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betroffene (Ex?-)Partnerin sucht Rat
#1
Hallo Ihr Lieben,

eine Weile habe ich bei Euch mitgelesen, und nun möchte ich selbst etwas loswerden bzw. evtl. einpaar Fragen beantwortet bekommen. Es geht mir momentan nicht sonderlich gut und bin etwas ratlos.

Mein Partner und ich sind seit viereinhalb Jahren zusammen, er ist (51) - 11 Jahre älter als ich. Die Beziehung begann schon recht holprig hinsichtlich des üblichen Intimitäts/-Lustbedürfnisses seinerseits mir gegenüber. Er gestand recht schnell, lange keinen Sex gehabt zu haben und meinte, er hätte eine 12 jährige Beziehung hinter sich, die viele Jahre (die letzten drei Jahre) nur noch aus einem freundschaftlichem/nebeneinanderher lebendem Verhältnis bestand.  
Ich kam, im Gegenzug zu ihm, aus einer fünf jährigen Beziehung, in der mein Partner und ich stets über unsere sexuellen und intimen Bedürfnisse reden und diese gemeinsam oder auch allein ausleben konnten, d. h. ich war es bis dato gewohnt offen über alles zu sprechen ohne jegliche Verklemmtheiten oder Geheimnisse, auch in Bezug auf Pornos.

Die irritierenden Anfangsschwierigkeiten, hinsichtlich seiner sexuellen Lust mir gegenüber (er bekommt nur schwer eine Erektion), habe ich mit dem "seit drei Jahren kein Sex gehabt" abgetan, war rücksichtsvoll, habe Ihn verwöhnt, ihm zeit gelassen und dann funktionierte es, er war begeistert und sagte (bis gestern immer noch), dass er noch nie so einen tollen Sex hatte, wie mit mir.

Das Problem: In den ersten beiden Jahren hatten wir zwar oft und guten Sex, jedoch fühlte ich mich dabei irgendwie benutzt, als Objekt betrachtet, nicht wirklich zärtlich berührt oder geliebt, währenddessen. Das war ungewohnt für mich,  aber ok, ich dachte, jeder liebt halt anders, und der Sex ist gut. Allerdings muss ich dazuschreiben, dass ich überwiegend der aktive Part beim Sex bin und er meist der Betrachter bzw. Genießer.  

Nach zwei Jahren - er gestand mir fast täglich, wie einmalig und toll der Sex mit mir sei - fand ich per Zufall einpaar erotische Bilder von anderen Frauen bei ihm, ich wurde neugierig, habe einpaar Regale geöffnet, und bäähm - lag ein Riesenhaufen an Pornos und luststeigernden Schnüffelstoffen in seinen Schubladen rum.

Natürlich gab es gewaltigen Ärger, ich hatte mich für das herumspionieren entschuldigt, aber war, wegen der Menge an DVD´s so sehr schockiert, dass ich ihn fragte, ob er sexsüchtig wäre, und ich nicht wisse, was ich davon halten solle. Nach einer Funkstille behauptete er, dies seien Pornos von früher, die er schon lange nicht mehr angerührt hätte, er würde sich dafür schämen und habe sie weggeworfen. Ich fand´s merkwürdig, nach zwei Jahren Beziehung (mit angeblich dem tollsten und häufigen Sex (jeden zweiten Tag) noch bei Ihm diese Filme zu finden. Allerdings glaubte ich ihm, war aber nach wie vor verunsichert. Gezwungen hatte ich ihn zur Entsorgung der Filme nicht, stattdessen vorgeschlagen, wir könnten auch mal gemeinsam den ein oder anderen Film gucken und bat um Offenheit diesbezüglich. Die Idee fand er nicht sonderlich gut. Weitere Gespräche bezüglich Pornos hatte er verweigert, oder ist diesen mit Aggressionen und Beschuldigungen mit gegenüber aus dem Weg gegangen.

Weitere zwei Jahre später habe ich, aufgrund meines komischen Gefühls und Neugierde, nochmals bei Ihm geschnüffelt und weitere Kartons (Umzugskartons) mit Pornos etc. gefunden, woraufhin ich mich dann von ihm trennen wollte. Nach einem Gespräch hatten wir uns aber wieder zusammengerauft und er bat mich sogar darum, um klar Schiff zumachen,  mit mir gemeinsam die Filme zu entsorgen für einen Neuanfang, mit Offenheit und Ehrlichkeit. Hm, es waren immens viele Filme - ich musste mich zusammenreißen, aber wir hatten sie gemeinsam entsorgt. Und, ca. drei Monate lang lief es wirklich gut bei uns, der Sex war anders, er hatte Lust auf mich und es lief gut, ich fühlte mich nah bei Ihm.

