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Warum wird gezielt gesucht?
#1
Warum hat Mann eine dicke Freundin und guckt sich aber Pornos mit " extrem schlanken" an?
Ich fühl mich so verletzt.
Ich bekomme das nicht aus dem Kopf.
Würde ihn am Liebsten verlassen, weil es so schmerzt. Bei jeder dünnen Frau denke ich,er stellt sie sich im porno vor.
Ich denke an fast nichts anderes mehr. Mag schon nirgends mehr mit ihm hin.

Warum extrem dünn und teenager? ??er gibt mir da keine Antwort drauf.
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#2
Kraftlos, das gleiche habe ich mich auch gefragt. Immer und immer wieder. Mein Mann schaute Pornos mit dunkelhäutigen Asiatinnen mit langen schwarzen Haare an. Und keinem Busen. Ich bin sehr hellhäutig und blond und habe ein C Körbchen. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe ihn nicht.
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#3
Hey Ihr Zwei,

während bei Dir, @Milene, Dein Mann seine scheinbar optische Vorliebe auch in realen Partnern suchte, bleibt es bei den meisten Pornosüchtigen bei der digitalen Welt und Kopfkino.

Auch mein Mann bevorzugte beim Konsum Asiatinnen. Er war vor dem Beginn unserer Beziehung bereits mindestens 10 Jahre pornosüchtig. Weder in seinen Beziehungen noch Affären waren jedoch Asiatinnen zu finden.

Zeitweise hat er mehrmals täglich konsumiert, und da kam es dann durchaus auch vor, dass er sich im Rausch einer mehrstündigen Session den Typ Frau ansah, auf den er eigentlich überhaupt nicht stand. Im Rausch hat ihn das angetörnt, danach angewidert. Es folgten also Scham und Ekel.

Ich habe darüber gelesen, dass die Abstumpfung oft irgendwann dazu führen kann, dass der Süchtige sich u. a. Vergewaltigungsvideos ansieht, Sex mit Tieren oder z. B. Hetero-Männer Schwulen-Videos konsumieren und umgekehrt sowie einiges mehr. Das kann sogar soweit gehen, dass ein Hetero-Mann im Real-Life Sex mit einem Schwulen ausleben will, muss aber nicht.

Umso mehr der Süchtige dann sowas konsumiert, desto wahrscheinlicher, dass er sich irgendwann damit regelrecht identifiziert. Was ihn anfangs vielleicht noch ekelte, wird schließlich immer normaler für ihn.

So eine Steigerung zeigt ganz deutlich, wie während der Zeit beim Konsum die Hemm- und Reizschwelle sinken kann. Der Süchtige schafft quasi mit solchen Extremen einen neuen Superreiz, weil bei ihm eben durch "normalen" Porno irgendwann nicht mehr viel passiert.

Natürlich kommt so ein Verlauf immer auch auf den Konsumenten an und viele Faktoren spielen hier sicher eine Rolle, wie z. B. die Dauer, Häufigkeit und Menge des Konsums und andere Gegebenheiten etc.

Ich will damit nur sagen, dass es nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass der Süchtige das, was er sich ansieht, auch in echt bevorzugt. Mein Mann hat sich zum Beispiel auch ältere und üppigere Frauen angesehen, um die er im realen Leben eher einen großen Bogen macht und auch früher schon machte.

Wahrscheinlich kann jeder Pornosüchtige diese Frage nur für sich selbst beantworten, wenn überhaupt, zumindest zu der Zeit, in der er noch konsumiert. Eine ehrliche Antwort wird es meiner Meinung erst dann geben, wenn der Reboot mit allem, was dazugehört, vollzogen ist und der Süchtige zu sich selbst gefunden hat. Dafür reichen 90 Tage leider meiner Ansicht nach bei weitem nicht aus.

Auch bin ich nicht sicher, ob sich bei einigen die evtl. durch die Pornos entstandenen Vorlieben und sogar Fetische nach einem Reboot (sollten diese nicht den eigentlichen Vorlieben, Neigungen etc. vor der Sucht entsprechen), wieder verflüchtigen oder bestehen bleiben, weil eine Art Prägung durch z. B. jahrelangen Konsum stattgefunden hat. Noch schwieriger wird es, wenn man z. B. schon als Kind/Jugendlicher in die Pornofalle tappt und noch gar nichts über die eigenen Vorlieben etc. weiß...

Es könnte auch durchaus sein, dass sich Vorlieben im Laufe der Zeit auch ohne Pornos bei dem ein oder anderen ändern würden (nur ein Gedanke).

Auch wäre es möglich, dass Euer Partner vielleicht wirklich optisch einen anderen Typ bevorzugt, er sich aber in andere Qualitäten bei Euch verliebt hat und Euch dennoch sexuell begehrt (hat). Nur objektiviert Porno leider extrem mit der Zeit, und bei meinem Mann war es tatsächlich der Fall, dass er irgendwann tagsüber nahezu immer Bilder im Kopf hatte und in jeder freien (ungestörten) Minute zumindest durch ein paar Bilder klickte. Bei ihm drehte sich mehr oder weniger im Kopf alles nur noch um Sex, aber in echt wollte er keinen, zumindest nicht mit derselben Frau.

Wäre ich eine Asiatin, hätte er sich trotzdem noch welche in Pornos oder auf Bildern angeschaut oder auch nicht. Vielleicht hätte er dann farbige Frauen favorisiert oder weiß der Geier, weil er den Reiz brauchte, das anzusehen, was er nicht jeden Tag vor der Nase hat. Wer weiß das schon.

KEINE Frau kann mit dieser abnormalen Vielfalt im Internet konkurrieren, auch wenn sie noch so perfekt aussieht und vielleicht sogar ins absolute Beuteschema des Süchtigen passt. Mein Mann schaute sich pro Session ca. 5000 Bilder an plus Videos. Er war auf der Jagd nach dem perfekten Bild. Und wenn er es gefunden hatte, war es oft kurze Zeit darauf wieder langweilig, obgleich es vereinzelt Favoriten gab, die er sich mehrfach anschaute. Dennoch war es nie genug. Dann ging die Suche von vorn los.

Es ist absolut unnatürlich, was da vor sich geht. Als Außenstehende/-r kann man das nur schwer begreifen, und man kann schon gar nicht damit konkurrieren. Das ist das schmerzvollste daran, zumindest für mich.

Alles Liebe Eure Geduldige
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#4
Ich würde nun mal sagen, dass er nach was anderem sucht, als er zuhause hat. (Abwechslung) Du konkurierst nur mit den Filmen, aber nicht mit den verschieden Darstellerinen. D.h. wenn er gerade nach Asiatinnen sucht ist das natürlich kein vergleich zu dir, sondern er sucht gerade eine Asiatin. Wenn er nach dem gleichen Typ Frau suchen sollte, dann hätte ich wohl eher Angst, das du ihm nicht genügst.

Natürlich ist Filme anschauen allgemein mies, aber ich wollte dies aus meiner persönlichen Sicht eines der damit Probleme hat und dieses ändern möchte beschreiben.
Falls mich wer erkennt.
Ich bin auf dem Weg der Besserung
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#5
(14.06.2022, 13:00)Franky schrieb: Wenn er nach dem gleichen Typ Frau suchen sollte, dann hätte ich wohl eher Angst, das du ihm nicht genügst.

@ Franky,    das ist eine Erklärung, die ist so dermaßen logisch, aber für mich absolut verblüffend, weil ich darauf nie im Leben gekommen wäre. Danke Franky.
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#6
@Chiara @Franky

Als ich meinen Ex fragte, warum er denn ausgerechnet einen Typ favorisiert, der mit mir gar nichts zu tun hat und, dass es doch auch mich als Typ im Web gibt, "warum also nicht die?" antwortete er: "Ich versau mir dich doch nicht!"
Diese Aussage kam so aus ihm rausgeschossen, dass ich es ihm wirklich glaubte.
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#7
Gute Antworten hier!!! Danke. Und das klingt auch logisch. Mein Mann hatte früher, in den 20er Jahren eine Asiatin gedated. Die hat er dann auch betrogen. Und ich bin mir sicher, dass wenn ich jetzt eine Philippina wäre, das auch irgendwann langweilig wäre und er in den clips sich blonde oder rothaarige Frauen ansehen würde. Trotzdem, denke ich, hat mein Mann schon einen gewissen Fetish, da er diese Frauen, die er sich in den Pornos angesehen hatte, auch unbedingt im real Life daten wollte.
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#8
@Juli, interessante Antwort von Deinem Ex. Wollte er Dich vielleicht nicht in Konkurrenz setzen, wenn er sich den gleichen Typ Frau im Internet ansieht (direkter Vergleich)? Oder hat er einen Hure-Madonna-Komplex und hebt Dich quasi auf einen Sockel? Nach dem Motto: Die dreckigen Sachen denke und tue ich mit fremden (unbedeutenden) Frauen, aber Dich beschmutze ich nicht (wie eine Heilige). Mit dem anderen Typ Frau hat er den Sex, mit Dir die Beziehung....

@Milene, eine Pornosucht kann durchaus auch dazu führen, dass der Wunsch aufkeimt, das Gesehene in echt auszuleben. Der Reiz wird also erhöht, indem man die gesehene Person oder ähnliche Person direkt in Natura vor der Nase hat, sie tatsächlich anfassen kann, angefasst wird, nicht nur fiktiv. Bei den meisten Süchtigen ist aber wohl die Hemmschwelle zu hoch, als das sie das umsetzen. Oft liest man ja auch davon, dass der Mut fehlt, sich in real einer Frau zu nähern.

Mein Mann ist da auch extrem unsicher und passiv. Trotzdem hat er es geschafft, sich ab und an mit einer Escortdame zu verabreden und diese tatsächlich zu treffen (vor unserer Beziehung). Meist genügte aber das Schreiben mit den Frauen und der Gedanke, es tatsächlich tun zu können, weil er eben so voller Hemmung war (und ist). Und dennoch hat er mir irgendwann gestanden, dass wenn ich die Jahre nicht immer wieder auf ihn zugegangen wäre, er das womöglich irgendwann wieder mit einer Escort-Dame umgesetzt hätte, zumindest zu der Zeit, als er noch Pornos konsumierte.
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#9
Das ist halt so wie Essen bestellen. Zuerst mal eine Suppe zum Aufwärmen zum Beispiel, dann der exotische Hauptgang vielleicht und zum Abschluss etwas honigsüßes oder doch eine nussige Schokoladetorte. Alles mit Hauzustellung, kostenfrei und jederzeit verfügbar.
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#10
Ich glaube, was man sich vor allem bewusst machen muss, dass eine Pornosucht auf Dopamin basiert. Das heißt die Erwartung, dass gleich etwas Schönes kommt. Viel Dopamin wird unter anderen ausgeschüttet durch neue Reize, also Abwechslung. Das passiert z.B. bei einem Spielsüchtigen durch den Zufallsfaktor.

Pornosüchtige suchen nicht nach etwas Schöneren oder Geilerem, sondern nach etwas Neuem. Würde man einem Pornosüchtigen die Möglichkeit geben, dass die drei allerschönsten Frauen dieser Welt (seiner Meinung nach) für immer in seinem Schlafzimmer "bereit für ihn" (Sorry für die Formulierung, ich will nur das Extrembeispiel darstellen) warten, was denkst du würde nach spätestens einem Monat passieren? Er würde wieder Pornos gucken. Es geht nicht um Schönheit, um Geilheit oder um Sexualität bei der Pornosucht. Es geht um den Dopaminkick, den man möglichst intensiv und möglichst lange erleben will.

Das bedeutet damit auch Zwangsweise, dass man nach und nach andere Kategorien schaut. Je länger in der Sucht gefangen, um so extremer wird es meistens, da das Gehirn schon gegen alle nicht-extremen Kategorien abgestumpft ist. (An dieser Stelle bemerkt man die Entzugserscheinungen permanent, Konzentrationsstörungen, Lethargie, generelle Angespanntheit, usw.)
Anfangs genügt noch eine romantische Szene. Aber wenn man alle Kategorien, die man mag, durch hat, bieten nur noch Kategorien, die man eigentlich nicht mag, Neues. Hört sich erstmal krank an, aber macht Sinn, wenn man sich wieder vor Augen hält, dass es NUR um Dopamin (also etwas Neues/Ungewohntes) geht. Also gucken Pornosüchtige irgendwann sogar Kategorien, die sie anwidern.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird nur das gezielt gesucht, was nicht schon vor einer Woche gesucht wurde.
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