21.04.2016, 10:59
Tag 47 ohne Pornos
Wieder mal Zeit für ein kleines Update.
47 Tage - soweit war ich schon lang nicht mehr. Langsam gewöhne ich mich daran, zuhause keinen Internetzugang zu haben. Es hat mich sicher schon zweimal vor einem Rückfall bewahrt. Zweimal am Abend war ich bereit, alles zu tun, um an den Pornostoff zu kommen. So ein Anfall dauert einige Minuten, dann geht es wieder. Wie SearchingFinder es beschrieben hat, es ist dann wie ein Energiesturm, der kaum zu stoppen ist.
Vor 2 Wochen bin ich einer Selbsthilfegruppe beigetreten. Erwachsene Kinder von suchtgeschädigten Familien tauschen sich aus. Derzeit bin ich der einzige Mann, aber ich muss sagen, der offene Austausch tut mir gut. Ich werde verstanden und kann alles ansprechen. Die Sprachlosigkeit, die Angst, viele Schwierigkeiten, alles hat Platz. Und ich sehe, wie andere mit ihren Beschädigungen auch ihr Leben leben.
Meine Unfähigkeit zu reden hat mich fast ins Burnout geführt. Ich hatte großen emotionalen Stress, vielen Ängste, Gedanken in Bezug auf die Dame und hätte gerne mit ihr geredet. Der innere Stress hat sich auch körperlich in Form von totaler Energielosigkeit und Müdigkeit ausgedrückt. Am Wochenende musste ich alle Termine absagen und habe kaum die Wohnung verlassen. Das schlimmste war, dass ich das Gefühl hatte, ich kann mit ihr nicht reden. Ich habe 33 Jahre lang die Sprachlosigkeit eingeübt, das zu ändern ist wohl ähnlich schwierig, wie von Pornos loszukommen. Jedenfalls habe ich ihr am Montag ein langes Email geschrieben und am Dienstag hatten wir ein tiefes ehrliches Gespräch, wo ich auch meine Ängste ausdrücken konnte. Seitdem geht es mir wieder besser. Der Körper reagiert enorm auf die Psyche. Ich möchte weiter mit ihr ehrliche tiefe Gespräche führen. Sonst bin ich nicht für eine Beziehung fähig.
Gestern war ich seit über einem Jahr wieder mal laufen. Ich hatte tausend Gründe, es nicht zu tun. Ich mag laufen nicht. Ich war müde nach der Arbeit, vor kurzem hat mein Knöchel weh getan etc. Kurz - es war die volle Überwindung. Aber die Dame hat gemeint, ich könnte es doch versuchen. So habe ich es versucht. Statt mich nach der Arbeit hinzulegen bin ich mit dem Rad ein Stück rausgefahren und dann 1 Stunde lange gelaufen. Ich habe gemerkt, wie sich der Gedankensturm in meinem Kopf langsam gelegt hat. Und das nagende Gefühl der Angst, das mich die letzten Tage begleitet, ist auch verschwunden. Nach dem laufen war ich einfach da. Eine gute Erfahrung, die ich wiederholen will. Ich mag laufen noch immer nicht. Aber ich mag mich überwinden. Und mich spüren.
Langsam erkenne ich tiefere Zusammenhänge in Bezug auf meine Ängste. Ich überlege, wieder eine Therapie zu beginnen, da ich jetzt besser weiß, woran ich arbeiten kann und was ich erreichen möchte.
Es geht weiter!
Wieder mal Zeit für ein kleines Update.
47 Tage - soweit war ich schon lang nicht mehr. Langsam gewöhne ich mich daran, zuhause keinen Internetzugang zu haben. Es hat mich sicher schon zweimal vor einem Rückfall bewahrt. Zweimal am Abend war ich bereit, alles zu tun, um an den Pornostoff zu kommen. So ein Anfall dauert einige Minuten, dann geht es wieder. Wie SearchingFinder es beschrieben hat, es ist dann wie ein Energiesturm, der kaum zu stoppen ist.
Vor 2 Wochen bin ich einer Selbsthilfegruppe beigetreten. Erwachsene Kinder von suchtgeschädigten Familien tauschen sich aus. Derzeit bin ich der einzige Mann, aber ich muss sagen, der offene Austausch tut mir gut. Ich werde verstanden und kann alles ansprechen. Die Sprachlosigkeit, die Angst, viele Schwierigkeiten, alles hat Platz. Und ich sehe, wie andere mit ihren Beschädigungen auch ihr Leben leben.
Meine Unfähigkeit zu reden hat mich fast ins Burnout geführt. Ich hatte großen emotionalen Stress, vielen Ängste, Gedanken in Bezug auf die Dame und hätte gerne mit ihr geredet. Der innere Stress hat sich auch körperlich in Form von totaler Energielosigkeit und Müdigkeit ausgedrückt. Am Wochenende musste ich alle Termine absagen und habe kaum die Wohnung verlassen. Das schlimmste war, dass ich das Gefühl hatte, ich kann mit ihr nicht reden. Ich habe 33 Jahre lang die Sprachlosigkeit eingeübt, das zu ändern ist wohl ähnlich schwierig, wie von Pornos loszukommen. Jedenfalls habe ich ihr am Montag ein langes Email geschrieben und am Dienstag hatten wir ein tiefes ehrliches Gespräch, wo ich auch meine Ängste ausdrücken konnte. Seitdem geht es mir wieder besser. Der Körper reagiert enorm auf die Psyche. Ich möchte weiter mit ihr ehrliche tiefe Gespräche führen. Sonst bin ich nicht für eine Beziehung fähig.
Gestern war ich seit über einem Jahr wieder mal laufen. Ich hatte tausend Gründe, es nicht zu tun. Ich mag laufen nicht. Ich war müde nach der Arbeit, vor kurzem hat mein Knöchel weh getan etc. Kurz - es war die volle Überwindung. Aber die Dame hat gemeint, ich könnte es doch versuchen. So habe ich es versucht. Statt mich nach der Arbeit hinzulegen bin ich mit dem Rad ein Stück rausgefahren und dann 1 Stunde lange gelaufen. Ich habe gemerkt, wie sich der Gedankensturm in meinem Kopf langsam gelegt hat. Und das nagende Gefühl der Angst, das mich die letzten Tage begleitet, ist auch verschwunden. Nach dem laufen war ich einfach da. Eine gute Erfahrung, die ich wiederholen will. Ich mag laufen noch immer nicht. Aber ich mag mich überwinden. Und mich spüren.
Langsam erkenne ich tiefere Zusammenhänge in Bezug auf meine Ängste. Ich überlege, wieder eine Therapie zu beginnen, da ich jetzt besser weiß, woran ich arbeiten kann und was ich erreichen möchte.
Es geht weiter!