Doch dann stockte es wieder, der alte Streit, Vorwürfe aus dem nix, Abgrenzungsverhalten, es tat sich wieder nicht mehr so viel bei ihm, war und bin verwirrt und halte mich mittlerweile für reizlos für ihn (manchmal träume ich bereits davon, wie er mir sagt, er könne nicht mit mir schlafen, weil er an eine andere Frau denken muss).

Ich bin erneut misstrauisch geworden und habe nachgefragt, er gab mir die Schuld, es wäre so, weil ich ihm nicht vertraue. Es gäbe keinen Grund, meine Fragen machen ihn wütend. Mal versuchte ich dem zu entgegnen, mal war ich besonders lieb und verständnisvoll, mal war ich ungeduldig. Wir begannen eine Paartherapie, doch dieses Thema wurde bis dato nicht angesprochen, es ging bisher nur um mein Misstrauen (welches ungerechtfertigt sei und die Beziehung zerstöre).

Seit einer Woche haben wir jeden Abend Streit, wenn es eigentlich zum Sex kommen sollte...höre ich mir Vorwürfe an. Nun habe ich es nicht mehr ausgehalten und nach dem heutigen Streit erneut geschnüffelt...ich war fündig, nicht zu knapp..... Er wird morgen das Ergebnis finden, mit einem Brief von mir. Schätze das war´s...
Hätte ich irgendwas anders machen können?
Ich fühle mich irgendwie betrogen und komme mir so dumm vor... dabei wollte ich nur seine Nähe...
Würde mich über einige Tipps oder Gedankengänge von Euch freuen.

Viele Grüße,
Luisa
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#2
Kurz gefasst sehe ich es so: Pornosucht ist wie jede andere Sucht auch erst mal eine Sache des Süchtigen. Will sagen: ist es für den Süchtigen ein Problem oder nicht. Wenn es ein Problem für den Süchtigen ist, dann kann er sich dazu bekennen und nach Wegen aus der Sucht suchen, wenn er (!) will. Alles andere bringt nix. Beim Alkoholismus wird das im allgemeinen so gesehen.

Porno ist Kopfsache und (kurz gesagt) ist es auch Kopfsache, ob ich an den Bildern in meinem Kopf festhalten will oder etwas ändern will. Wenn ich etwas ändern will, gibt es Möglichkeiten: Achtsamkeit, Defusionstechniken, etc. (von mir aus auch "Reboot" - was immer das sein soll, ich bin kein Computer).

lg
Hans
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
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#3
Danke für Deine Antwort. Wenn er angibt, er sei nicht süchtig, war es wohl früher mal, aber seit Jahren nicht mehr, dann ist das gelogen? Sonst hätte er offen mit mir darüber reden können? Demnach bin ich ihm sinnlos hinterher gelaufen und habe mich zum Dödel gemacht, quasi co-abhängig?
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#4
Ich sehe es so: nicht jeder der Porno konsumiert ist auch gleich süchtig. Ist wie bei Alkohol. Problem bei Porno: die Intoxikation der Fantasie. Alkohol kann man genießen - wenn man es kann. Porno kann man (meine Meinung) nicht genießen. Porno ist eine Lüge.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
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#5
Klar, aber hilft mir nicht wirklich weiter. Ich verstehe diese Lügen nicht. Mich würde interessieren, was evtl. geholfen hätte? Dachte, wir waren schon auf dem halben Weg...gewesen... möglicherweise habe ich ihm später noch zu viele Vorwürfe gemacht.
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#6
Hallo Luisa,





@HansG
Pornokonsum ist vom ersten Konsum an Gift. Es tut niemanden etwas gutes. Im Gegenteil: Es zerstört Ehen und Beziehungen. Wie kann es da einen "normalen" Konsum geben? Das ist eine Illusion!

Luisa,

Pornographie ist Gift. Gift fürs Gehirn, ähnlich wie Kokain oder andere Drogen. Mit dem Unterschied, dass es dem Körper erstmal nicht schadet.
Aber es macht Abhängig, ähnlich wie Drogen. Danach kommen viele weitere Faktoren hinzu!

Deswegen unbedingt jeglichen "gemeinsames" Schauen vermeiden, dadurch verringert sich das Problem keineswegs, es vermehrt sicht.  G

Dein Partner/Freund braucht absolut und dringend Hilfe. Er muss verstehen, dass es ihm nicht gut tut, dass er sich "verklavt", und eurem Sexleben schadet es nur.

Wenn dir an der Beziehung noch was liegt,
Informiere dich evtl. zuerst bei Betroffenen Frauen, informiere dich, was im Gehirn passiert, und oder bei anderen Abhängigen.

Du hast keine Schuld. Es liegt niemals an dir. Wenn dein Partner rauchen würde oder alkohol abhängig wäre, läge es dann an dir?NÖ! Er hat damit
ein Problem.  Es ist ein schwerer Weg da rauszufinden, es braucht viel Geduld Kraft Opferbereitschaft, gerade Gegenseitig. Wenn die Liebe nicht stark genug ist, und die Beziehung
noch nicht so lang, ist es schwer. Alleine kommt er da ohne weiteres nicht raus!

Alles Gute!



(01.04.2019, 06:49)HansG schrieb: Kurz gefasst sehe ich es so: Pornosucht ist wie jede andere Sucht auch erst mal eine Sache des Süchtigen. Will sagen: ist es für den Süchtigen ein Problem oder nicht. Wenn es ein Problem für den Süchtigen ist, dann kann er sich dazu bekennen und nach Wegen aus der Sucht suchen, wenn er (!) will. Alles andere bringt nix. Beim Alkoholismus wird das im allgemeinen so gesehen.

Porno ist Kopfsache und (kurz gesagt) ist es auch Kopfsache, ob ich an den Bildern in meinem Kopf festhalten will oder etwas ändern will. Wenn ich etwas ändern will, gibt es Möglichkeiten: Achtsamkeit, Defusionstechniken, etc. (von mir aus auch "Reboot" - was immer das sein soll, ich bin kein Computer).

lg
Hans


Sorry, dem muss und kann ich absolut widersprechen!
Es geht ja nicht nur um den süchtigen.
Die Abhängigen Personen leben in Gemeinschaften/Ehen/Partnerschaften, da kann es doch nicht sein, dass es die anderen garnichts angeht?

Wenn eine Person alleine lebt, keine Familie, Verpflichtungen etc hat und für sich selbst konsumiert, dann schadet er sich selbst damit. Er isoliert sich.
Aber auch da sind sicherlich in irgendeiner Weise "Dritte" ebenfalls mitbetroffen. Vielleicht bei der Arbeitsstelle, oder sonst wo.


Also Pornographie ist ein heftiges Gesellschaftliches Problem!
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#7
Hallo Luisa,

es ist wirklich schwer auf die Fragen vernünftig einzugehen, da man nur spekulieren kann. Ich weiß nicht wie dein Mann (oder Exmann) tickt. Jeder Mensch ist unterschiedlich und aus der Ferne konkrete Antworten zu geben ist wirklich schwer.
Doch ich will auf ein paar Fragen eingehen.
Wenn jemand mal süchtig nach Pornografie war und dann seit geraumer Zeit nicht konsumiert hat, glaube ich schon, dass die meisten darüber offen in einer Beziehung reden können. Ansonsten ist da definitiv ein Vertrauens- oder Kommunikationsproblem. Aber du hast deine Offenheit erwähnt. Sowas sollte abfärben und eigentlich ähnliches hervorrufen. Dass dein Mann wohl immer wieder Pornofilme oder sonstige Inhalte irgendwo lagert, zeigt für mich, dass er nicht mit der Thematik abgeschlossen hat. Daher finde ich deine Bedenken und dein Misstrauen nachvollziehbar.
Ob du etwas anders hättest machen könne? Mag sein. Wieder weiß ich nicht genau wie die Gespräche abgelaufen sind. Sicherlich war das Ansprechen wichtig, aber wenn mich jemand auf die Sucht vor einem halben Jahr angesprochen hätte, würde ich nur den Kopf schütteln und alles leugnen. Meiner Erfahrung nach hilft es bei solchen Gesprächen sich selbst beiseite zu lassen. Also man sagt nicht einmal seine Meinung, hört der Person bei den Aussagen zu und wiederholt diese mit eigenen Worten. Entweder die Person stimmt zu und führt weiter aus oder sie korrigiert. In beiden Fällen verstehst du selbst den anderen Menschen besser. Dabei ist es egal was für eine Aussage der andere Mensch äußert, man wiederholt nur und versteht. Natürlich kann jemand auch abweisend. Dann ist derjenige einfach nicht bereit darüber zu reden. Sollte man aber mit Geduld und gut gemeinter Absicht das Ganze verfolgen, kommt man bestimmt zu Ergebnissen.
Ja, das sind eigentlich grundlegende Sachen und solltest du mein Tagebuch kennen, weißt du, dass ich jünger bin als die meisten hier. Aber ich beobachte das Streitigkeiten (auch bei älteren Menschen) darauf basierend, dass zwei Menschen sich nicht zuhören und ihre Meinungen gegeneinander werfen. Das funktioniert dann auch über Jahre. Dabei rumkommen tut nichts und selbst wenn eine Person nachgibt, ist diese innerlich unzufrieden und das äußert sich in vielen weiteren Handlung oder Gesprächen.
Sollte so etwas überhaupt nicht funktionieren, ist es möglich, dass kein Verständnis für den anderen (jetzt von deinem Mann aus) existiert oder einfach die Offenheit komplett fehlt. Ohne diese sozialen Fähigkeiten ist meiner Meinung nach eine nachhaltige Beziehung definitiv nicht möglich.

