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Erster Anlauf - Tag 10
Hey Eleasar,

ach Schade, aber ein Monat ohne ist doch was. Ich drücke dir die Daumen, das du möglichst schnell wieder aufs Pferd kommst. Und wie du schon richtig gesagt hast, der Rückfall gehört zum Heilungsprozess dazu. Ich wünsche dir viel Stärke für die kommende Zeit!
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Hallo eleasar.

Das wichtige an einem Rückfall ist, dass man erkennt warum er passiert ist. Ich kann deine Gefühle bezüglich deiner Dame absolut nachvollziehen und auch mich plagen viele Gedanken, dass ich wahrscheinlich nie eigene Kinder haben werde und nicht heiraten werde. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit unsere Damen ziehen zu lassen und sich für neue Bekanntschaften zu öffnen. Ich wünsche dir, dass du die Kraft besitzt eine klare Entscheidung zu treffen, lass dich nicht unterkriegen von der Situation. Aus jeder Niederlage kann man gestärkt hervor gehen.
[Bild: nfc.php?nfc=1794]
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Danke Hans und Patrice für eure wohlwollenden Rückmeldungen! Das bedeutet mir viel.

Das alte Ich hat sich nochmal gezeigt und auf den Selbstzerstörungsknopf gedrückt. Jetzt stehe ich unter sexueller Dauer-Spannung. Mein Körper möchte mehr von dem Stoff. Ich gebe ihm kalte Duschen. Das hilft vorübergehend. Ich weiß, es wird wieder leichter in einigen Tagen. Ich werde die Suppe auslöffeln, die ich mir eingebrockt habe. Mein neues Ich ist angeschlagen, aber es lebt. Ich lebe. Ich LEBE!!!
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Tag 5 nach meinem letzten Rückfall

Der sexuelle Druck hat 3 Tage nach dem Rückfall nachgelassen, die alte Stärke ist zurückgekehrt. Ich gehe weiter meinen Weg. Trotz großem Druck in der Arbeit nehme ich mir Auszeiten für mich selbst und arbeite an dem, was mir wichtig ist.

Heute habe ich etwas interessantes über den Zusammenhang von Gewalt gegen Frauen und Internetpornografie in Indien gelesen:

Zitat:In Indien korreliert der Internetzugang zur Pornografie mit der Gewalt gegen Frauen. Auch das hängt mit der Abwanderung vom Land zusammen, über die ich gesprochen habe. Die jungen Männer kommen in die Städte, finden keine Arbeit, was machen sie als Singles? Sie gucken Pornos. Weil es die im Internet umsonst gibt. Was passiert mit diesen Jungen, die Pornos gucken? Sie stammen aus alten Traditionen mit sehr viel Respekt vor Frauen. Und dann sind sie mit sexueller Gewalt konfrontiert, kostenlos.

Pornografie zerstört.
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Hi Eleasar,
Schön zu lesen, dass du ja fast ohne Umwege wieder auf den Weg zurück gefunden hast, beeindruckend.

Die Aussage des Artikels ist interessant, aber man muss da vorsichtig sein. Korrelation ist nicht gleichzusetzen mit Kausalität. Ähnliche Diskussionen gab es schon zum Thema Ego-shooter und Amokläufen.

Gesendet von meinem GT-I9195 mit Tapatalk
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Hi Patrice,

danke für deinen Eintrag. Ja, ich bin so schnell wie möglich neu gestartet. Ich habe keinen Grund, bei den Pornos zu verweilen. Jedes Bild ist eines zuviel. Ich sehe die letzten 5 Monate als einen durchgehenden Prozess (und auch das Jahr davor). Trotz dreier Rückfälle bin ich auf dem Weg geblieben. Ich habe 19 Jahre mit Porn herumgespielt. Es wird Zeit für mich, erwachsen zu werden.

Tag 9 meines Neustarts

Die erste Woche ist vorüber. Eine gute, fordernde, teilweise überfordernde Woche. Mir fällt auf, dass ich auch in alltäglichen Situationen wieder mehr Körperkontakt zu meinen Mitmenschen habe. Ob es zum Gruß ein Wangenkuss oder ein ermutigender Klapps auf die Schulter ist.
Ich beschäftige mich weiter mit den Hintergründen meiner Pornoflucht. Vor kurzem habe ich mir die neu erschienene Doku "Unersetzbar - Was ist Familie?" angeschaut. Weil es mich auch beschäftigt und ich mich frage, wozu brauche ich überhaupt eine Familie? Ich muss sagen, es hat mich sehr berührt und ich habe soviel geheult, wie schon lange nicht mehr. Weil auch die Frage nach dem Vatersein und Sohnsein gestellt wird und irgendwie fast alle verletzt sind. Und doch kann aus Fehlern und Wunden etwas Gutes, starkes und neues wachsen. Das hat mir irgendwie Hoffnung gemacht.

Sonst bin ich immer wieder viel unter Menschen. Begebe mich in neue Situationen und Herausforderungen, bleibe nicht bei mir stehen. Und erlebe mich immer wieder als Beschenkter. Gerade auch in der Begegnung. Es geht weiter. Es gibt Hoffnung.
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Hallo eleasar.

"Es wird Zeit für mich erwachsen zu werden." Das ist ein Satz, den ich auch öfter denke und der mir viel Motivation gibt den Weg nicht mehr zu verlassen. Zusammen gehen wir den Weg immer weiter und werden irgendwann unser Ziel erreichen.

Ich habe größten Respekt davor, dass du dir diese Doku angesehen hast, denn damit hast du dich einem Problem gestellt. Ich kann deine Tränen verstehen, mir würde es nicht anders gehen. Ich wünsche dir, dass du aus dem emotionalen Moment die Kraft, Geduld und Zeit ziehst um eines Tages mit diesem Thema abschließen zu können.
[Bild: nfc.php?nfc=1794]
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Hallo eleasar,

ich will dir auch kurz Herzlichen Glückwunsch sagen dazu dass du den Rückfall nach so langer Abstinenz, so souverän meisterst. Dafür habe ich wirklich größte Bewunderung. Ich befinde mich selbst nach 60 Tagen an einer sehr kritischen Phase und habe so starkes Verlangen. Stehe quasi kurz vor einem Rückfall den ich hoffentlich nicht begehen werde. Wenn ich mich da jetzt reindenke und mir meinen Rückfall vorstelle, würde er mich wahrscheinlich komplett aus den Angeln heben und ich würde nur ganz ganz schwer da wieder raus kommen. Daher würde ich mir wünschen ich hätte diese Kräfte wie du, einen Rückfall so positive anzunehmen und zur Tagesordnung überzugehen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=5252]

ICH BLEIB STABIL.
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Danke Hans und jkov für eure Postings! Rückfälle sind Teil des Weges. Ich allein entscheide, wie ich mit ihnen umgehe. Meine Entscheidung ist, aus jedem Rückfall zu lernen und weiterzugehen. So macht mich jeder Rückfall stärker. Gleichzeitig ist Barmherzigkeit ein Schlüssel zur Heilung. Ich bin oft unbarmherzig mit mir selbst. Perfektionsstreben, Leistungsdrang und Konkurrenzdenken setzen mich immer wieder unter Druck. Der Gedanke, mir Anerkennung und Liebe verdienen zu müssen, hat sich mir tief eingegraben. Aber wenn Gott mir als barmherziger Vater begegnet, dann darf auch ich barmherzig mit mir selbst sein. Und muss nicht mehr alles schaffen, sondern darf auch mal einfach nur ich selbst sein. Ein befreiender Gedanke. Wobei das kein Vorwand für ein lasches Leben sein soll.

Ich habe schon länger nicht mehr gepostet. Was gibt es zu berichten? Ich bin nach wie vor auf dem Weg und es bleibt umkämpft. Letzten Samstag bin ich nachts betrunken nachhause gekommen und habe versucht, gegen die K9 Firewall anzurennen. K9 hat meinen Versuchen tapfer standgehalten. Außer einigen niedrig aufgelösten erotischen Vorschaubildern in google hat nichts herausgeschaut, wobei auch 2 pornografische Bilder dabei waren. Ich habe mich bei diesem Versuch nicht selbst befriedigt. Dennoch ist es ein Rückfall und für mich ein Zeichen, dass ich es noch lange nicht ausgestanden habe. Als Reaktion auf diese Aggression meinerseits habe ich nun weitere Gegenmaßnahmen eingeleitet. Gestern habe ich meinen Laptop ins Büro verbannt und überlege, ob ich ihn nicht überhaupt verkaufen soll, da ich ihn zu 90% für Medienkonsum verwende. Jetzt sitze ich vor meinem Stand-PC. Das ist weniger gemütlich und darum sinnvoll. Um 21.30 Uhr macht die Firewall das Internet komplett dicht und für dumme Gedanken ist anders als beim Laptop kein Spielraum mehr.

