Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Kann ich mein Leben verbessern?
#11
Hallo,
was mir da auffällt ist, liest deine Frau hier mit, was du schreibst? Soll sie es lesen? Sonst hättest du ihr doch wohl kaum einen Kontakt aus dem Forum gegeben? Ich glaube, du hast lediglich eine andere Form der Kommunikation mit deiner Frau, so über das Forum, gewählt, kann das sein?
Immerhin, so weiß sie, wie sie dran ist.
Liebe Grüße
Zitieren
#12
(11.03.2021, 17:03)Chiara schrieb: Hallo,
was mir da auffällt ist, liest deine Frau hier mit, was du schreibst? Soll sie es lesen? Sonst hättest du ihr doch wohl kaum einen Kontakt aus dem Forum gegeben? Ich glaube, du hast lediglich eine andere Form der Kommunikation mit deiner Frau, so über das Forum, gewählt, kann das sein?
Immerhin, so weiß sie, wie sie dran ist.
Liebe Grüße


Nein, sie hat sich bewusst gegen eine Anmeldung in diesem Forum entschieden, aber yie schreibt halt so mit jemandem aus dem Board. Ich hoff zumindest dass sie es noch tut. Sollte sie allerdings hier mitlesen wollen, kann sie das ohne Probleme, Geheimnisse sind Geschichte.

Lieben Morgengruß zurück
Es geht nicht um Verzicht, es geht um ein erfüllendes Leben!  Smile
Zitieren
#13
Hey Sprengie,

jetzt war ich lange nicht hier… Sorry!
Wie geht es dir aktuell?

Ich geh mal wieder einfach chronologisch vor mit meiner Antwort:
Zum Thema Betrug nochmal:
Stell dir vor, es wäre andersrum gewesen… Fühlt sich wahrscheinlich nicht so schön an, sich vorszustellen, die Partnerin würde sich lieber andere Männer (und deren Genitalien, Sixpacks usw.) anschauen als mit einem selbst intim zu werden…
Der Sohn einer Freundin hat es kürzlich gut auf den Punkt gebracht: „Betrug fängt da an, wo man was verheimlicht und wenn man lügt ist man schon mittendrin.“ Klingt schlüssig für mich. Aber wie gesagt, im Endeffekt bleibt es Definitionssache. Nur sollte es eben auch gemeinsam definiert werden.

Danke für die Zusammenfassung der Aufdeckungen.
Zu der Sache mit dem Lügen, den Ängsten und den von dir angesprochenen Punkten im Sozialisierungsprozess: Es kann gut sein, dass sich da nicht alle Punkte ausmachen lassen. Ist schwierig, da es einem selbst ja nicht bewusst ist. Und das mit dem dich nachts schreien lassen kann ein Punkt sein. Sehr gut sogar. Und ich möchte auch nochmal betonen, dass es nicht darum geht, nen Schuldigen zu finden oder die Verantwortung abzugeben und dass es auch nicht heißt, dass deine Eltern böse waren oder dich vernachlässigt haben oder du nicht behütet aufgewachsen bist. Meist sind es kleine Teile, die man selbst als Kind nicht so wahrnimmt oder eben nicht erinnert, weil sie zu einer Zeit stattgefunden haben, die eben nicht erinnert werden können. Einiges habe ich da auch nur der Vollständigkeit halber aufgeführt, das muss nicht heißen, dass das bei dir alles so war, versteh das bitte nicht falsch.

Du schreibst, dass du nicht weinen kannst… Kannst du das immer noch nicht? Das würde bestimmt mal gut tun. Für mich klingt das ein wenig so, als könntest du nicht „loslassen“, als würdest du immer noch irgendeine Art von Kontrolle oder Blockade bezüglich deiner Gefühle aufrecht erhalten wollen…?
Was denkst du dazu?

Das mit dem Brief halte ich nach wie vor für eine gute Idee. Auch wenn ich jetzt von dem anderen Brief weiß und der Gedanke daran vielleicht Bauchschmerzen bereitet (aber da wusstest du ja selbst noch nicht, was tatsächlich los war, oder?)… Es wäre zumindest mal ein erster (Zwischen-)Schritt in Richtung ehrliche, offene Kommunikation. Hier will ich auch etwas vorgreifen und auf den Beitrag von Chiara eingehen: Wenn ich es richtig verstehe, wollte sie dir sagen, dass eine direkte Kommunikation unerlässlich ist. Für dich, um dich zu öffnen und für deine Frau, um wieder Vertrauen aufbauen zu können. Und auch was du geschrieben hattest mit dem körperlichen (weil du denkst, das glaubt sie dir eher als Worte) könnte eine Art Vermeidungsverhalten sein. Also dass du die verbale Kommunikation auf eine nonverbale umlenkst, weil es dir leichter fällt?
Ich hatte ja glaub schon geschrieben, dass du vielleicht einige Dinge öfter sagen musst, bis sie wieder geglaubt werden. Dessen bin ich mir sicher und einfach nichts zu sagen, weil du denkst es bringt eh nichts, macht es im Endeffekt nur schlimmer und immer schwieriger, damit mal anzufangen.