Ach, sollte der andere Mensch irgendwann Fragen stellen, ist das erstmal ein super Zeichen. Dann darf man gerne antworten und kann sogar Ratschläge erteilen (keine Befehle). Letztendlich kann man selbst keinen Menschen vollständig kontrollieren und das will man selbst sicherlich auch nicht. Der Mensch sollte selbst begreifen, was für ein Problem er hat, welche Auswirkung dieses hat und Maßnahmen dagegen ergreifen.

Bin ein wenig von der ganzen Porno-Thematik abgekommen. Hoffe, dass es in Ordnung ist. Sollten nochmal konkrete Fragen dazu offen sein, beantworte ich diese gerne.
Deine Vorwürfe wären bei der zuvor beschriebenen Gesprächsstrategie falsch. Das bringt nie was. Aber sehr schön, wie du Fehler bei dir selbst sucht. Eine Eigenschaft, die jeder Mensch gut gebrauchen kann.

Ob das ,,Hinterherlaufen'' jetzt sinnlos war ist eine Entscheidung die du selbst treffen kannst. Alles positiv zu drehen ist möglich, aber das jetzt auszuführen würde nochmal dauern.


Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich kein Wissenschaftler bin und das nur meine Meinung ist, die fehlerhaft sein kann.
Grüße von Erdnuss

Hallo Luisa,

es ist wirklich schwer auf die Fragen vernünftig einzugehen, da man nur spekulieren kann. Ich weiß nicht wie dein Mann (oder Exmann) tickt. Jeder Mensch ist unterschiedlich und aus der Ferne konkrete Antworten zu geben ist wirklich schwer.
Doch ich will auf ein paar Fragen eingehen.
Wenn jemand mal süchtig nach Pornografie war und dann seit geraumer Zeit nicht konsumiert hat, glaube ich schon, dass die meisten darüber offen in einer Beziehung reden können. Ansonsten ist da definitiv ein Vertrauens- oder Kommunikationsproblem. Aber du hast deine Offenheit erwähnt. Sowas sollte abfärben und eigentlich ähnliches hervorrufen. Dass dein Mann wohl immer wieder Pornofilme oder sonstige Inhalte irgendwo lagert, zeigt für mich, dass er nicht mit der Thematik abgeschlossen hat. Daher finde ich deine Bedenken und dein Misstrauen nachvollziehbar.
Ob du etwas anders hättest machen könne? Mag sein. Wieder weiß ich nicht genau wie die Gespräche abgelaufen sind. Sicherlich war das Ansprechen wichtig, aber wenn mich jemand auf die Sucht vor einem halben Jahr angesprochen hätte, würde ich nur den Kopf schütteln und alles leugnen. Meiner Erfahrung nach hilft es bei solchen Gesprächen sich selbst beiseite zu lassen. Also man sagt nicht einmal seine Meinung, hört der Person bei den Aussagen zu und wiederholt diese mit eigenen Worten. Entweder die Person stimmt zu und führt weiter aus oder sie korrigiert. In beiden Fällen verstehst du selbst den anderen Menschen besser. Dabei ist es egal was für eine Aussage der andere Mensch äußert, man wiederholt nur und versteht. Natürlich kann jemand auch abweisend. Dann ist derjenige einfach nicht bereit darüber zu reden. Sollte man aber mit Geduld und gut gemeinter Absicht das Ganze verfolgen, kommt man bestimmt zu Ergebnissen.
Ja, das sind eigentlich grundlegende Sachen und solltest du mein Tagebuch kennen, weißt du, dass ich jünger bin als die meisten hier. Aber ich beobachte das Streitigkeiten (auch bei älteren Menschen) darauf basierend, dass zwei Menschen sich nicht zuhören und ihre Meinungen gegeneinander werfen. Das funktioniert dann auch über Jahre. Dabei rumkommen tut nichts und selbst wenn eine Person nachgibt, ist diese innerlich unzufrieden und das äußert sich in vielen weiteren Handlung oder Gesprächen.
Sollte so etwas überhaupt nicht funktionieren, ist es möglich, dass kein Verständnis für den anderen (jetzt von deinem Mann aus) existiert oder einfach die Offenheit komplett fehlt. Ohne diese sozialen Fähigkeiten ist meiner Meinung nach eine nachhaltige Beziehung definitiv nicht möglich.

Ach, sollte der andere Mensch irgendwann Fragen stellen, ist das erstmal ein super Zeichen. Dann darf man gerne antworten und kann sogar Ratschläge erteilen (keine Befehle). Letztendlich kann man selbst keinen Menschen vollständig kontrollieren und das will man selbst sicherlich auch nicht. Der Mensch sollte selbst begreifen, was für ein Problem er hat, welche Auswirkung dieses hat und Maßnahmen dagegen ergreifen.

Bin ein wenig von der ganzen Porno-Thematik abgekommen. Hoffe, dass es in Ordnung ist. Sollten nochmal konkrete Fragen dazu offen sein, beantworte ich diese gerne.
Deine Vorwürfe wären bei der zuvor beschriebenen Gesprächsstrategie falsch. Das bringt nie was. Aber sehr schön, wie du Fehler bei dir selbst sucht. Eine Eigenschaft, die jeder Mensch gut gebrauchen kann.

Ob das ,,Hinterherlaufen'' jetzt sinnlos war ist eine Entscheidung die du selbst treffen kannst. Alles positiv zu drehen ist möglich, aber das jetzt auszuführen würde nochmal dauern.


Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich kein Wissenschaftler bin und das nur meine Meinung ist, die fehlerhaft sein kann.
Grüße von Erdnuss
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#8
(01.04.2019, 10:31)Paul schrieb:
(01.04.2019, 06:49)HansG schrieb: Kurz gefasst sehe ich es so: Pornosucht ist wie jede andere Sucht auch erst mal eine Sache des Süchtigen. Will sagen: ist es für den Süchtigen ein Problem oder nicht. Wenn es ein Problem für den Süchtigen ist, dann kann er sich dazu bekennen und nach Wegen aus der Sucht suchen, wenn er (!) will. Alles andere bringt nix. Beim Alkoholismus wird das im allgemeinen so gesehen.

Porno ist Kopfsache und (kurz gesagt) ist es auch Kopfsache, ob ich an den Bildern in meinem Kopf festhalten will oder etwas ändern will. Wenn ich etwas ändern will, gibt es Möglichkeiten: Achtsamkeit, Defusionstechniken, etc. (von mir aus auch "Reboot" - was immer das sein soll, ich bin kein Computer).

lg
Hans


Sorry, dem muss und kann ich absolut widersprechen!
Es geht ja nicht nur um den süchtigen.
Die Abhängigen Personen leben in Gemeinschaften/Ehen/Partnerschaften, da kann es doch nicht sein, dass es die anderen garnichts angeht?

Wenn eine Person alleine lebt, keine Familie, Verpflichtungen etc hat und für sich selbst konsumiert, dann schadet er sich selbst damit. Er isoliert sich.
Aber auch da sind sicherlich in irgendeiner Weise "Dritte" ebenfalls mitbetroffen. Vielleicht bei der Arbeitsstelle, oder sonst wo.


Also Pornographie ist ein heftiges Gesellschaftliches Problem!

Klar kannst Du da widersprechen, an meiner Aussage ändert das aber wenig, insofern haben wir hier verschiedne Ansichten und die gilt es zu respektieren.

Gruß
Hans
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
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#9
(02.04.2019, 05:42)HansG schrieb:
(01.04.2019, 10:31)Paul schrieb: Ja, die gilt es zu respektieren, in einer freien Gesellschaft. Ganz genau. Menschen da draußen haben ein Recht auf richtige und wahrhaftige Informationen, deswegen ist Meinungsaustausch immer wichtig und falsche Informationen sollten nicht einfach stehengelassen werden!



(01.04.2019, 06:49)HansG schrieb: Kurz gefasst sehe ich es so: Pornosucht ist wie jede andere Sucht auch erst mal eine Sache des Süchtigen. Will sagen: ist es für den Süchtigen ein Problem oder nicht. Wenn es ein Problem für den Süchtigen ist, dann kann er sich dazu bekennen und nach Wegen aus der Sucht suchen, wenn er (!) will. Alles andere bringt nix. Beim Alkoholismus wird das im allgemeinen so gesehen.

Porno ist Kopfsache und (kurz gesagt) ist es auch Kopfsache, ob ich an den Bildern in meinem Kopf festhalten will oder etwas ändern will. Wenn ich etwas ändern will, gibt es Möglichkeiten: Achtsamkeit, Defusionstechniken, etc. (von mir aus auch "Reboot" - was immer das sein soll, ich bin kein Computer).

lg
Hans


Sorry, dem muss und kann ich absolut widersprechen!
Es geht ja nicht nur um den süchtigen.
Die Abhängigen Personen leben in Gemeinschaften/Ehen/Partnerschaften, da kann es doch nicht sein, dass es die anderen garnichts angeht?

Wenn eine Person alleine lebt, keine Familie, Verpflichtungen etc hat und für sich selbst konsumiert, dann schadet er sich selbst damit. Er isoliert sich.
Aber auch da sind sicherlich in irgendeiner Weise "Dritte" ebenfalls mitbetroffen. Vielleicht bei der Arbeitsstelle, oder sonst wo.


Also Pornographie ist ein heftiges Gesellschaftliches Problem!

Klar kannst Du da widersprechen, an meiner Aussage ändert das aber wenig, insofern haben wir hier verschiedne Ansichten und die gilt es zu respektieren.

Gruß
Hans
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#10
Zunächst einmal vielen Dank für die verschiedenen Gedanken und Ratschläge.

Erdnuss, ich finde es ganz gut, dass Du in Deinem Beitrag etwas von der Porno-Thematik abgekommen bist. Eine Partnerschaft ist facettenreich, in der einige Facetten passen, andere nicht, die Summe ist entscheidend. Wir führen ansonsten z. B. eine sehr zärtliche und rücksichtsvolle Beziehung, primär haperts tatsächlich an mangelnder Kommunikationsfähigkeit bzw. der Unfähigkeit das eigene EGO während solcher Konfliktgespräche etwas zurückzunehmen. Ich vermute, deshalb blockt er bei dem Thema Porno oder wird aggressiv.

Wir hatten uns gestern über meine Schnüffel/Entdeckungsaktion unterhalten. Ich glaube ihm, dass es alte Filme waren und auch, dass er sich keine davon mehr angesehen hat. Ebenso denke ich, dass er nicht süchtig ist. Allerdings macht mir sein ambivalentes Verhalten zu schaffen, wir hatten uns nach dem gemeinsamen Neuanfang Ehrlichkeit versprochen und nun weiß ich nicht recht, wie damit umgehen. Entschuldigungen kamen natürlich, aber mittlerweile fallen die bei mir nicht mehr ins Gewicht.
Zum einen sehe ein großes Risiko, da er die Filme aufgehoben und versteckt, zum anderen ist mein Vertrauen noch weiter eingebrochen, welches künftig natürlich noch mehr Spannung mit sich bringen wird. Auch er scheint sich dem Risiko bewusst zu sein, er bot mir sogar an, bei Verdacht jederzeit bei ihm spionieren zu dürfen. Er möchte sich aktuell aber noch nicht mit der Thematik auseinandersetzen und brauche etwas Zeit.

Gerne würde ich diese Spirale endlich unterbrechen, aber es wird vermutlich nur mit viel Zeit und Rücksicht funktionieren… oder mache ich mir etwas vor, und das Kind ist längst in den Brunnen gefallen?

Viele Grüße
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