22.06.2017, 00:37
Hallo allerseits,
habe nun auch beschlossen mich anzumelden, weil ich gerade ein großes Mitteilungsbedürfnis habe.
Ich bin 29 Jahre alt und schwul. Im zarten Alter von 10 oder 11 – dass ich schwul bin wusste ich damals natürlich noch nicht - sah ich meinen ersten Porno, den mein Vater zuhause nicht gut genug versteckt hatte. Noch bevor ich auch nur ansatzweise Zeit hatte, meine Sexualität auf normalem Weg zu erkunden, masturbierte ich regelmäßig zu Pornos (ich war damals öfter alleine zuhause). Heute ist mir klar, dass ich mich damit selbst eines so wichtigen Teils der sexuellen Entwicklung beraubt habe, denn so etwas wie zwischenmenschliche Intimität oder gar Liebe habe ich nie kennengelernt.
In den fünf Jahren zwischen der Scheidung meiner Eltern und der Anschaffung eines Internetanschlusses lebte ich dann doch weitestgehend ohne Pornos, rückblickend betrachtet würde ich dennoch sagen, dass ich mich von meinen kindlichen Porno-Erfahrungen aber nicht erholt habe. Als ich mich für andere Jungs zu interessieren begann, ging es mir eigentlich immer nur um Sex, die Vorstellung einer stabilen Partnerschaft hatte ich nie. Gut, in der Pubertät spielen natürlich die Hormone verrückt, da könnte man natürlich meinen dass das normal ist – aber nicht in diesem Ausmaß. Bis heute bestimmt die Art und Weise der sexuellen Interaktion in Pornos mein Denken und meine Beziehungen.
Vom Zeitpunkt weg als ich Zugriff auf die Welt der Internetpornografie hatte, masturbierte ich zu den Pornos im Schnitt fünf mal täglich, von Zeit zu Zeit auch bis zu neun oder zehn mal am Tag. Wie sehr meine Psyche im Laufe der Zeit darunter zu leiden begann, war mir damals und auch viele Jahre danach in keiner Weise bewusst. Meine sozialen Kontakte beschränkten sich auf ein Minimum, mit 20 führte ich eine Zeit lang eine Fernbeziehung, aber Gefühle hatte ich für meinen Freund – wie auch für andere Männer – nie, es ging mir nur um Sex. Immerhin war ich damals mit der Qualität noch recht zufrieden, was sich aber noch dramatisch ändern sollte. Als mein Freund mit mir Schluss machte, traf mich das emotional, aber das einzige was mir zusetzte war, dass ich keinen Sex mehr hatte.
Nach der Matura verschlug es mich an die Uni. Ich wohnte in einer WG und doch vollkommen alleine. Alleine in meinem finsteren Zimmer, in der ich mich voll und ganz meiner Sucht hingeben konnte. Der Tagesablauf war meist gleich: aufwachen, Porno, essen, duschen, Uni, heimkommen, Porno, schlafen, Porno, lesen/lernen/was auch immer und dazwischen wieder Pornos, am Abend Freunde treffen, vor dem Schlafen gehen noch schnell ein Porno. Die Folge: irgendwann bekam ich eine Sehnenscheidenentzündung, ich hatte mir meine Hand quasi kaputtgewichst. Aufhören konnte ich natürlich nicht und machte dennoch weiter, weshalb die Schmerzen, wenn auch in geringem Ausmaß, chronisch wurden. Nicht oft, aber regelmäßig spüre ich sie. Abgesehen davon gab es natürlich die üblichen Auswirkungen: immer stärkere Unsicherheit in sozialen Kontakten, Introvertiertheit, Konzentrationsschwächen, Leistungsabfall, Vernachlässigung aller möglichen Pflichten etc.
Meine Depression brachte natürlich noch weitere Nebenwirkungen mit sich, vor allem in Form von exzessivem Alkoholkonsum. Was als junger Student noch kein großes Problem darstellte, wurde mit der Zeit eines. In einem Alter, in dem andere die Uni schon lange hinter sich gelassen haben, lag ich im Schnitt vier mal pro Woche nach den Sauftouren vollkommen fertig bis am Nachmittag pornoschauend im Bett. Ich hatte mittlerweile nebenbei einen Job, allerdings einen, der große Freiheiten einräumte und genug Zeit übrig ließ, auch tagsüber mehrmals Pornos zu konsumieren. Eine Zeit lang gelang es mir oft doch schon sehr früh auf der Uni zu sein, wo ich aber im Büro immer noch Zeit fand für einen Porno, bevor ich mich anderen Dingen widmete. Es gab Tage, wo mein Penis vom Masturbierten schmerzte, ans Aufhören war trotzdem nicht zu denken.
Mit 25 hatte ich wieder eine Beziehung. Ich hatte meinen Freund gern, aber Gespräche mit ihm waren mir meist lästig, weil sie mich davon abhielten, Sex mit ihm zu haben. Damals begann mir bewusst zu werden, dass ich bei realem Sex Probleme hatte, eine Erektion zu bekommen. Egal wie viel Mühe sich mein Freund gab, wenn ich nicht selbst Hand anlegte, klappte es meist nicht, was mich bzw. uns natürlich sehr frustrierte. Aber auch wenn es klappte war ich frustriert, denn der Sex war nie so, wie ich ihn eigentlich haben wollte, nie so wie ich ihn mir vorstellte, sprich: nie so, wie er in den Pornos war.
Nach dieser Beziehung wurde sogar alles noch schlimmer. Nun begann ich, mir immer extremere Arten von Pornos zu beschaffen, da mich normale Pornos einfach nicht mehr erregten. Ich sah mir Dinge an, die mir eigentlich nicht gefallen, die ich hinterher auch immer als abstoßend empfand. Zusätzlich begann ich, beim Porno schauen Poppers zu konsumieren, weil sonst der Kick nicht mehr ausreichte. Hustenanfälle und Übelkeit hielten mich nicht davon ab, dadurch vl doch den Moment der absoluten Geilheit im absolut richtigen Moment des Pornos zu erwischen. Manchmal hatte ich auch Phasen, wo ich Poppers über zwei Wochen jeden Tag hierfür nutzte. Diese Sessions fanden natürlich auch wieder tagsüber statt, während andere Leute arbeiten. Nachdem ich auf meinen üblichen Pornoseiten schon so ziemlich alle Pornos gespeichert hatte, die meinen speziellen „Vorlieben“ entsprachen und ich immer mehr haben wollte, begann ich schließlich auch, von Zeit zu Zeit für Pornos im Internet zu bezahlen – gottseidank in geringem Ausmaß.
Vor zwei Jahren bin ich dann auf nofap gestoßen und plötzlich wurde mir alles klar. Ich beschloss, mit den Pornos aufzuhören, was ca. drei Wochen lang funktionierte, ehe ich den Druck nicht mehr aushielt. Daneben gab es aber vielleicht noch einen anderen Grund, weshalb ich wieder zu masturbieren begann: ich hatte keine Entzugserscheinungen, was ich bei dem Ausmaß meines Pornokonsums bis heute nicht verstehe. Jedenfalls dachte ich mir wahrscheinlich, dass das ein Anzeichen dafür sei, dass ich doch in Wahrheit gar kein Problem mit Pornos hatte.
Zwei Jahre lang ging dann alles wieder weiter, bis diese Woche. Ich stellte wieder einmal fest, dass ich die Art von speziellen Pornos die mir nun „gefielen“ scheinbar nirgendwo mehr finden konnte, was mir Angst machte, da ich ja schließlich ständig neue brauche! Ich hatte das Gefühl, dass kein Porno mehr mein Verlangen befriedigen konnte. Am 17.6. habe ich dann beschlossen einen Schlussstrich zu ziehen, seit dem 18.6. bin ich nun porno- und masturbationsfrei. Bislang einzige Konsequenz: vollkommene flatline – mit Sicherheit besser als alles andere, was mir in den letzten Jahren passiert ist.
So, zeit schlafen zu gehen, Tag vier wäre geschafft.
habe nun auch beschlossen mich anzumelden, weil ich gerade ein großes Mitteilungsbedürfnis habe.
Ich bin 29 Jahre alt und schwul. Im zarten Alter von 10 oder 11 – dass ich schwul bin wusste ich damals natürlich noch nicht - sah ich meinen ersten Porno, den mein Vater zuhause nicht gut genug versteckt hatte. Noch bevor ich auch nur ansatzweise Zeit hatte, meine Sexualität auf normalem Weg zu erkunden, masturbierte ich regelmäßig zu Pornos (ich war damals öfter alleine zuhause). Heute ist mir klar, dass ich mich damit selbst eines so wichtigen Teils der sexuellen Entwicklung beraubt habe, denn so etwas wie zwischenmenschliche Intimität oder gar Liebe habe ich nie kennengelernt.
In den fünf Jahren zwischen der Scheidung meiner Eltern und der Anschaffung eines Internetanschlusses lebte ich dann doch weitestgehend ohne Pornos, rückblickend betrachtet würde ich dennoch sagen, dass ich mich von meinen kindlichen Porno-Erfahrungen aber nicht erholt habe. Als ich mich für andere Jungs zu interessieren begann, ging es mir eigentlich immer nur um Sex, die Vorstellung einer stabilen Partnerschaft hatte ich nie. Gut, in der Pubertät spielen natürlich die Hormone verrückt, da könnte man natürlich meinen dass das normal ist – aber nicht in diesem Ausmaß. Bis heute bestimmt die Art und Weise der sexuellen Interaktion in Pornos mein Denken und meine Beziehungen.
Vom Zeitpunkt weg als ich Zugriff auf die Welt der Internetpornografie hatte, masturbierte ich zu den Pornos im Schnitt fünf mal täglich, von Zeit zu Zeit auch bis zu neun oder zehn mal am Tag. Wie sehr meine Psyche im Laufe der Zeit darunter zu leiden begann, war mir damals und auch viele Jahre danach in keiner Weise bewusst. Meine sozialen Kontakte beschränkten sich auf ein Minimum, mit 20 führte ich eine Zeit lang eine Fernbeziehung, aber Gefühle hatte ich für meinen Freund – wie auch für andere Männer – nie, es ging mir nur um Sex. Immerhin war ich damals mit der Qualität noch recht zufrieden, was sich aber noch dramatisch ändern sollte. Als mein Freund mit mir Schluss machte, traf mich das emotional, aber das einzige was mir zusetzte war, dass ich keinen Sex mehr hatte.
Nach der Matura verschlug es mich an die Uni. Ich wohnte in einer WG und doch vollkommen alleine. Alleine in meinem finsteren Zimmer, in der ich mich voll und ganz meiner Sucht hingeben konnte. Der Tagesablauf war meist gleich: aufwachen, Porno, essen, duschen, Uni, heimkommen, Porno, schlafen, Porno, lesen/lernen/was auch immer und dazwischen wieder Pornos, am Abend Freunde treffen, vor dem Schlafen gehen noch schnell ein Porno. Die Folge: irgendwann bekam ich eine Sehnenscheidenentzündung, ich hatte mir meine Hand quasi kaputtgewichst. Aufhören konnte ich natürlich nicht und machte dennoch weiter, weshalb die Schmerzen, wenn auch in geringem Ausmaß, chronisch wurden. Nicht oft, aber regelmäßig spüre ich sie. Abgesehen davon gab es natürlich die üblichen Auswirkungen: immer stärkere Unsicherheit in sozialen Kontakten, Introvertiertheit, Konzentrationsschwächen, Leistungsabfall, Vernachlässigung aller möglichen Pflichten etc.
Meine Depression brachte natürlich noch weitere Nebenwirkungen mit sich, vor allem in Form von exzessivem Alkoholkonsum. Was als junger Student noch kein großes Problem darstellte, wurde mit der Zeit eines. In einem Alter, in dem andere die Uni schon lange hinter sich gelassen haben, lag ich im Schnitt vier mal pro Woche nach den Sauftouren vollkommen fertig bis am Nachmittag pornoschauend im Bett. Ich hatte mittlerweile nebenbei einen Job, allerdings einen, der große Freiheiten einräumte und genug Zeit übrig ließ, auch tagsüber mehrmals Pornos zu konsumieren. Eine Zeit lang gelang es mir oft doch schon sehr früh auf der Uni zu sein, wo ich aber im Büro immer noch Zeit fand für einen Porno, bevor ich mich anderen Dingen widmete. Es gab Tage, wo mein Penis vom Masturbierten schmerzte, ans Aufhören war trotzdem nicht zu denken.
Mit 25 hatte ich wieder eine Beziehung. Ich hatte meinen Freund gern, aber Gespräche mit ihm waren mir meist lästig, weil sie mich davon abhielten, Sex mit ihm zu haben. Damals begann mir bewusst zu werden, dass ich bei realem Sex Probleme hatte, eine Erektion zu bekommen. Egal wie viel Mühe sich mein Freund gab, wenn ich nicht selbst Hand anlegte, klappte es meist nicht, was mich bzw. uns natürlich sehr frustrierte. Aber auch wenn es klappte war ich frustriert, denn der Sex war nie so, wie ich ihn eigentlich haben wollte, nie so wie ich ihn mir vorstellte, sprich: nie so, wie er in den Pornos war.
Nach dieser Beziehung wurde sogar alles noch schlimmer. Nun begann ich, mir immer extremere Arten von Pornos zu beschaffen, da mich normale Pornos einfach nicht mehr erregten. Ich sah mir Dinge an, die mir eigentlich nicht gefallen, die ich hinterher auch immer als abstoßend empfand. Zusätzlich begann ich, beim Porno schauen Poppers zu konsumieren, weil sonst der Kick nicht mehr ausreichte. Hustenanfälle und Übelkeit hielten mich nicht davon ab, dadurch vl doch den Moment der absoluten Geilheit im absolut richtigen Moment des Pornos zu erwischen. Manchmal hatte ich auch Phasen, wo ich Poppers über zwei Wochen jeden Tag hierfür nutzte. Diese Sessions fanden natürlich auch wieder tagsüber statt, während andere Leute arbeiten. Nachdem ich auf meinen üblichen Pornoseiten schon so ziemlich alle Pornos gespeichert hatte, die meinen speziellen „Vorlieben“ entsprachen und ich immer mehr haben wollte, begann ich schließlich auch, von Zeit zu Zeit für Pornos im Internet zu bezahlen – gottseidank in geringem Ausmaß.
Vor zwei Jahren bin ich dann auf nofap gestoßen und plötzlich wurde mir alles klar. Ich beschloss, mit den Pornos aufzuhören, was ca. drei Wochen lang funktionierte, ehe ich den Druck nicht mehr aushielt. Daneben gab es aber vielleicht noch einen anderen Grund, weshalb ich wieder zu masturbieren begann: ich hatte keine Entzugserscheinungen, was ich bei dem Ausmaß meines Pornokonsums bis heute nicht verstehe. Jedenfalls dachte ich mir wahrscheinlich, dass das ein Anzeichen dafür sei, dass ich doch in Wahrheit gar kein Problem mit Pornos hatte.
Zwei Jahre lang ging dann alles wieder weiter, bis diese Woche. Ich stellte wieder einmal fest, dass ich die Art von speziellen Pornos die mir nun „gefielen“ scheinbar nirgendwo mehr finden konnte, was mir Angst machte, da ich ja schließlich ständig neue brauche! Ich hatte das Gefühl, dass kein Porno mehr mein Verlangen befriedigen konnte. Am 17.6. habe ich dann beschlossen einen Schlussstrich zu ziehen, seit dem 18.6. bin ich nun porno- und masturbationsfrei. Bislang einzige Konsequenz: vollkommene flatline – mit Sicherheit besser als alles andere, was mir in den letzten Jahren passiert ist.
So, zeit schlafen zu gehen, Tag vier wäre geschafft.