Was die Sache mit dem Typen angeht… Da hab ich letztens erst an dich denken müssen bei einem Vortrag. Ich such das Video mal und verlinke es dir hier:
https://www.youtube.com/watch?v=4uN_zSJwQs0
Geht sehr in die Richtung, was ich allgemein auch schon zum Thema Scham und dem Kreislauf geschrieben hatte.. Dr. Lank erzählt darin auch noch einiges mehr zum Thema allgemein…
Lass mich mal wissen, was du darüber denkst.

In deinem Tagebuch schreibst du dann noch, dass deine Frau dir vorwirft, dass du immer noch mehr mit dir selbst ausmachst und/oder hier im Forum teilst statt mit ihr und dass du sie ja nur vor weiteren Triggern beschützen willst. Für mich klingt das ehrlich gesagt wieder sehr nach diesem Kontroll-Bedürfnis, das ich weiter oben schon angesprochen hatte. Vor Triggern kannst du sie sowieso nicht bewahren. Trigger können überall sein.
Fass all deinen Mut zusammen und rede mit ihr. Lass sie an deinem Weg teilhaben, lass sie rein in deine Gefühlswelt. Als Paar könnt ihr nur heilen und daran wachsen, wenn ihr euch gegenseitig öffnet und euch auch gegenseitig Schmerzhaftes zumutet. Alles andere verzögert den Prozess nur und ist nicht weniger schmerzhaft. Ich weiß, es ist wahnsinnig schwierig und auch sicher nicht einfach, zu selektieren, was du erzählen kannst und was nicht. Aber deine Frau auszuschließen hilft euch beiden nicht.
Im Endeffekt läuft es dann nämlich genau so weiter wie davor, nur diesmal ohne Pornos. Verstehst du, was ich meine?
Ich hatte ja auch öfter mal in meinen vorherigen Antworten gefragt, ob du dies und jenes, was du hier so schreibst, deiner Frau auch so gesagt hast… Hast du das mittlerweile mal gemacht? Damit kannst du nichts falsch machen. Wertschätzung ist immer richtig und in einer Beziehung ja auch verdammt wichtig.

Hoffentlich geht es dir soweit gut und du bist noch auf deinem Weg!
Herzliche Grüße
Zitieren
#14
(18.03.2021, 09:22)Jana schrieb: Hey Sprengie,

jetzt war ich lange nicht hier… Sorry!

Huhu Jana,

das macht überhaubt nichts, meine Frau hat mir gesagt, warum. Das ist völlig in Ordnung, ddenn im Grunde bist du erst mal nur dir selbst verpflichtet, und allein das ist wichtig.


Wie geht es dir aktuell?

Ich habe am Mittwoch meine Therapie angetreten, weiß aber nicht, ob wegen der spontan veränderten Lage die Klinik aufbleiben draf. Ist also ungewiss.
Obwohl es diese Woche ein merkliches Auf und Ab gab, fühle ich mich nach dieser Nacht sehr gut, denn für uns geht es deutlich voran, da bin ich mir sicher. Details gehören hier allerdings nicht in den offenen Bereich.


Ich geh mal wieder einfach chronologisch vor mit meiner Antwort:
Zum Thema Betrug nochmal:
Stell dir vor, es wäre andersrum gewesen… Fühlt sich wahrscheinlich nicht so schön an, sich vorszustellen, die Partnerin würde sich lieber andere Männer (und deren Genitalien, Sixpacks usw.) anschauen als mit einem selbst intim zu werden…

Nein, das würde es nicht, da geb ich dir recht.

Der Sohn einer Freundin hat es kürzlich gut auf den Punkt gebracht: „Betrug fängt da an, wo man was verheimlicht und wenn man lügt ist man schon mittendrin.“ Klingt schlüssig für mich. Aber wie gesagt, im Endeffekt bleibt es Definitionssache. Nur sollte es eben auch gemeinsam definiert werden.

Ich hatte da für mich zugegebener Maßen eine etwas lockere Definition, allerdings teilt meine Frau die absolut nicht, und ich hab mir als Grundlage meiner mentalen Veränderung ein Umdenken gesetzt, ich denk das dürfte sogar recht essentiell für eine Beziehungsgesundung sein.

Danke für die Zusammenfassung der Aufdeckungen.
Zu der Sache mit dem Lügen, den Ängsten und den von dir angesprochenen Punkten im Sozialisierungsprozess: Es kann gut sein, dass sich da nicht alle Punkte ausmachen lassen. Ist schwierig, da es einem selbst ja nicht bewusst ist. Und das mit dem dich nachts schreien lassen kann ein Punkt sein. Sehr gut sogar. Und ich möchte auch nochmal betonen, dass es nicht darum geht, nen Schuldigen zu finden oder die Verantwortung abzugeben und dass es auch nicht heißt, dass deine Eltern böse waren oder dich vernachlässigt haben oder du nicht behütet aufgewachsen bist. Meist sind es kleine Teile, die man selbst als Kind nicht so wahrnimmt oder eben nicht erinnert, weil sie zu einer Zeit stattgefunden haben, die eben nicht erinnert werden können. Einiges habe ich da auch nur der Vollständigkeit halber aufgeführt, das muss nicht heißen, dass das bei dir alles so war, versteh das bitte nicht falsch.

