gehe zum Anwalt. Lass dich beraten, wie es mit dem Unterhalt aussieht, wenn du die Scheidung beantragst. Für die Zeit bis zur Scheidung steht dir Trennungsunterhalt und Kinderunterhalt zu. Bei seiner verbrieften Vorgeschichte, kannst du meines Erachtens auch erwirken, dass er die Kinder nicht mehr sehen darf, wenn es eine Gefährdung gibt.

Ehrlich gesagt finde ich deine Gedanken, wie du bei ihm den Leidensdruck erhöhen kannst absurd. Willst du, dass er des Geldes wegen, dass er im Falle einer Scheidung weniger hätte, zu dir zurückkommt?

Wie willst du diesem Mann je wieder vertrauen. Ich habe hier auch nichts gelesen, dass er den Auszug nutzen möchte, um euere Beziehung zu retten. Wenn er das wollte müsste er einen Plan haben, der er mit dir besprochen hat ,wie er wieder zu dir finden will. Er will aber herausfinden, wie gut es ohne dich geht und wenn alles klappt kommt er in einem Jahr und will die Scheidung.Dann musst auch davon ausgehen, dass er einen Plan hat, wie es danach laufen soll. Dann kann es sein, dass du einige unliebsame Überraschungen erlebst.

Für dich ist dieses Trennungsjahr ein verlorenes Jahr und hindert dich daran, dass du und deine Kinder ein Jahr früher wieder glücklich sind.

Übrigens ist es auch nicht außergewöhnlich, dass er kurz vor dem Auszug mit den Kindern zusammen Haushalt macht und sich einbringt. Er ist beflügelt, von seiner baldigen Freiheit und will den Kids gegenüber nochmal den guten Papa spielen auch seines schlechten Gewissens wegen; also bitte nicht täuschen lassen.
Zitieren
#7
Bitte, geh zum Anwalt und lass dich beraten. Und sorge dafür, dass er nicht mehr mit den Kindern allein sein darf. Er ist schwer krank und manche können nicht mehr zwischen Porno und Realität unterscheiden. Mein Mann stand auch auf Teenager (18+) und hat dann irgendwann auch angefangen, die Freundinnen von der Tochter vulgär anzumachen. Es war wirklich schlimm. Er konnte sich gar nicht mehr normal verhalten. Er war regelrecht krank. Die Tochter ist dann sogar ausgezogen, weil sie es nicht mehr ertragen hat, ihren perversen Vater um sich zu haben. Zum Glück ist er dann gegangen, als ich die Scheidung eingereicht habe. Und ja, mein Mann wollte auch sehen, wie "geil" es ohne nervige Ehefrau ist. Zja, so "geil" war es aber dann doch nicht. Er ist wie jeder andere auch auf die Fresse gefallen und erst, als es richtig schlecht ging, kam die Einsicht. Kinder wollen bis heute nichts mehr mit ihm zu tun haben, außer der Kleine, der nicht viel mitbekommen hat. Er hat so viel kaputt gemacht.
Ich kenne deinen Mann nicht, aber ich glaube, er will sich austoben. Aber auch das wird irgendwann öde. Und dann denkt er an die Familie. Kann auch gut sein, dass sein Verhalten mit einer Midlife crisis zusammen hängt. Vorerst ist es erstmal vorbei. Sei froh, wenn du ihn nicht mehr sehen musst. Schau rechtlich was du machen kannst, das habe ich damals auch. Und dann konzentrier dich auf dich und die Kinder. Hol dir Hilfe bei Verwandten, vielleicht können die Kinder da mal Mittags hin zum Essen und Hausaufgaben machen.
Im Moment kannst du nichts machen. Aber glaube mir, oft ist da noch nicht das letzte Wort gesprochen....
Zitieren
#8
Aaaaalso, ich muss nicht wiederholen was meine Vorschreiber zu recht anmerkten. Dem ist nichts hinzuzufügen.!!!!!

Was ich allerdings als den Todesstoß ansehe ist, dass Du ihm zumindest theoretisch zutraust Deine Kinder anzufassen.

Hier ist jegliches Vertrauen verloren und meiner Meinung nach für IMMER! Das ist so ein Verdacht...nee, den würde er nie wieder los.

Er ist augenscheinlich nicht in der Lage sich zu ändern, nicht nach 13 Jahren. Mein Mann hat wenigstens aufgehört, aber Dein Mann ist Lichtjahre davon entfernt IRGENDETWAS zu verstehen. Er will einfach nur weg von Euch und macht jetzt noch mal auf Familie, zum Kotzen.

Es tut mir sehr leid, aber willkommen in der Realität. Sprichst Du eigentlich mit Freunden darüber? Solltest Du unbedingt!!!
Zitieren
#9
(14.12.2020, 13:31)Milene schrieb: Bitte, geh zum Anwalt und lass dich beraten. Und sorge dafür, dass er nicht mehr mit den Kindern allein sein darf. Er ist schwer krank und manche können nicht mehr zwischen Porno und Realität unterscheiden. Mein Mann stand auch auf Teenager (18+) und hat dann irgendwann auch angefangen, die Freundinnen von der Tochter vulgär anzumachen. Es war wirklich schlimm. Er konnte sich gar nicht mehr normal verhalten. Er war regelrecht krank. Die Tochter ist dann sogar ausgezogen, weil sie es nicht mehr ertragen hat, ihren perversen Vater um sich zu haben. Zum Glück ist er dann gegangen, als ich die Scheidung eingereicht habe. Und ja, mein Mann wollte auch sehen, wie "geil" es ohne nervige Ehefrau ist. Zja, so "geil" war es aber dann doch nicht. Er ist wie jeder andere auch auf die Fresse gefallen und erst, als es richtig schlecht ging, kam die Einsicht. Kinder wollen bis heute nichts mehr mit ihm zu tun haben, außer der Kleine, der nicht viel mitbekommen hat. Er hat so viel kaputt gemacht.
Ich kenne deinen Mann nicht, aber ich glaube, er will sich austoben. Aber auch das wird irgendwann öde. Und dann denkt er an die Familie. Kann auch gut sein, dass sein Verhalten mit einer Midlife crisis zusammen hängt. Vorerst ist es erstmal vorbei. Sei froh, wenn du ihn nicht mehr sehen musst. Schau rechtlich was du machen kannst, das habe ich damals auch. Und dann konzentrier dich auf dich und die Kinder. Hol dir Hilfe bei Verwandten, vielleicht können die Kinder da mal Mittags hin zum Essen und Hausaufgaben machen.
Im Moment kannst du nichts machen. Aber glaube mir, oft ist da noch nicht das letzte Wort gesprochen....

Hallo,

bislang hat er hiervon im normalen Umgang mit den Kindern und auch mit Freundinnen meiner Tochter sich völlig normal verhalten. Ich traue es ihm nicht zu - Aber - weiss ich es wirklich? In der Therapie haben es mir auch die Ärzte genauso wie er erklärt so dass ich eigentlich es ihm nicht zu traue ... Aber solange er mich in vielen alltäglichen Dingen belügt ?

Er weiss schon, dass was er tut nicht OK ist, er mir/uns viel weh getan hat. Er die Sucht besiegen will. Aber aus irgendwelchen Gründen (wahrscheinlich weil ich es zulange gedeckt / mitgemacht habe) die Motivation nicht da war wirkliuch was zu ändern. Durch die Kontrolle und den vielen Streitereien unsere Kommunikation schlecht ist. Ich war da oft auch ratlos und machtlos und dann werde ich verbal unfair. Aber ist trotzdem kein Grund.

Die Einsicht kommt jetzt halt nach den vielen Jahren zu spät und leider ist viel Porzellan wie Vertrauen zerschlagen.  

Ein erstes Gespräch beim Anwalt gab es bereits. Weitere folgen ...

BG Lin
Zitieren
#10
Hallo ihr Lieben,
hallo liebe Lin,

es ist so erschreckend, wie ähnlich sich die Geschichten der betroffenen Frauen hier sind.
Ich kann deine Ängste, Gefühle und Sorgen so sehr nach empfinden.

Ich bin eine starke und sehr selbstbewusste Frau, beruflich in einer Führungsposition und absolut fähig zu reflektieren.
Hätte mir jemand vor geraumer Zeit erklärt, wie sehr ich mich demütigen, belügen und betrügen lasse und alle dem hilflos gegenüber stehe: ich hätte diese Person lautstark ausgelacht!!!!!!

Es ist so unglaublich, wie sehr diese Sucht den Menschen verändert aber vielmehr die Co-Abhängige Partnerin! Was diese Sucht aus einer Frau macht, ist nicht in Worte zu fassen.
Ich habe auch alles erdenklich mögliche probiert und dieses Forum und meine Therapeutin in der Eheberatung als auch meine Psychologin helfen mir, zu verstehen, dass wir Frauen, die Sucht des Mannes allein nicht bekämpfen können. Die Eheberatung wurde von unserer Therapeutin abgebrochen, weil mit dieser Sucht keine Aussicht für eine funktionierende Ehe besteht.
Ich befinde mich momentan auch noch in dem Zustand, dass ich mich täglich ein dutzend mal frage bzw abwäge, was will!
Will ich daran komplett zerbrechen, nur um meinen Kindern nicht die Familie zu nehmen?
Aber was ist eine Familie, in der die Mutter komplett unglücklich ist, Vertrauen, Liebe und Harmonie keinen Raum haben?
Oder erlöse ich mich davon mit der wahnsinnigen Angst im Gepäck, wie meine Kinder damit umgehen?
Was sage ich ihnen? Wie erkläre ich meinen Kindern warum es besser ist, ohne Papa zu leben!

Liebe Lin, ich verstehe dich zu gut!
Aber ich weiß eines genau, 13 Jahre ertrage ich das hier nicht!
Diese Sucht hat mich verändert, ich kann nicht sagen, ob man jemals davon erholt. Aber die Beiträge hier, helfen mir dabei, mir meine Grenzen zu stecken.
Eine Grenze habe ich schon überschritten, ich bin in eine starke Depression gefallen, eine weitere Grenze zu überschreiten, kann ich mir definitiv nicht leisten! Das ist das Ganze einfach nicht wert!!

Herzliche Grüße
Hoffnungsschimmer
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste