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Der Endlosschleife Entkommen
#81
Ich kann dir nur raten die therapie früh anzufangen. Umso mehr Heilungsfortschritt bekommst. Denn wenn sich etwas festgefahren hat, dann lässt sich das schwer lösen.
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#82
Meine Selbsttherapie hat bereits angefangen. Meditation, kein Googeln nach Krankheiten, Wechseldusche, Sport, Produktivitätsmaximierung. Das hilft. Es gab in den letzten Monaten auch Tage und Wochen, indem ich geheilt war. Das war primär mit meiner Familie dann, die ich während des Semesters nicht um mich habe, aber die Glücksmomente sind auch in anderen Personenkonstellationen reproduzierbar. Aber danke. Es bleibt eine Option.

Tag 4: Habe aktuell überhaupt keine Lust, was natürlich schön und zweckmäßig ist, aber gleichzeitig auch sehr irritierend. Trigger vermeide ich ganz gut, aber es gibt noch Luft nach oben, vor allem auf dem Campus.
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#83
(22.10.2019, 22:36)porndestruction schrieb: Trigger vermeide ich ganz gut, aber es gibt noch Luft nach oben, vor allem auf dem Campus.

Kenne ich zu gut. Im Internet ist man vorsichtig. Allgemein im Umgang mit Medien fällt es einem leicht wegzuschauen. Aber in der Öffentlichkeit schweift der Blick immer wieder ab. Man sieht jeden Hintern, jedes Dekolleté. Da es das echte Leben ist, fühlt es sich nicht so falsch an. Wäre es vielleicht auch nicht, wenn es nur selten vorkommt. Aber es kommt nunmal nicht selten vor, sondern fast ununterbrochen. Dass es nicht normal ist, merke ich, wenn ich meine Freunde angucke, die mit mir irgendwo langgehen. Mir fällt jeder Hintern und jedes Dekolleté sofort auf, wenn ich dann meine Freunde angucke, merke ich, dass sie ganz woanders hingucken, am reden sind, sich auf Wichtigeres konzentrieren.
Man hat einen sehr sexualisierten Blick. Und dieser Blick sucht ununterbrochen nach Ersatzmöglichkeiten zu den Pornos im Internet. Man muss lernen ohne diese Blicke auszukommen. Am Anfang heißt das sich zwingen wegzugucken, aber irgendwann sollte man sich nicht mehr darauf konzentrieren zwanghaft wegzugucken, sondern bewusst auf "Wichtigeres" zu gucken. In das Gesicht der Frau. Aber die Blätter im Baum, die sich zum Herbst färben. Auf die wehenden Blätter am Boden. Auf all das Schöne, was um einen ist, was man sonst nie bermerkt.

RedBlob
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#84
(23.10.2019, 08:17)RedBlob schrieb:
(22.10.2019, 22:36)porndestruction schrieb: Trigger vermeide ich ganz gut, aber es gibt noch Luft nach oben, vor allem auf dem Campus.

Kenne ich zu gut. Im Internet ist man vorsichtig. Allgemein im Umgang mit Medien fällt es einem leicht wegzuschauen. Aber in der Öffentlichkeit schweift der Blick immer wieder ab. Man sieht jeden Hintern, jedes Dekolleté. Da es das echte Leben ist, fühlt es sich nicht so falsch an. Wäre es vielleicht auch nicht, wenn es nur selten vorkommt. Aber es kommt nunmal nicht selten vor, sondern fast ununterbrochen. Dass es nicht normal ist, merke ich, wenn ich meine Freunde angucke, die mit mir irgendwo langgehen. Mir fällt jeder Hintern und jedes Dekolleté sofort auf, wenn ich dann meine Freunde angucke, merke ich, dass sie ganz woanders hingucken, am reden sind, sich auf Wichtigeres konzentrieren.
Man hat einen sehr sexualisierten Blick. Und dieser Blick sucht ununterbrochen nach Ersatzmöglichkeiten zu den Pornos im Internet. Man muss lernen ohne diese Blicke auszukommen. Am Anfang heißt das sich zwingen wegzugucken, aber irgendwann sollte man sich nicht mehr darauf konzentrieren zwanghaft wegzugucken, sondern bewusst auf "Wichtigeres" zu gucken. In das Gesicht der Frau. Aber die Blätter im Baum, die sich zum Herbst färben. Auf die wehenden Blätter am Boden. Auf all das Schöne, was um einen ist, was man sonst nie bermerkt.

RedBlob

Tatsächlich lässt sich das Eins zu Eins auf mich projizieren. Ich ertappe mich ständig dabei Hintern zu betrachten, das ist einfach normal für mich. Das war zu Schulzeiten definitiv nicht der Fall, aber hat sich seitdem fest etabliert. Das Muster zu durchbrechen, funktioniert denke ich nicht von heute auf morgen, aber ich will ich das, ja genau das was du beschreibst. "Einfach" mit offenen Augen über den Campus, durch die Stadt zu laufen und wieder ein Blick für die wahrlich schönen Sachen zu haben.


Tag 7: Heute/gestern morgen bin ich seit längerem mal wieder mit einer Morgenlatte aufgewacht. Das ist eigentlich so das einzig erwähnenswerte. Ansonsten habe ich die letzten Tage viel Zeit fürs Lernen verbracht und weiterhin recht erfolgreich meine Handlungen, gerade online, reflektiert und gesteuert. Momente des Suchtdrucks gab es schon, aber jetzt nie so, dass es einer Ersatzhandlung bedurfte, sondern alles war mit dem Kopf steuerbar. Irgendwelche Veränderungen erkenne ich aktuell (noch) nicht, wobei das bei sieben Tagen womöglich auch zu viel verlangt wäre. Was ich aktuell nicht schaffe und mich nervt, ist es in vielen anderen Bereichen die notwendige Disziplin aufzubringen. Daran muss ich jetzt arbeiten. Denn diese ist elementar für die Abstinenz und mein Glücklichsein.
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#85
Tag 8: Alles verlief sehr ruhig heute und mein besserer Gemütszustand vereinfacht das Ganze.
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#86
Tag 9: Aktuell läuft es recht flüßig, mir nur gemäßigten Mangelerscheinungen. Das liegt sicherlich auch an den vorgenommen Veränderungen im Alltag sowie eines seit ein paar Tagen anhaltenden, guten Gemütszustands, aber eben auch daran, dass mit jedem Tag die Fallhöhe zunimmt. Ist diese Denke gesund, frage ich mich?
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#87
(27.10.2019, 20:36)porndestruction schrieb: Tag 9: Aktuell läuft es recht flüßig, mir nur gemäßigten Mangelerscheinungen. Das liegt sicherlich auch an den vorgenommen Veränderungen im Alltag sowie eines seit ein paar Tagen anhaltenden, guten Gemütszustands, aber eben auch daran, dass mit jedem Tag die Fallhöhe zunimmt. Ist diese Denke gesund, frage ich mich?

Die Frage, die Du Dir stellen solltest lautet: Was können mir die Pornos geben an den Tagen an denen es mir nicht so gut geht und die wichtigere Frage, die Du Dir stellen solltest lautet: Wie wird es mir nach dem Porno-Konsum gehen!


Folgende Erkenntnis hatte ich mir gestern, das erste Mal so richtig bewusst gemacht:
Pornos waren nie, sind nicht und werden niemals eine Lösung sein, sondern sind Teil des Problems! Diese Erkenntnis muss erst einmal reifen und erst wenn man das mal begriffen hat, hat man ein gutes Fundament, auf dem man sein neues Leben aufbauen kann!

Bleib drann! Es lohnt sich!
Auch ich bin so oft auf die Fresse gefallen, dass ich es nicht mal mehr zählen kann!
Aber auch für Dich kommt der Zeitpunkt, an den Du bereifen wirst, dass es auch ohne Pornos geht und auch Du wirst dann sehen, das so ein Leben einfach Lebenswerter ist. Selbst wenn Dein Gemütszustand mal wieder nicht so gut sein sollte.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8957]
Heute beginnt - der Rest deines Lebens
Jetzt oder nie - und nicht irgendwann!
Schau' auf dein Ziel - kein Traum ist vergebens.
Heut' fängt die Zukunft an!
(Udo Jürgens)
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#88
Die letzten Wochen habe ich mich ganz der Sucht hingegeben, aber ich habe nie einen schlimmen Rückfall gehabt, sprich gecamt oder komische Rubriken konsumiert, aber heute war es dann mal wieder so weit. Das ist die Art Rückfall, die Scham bei mir auslöst und mich oftmals nach längeren Dürreperioden verleitet, einen Neuanfang zu wagen. Toll ist daran aber dennoch nicht. Ich fühle mich katastrophal, sehe mich im Licht eines schlechten, degenerierten, triebgesteuerten, empathielosen, primitiven Tunichtgut.

Was ich zwar weiß, aber nicht wirklich begreifen mag, ist, dass der Wille alleine nicht reicht. Darin erinnert sich mein Spatzenhirn einen, zwei, vielleicht auch mal drei Tage lang und dann sind die guten Vorsätze auch wieder Geschichte. Das ist immer wieder erstaunlich, dass man prinzipiell weiß, man muss etwas an der Herangehensweise ändern, dahingehend auch Pläne macht, die dann kurz einhält und dann gehen die einfach verloren, die sind dann einfach nicht mehr präsent.

Zusammengefasst kenne ich die Ansatzpunkte, aber mir gelingt es nicht sie zu bedienen. Naja, mal schauen was die nächsten Tage bringen.
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#89
Tag 1: Internetzeit auf ein Minimum reduziert und jegliche Trigger vermieden. Immerhin. Der drölfte Startschuss ist erfolgt.
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#90
Moin porndestruction,
du schriebst, dass die guten Vorsätze nach wenigen Tagen aus deinem Kopf verschwinden. Kenn ich nur zu gut. Bei mir kam es in der Vergangenheit sogar dazu, dass mein Gehirn mir vorgaukelt, Pornos seien ja gar nicht so schlimm. Obwohl ich davor schon der felsenfesten Überzeugung war, das Pornos mein Feindbild Nummer 1 seien. Darauf folgten immer Rückfälle.
Denke, das ist unser Suchtgedächtnis, welches die unschönen Erinnerungen an Pornos ausblendet, wenn es den Drang nach solchen verspürt. Letztlich ist doch ein starker Wille unsere einzige Waffe gegen die Sucht.
Alles Gute,
Rüdiger
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