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Es geht so nicht weiter
#1
Hallo an alle!

Habe gemerkt dass es so nicht weiter gehen kann, und das meine Sucht alles zerstört. Vor allem mein Selbstwertgefühl. Bin 37 Jahre alt. Aber es tut gut so ein Forum hier zu haben und ich hoffe mit euch in Kontakt treten zu können. Wie läuft das denn jetzt mit den 90 Tagen genau ab? Und was hat es mit dem NeustartModus auf sich? Der wird ja verkauft für 17,40€. Lohnt des?

Gruß Max.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=7540]


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#2
Hi Max,

willkommen hier im Forum.

Ich bin seit etwa einem Jahr auf dem Weg des Aufhörens. Und ich bin dem Leben/dem Universum/Gott/Dem "Wem-auch-immer" sehr dankbar, dass ich diese Chance erhalten hab.

Tja.. "wie läuft das ab mit den 90 Tagen?"
Die 90 Tage sind die grobe Zeitdauer, die es braucht, bis sich im Gehirn eingefahrene Prozesse beginnen, aufzulösen und sich neue zu bilden. Konkret ist es hilfreich, wenn Du soweit wie möglich während mindestens 3 Monaten auf sexuelle Reize verzichtest. Dann bilden sich die Dopaminrezeptoren zurück und die Dopaminkonzentration geht auf ein normales Level. Ja, das ist hart!

Wie das für Dich aussieht, wirst Du letztlich selbst feststellen müssen. Ich weiß ja z.B. nicht, ob Du in einer Beziehung lebst oder alleine bist.

Du wirst diese 90 Tage und die Zeit danach definitiv nicht schaffen, wenn Du Dir nicht Alternativen suchst, Sport, Sinnvolles... es gibt so vieles.

Letztlich geht es immer darum, es mit sich selber auszuhalten. Achtsam mit sich zu sein, ja, und sich auf eine ganz neue Art wertzuschätzen.

Ich kann Dir nur sagen, sich wieder in den Spiegel schauen zu können, fühlt sich verdammt gut an!



Du fragst nach den Kosten? Nun, ich kenne das Buch nicht. (Ich selber hab viel Hilfe gefunden auf amerikanischen Seiten, inkl. kostenpflichtiger Kurse).
Aber ich frage Dich zurück: Wieviel bist Du Dir wert? Ich hoffe mehr als 17,40 €! Und wieviel hast Du eventuell schon an die Sucht verloren? Sicher auch mehr als 17,40 €, oder?

Und wenn Dir das Buch nicht taugt, dann solltest Du es Dir wert sein, weiterzusuchen!
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#3
Hallo Bluesideup!

Krass seit einem Jahr? MAgst du etwas über diese Zeit erzählen? Was war die schwierigste Phase etc. Wie alt bist du denn?
Du meinst auf sexuelle Reize ganz verzichten? Was heisst das konkret? Also auch nimmer raus gehen?
Ich lebe alleine (vermutlich hängt das durchaus damit zusammen). und du?

JA du hast recht. Ich werde mir das mal leisten, soviel bin ich mir schon wert Smile
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=7540]


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#4
Ich bin Ende 40 und habe mit diesen Problemen schon sehr lange zu tun. Im Grunde seit ich 18 bin, also seit Zeiten in denen Pornos noch nicht so leicht Zuhause zur Verfügung standen. Aber erst vor einem Jahr habe ich angefangen mich ernsthaft auseinander zu setzen, nachdem meine Traumfrau sich von mir getrennt hat.
Das war für mich der Auslöser, endlich etwas zu tun. Vielleicht brauchte ich diesen finalen Auslöser. Ich denke, man braucht ganz klar ein Warum!
Ich habe vieles ausprobiert, aber letztlich war ich entweder noch nicht soweit oder es hat nicht zu mir gepasst. Ich hatte in mir die Überzeugung, dass Pornos mir was geben, was ich nirgendwo sonst bekomme im Leben. Das Gefühl von Lebendigkeit, das Ausleben des Rebellischen, das Gefühl von Nähe und Distanz zugleich.
Ich bin sehr dankbar, dass ich vor allem auf amerikanischen Seiten die Hilfe gefunden habe, die zu mir passt. Mir liegt die Pragmatische und unideologische Herangehensweise. Ich nenne beispielhaft www.yourbrainonporn.com, http://buildingthenew.com , http://www.nofap.com/
Zunächst ging es darum zu lernen mit unangenehmen Gefühlen umzugehen. Und zwar in verschiedenste Hinsicht z.B. das kalte Duschen das Treppensteigen neben einem Aufzug, einen Tag mal fasten, mal nicht ständig auf das Smartphone zuschauen usw. Und dabei zu merken: Wow, ich halte es aus. Letztlich geht es also um das Erlernen von Impulskontrolle und den Umgang mit negativen Gefühlen.
Irgendwann habe ich dann auch Motivationsvideos auf youtube entdeckt. Pornos sind ja Emotionen pur und ich habe für mich gemerkt, dass das ich mein Gehirn mit positiver Emotion füttern muss. Es geht darum, das Gehirn quasi neu zu programmieren.
Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass es auch darum geht, die zugrundeliegenden Glaubenssätze in mir zu hinterfragen, die zu den unangenehmen Emotionen führen, die ich nicht fühlen will. Es geht darum, wie ich zum Leben stehe, zudem was mehr geschenkt ist, den Platz unter den Menschen. Denn unsere Sucht hat viel mit Einsamkeit zu tun.
Es geht um Themen wie Selbstliebe, dass Übernehmen von Verantwortung für dieses einmalige Leben.
Und so erlebte ich, dass es zumindest bei mir um weit mehr geht als nur um das Ablegen einer schlechten Gewohnheit. Letztlich geht es um das Erobern einer neuen Identität und um das Ablegen einer alten Identität. Letztlich war es bei mir ein Erwachen.
Man lernt sich wirklich kennen, aber es lohnt sich. Manchmal ist es verdammt hart, dem Zug nicht nachzugeben. Ja diesen Zug wurde ich immer wieder, immer noch. Und sicherlich werde ich mal rückfällig. Aber mittlerweile ist es so, dass ich nicht nur den Drang spüre, sondern auch das Gefühl dass sich früher erst danach einstellte nämlich das man sich Scheiße fühlt. Und dieser Gedanke „Es wird dich niemals satt machen, lass es einfach“.
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#5
Hallo,
ich finde es sehr interessant, was du da schreibst. Ich bin jetzt 49 Jahre alt und schaue mir seit meinem 13 Lebensjahr Pornos an. Ich wusste zwar, das es nicht gut ist, was ich da mach. Aber ich hab es mit der zeit gelernt, das ganze zu verdrängen. Ich schaute also weiterhin diese Filme oder kaufte mir entsprechende Magazine. Zuerst war das unheimlich starke Verlangen da, mir wieder einen Pornofilm anzusehen. Dabei habe ich mich selbst befriedigt. Und danach fühlte ich mich schlecht und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich hatte viel zu spät bemerkt, wie mich diese Sucht im Griff hatte. Ich war nicht mehr ich selbst. Als ob irgendeine dunkle Macht mich gesteuert hätte. Jetzt endlich habe ich es geschafft, diesen berühmten Schalter im Gehirn umzulegen. Ich habe Angst davor, rückfällig zu werden. Es wird noch eine Weile dauern, bis diese Bilder aus dem Gedächtnis verschwinden. Ich habe den Eindruck, das sich diese Bilder ins Gehirn eingebrannt haben. Und genau das ist das gefährliche an der Pornografie.
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#6
(07.01.2016, 18:31)Christian Reuter schrieb: Halfrühe findschon dirxjsehr interessant, was du da schreibst. Ich bin jetzt 49 Jahre alt und schaue mir seit meinem 13 Lebensjahr Pornos an. Ich wusste zwar, das es nicht gut ist, was ich da mach. Aber ich hab es mit der zeit gelernt, das ganze zu verdrängen. Ich schaute also weiterhin diese Filme oder kaufte mir entsprechende Magazine. Zuerst war das unheimlich starke Verlangen da, mir wieder einen Pornofilm anzusehen. Dabei habe ich mich selbst befriedigt. Und danach fühlte ich mich schlecht und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich hatte viel zu spät bemerkt, wie mich diese Sucht im Griff hatte. Ich war nicht mehr ich selbst. Als ob irgendeine dunkle Macht mich gesteuert hätte. Jetzt endlich habe ich es geschafft, diesen berühmten Schalter im Gehirn umzulegen. Ich habe Angst davor, rückfällig zu werden. Es wird noch eine Weile dauern, bis diese Bilder aus dem Gedächtnis verschwinden. Ich habe den Eindruck, das sich diese Bilder ins Gehirn eingebrannt haben. Und genau das ist das gefährliche an der Pornografie.

Hi Christian! Danke für deine ehrlichen worte. hast du familie? Wie weit hat es dein leben gepragt? bist schon durch mit den 90tagen? Gruss Max
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=7540]


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