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Endlich ohne Sucht leben
#11
Nachdem ich noch einen weiteren Rückschlag Freitagnacht (an einem Barabend habe ich es nicht geschafft auch nur ein hübsches Mädel anzusprechen, hatte kein wirkliches Interesse, zu Hause habe ich dann einen Relapse gehabt Sad ) hatte, möchte ich noch ein paar für mich wichtige Gründe nennen, um mit den Pornokonsum aufzuhören, die von Ärzten festgestellt wurden, um meine Motivation noch einmal zu steigern komplett abstinent zu werden.

Gewichtige Gründe (die ich selbst schon großteils beobachtet habe):
- "Dabei ist die Erotik für eine Partnerschaft viel wichtiger als die Sexualität. Je mehr Männer aber Hardcore-Pornos schauen, umso weniger sind sie bereit für eine Partnerschaft
- "Zu mir [Sexualtherapeut] kommen oft junge Männer, die kaum oder nur schlechte Erfahrungen mit Mädchen gemacht haben und flüchten sich, weil es ihnen zu kompliziert ist, in die Internet-Welt. Sie brauchen Unterstützung, um Kontakte zu Mädels zu knüpfen. Da geht es nicht um Sex, sondern ums Reden und Flirten. Das müssen sie erst lernen.
- "Selbst wenn sie dann mit einem Mädchen intim werden, haben sie keine Geduld und werden nicht mehr richtig angeturnt. Diese Jungs werden dann [zunächst partiell] impotent, weil sie die perfekte Pornoshow aus dem Netz von einem echten Mädel nicht geboten bekommen."
- "Die ersten Beschreibungen von erlebtem Kontrollverlust durch Pornographiekonsum hörten wir 1996. Für eine Forschung im medizinischen Kontext ist das eine sehr kurze Zeit"
- "Und genauso leiden die Patienten auch wie Spiel- oder Heroin-Abängige darunter, dass das Belohnungssystem im Hirn immer weiter Nachschub fordert."
- "...ein Drittel der jungen Männer zeigte bereits ein hohes Risiko für eine Online-Sexsucht, war aber noch nicht abhängig. Männer mit hohem Pornokonsum offenbarten zudem höhere Werte auf der Skala für Sexsucht, tranken mehr Alkohol und waren stärker depressiv."
-"Je mehr Zeit Männer mit Pornos verbrachten, umso kleiner war ihre Hirnstruktur. Der Schweifkern ist etwa wichtig, um eine Belohnung zu entdecken und wahrzunehmen, um zwischen Belohnungen zu differenzieren und um die Motivation zu erzeugen, eine Belohnung zu erlangen. Er ist daher auch für die Fokussierung der Aufmerksamkeit entscheidend."
-"Die Internetpornografiesucht ist allerdings bislang keine anerkannte Erkrankung. Dennoch lassen sich offenbar immer mehr Betroffene [wegen ihrer Sexualstörungen] durch Therapien helfen."
- "Der durchschnittliche Erstkonsum liege bei elf bis 13 Jahren. Einer Studie aus dem Jahr 2011 zufolge hätten 94 Prozent der 13-jährigen Jungen und 50 Prozent der gleichaltrigen Mädchen bereits Pornografie im Internet gesehen. Gemäß Studien von 2008 schauten sich ein Fünftel der männlichen Jugendlichen täglich Pornografie an, zwei Drittel mindestens einmal pro Woche. Angesichts der immer leichteren Verfügbarkeit via Smartphone sei heute von noch höheren Anteilen auszugehen."
- "Allerdings sei es Eltern zu peinlich, um mit ihren Kindern über das Thema zu sprechen, und die Bildungsinstitutionen hätten zu viel Angst davor, nicht politisch korrekt zu sein, um das Thema aufzunehmen. Es brauche Umerziehung, Rehabilitation und Neuorientierung. Gallop forderte: „Make love, not porn!“
- „Auf der Suche nach dem immer härteren Porno- Kick reichen die Reize der eigenen Freundin oder Frau irgendwann nicht mehr aus“, so Eberhard Freitag. Manche gingen dann auch zu Prostituierten. Und fliege dies oder heimlicher Pornokonsum in einer Partnerschaft auf, sei die Beziehung häufig wegen zerstörten Vertrauens [sich selbst ggü. auch] vom Scheitern bedroht.
- "Pornosucht sei jedenfalls nicht schichtabhängig – unter den Betroffenen seien Handwerker, Beamte oder auch Manager. Jugendliche suchten kaum Hilfe – sie verspürten meist noch keinen Leidensdruck. „Die Männer kommen oft erst, wenn ihre Beziehung in Gefahr ist“, so Freitag. Da es keine öffentliche Debatte gebe, fehlendes Bewusstsein für Suchtgefahren .
- "Pornografie fördere dagegen eine konsumorientierte Sexualität ohne Empathie, Bindung und Verantwortung. Es sei zwar illusorisch, Pornografie zu verbannen.."
-"...dass ein erheblicher Teil der frei zugänglichen Internet-Pornografie mit Erniedrigung, Gewalt und brutalen sexuellen Misshandlungen verbunden sei. Folge seien nicht nur schwerste körperliche und psychische Verletzungen und Traumatisierungen bei den Pornodarstellerinnen. Es entstehe auch ein dominanzgeprägtes Lustschema, das schwer in Beziehungen zu integrieren sei, die auf [fehlendes] Vertrauen, Intimität und Respekt beruhen."
-"Die Leiterin des Instituts, die Ärztin Christl Vonholdt, weist darauf hin, dass die Zahl der Sexsüchtigen in Deutschland auf 500.000 geschätzt werde. Vier Fünftel der Betroffenen seien Männer. 42,7 Prozent aller Internetnutzer schauten sich pornographische Seiten an. Vonholdt verweist ferner auf die destruktiven Folgen der Sexsucht: 80 Prozent der Besucher von Sex-Seiten im Internet gefährdeten durch ihr zeitintensives Anschauen ihre Beziehungen und/oder ihren Arbeitsplatz. „Sexsüchtige sind emotional nicht präsent, wenn sie in der Familie gebraucht werden“, so die Ärztin. Die Betroffenen brauchten den Sex, um schmerzhafte Gefühle von Wertlosigkeit, Einsamkeit und innere Leere zu betäuben. Der Sex diene auch dazu, sich von Frustrationen, Spannungen im Alltag, Aggressionen und Ängsten kurzfristig zu befreien. " [kurzfristiger Stressabbau]



Probate Mittel:
-"Eine bewährte Methode aus der Traumatherapie sei etwa die „Überblendtechnik“. Wichtig bei einer Sucht sei der komplette Verzicht auf Pornografie. Es handele sich um klassisches Suchtverhalten mit sämtlichen anerkannten Kriterien wie Kontrollverlust, Dosis- Steigerung, Entzugssymptomen (wie etwa „unbändigem Verlangen“) sowie das billigende In-Kauf-Nehmen von negativen Konsequenzen. Bei Return treffen sich regelmäßig cleane Männer in einer Gruppe. Meist seien sie anfangs peinlich berührt, wenn sie ihren Leidensgenossen begegnen, dann aber froh, mit ihrem Problem nicht allein zu sein."

Andere Mittel:
"Als hilfreich für den Genesungsprozess hat sich nach Angaben von Vonholdt ein Zwölf-Schritte-Programm der Selbsthilfegruppe „Anonyme Sexsüchtige“ erwiesen. Es wurde in veränderter Form von den Anonymen Alkoholikern übernommen. Danach besteht der erste Schritt zur Genesung darin, die eigene Machtlosigkeit gegenüber der Sucht einzugestehen. Der dritte Schritt sieht vor, das eigene Leben der Sorge Gottes anzuvertrauen. Einer der international renommiertesten Experten auf dem Gebiet ist der Arzt und Autor des Buches „Wenn Sex zur Sucht wird“, Patrick Carnes (Hattiesburg/US-Bundesstaat Mississippi). Es basiert auf den Erfahrungen von rund 1.000 Sexsüchtigen. Nach seinen Erkenntnissen dauert der Genesungsprozess durchschnittlich fünf Jahre. Carnes zufolge verläuft dieser Prozess in vielen Fällen ähnlich wie bei Alkoholkranken: „Manchmal muss ein Alkoholiker mehrmals den absoluten Tiefpunkt erreichen, bevor es zur Genesung kommen kann.“



Ein Forumsbeitrag als Denkanstoß zum Schluß, was Pornosucht im Leben anrichten kann:

"Ich (34) bin mit meinem Mann (38) seit bald 5 Jahren verheiratet und sei insgesamt 12 Jahren zusammen.
Wir haben eine fast 7jährige Tochter.

Mein Mann ist sex-&pornosüchtig.
Er macht seit Mitte/Ende Februar eine Therapie und konsumiert seit Anfang Februar nicht mehr.
Ich leide wie ein Hund. Es gibt gut und es gibt schlechte Tage. Heute ist ein guter Tag.
Aber von vorn....

4 Wochen vor der Geburt unserer Tochter im Jahr 2006 bemerkte ich, dass
er anderen Frauen SMS & EMails schrieb. Er war im Internet bei solchen Flirt/Sex-Seiten
angemeldet. Er suchte Sex.
Angeblich ist nichts passiert, er hätte sich auch nicht mehr getraut.
Es gab viel �„rger, viele Tränen, ich war am Boden zerstört, aber dann kam ja das Baby.
Ich lernte wieder zu vertrauen, auch wenn ein fahler Beigeschmack blieb.
Er hat sich sehr um seine Tochter gekümmert.

Unsere Ehe litt durch das Kind. Wir haben viel gestritten, aber viele schöne Zeiten gehabt.
Im Jahr 2010 (oder 2009???) ging das ganze von vorn los.
Er hat einer Bekannten meiner Schwester einen Zettel zugesteckt. Sie solle sich melden, wenn sie mag etc.
Dumm nur, dass er nicht wusste, dass es eine Bekannte meiner Schwester war.
Kurz und knapp: Er hat wieder versucht, über das Internet Kontakte zu knüpfen etc.
Es gab wieder das große Geheule, Versprechungen und und und
Das erste Mal sagte er mir, dass er sich mehrmals wöchtenlich/täglich selbst befriedigen würde.
Er wollte damit zum Arzt (Urologe). Er ging einmal hin. Sagte dann, es wäre besser, er müsse nicht mehr hin.

So lebten wir weiter.
Kauften ein Haus, stritten uns, liebten uns.....
Ende Januar 2013 kam durch einen ganz dummen Zufall (unserer Tochter sei Dank!!!) raus,
dass er bei einer Chat Seite angemeldet ist und wieder Kontakt zu anderen Frauen gesucht hat.
Er hat schon mit einer telefoniert (habe ich mit bekommen).
Nun war es mir endgültig zu viel.

Es gab mehr als nur den großen Krach.
Ich gab mich mit keinen Ausreden zufrieden. Drängte immer mehr und mehr....bis folgendes herauskam:

- Er befriedigt sich bis zu 10x am Tag selbst
- chattet von der Arbeit aus
- Denkt ganz oft an den Sex mit anderen Frauen
- Wenn er bestimmte Frauen sieht (auch Bekannte) stellt er sich vor, wie es wäre mit ihnen Sex zu haben.
- er war 2012 viermal bei Prostituierten
- guckt täglich Pornos

Da habe ich ihn raus geschmissen und hörte das erst Mal von Sexsucht
Er kam zurück, ich nahm ihn zurück unter der Bedingung eine Therapie zu machen.

Ich habe für ihn einen Platz gesucht, mit vielen Menschen telefoniert/geschrieben.
Er macht eine Psychotherapie um seine Kindheit aufzuarbeiten und ist zusätzlich
bei einem auf Sex/Porno/Mediensucht spezialisierten Therapeuten.

Meinem Mann geht es ganz gut. Er hat wie gesagt seit Anfang Februar nicht mehr "konsumiert".
Er schafft das.
Laut des Therapeuten ist er noch ein "einfacher" Fall.

Aber ich leide!
Ich leide wie ein Hund. Manchmal reicht ein Wort, ein Bild und es kommt alles wieder hoch.
Ich stelle die gesamte Beziehung in Frage, die ganzen Jahre.
War es alles nur ein Trugbild? Die ganzen Erlebnisse....

Er liebt mich über alles.
Ich liebe ihn auch noch. Aber ich hasse ihn auch und das weiss er auch.
Ich liebe und hasse ihn zugleich.
Manchmal möchte ich alles hinschmeissen. Einfach nur Ruhe.
Ich kann mich nicht mehr im Spiegel ansehen, kann mir selbst nichts mehr glauben,
weil ich ihm immer wieder verziehen habe. Wann enttäuscht er mich das nächste Mal?

Wie soll ich jemals wieder vertrauen? Ich kann es nicht.
Ich bin so hin- und hergerissen.
Und dann ist da noch unsere Tochter.
Ich arbeite in einer Führungsposition und kann mich manchmal
nicht einmal mehr auf die einfachsten Sachen konzentrieren.

Ich bin kaputt. Er hat mein Leben zerstört und doch liebe ich ihn auch.
Einen Tag hasse ich ihn, einen Tag liebe ich ihn und so geht das immer weiter....

Danke für´s Zuhören.
Ich kann mit niemanden darüber reden.
Die meisten wissen nicht einmal, was Sexsucht ist. Ich wusste es auch nicht,
bis mich die Wahrheit einholte."
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Endlich ohne Sucht leben - von Hesse1994 - 10.03.2018, 20:44
RE: Endlich ohne Sucht leben - von Hesse1994 - 11.03.2018, 20:07
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