Ansonsten beschäftigt mich nach wie vor eine Dame. Wobei ich mir selbst treu bleibe und ihr mitgeteilt habe, dass ich für eine Beziehung derzeit nicht offen bin. Aber ich strebe hier noch eine grundlegende Entscheidung ja/nein an. Da zuviel Energie in dieses offene Thema hineinfließt.
Die Arbeit ist stressig. Aber es gelingt mir mit neuer Stärke und steigendem Selbstbewusstsein die Herausforderungen zu meistern und auf mich selbst besser acht zu geben.

Der Advent hat begonnen. Für mich immer eine besondere Zeit. Ich merke, dass der Advent diesmal anders ist. Weil ich anders bin.
Ich beschäftige mich weiter mit Themen aus der Tiefe. Suche einen besseren Umgang mit meiner Armseligkeit. Und bleibe zuversichtlich.
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Derzeit falle ich wieder im Wochentakt. Gestern habe ich eine ungeblockte Bildplattform entdeckt, die auch Pornobilder enthält. Der alte Suchtmechanismus ist rasch wieder angelaufen. Was läuft schief? Warum suche ich wieder nach dem, was mir schadet? Ich denke, es ist die Kombination aus Einsamkeit und keine Ablenkung. Ich habe keinen Fernseher, von daher fällt eine große Ablenkungsquelle weg. Ich treffe schon immer wieder Freunde, aber es gibt eben auch die Phasen des Alleinseins.
Mein Wille aufzuhören ist aber nach wie vor ungebrochen. Ich habe meinen Freund um das K9 Passwort gebeten, damit sperre ich mir die undichten Stellen. Aber wie fülle ich die Leere in meinem Herzen?

Heute habe ich etwas gelesen, was ein Journalist über Drogen und Sucht geschrieben hat. Es erscheint mir auch im Bezug auf Pornosucht relevant:

Zitat:Die Sucht nach Heroin (und nicht nur sie) kann lebensbegleitend verlaufen, sie muss nicht lebensbestimmend sein und auch nicht zum Tod führen.

[...] In einem nächsten Schritt kann der Süchtige ganz normal arbeiten gehen und eine Familie gründen. Die Einsamkeit drängt dann nicht mehr wie früher zur Rückkehr ins Drogenumfeld. Eine begleitende Therapie hilft, mit Traumata der Vergangenheit fertigzuwerden. Bei vielen Abhängigen verschwindet die Sucht nach und nach - ohne erzwungenen Entzug.

Stabilisierung des Istzustandes mit gleichzeitiger Aufarbeitung der Vergangenheit. Mich fasziniert dieser Satz:

In einem nächsten Schritt kann er ganz normal arbeiten gehen und eine Familie gründen.

Das macht mir Hoffnung. Ich kann bereits ganz normal arbeiten gehen. Ich kann gut allein sein und komme immer besser ohne Pornografie aus. Auch die Wunden der Vergangenheit hören langsam auf zu schmerzen. Dh ich bin auch in der Lage, eine Familie zu gründen. Familie als Ort der Heilung. So habe ich das noch nie gesehen. Ich dachte immer, ich müsste erst perfekt sein, bevor ich heiraten und eine Familie gründen kann. Aber das ist ein Irrtum. Dann dürfte wohl niemand heiraten. Im Grunde muss ich nur ehrlich sein mit mir selbst und mit anderen. Dann ist vieles möglich...

Interessant ist auch der Verweis auf ein Experiment in den 70er Jahren:

Zitat:Zwei Käfige mit Ratten. In beiden Käfigen finden sich jeweils zwei Wasserflaschen, eine davon mit Opiaten versetzt. Im ersten, ansonsten leeren Käfig sitzt eine einzelne Ratte. Sie wird süchtig. Der zweite Käfig ist schön, mit vielen tieradäquaten Spielsachen ausgestattet und vor allem: Eine ganze Gruppe Ratten befindet sich dort.

Eine ganze Gruppe Ratten - die sich kaum bis gar nicht für die mit Opium versetzte Wasserflasche interessieren. Besonders faszinierend ist, was passiert, wenn die Ratte aus dem Einzelkäfig zu den anderen gesetzt wird. Auch sie verliert mit der Zeit ihr Interesse an der Droge.


Die Gruppe ist resistent. Die einzelne einsame Ratte wird süchtig. Doch in der Gemeinschaft verliert sie das Interesse an der Droge. Lange Zeit war ich eine einzelne einsame Ratte. Es wird Zeit, das zu ändern.
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