Keine Sorge, ich versteh das schon nicht falsch. Selbst wenn meine Eltern damals eher falsch gehandelt haben, kann ich mir immer sagen, dass sie es nicht besser wussten. Auch die beiden haben mit ziemlicher Sicherheit nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Es würde mir im Leben nicht einfallen, ihnen daraus Vorwürfe erwachsen zu lassen.

Du schreibst, dass du nicht weinen kannst… Kannst du das immer noch nicht? Das würde bestimmt mal gut tun. Für mich klingt das ein wenig so, als könntest du nicht „loslassen“, als würdest du immer noch irgendeine Art von Kontrolle oder Blockade bezüglich deiner Gefühle aufrecht erhalten wollen…?
Was denkst du dazu?

Wenn es sich hierbei um eine Blockade handelt, dann hab ich die nicht bewusst aufgebaut. Ich hab in den letzten Wochen aber gemerkt, dass ich manchmal "gern" einfach heulen würde, weil es manchmal richtig weh tut. Aber ices ging einfach nicht und mir war sehr wohl bewusst, dass das nicht normal sein kann.

Das mit dem Brief halte ich nach wie vor für eine gute Idee. Auch wenn ich jetzt von dem anderen Brief weiß und der Gedanke daran vielleicht Bauchschmerzen bereitet (aber da wusstest du ja selbst noch nicht, was tatsächlich los war, oder?)… Es wäre zumindest mal ein erster (Zwischen-)Schritt in Richtung ehrliche, offene Kommunikation. Hier will ich auch etwas vorgreifen und auf den Beitrag von Chiara eingehen: Wenn ich es richtig verstehe, wollte sie dir sagen, dass eine direkte Kommunikation unerlässlich ist. Für dich, um dich zu öffnen und für deine Frau, um wieder Vertrauen aufbauen zu können. Und auch was du geschrieben hattest mit dem körperlichen (weil du denkst, das glaubt sie dir eher als Worte) könnte eine Art Vermeidungsverhalten sein. Also dass du die verbale Kommunikation auf eine nonverbale umlenkst, weil es dir leichter fällt?
Ich hatte ja glaub schon geschrieben, dass du vielleicht einige Dinge öfter sagen musst, bis sie wieder geglaubt werden. Dessen bin ich mir sicher und einfach nichts zu sagen, weil du denkst es bringt eh nichts, macht es im Endeffekt nur schlimmer und immer schwieriger, damit mal anzufangen.

Gestern hat unsere Kommunikation andere Wege eingeschlagen. Das mit dem Brief ist aber immer noch eine gute Idee, wenn in nächster Zeit bei mir noch Dinge aufbrechen sollten. Auf jeden Fall merke ich, dass wir ganz langsam einen anderen Kurs eingeschlagen haben. Kleines Beispiel: Vormittag sind wir beide emotional etwas explodiert. Für den Moment hat sich das überhaubt nicht gut angefühlt, aber es schien im Nachhinein ehrlich. Das was gestern Nacht war, nun - das auch. :-)

Was die Sache mit dem Typen angeht… Da hab ich letztens erst an dich denken müssen bei einem Vortrag. Ich such das Video mal und verlinke es dir hier:
https://www.youtube.com/watch?v=4uN_zSJwQs0
Geht sehr in die Richtung, was ich allgemein auch schon zum Thema Scham und dem Kreislauf geschrieben hatte.. Dr. Lank erzählt darin auch noch einiges mehr zum Thema allgemein…
Lass mich mal wissen, was du darüber denkst.

Da Youtube gerade enorm zickt, hab ich mir den Link gespeichert. Sobald ich es gesehen hab, geb ich dir meine Meinung dazu. Aber weißt du, was sie mir zu der Sache mit dem Kerl gesagt hat? Sie is da irgendwie schneller drüber weg, als wegen der Sache mit der Tussie mit den Videos, gerade wegen dem intim klingenden Überweisungsbetreff. Bei mir ist/war es genau umgedreht. Die Sache mit dem Typen verusacht bei mir nach wie vor einen immensen Schamfaktor, wären die Tusse im Nachhinein nun ein Schulterzucken auslöst, weil es so unbedeutend war und der Betreff für mich nu ne Allerweltsfloskel. Ist das nicht seltsam, wie gegensätzlich Empfindungen über ein und sie Selbe Sache sein können?

In deinem Tagebuch schreibst du dann noch, dass deine Frau dir vorwirft, dass du immer noch mehr mit dir selbst ausmachst und/oder hier im Forum teilst statt mit ihr und dass du sie ja nur vor weiteren Triggern beschützen willst. Für mich klingt das ehrlich gesagt wieder sehr nach diesem Kontroll-Bedürfnis, das ich weiter oben schon angesprochen hatte. Vor Triggern kannst du sie sowieso nicht bewahren. Trigger können überall sein.

Ja, ich hab das gemerkt, dass es eigentlich beinahe egal ist, was ich erzähle. Es kann so oder so knallen. Und damit werd ich einfach leben müssen. Hoffentlich krieg ichs jedes mal ein wenig besser hin. 

Fass all deinen Mut zusammen und rede mit ihr. Lass sie an deinem Weg teilhaben, lass sie rein in deine Gefühlswelt. Als Paar könnt ihr nur heilen und daran wachsen, wenn ihr euch gegenseitig öffnet und euch auch gegenseitig Schmerzhaftes zumutet.

Zum Thema "schmerzhaft" muss ich noch kurz anmerken, dass ich oft extrem harmoniebedürftig bin. Das kenn ich bon mir schon aus Kindertagen, dass ich sehr konfliktscheu war und es oft auch einfach allen Beteiligten irgendiwe recht gemacht hab. Ich weiß, dass das ein gewaltiger Fehler ist und auch sehr hinderlich. Das ist wohl ein Schatten über den ich noch lernen muss, drüber zu springen. 

Alles andere verzögert den Prozess nur und ist nicht weniger schmerzhaft. Ich weiß, es ist wahnsinnig schwierig und auch sicher nicht einfach, zu selektieren, was du erzählen kannst und was nicht. Aber deine Frau auszuschließen hilft euch beiden nicht.
Im Endeffekt läuft es dann nämlich genau so weiter wie davor, nur diesmal ohne Pornos. Verstehst du, was ich meine?

Ja, versteh ich schon irgendwie. Auf jeden Fall muss ich an vielen Stellen meiner Persönlichkeit arbeiten und das wird sehr sicher nicht von heut auf morgen gehen. Aber alle Reflektionshilfen und -ansätze sind mir im Augenblick hochwillkommen. Dafür danke!

Ich hatte ja auch öfter mal in meinen vorherigen Antworten gefragt, ob du dies und jenes, was du hier so schreibst, deiner Frau auch so gesagt hast… Hast du das mittlerweile mal gemacht? Damit kannst du nichts falsch machen. Wertschätzung ist immer richtig und in einer Beziehung ja auch verdammt wichtig.

Das hab ich natürlich getan. Die Reaktionen waren zwar wie erwartet sehr zwiegespalten und fühlten sich wie Ablehnung oder Unglauben an, aber deswegen werd ichs jetzt nicht mehr lassen.

Hoffentlich geht es dir soweit gut und du bist noch auf deinem Weg!
Herzliche Grüße

Ich fühl mich nach wie vor auf dem Weg. Gestern Tag 45 und meine Frau meinte, dass wir es unbeabsichtigt wohl gefeiert hätten. Sie geht den Weg mit mir zusammen, auch wenn sie nicht richtig weiß, was genau dabei ihre Rolle ist. Ich danke dir aber sehr, dass du uns ein Stück des Weges begleitest.
Wie geht es dir auf deinem persönlichen Weg? Ich hoffe, du beginnst ebenfalls, die Seite des Lichts zu erreichen. Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute.

Ganz liebe Grüße
Es geht nicht um Verzicht, es geht um ein erfüllendes Leben!  Smile
Zitieren
#15
Hey Sprengie,

wie schön, dass du deine Therapie angetreten hast – es geht voran. Gibt es denn schon Neuigkeiten bezüglich einer eventuellen Schließung? Oder wie ist da aktuell die Lage?

„Mentale Veränderung“ und „Umdenken“ diesbezüglich klingt gut! Fühlt sich für dich selbst bestimmt auch besser an so, oder?
Dass du die Blockade nicht bewusst aufgebaut hast, denk ich mir. Auch wenn ich mich wiederhole, das hat bestimmt auch was mit dem gesellschaftlichen Mann-/Frau-Bild zu tun und du bist da sicher auf einem guten Weg. Die Tränen werden kommen, früher oder später, da bin ich mir sicher. Und es wird wahrscheinlich wahnsinnig befreiend sein.

Dr. Lank sagt in dem Video, dass es bei der Sucht ihrer Meinung nach hauptsächlich um Scham geht. Schamvermeidung, ‚Schamresilienz‘, Schamreduzierung… (außerdem geht es auch um allgemein vermeidendes Verhalten und Ängste, Macht und Ohnmacht…).
Ein homosexuelles Ausagieren von einem heterosexuellen Süchtigen sieht sie als „high form of degradation, high form of shame“ und dass es nicht um die sexuelle Orientierung geht, sondern um eine Art Schamwiederholung („shame repetition“).
Zusammengefasst könnte man es so erklären: Bezogen auf die Scham geht es darum, dass der Betreffende irgendwann in seinem Leben sehr beschämt oder traumatisiert wurde (oder mehrfach in kleinen Häppchen) und sich daraufhin ein zwar auch sehr beschämendes Erlebnis wünscht oder sucht, um die Scham in ein positives Ereignis (da ja erregend oder faszinierend oder was auch immer) zu verwandeln. Dabei geht es dann quasi um das Umdrehen von Ohnmacht zu Macht. Also dass man „dieses Mal“ die Zügel in der Hand hält.
Sie spricht auch viel von „eroticised rage“, also das sexuelle Ausagieren als eine Art ‚Wutventil‘…. (vielleicht schaust du dir bei Gelegenheit das Video mal noch an, sie sagt natürlich noch viel mehr...)
Ziemlich komplex und manchmal so unglaublich, was unser Unterbewusstsein sich so alles einfallen lässt…
Dass deine Frau da schneller drüber hinweg ist, ist klar. So was nicht so persönlich zu nehmen oder auf die Beziehung zu beziehen ist für frau natürlich einfacher als das mit dem Betreff. Das sitzt bei deiner Frau natürlich tiefer.

Es bei den Gesprächen/Diskussionen jedes Mal ein wenig besser hinzubekommen ist enormer Fortschritt und weiterhin guter Vorsatz, finde ich. Eine Veränderung findet ja selten über Nacht statt. Nur abweisend oder defensiv sein in den Situationen oder das Gespräch komplett verweigern kann deine Frau noch tiefer in ihre dunklen Gedanken treiben. Es wäre also gut, da vielleicht öfter mal dran zu denken. Nimm es nicht persönlich, aber es ging ja nun sehr lange in deinem Leben (und eurer Beziehung) und mit der Sucht um dich, jetzt darf es mal mehr um sie gehen. Zumindest ist es aus meiner Sicht als Partnerin super wichtig, dass du sie nicht mehr ausschließt. Ich wiederhole mich, i know.

Harmoniebedürftigkeit. Hier erinnerst du mich wieder sehr an meinen Mann. Er ist auch sehr auf Harmonie aus und da ist ja grundsätzlich erst mal nichts Schlechtes dran. Wir möchten es ja alle schön und harmonisch haben. Klar. Nur, wie du ja auch selbst schon erkannt hast, bringt es nichts, Konflikten aus dem Weg zu gehen oder Probleme nur mit sich selbst auszumachen und Menschen in deinem Leben davor „bewahren“ zu wollen. Die verschwinden deswegen ja nicht. Die arbeiten weiter und kommen irgendwann auf unschöne Weise an die Oberfläche...
Wo das hinführen kann, wissen wir ja. Das hast du erkannt, das ist der erste Schritt und nun kannst du daran arbeiten (was du ja tust). Dein Leben wird dadurch auch leichter werden. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass immer gute Stimmung herrscht und davon hat auch niemand was, wenn die Harmonie nicht echt ist. Und du darfst auch deine Meinung sagen, auch wenn sie deinem Gegenüber nicht gefällt. Das kann super anstrengend und auch schmerzhaft sein (ich sprech da aus Erfahrung, ich sag meine Meinung vielleicht sogar zu oft), ist jedoch gesünder und förderlicher, als alles in sich reinzufressen. Auszuhalten, dass es mal nicht harmonisch ist und dass Meinungen/Ansichten sich unterscheiden und man sich auf die Suche nach einem Kompromiss machen muss macht doch im Grunde eine Beziehung aus.
Du schreibst auch, dass das schon immer so war…. Das ist wahrscheinlich auch was, was du in der Kindheit/Jugend schon gelernt hast. Das ist heute noch in vielen Familien so und zu unserer Zeit war das noch viel eher so, dass Eltern es als gute Erziehung angesehen haben, wenn Kinder die Meinung der Eltern über- oder annehmen und nicht rebellieren bzw. wenn sie es doch tun, nicht ernst genommen werden oder eben gemaßregelt. Das passiert ständig und ist einem oft nicht bewusst.
Über den Schatten wirst du springen können. Wahrscheinlich auch Schritt für Schritt. Für mich hört sich das alles sehr so an, als wärst du da allein durch das Erkennen dieser Phänomene auf einem richtig guten Weg.

Es freut mich sehr zu lesen, dass du dran bleibst und mit deiner Frau redest und ihr vieles sagst. Um das Vertrauen wieder herzustellen braucht es wie gesagt Zeit und Kontinuität. Zeige ihr immer wieder aufs Neue und konstant, dass du jetzt „da“ bist, dass du bei ihr bist, sie siehst und wertschätzt. Vielleicht möchtest du dir auch mal einfach so irgend ne romantische Geste überlegen? Für den Valentinstag hattest du ja erzählt, dass sie da nichts wollte. Dafür braucht es ja keinen bestimmten Tag. Nur so ne Idee… ;-)
Oh das gefällt mir! Unbeabsichtigt gefeiert, das ist gut! Ich freu mich sehr für dich und deine Frau. Bleib auf deinem Weg, es fühlt sich sicher richtig an…?
Mein Weg… ja… Ich hatte ein paar düstere Tage leider. Und die negativen Gedanken drängen sich immer mal wieder in den Vordergrund… Aber es ist dennoch alles viel besser als noch zu „Anfang“ nach der Aufdeckung. Vielleicht hat dir deine Frau ein wenig von meiner Geschichte erzählt? Ich verdaue und fühle und lasse raus… und spüre, wie ich heile. Dazu gehören eben leider auch die schmerzhaften Phasen. Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir es schaffen. Ich würde sogar sagen, dass ich/wir schon auf der Seite des Lichts bin/sind. Und die Wolken, die da manchmal noch aufziehen, werden jedes Mal ein wenig kleiner…
Und ich „begleite“ euch sehr gerne auf eurem Weg und merke immer wieder, wie gut es mir auch selbst tut. Du, weil deine Aussagen oft ähnlich sind wie die meines Mannes und deine Frau, weil sie ähnliches durchmacht und mich auch aus so manchem Tunnel wieder schnell rausholen konnte. Ich bin dir und ihr auch sehr dankbar!

Hab eine gute Woche!
Zitieren
#16
(23.03.2021, 08:44)Jana schrieb: Hey Sprengie,

Hallöchen Jana :-)

wie schön, dass du deine Therapie angetreten hast – es geht voran. Gibt es denn schon Neuigkeiten bezüglich einer eventuellen Schließung? Oder wie ist da aktuell die Lage?

Unsere Tagesklinik würde nicht geschlossen, wir werden nur verschärft alle 2 Tage getestet und die AHA-Regeln werden streng überwacht. Hab meine erste Woche hinter mir und konntte mich gut eingewöhnen. Ist alles sehr interessant. Nächste Woche hab ich frei, denn immer im Wechsel ist eine Therapiewoche, eine Woche bin ich beurlaubt. Am Anfang wird es hauptsächlich um mein vorrangiges neurologisches Problem gehen, aber ich werd auch öfter Einzelgespräche mit meiner Kontakttherapeutin haben. Die weiß ja bereits mit dieser nichtstofflichen Sucht  und meinen verschiedenen anderen Punkten, die mir bzw. uns Sorgen machen und darum wirds dann auch gelegentlich gehen.

„Mentale Veränderung“ und „Umdenken“ diesbezüglich klingt gut! Fühlt sich für dich selbst bestimmt auch besser an so, oder?

Ja, irgendwie fühlt sich das innerlich besser an. Wie immer, wenn man fühlt, dass sich etwas vorwärts bewegt.

Dass du die Blockade nicht bewusst aufgebaut hast, denk ich mir. Auch wenn ich mich wiederhole, das hat bestimmt auch was mit dem gesellschaftlichen Mann-/Frau-Bild zu tun und du bist da sicher auf einem guten Weg. Die Tränen werden kommen, früher oder später, da bin ich mir sicher. Und es wird wahrscheinlich wahnsinnig befreiend sein.

Ist schon Irrsinn wie man in diesem gesellschaftlichen Rollenbild feststeckt. Ich glaub, da raus ist ein langer Weg. Und ich kenne bei weitem auch die Fallstricke da raus noch nicht, denn ich bin mir sicher, dass es da auch falsche Wege gibt, die dann schlussendlich nicht minder gefährlich oder falsch sind. Ich will ja auch den Teufel nicht mit dem Neelzebub austreiben.

Dr. Lank sagt in dem Video, dass es bei der Sucht ihrer Meinung nach hauptsächlich um Scham geht. Schamvermeidung, ‚Schamresilienz‘, Schamreduzierung… (außerdem geht es auch um allgemein vermeidendes Verhalten und Ängste, Macht und Ohnmacht…).
Ein homosexuelles Ausagieren von einem heterosexuellen Süchtigen sieht sie als „high form of degradation, high form of shame“ und dass es nicht um die sexuelle Orientierung geht, sondern um eine Art Schamwiederholung („shame repetition“).
Zusammengefasst könnte man es so erklären: Bezogen auf die Scham geht es darum, dass der Betreffende irgendwann in seinem Leben sehr beschämt oder traumatisiert wurde (oder mehrfach in kleinen Häppchen) und sich daraufhin ein zwar auch sehr beschämendes Erlebnis wünscht oder sucht, um die Scham in ein positives Ereignis (da ja erregend oder faszinierend oder was auch immer) zu verwandeln. Dabei geht es dann quasi um das Umdrehen von Ohnmacht zu Macht. Also dass man „dieses Mal“ die Zügel in der Hand hält.
Sie spricht auch viel von „eroticised rage“, also das sexuelle Ausagieren als eine Art ‚Wutventil‘…. (vielleicht schaust du dir bei Gelegenheit das Video mal noch an, sie sagt natürlich noch viel mehr...)

Sind wirklich alles überdenkenswerte Ansätze. Allerdings würde ich mittlerweile auch den simplen Gedanken nicht mehr von mir weißen, dass ich eine leichte Bi-Ader habe, die unter Umständen in solchen Phantasien sich Bahn gebrochen hat. Ich würde es für mich vorerst versuchen, ruhen zu lassen und vielleicht an mehr Erkenntnis zu arbeiten. Im Moment steht der feste Vorsatz, die Pornosucht im Griff zu behalten und sich auf meine wundervolle treue Frau zu konzentrieren.

Ziemlich komplex und manchmal so unglaublich, was unser Unterbewusstsein sich so alles einfallen lässt…

Das ist total wahr. Der eigene Kopf kann einem in Sekunden Knüppel zwischen die Beine werfen. Hab gestern beim der geführten Traumgeschichte gemerkt wie Gedanken trotz wohliger Entspannung relatibv haarstreubend dazwischengrätschen können, da war ich echt bissl erschrocken.

Dass deine Frau da schneller drüber hinweg ist, ist klar. So was nicht so persönlich zu nehmen oder auf die Beziehung zu beziehen ist für frau natürlich einfacher als das mit dem Betreff. Das sitzt bei deiner Frau natürlich tiefer.

Und das tut mir so extrem leid. Naja, eigentlich alles, was ich ihr unbewusst angetan hatte.

Es bei den Gesprächen/Diskussionen jedes Mal ein wenig besser hinzubekommen ist enormer Fortschritt und weiterhin guter Vorsatz, finde ich. Eine Veränderung findet ja selten über Nacht statt. Nur abweisend oder defensiv sein in den Situationen oder das Gespräch komplett verweigern kann deine Frau noch tiefer in ihre dunklen Gedanken treiben. Es wäre also gut, da vielleicht öfter mal dran zu denken. Nimm es nicht persönlich, aber es ging ja nun sehr lange in deinem Leben (und eurer Beziehung) und mit der Sucht um dich, jetzt darf es mal mehr um sie gehen. Zumindest ist es aus meiner Sicht als Partnerin super wichtig, dass du sie nicht mehr ausschließt. Ich wiederhole mich, i know.

Das ist mir mittlerweile sehr bewusst und ich versuche das Beste zu geben, was ich im Moment kann. Mit der Zeit kommt da bestimmt mehr und mehr. Je nach Stand meiner eigenen Fortschritte.

Harmoniebedürftigkeit. Hier erinnerst du mich wieder sehr an meinen Mann. Er ist auch sehr auf Harmonie aus und da ist ja grundsätzlich erst mal nichts Schlechtes dran.  Wir möchten es ja alle schön und harmonisch haben. Klar. Nur, wie du ja auch selbst schon erkannt hast, bringt es nichts, Konflikten aus dem Weg zu gehen oder Probleme nur mit sich selbst auszumachen und Menschen in deinem Leben davor „bewahren“ zu wollen. Die verschwinden deswegen ja nicht. Die arbeiten weiter und kommen irgendwann auf unschöne Weise an die Oberfläche...

Paralell dazu ist mein Problem auch manchmal mein Prokrastinationsverhalten. Ich glaub, Verschleppen odr Verlagern is bei mir ziemlich häufig, da bleib ich dran.

Wo das hinführen kann, wissen wir ja. Das hast du erkannt, das ist der erste Schritt und nun kannst du daran arbeiten (was du ja tust). Dein Leben wird dadurch auch leichter werden. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass immer gute Stimmung herrscht und davon hat auch niemand was, wenn die Harmonie nicht echt ist. Und du darfst auch deine Meinung sagen, auch wenn sie deinem Gegenüber nicht gefällt. Das kann super anstrengend und auch schmerzhaft sein (ich sprech da aus Erfahrung, ich sag meine Meinung vielleicht sogar zu oft), ist jedoch gesünder und förderlicher, als alles in sich reinzufressen. Auszuhalten, dass es mal nicht harmonisch ist und dass Meinungen/Ansichten sich unterscheiden und man sich auf die Suche nach einem Kompromiss machen muss macht doch im Grunde eine Beziehung aus.

Ich weiß halt einfach nicht wie ich mir das erklären kann. Vielleicht bin ich früher innerlich zu oft verletzt worden, als dass ichs a: ertragen kann und b: jemandem zufügen möchte. Umso schlimmer ist es, dass ich meiner Frau eigentlich genau das mit meinem Verhalten angetan hab und es so lang nicht begriffen hab.

Du schreibst auch, dass das schon immer so war…. Das ist wahrscheinlich auch was, was du in der Kindheit/Jugend schon gelernt hast. Das ist heute noch in vielen Familien so und zu unserer Zeit war das noch viel eher so, dass Eltern es als gute Erziehung angesehen haben, wenn Kinder die Meinung der Eltern über- oder annehmen und nicht rebellieren bzw. wenn sie es doch tun, nicht ernst genommen werden oder eben gemaßregelt. Das passiert ständig und ist einem oft nicht bewusst.
Über den Schatten wirst du springen können. Wahrscheinlich auch Schritt für Schritt. Für mich hört sich das alles sehr so an, als wärst du da allein durch das Erkennen dieser Phänomene auf einem richtig guten Weg.

Ich arbeite derzeit an so vielen Punkten, ich hoffe echt, dass das alles gut geht. Hab allerdings keine Ahnung, wie ich das alles gut genug priorisieren kann, aber ich weiß, dass das Voranschreiten in jedem einzelnen Punkt wichtig ist.

Es freut mich sehr zu lesen, dass du dran bleibst und mit deiner Frau redest und ihr vieles sagst. Um das Vertrauen wieder herzustellen braucht es wie gesagt Zeit und Kontinuität. Zeige ihr immer wieder aufs Neue und konstant, dass du jetzt „da“ bist, dass du bei ihr bist, sie siehst und wertschätzt. Vielleicht möchtest du dir auch mal einfach so irgend ne romantische Geste überlegen? Für den Valentinstag hattest du ja erzählt, dass sie da nichts wollte. Dafür braucht es ja keinen bestimmten Tag. Nur so ne Idee… ;-)

Ich glaub, dieses Wochenende ist gerade total unsere Zeit. Ich sag nur "komplett kinderfrei" ;-)

Oh das gefällt mir! Unbeabsichtigt gefeiert, das ist gut! Ich freu mich sehr für dich und deine Frau. Bleib auf deinem Weg, es fühlt sich sicher richtig an…?

Ja, tut es. Unbedingt!

Mein Weg… ja… Ich hatte ein paar düstere Tage leider. Und die negativen Gedanken drängen sich immer mal wieder in den Vordergrund… Aber es ist dennoch alles viel besser als noch zu „Anfang“ nach der Aufdeckung. Vielleicht hat dir deine Frau ein wenig von meiner Geschichte erzählt?

Sie bleibt immer sehr vage, und das ist auch gut so. Was ihr Mädels bequatscht, geht mich so nix an. Ich finds schön, dass ihr auf einer Welle liegt und euch gegenseitig gut tut.

Ich verdaue und fühle und lasse raus… und spüre, wie ich heile. Dazu gehören eben leider auch die schmerzhaften Phasen. Ich bin weiterhin zuversichtlich, dass wir es schaffen. Ich würde sogar sagen, dass ich/wir schon auf der Seite des Lichts bin/sind. Und die Wolken, die da manchmal noch aufziehen, werden jedes Mal ein wenig kleiner…

Find ich gut, dass es für Paare wie uns noch Chancen auf etwas Normalität gibt. Das motiviert echt, weiterzumachen und sauber zu bleiben. Dafür danke ich dir sehr.

Und ich „begleite“ euch sehr gerne auf eurem Weg und merke immer wieder, wie gut es mir auch selbst tut. Du, weil deine Aussagen oft ähnlich sind wie die meines Mannes und deine Frau, weil sie ähnliches durchmacht und mich auch aus so manchem Tunnel wieder schnell rausholen konnte. Ich bin dir und ihr auch sehr dankbar!

Hab eine gute Woche!

Ich wünsche euch ein ein tolles Wochenende.
Alles Liebe
Sprengie
Es geht nicht um Verzicht, es geht um ein erfüllendes Leben!  Smile
Zitieren
#17
Hallo Sprengie,

jetzt war ich eine ganze Weile nicht mehr hier... Wie geht es dir?
Schreibst du keine Tagebucheinträge mehr oder sammelst du sie wieder, um mehrere gleichzeitig zu posten?
Wie läuft es in der Tagesklinik?
Und ganz allgemein: wie geht es mit deinen Vorsätzen voran?

Oh ja, die Rollenbilder... Damit habe ich mich in letzter Zeit auch nochmal ein wenig intensiver beschäftigt. Davor hatte ich da hauptsächlich im pädagogischen Bereich Wissen und halt ein paar Basics. Durch ein Hörbuch ("Die gestresste Seele"), das ich gehört habe, um an meinem Trauma zu arbeiten, bin ich auf "Toxische Männlichkeit" aufmerksam geworden und bin da ein wenig in die Tiefe. Einiges wusste ich schon, anderes war mir auch neu. Sehr aufschlussreich. Vielleicht ist das für dich auch interessant? Meiner Meinung nach ist auch das etwas, womit sich eigentlich jeder mal ein wenig mehr beschäftigen dürfte. Also Rollenbilder im Allgemeinen und was das so mit uns allen macht. Auch Frauen haben schließlich verinnerlichte Vorstellungen, wie ein Mann zu sein hat und andersrum.

Das mit der "Bi-Ader"... An deinen Antworten wird deutlich, dass du da nicht so recht weißt, was du dir selbst da tatsächlich für ein Label geben willst. Erst erwähnst du sie, also dass du die Vermutung hast, sexuell auch in die Richtung ausgerichtet zu sein, dann schließt du sie eindeutig aus und dann ist sie wieder da. Nimms mir nicht übel, ich wage mal ganz provokativ einen Versuch:
Du hattest ja auch berichtet, dass dich das mit dem Typen eigentlich gar nicht so erregt hat und dass du dazu auch nicht masturbiert hast... Kann es sein, dass es für dich leichter ist, es als bi-Ambitionen abzutun als dich mit Gefühlen auseinanderzusetzen, die damit zu tun haben könnten?
Ist nur so eine Überlegung...
Ich hoffe an dieser Stelle auch, dass ich alles zu dem Thema richtig in Erinnerung habe und nichts durcheinander bringe.

Prokrastination ist leider auch einer meiner guten Freunde :-D Damit haben glaube ich super viele Menschen zu kämpfen. Mal mehr, mal weniger. In Bezug auf unser Thema hier ist es nur leider ähnlich wie mit einer unbezahlten Rechnung...: Erst bekommt man eine Mahnung, dann noch eine mit Gebühr usw. bis dann der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Mit Emotionen ist das ja auch so, sie bleiben nicht gleich, sondern es staut sich immer mehr an und am Ende kommt es einem so vor, als könne man den riesigen Berg gar nicht mehr bewältigen und ist so überfordert, dass man Hilfe braucht.
Ok, meine Analogie hinkt ein wenig. Aber ich schätze mal, du weißt ungefähr, was ich meine?

Jetzt bin ich mal gespannt, was du generell so berichtest aus der letzten Zeit.
Ein paar Sachen weiß ich ja schon und ich hoffe sehr, dass du dich da nicht hintergangen oder ausgeschlossen fühlst oder sonst was.
Falls dem so sein sollte oder falls dich irgendwas ge-/verärgert hat - immer raus damit.
Ich hab im Übrigen auch kein Problem damit, wenn deine Frau dir erzählt, was ich gesagt oder geschrieben habe. Im Gegenteil!

Liebe Grüße und hab eine gute Woche!
Zitieren
#18
Hallo wollte mal Nachfragen wie es euch heute geht?
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste