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Abstinenztagebuch
#11
Mal eben nachsehen, ob "Sie" vielleicht online ist und chattet und dann, schnell einen neuen Account anlegen und versuchen, mit ihr in Kontakt zu treten und einen Pornochat zu haben, idealerweise über Stunden, Tage - den Rest des Lebens?

Dieser irre Sog in den eigenen Abgrund! Aber er ist da und kann und darf nicht verleugnet werden. Aber nicht nur dieser Sog ist da, auch die Möglichkeit, auf der Welle zu reiten, urge surfing, ist möglich. Auch wenn Wellenreiten anstrengender ist, als sich "hingeben". Aber diese Hingabe ist letztlich ein Wegwerfen des eigenen Lebens. Und die Anstrengung lohnt allemal die Mühe, das weiß man immer hinterher, wenn man die Welle erfolgreich geritten ist. Und man weiß es erst recht, wenn man mal wieder freiwillig untergegangen ist in der Verlogenheit des eigenen Begehrens.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
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#12
schreibst Du dein TB täglich ? Hilft es ?

Ich hatte gestern meinen Rückfall und befürchte ich rutsche geradewegs aus der onlinepornosucht in die chatsucht, hatte ich vorher noch nie gemacht.
Daher brauche Ich für mich eine Überlebensstrategie und das was Du oben geschrieben hast kenne ich seit kurzer Zeit auch. Der Druck nachsehen zu müssen ist mindestens Genauso riesig wie jetzt noch schnell einen Porno....

Sucht und unsere Gedankenwelt ist ein Phänomen und ganz schön schwer auszutricksen.
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#13
Ob das TB Schreiben hilft oder nicht? - Es ist eine Möglichkeit, sich mit sich selbst und den anderen hier auseinander zu setzen. Im Zweifelsfall hilft es aber natürlich überhaupt nicht.

Das Schreiben wird mich nicht davon abhalten Porno zu konsumieren oder einen Pornochat in einem Chatportal zu beginnen. Der Druck hier nachsehen zu müssen hält sich in Grenzen, da hier ja fast nix los ist, es gibt ja nur eine Hand voll aktiver User.

Andererseits ist es natürlich ein Unterschied, hier TB zu schreiben oder offline. Virtuelle Kommunikation, wie teilweise im Porno auch. Ein künstliche Welt. Der Verzicht auf Porno, die Abstinenz und Nüchternheit erreicht man letztlich ja nicht mit Hilfe des TB, mit Unterstützung hier (was soll das sein, außer ein paar Zeilen Text?), sondern indem man es für sich selbst als Haltung umsetzt und zwar im richtigen Leben.

Dabei kommt es entscheidend darauf an, im richtigen Leben zu bleiben und nicht in die künstliche Welt des Porno abzurutschen. Inwieweit das Schreiben hier immer auch in Gefahr ist, abzurutschen kann ich im Moment noch nicht einschätzen. Gewiss ist aber, die Pornos sind nur ein paar Klicks weit entfernt bzw. ganz nah an mir dran.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
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#14
Das Osterwochenende wird eine Herausforderung, bietet aber mit den vielen freien Tagen auch die Chance an der Rückfallprophylaxe zu arbeiten und sich nicht wie bei einem normalen Wochenende "durchzumogeln".

Einen Monat erfolgreiche Alkoholabstinenz ist eine gute Grundlage die Haltung der Abstinenz und Nüchternheit jetzt auch erfolgreich auf das Thema Porno zu anzuwenden. Das Problem mit dem Suchtdruck ist bei genauer Betrachtung ein Problem der Beschreibung:

Das Verlangen nach X (ob Porno oder Alc ist zweitrangig) wird als ein körperliches Geschehen "Druck" beschrieben und damit zu etwas vermeintlich "Objektivem", dem auszuweichen natürlich schwer fällt. Ein kleines, vielleicht etwas brutales Gedankenexeriment hierzu:

Stellen wir uns vor ein Süchtiger hat extremen Suchtdruck und will jetzt unbedingt Pornos konsumieren und dazu Masturbieren, um sich zu "erleichtern", damit der "Druck" weg ist. Dann klingelt es an der Tür und ein Verwandter seht vor der Tür, völlig aufgelöst, tränenüberströmt und Teilt mit jemand aus der Familie ist gerade verstorben, bei einem Unfall ums Leben gekommen etc.

Was passiert jetzt mit dem Suchtdruck, ist der immer noch so unabweisbar?

Porno ist Kopfsache, und auch die Beschreibung des Umgangs mit der Rückfallgefahr, dem "Suchtdruck", den Triggern etc. ist immer auch zu einem sehr großen Teil (ich will ja nicht verleugnen, dass es so etwas wie einen Sexualtrieb gibt) Kopfsache.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
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#15
Hallo Hans,

dein Beispiel ist gut und treffend. So schnell, wie der Sucht"druck" kommt, so schnell kann er auch wieder verschwinden.

Wenn ich auf dem Weg zur Arbeit bin und während meiner Arbeitszeit, empfinde ich keinen Suchtdruck. Warum? Weil ich der Sucht sowieso nicht nochkommen kann in dieser Zeit. Wenn ich mit Freunden unterwegs bin oder sonst aktiv bin, habe ich ebenso keinen Suchtdruck. Mein Kopf weiß, dass es gerade keinen Sinn macht. Aber bin ich auf dem Weg nach Hause und habe gleich die Chance mir alleine Pornos reinzuziehen, dann steigt der Druck. Bekomme ich einen Anruf, dass ich noch irgendwohin muss, dann ist der Druck direkt wieder vorbei. Bis zur nächsten Gelegenheit. (Mit dem Rebootversuch hier, habe ich das wesentlich besser unter Kontrolle bekommen.)

Es ist eindeutig Kopfsache. Sexualtrieb ist steuerbar. Es macht schon einen Unterschied, wo man sich gerade befindet und was man sich gerade anschaut.
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#16
(17.04.2019, 19:59)Burnham schrieb: Hallo Hans,

dein Beispiel ist gut und treffend. So schnell, wie der Sucht"druck" kommt, so schnell kann er auch wieder verschwinden.

Wenn ich auf dem Weg zur Arbeit bin und während meiner Arbeitszeit, empfinde ich keinen Suchtdruck. Warum? Weil ich der Sucht sowieso nicht nochkommen kann in dieser Zeit. Wenn ich mit Freunden unterwegs bin oder sonst aktiv bin, habe ich ebenso keinen Suchtdruck. Mein Kopf weiß, dass es gerade keinen Sinn macht. Aber bin ich auf dem Weg nach Hause und habe gleich die Chance mir alleine Pornos reinzuziehen, dann steigt der Druck. Bekomme ich einen Anruf, dass ich noch irgendwohin muss, dann ist der Druck direkt wieder vorbei. Bis zur nächsten Gelegenheit. (Mit dem Rebootversuch hier, habe ich das wesentlich besser unter Kontrolle bekommen.)

Es ist eindeutig Kopfsache. Sexualtrieb ist steuerbar. Es macht schon einen Unterschied, wo man sich gerade befindet und was man sich gerade anschaut.

Während der Arbeit oder auch wenn ich "unter Menschen" bin, kein Pronoproblem. Hier, zu hause, da ja. Bevor ich heute anfing hier zu schreiben, die alte Überlegung, mal eben zu schauen... Verlangen etc. - ein paar Minuten später, alles wieder kein Problem.

Die wichtige Erfahrung dabei, es MUSS kein Problem sein bzw. werden. Aber natürlich weiß ich, dass ich über den Tag verteilt, immer wieder mit der Rückfallmöglichkeit zu rechnen habe. Auch das ist ein Übungsfeld. (Und - jedenfalls für mich - kein Kampffeld, wie ich immer wieder betonen "muss".)
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#17
Ein motivierendes Gefühl übermorgen die erste Woche (zum zweiten Mal) geschafft zu haben.
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#18
Pornoverzicht, Masturbationsverzicht, Alkoholabstinenz. - Da entstehen auf einmal Lücken im Leben, die vorher mit den Sucht- und Ablenkungsmitteln gefüllt wurden. Jetzt reicht es nicht mehr, "ins Netz zu gehen", jetzt kommt es darauf an, etwas sinnvolles zu tun, sein Leben zu gestalten und nicht einfach nur passiv zu konsumieren und in der Ablenkung verharren, die das Suchtmittel ermöglicht. Im Rausch, ob nun Porno oder Alc. muss man sich um nichts mehr sorgen, alles ist bestens, alles ist "gut". Aber der Rausch dauert halt nicht ewig und die Katerstimmung läßt nicht lange auf sich warten. Dann wieder Rausch, denn so ein Elend nach dem Rausch ist ja nicht auszuhalten. Irgendwann ist einem der Scheiß Teufelskreis dann auch scheißegal und es geht immer weiter abwärts....

Ja, es ist verdammt anstrengend aus diesen Abwärtsspiralen auszusteigen und noch verdammt anstrengender dieser Dynamik etwas positives, produktives entgegen zu setzen.
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#19
Die zweite erste Woche ist geschafft. Mit Hürden und Herausforderungen zwar, aber immerhin. Weniger ist "Druck" das Problem, mehr diese allzubequeme Fluchtmöglichkeit. Die Möglichkeit, aus der Realität auszusteigen und in eine andere Welt einzusteigen. Eine Welt in der alles ok ist, in der es nur dieses eine gibt, die Lust, das Begehren und die unendliche Steigerung.

Aus der Distanz betrachtet: eine banale und langweilige Welt. Inszenierte Obszönitäten. Perversionen. Demütigungen. Sadomasochistische Fantasien von Macht und Unterwerfung. Und so weiter. Und so weiter. Immer wieder "neu" faszinierend, immer wieder neu, auch wenn alles beim alten bleibt. Begehren, Erregen, Verweigern, Kommen und Gehen. Öde? Eine Frage der Perspektive. Nach Überschreiten der Grenze gibt es nur noch den Strudel und Taumel der Lust...

Diesseits der Grenze scheint die Sonne, ist Ostermontag und das Licht glitzert in den windbewegten frischgrünen Blättern die Bäume...
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#20
Es geht.
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