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Hans Tagebuch
Tag 3

Ich hatte gestern schon geschrieben, dass ich einen Moment der Schwäche hatte und möchte das heute versuchen zu erklären. Ich habe jetzt 2 Wochen kein Mariuhana konsumiert und ein Effekt dieses Verzichts ist, dass ich nachts wieder träume. Für diejenigen von euch die sich nicht mit Mariuhana auskennen, sei erklärt, dass man nicht träumt wenn man kifft, oder zumindest bekommt man es nicht mit und erinnert sich am nächsten morgen nicht daran. Wie auch immer. Vor einer Woche hatte ich das erste mal seit sehr langer Zeit einen erotischen Traum und hatte ihn beim aufwachen noch sehr klar vor Augen. Dann erging es mir ähnlich wie es jkov schon vor einigen Tagen in seinem Tagebuch geschrieben hat. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich wissen wollte wie ich nach 90 Tagen auf Porno reagiere, ob es noch immer Einfluss auf mich hat. Ich habe mir nur eine Geschichte durchgelesen und es hatte genau die Wirkung wie es eigentlich auch zu erwarten war. Ich bekam eine Erektion und habe mich selbstbefriedigt.

Was lerne ich aus dieser eigentlich doch dummen Aktion?
Erstens: Der Orgasmus war ehrlich gesagt fürn Arsch und lange nicht so intensiv wie ein Orgasmus ohne Porno.
Zweitens: Schon während des Lesens war mir klar das es nur bei dieser einen Geschichte bleibt. Ich hatte nicht das Verlangen mir weitere Geschichten durchzulesen oder mir Videos anzusehn. Das zeigt mir, dass es zwar ein kleiner Rückschritt war, aber ich nicht mehr exzessiv die Situation ausnutze.
Drittens: Meine Gedanken sind noch immer nicht frei von Porno und vielleicht werden diese Gedanken für immer in meinem Kopf bleiben. Aber ich kann lernen damit umzugehn so dass sie keinen Einfluss mehr auf mich haben.

Dieser kleine Rückschritt hat mich nur noch mehr darin bekräftigt den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Vor 7 Monaten habe ich die Entscheidung getroffen meinem Leben einen Sinn zu geben und mir ist klar das es nicht mit einmal 90 Tagen geschafft ist. Ich kann mein Leben verändern, ich kann zu einer Harmonie mit mir selber finden und mit mir ins Reine kommen.
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Hallo Weggefährten. Eigentlich wollte ich heute nur positives berichten, aber ich habe gestern feststellen müssen, dass es noch ein langer Weg ist um mich selbst unter Kontrolle zu haben.

Was ist passiert? Mich hat vor 3 Wochen eine Frau auf Facebook angeschrieben und wir haben einige Male mit einander geschrieben. Im laufe des Chats hat sie mir einige recht freizügige Fotos geschickt und das war natürlich nicht förderlich, denn es hat wieder für ordentlich viel Kopfkino gesorgt. Seit einer Woche habe ich jetzt nichts mehr von ihr gelesen obwohl sie online war, und ich frage mich warum sie wohl nur mit mir spielt und mich jetzt ignoriert. Das hat mich sehr frustriert und ich habe mich gestern in 2 Stunden 4 mal selber befriedigt. Es war wieder mal eine Flucht in die Welt der Pornografie um Trost zu bekommen.

Ich werde heute noch in mich gehen und mir diesen Rückfall vergeben. Es geht wieder bei Tag Null los.
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Hi Hans!
Eine Frau, die dich anschreibt, freizügige Fotos schickt und wieder verschwindet? Klingt sehr ominös, sei vorsichtig! Schick ihr keine Fotos von dir, sonst erpresst sie dich noch damit. Das ist doch unter deiner Würde. Lass dich davon nicht runterziehen. Gutes weitergehen!
Gruß, eleasar
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Hallo eleasar. Danke dir für deine Fürsorge. Aber ich mach mir eigentlich keine Sorgen darum, dass sie mich mit irgendwas erpressen könnte. Vielmehr enttäuscht es mich, dass ich mit ihr ganz gute Gespräche hatte und jetzt auf einmal keine Antwort mehr kommt. Die Bilder hat sie mir ja auch nicht sofort geschickt. Es macht mich einfach traurig, dass es immer wieder dasselbe ist. Ich hab mich z. B. auf einer Datingseite angemeldet, schreibe Frauen an, bekomme ein, zwei Antworten und dann kommt nix mehr. Ich verstehe einfach nicht was ich falsch mache.

Das ganze hat mir nur klar aufgezeigt, dass es keine Lösung war, Trost in Pornos zu suchen. Denn das hilft mir nicht weiter.
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Tag 39

Hallo euch allen. Mein letzter Eintrag ist jetzt einige Wochen her und daher wird der Eintrag heute etwas länger. Aber es hat sich einiges in meinem Leben ereignet. Alles läuft im Moment prima. Ich beginne erwachsen zu werden.

Zunächst einmal muss ich aber sagen, dass die 3 Wochen nach meinem letzten Beitrag überhaupt nicht gut gelaufen sind und ich mehrere Rückfälle hatte. Mal habe ich mir 3 Stunden Pornos angesehen, mal waren es nur 20 Minuten. Ich habe mich nicht immer dabei befriedigt, aber ehrlich gesagt habe ich mich ziemlich gehen lassen. Im Nachhinein betrachtet war es aber das Beste was mir zu diesem Zeitpunkt passieren konnte. Diese Phase hat mir sehr viel geholfen wieder mehr über mein eigenes Ich zu erfahren. So wie ich vor meinem ersten bestandenem Reboot (sprich 90 Tage ohne Porno) Entscheidungen getroffen habe, habe ich auch diesmal meine Lehren gezogen. 
Nach dem ersten Reboot hat sich eine gewisse Zufriedenheit bei mir eingestellt. Ich war und bin stolz auf das bisher Erreichte. Ich löse mich langsam aus den Fesseln der Vergangenheit und Abhängigkeit, aber ich bin noch nicht vollkommen mit mir im Reinen und Einklang. Ich habe die neu gewonnene Freiheit noch nicht wirklich zu schätzen gewusst. Die Kraft, die mir hilft mein Leben selbstsicher, erfüllt und souverän zu meistern, finde ich nicht in der Außenwelt. Diese Kraft ist schon in mir vorhanden und ich werde mir dieser immer mehr bewußt.

Ein Grund für die Rückfälle war der Chat mit einer Frau, die mir im laufe dieses Chats recht freizügige Fotos von sich geschickt hat. Diese Fotos und der ganze Chat waren das reinste Kopfkino für mich und haben dafür gesorgt, dass die Gedanken an Pornos wieder sehr präsent waren. Ich war nicht stark genug um zu erkennen, dass es absolut falsch war mich auf sowas einzulassen und bin voll in die Pornofalle getappt. Irgendwie war mir klar wohin es führen wird, denn viel zu oft schon in meinem Leben habe ich solche Chats geführt, und dennoch konnte ich es nicht verhindern. Diesen Fehler werde ich jetzt nicht mehr begehen. Es war ein Fehler ja, aber ich kann keine Fehler machen. Ich kann nur Erfahrungen sammeln, die mir helfen mich vollständig von der Sucht zu befreien. Jeder Moment der Schwäche ist eine Erfahrung.

Die Rückfälle haben mir auch gezeigt, dass ich mich noch mehr von meiner Bequemlichkeit und Lethargie lösen muss und es nicht reicht nur das Wochenende für Aktivitäten zu nutzen. Mein Wochenalltag verlief bis jetzt mehr oder weniger noch immer nach dem selben Muster ab: arbeiten, essen, fernsehen, essen, schlafen. Von diesem Alltag beginne ich mich langsam zu verabschieden. Wenn ich das nicht tue, werden die Gedanken an Porno ständig und immer wieder auftauchen und mich in Versuchung führen. Es reicht nicht aus nur an seinen starken Willen zu glauben. Die Gedanken wollen Ablenkung und sich entfalten, Träume und Wünsche wollen erfüllt werden. Ich bin es wert mir diese zu erfüllen und ich erkenne immer mehr was ich wirklich möchte. 

So wie ich vor 9 Monaten angefangen habe täglich etwas Yoga zu machen, möchte ich auch in andere Abläufe Konstanz und Konzentration bringen. Es gibt immer was zu tun oder Möglichkeiten sich sinnvoll zu beschäftigen. Mittlerweile gelingt es mir ganz gut auch meine Wochenabende so zu gestalten, dass keine Langeweile aufkommt und ich mich nicht nur den bunten Bildern des Fernsehprogramms hingebe. Ich darte, ich versuche das Gitarrenspiel zu erlernen, ich finde langsam die Ruhe um Bücher zu lesen, ich mache etwas Ganzkörpertraining, ich habe mehr Zeit mich um meinen Haushalt und meine Katze zu kümmern Es fällt mir immer leichter meinen inneren Schweinehund zu überwinden und es ist ein wunderbares Gefühl ins Bett zu gehen, stolz auf den Tag zurück zu blicken und mit einem zufriedenem Lächeln einzuschlafen.

Ein weiterer Grund für die Rückfälle war der Wunsch nach einer Beziehung mit einer Frau. Mir ist klar geworden, dass ich mich mit diesem Thema viel zu viel auseinander gesetzt habe. Ich habe mich zu viel unter Druck gesetzt, war zu ungeduldig und bin mit Abweisung und Nichtbeachtung nicht klar gekommen. Meine Gedanken Frauen gegenüber waren schlecht, ich habe ihnen nicht vertraut weil sie mich in meinem Leben bisher in der realen Welt nur enttäuscht haben. Aber letztendlich war es so, dass ich mich selber nicht geliebt habe. Ich kann nicht erwarten, dass ich geliebt werde, wenn ich mich selbst nicht liebe. Heute kann ich sagen, dass die Liebe zu mir selbst jeden Tag größer wird. Ich liebe und akzeptiere mich mit all meinen Problemen und Unzulänglichkeiten. Ich vertraue mir selbst, bin ein liebenswürdiger Mann und weiß, dass irgendwann die richtige Frau in mein Leben treten wird. 

Seit einem Monat stehe ich in Kontakt mit einer Frau, die ich im Internet kennen gelernt habe. Wir haben uns jetzt zweimal gesehn und telefonieren auch ab und zu miteinander. Sie hat auch eine relativ bewegte Lebensgeschichte und wir haben sehr offen miteinander reden können und sie kennt auch meine bisherige Lebensgeschichte. Ich habe mich sehr sicher und wohl in ihrer Gegenwart gefühlt und habe das Gefühl, dass sie meine Vergangenheit akzeptiert. Ich erwarte erstmal nichts bestimmtes und lasse den Geschehnissen ihren Lauf, aber ich freue mich auf das was kommen mag. Egal wie es ausgehen wird.

Ich gehe voller Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft. Yoga und Meditation helfen mir meinen Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Ich finde zu einer Ruhe und Gelassenheit, die mir so noch nicht bekannt war. Es ist ein gutes Gefühl zu erkennen, dass ich mein Leben so gestalten kann wie es mir entspricht und es mich zufrieden macht. Ich erlaube meinem Denken Frieden zu finden und stelle fest, dass mit positiver Lebenseinstellung und dem Glauben an mich selbst, viele Dinge im Leben viel leichter fallen. Ich entdecke wieder Freude und Fröhlichkeit und bin gewillt das Leben zu erfahren. Die Sucht nach visueller Befriedigung hat mir so viele Dinge in meinem Bewusstsein genommen, und jetzt hole ich mir zurück was mir zu steht. Nichts und niemand kann mich mehr von diesem Vorsatz abbringen.

Ich werde die nächsten Wochen versuchen im hardmode weiter zu machen. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass auch ich an einer erektilen Dysfunktion leide. Die einmal wöchentliche Selbstbefriedigung und die Konzentration auf mich selbst und den Moment hat mir gezeigt, dass meine Erektion bei weitem nicht so standhaft und stark ist wie sie sein könnte. Eine neue Herausforderung der ich mich stelle und die mich nur noch stärker und sicherer machen wird.

Ich danke euch fürs Lesen und wünsche euch allen einen weiterhin viel Kraft und Glauben an euch selbst und ein freies Leben. Ich melde mich wieder und werde euch berichten.
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Hallo euch allen.

Ich befinde mich wieder bei Tag 3. Nach 68 Tagen Pornoabstinenz hatte mein Gehirn wieder einen Aussetzer und die Sucht hat für 2 Stunden die Kontrolle übernommen. Ich muss akzeptieren, dass das Verlangen nach visueller Befriedigung noch immer tief in mir schlummert und es wohl mein ganzes Leben ein Kampf bleibt. Ich stelle mich dieser Aufgabe, denn es ist mein größter Wunsch mich von der Sucht ein für allemal zu befreien. Ich will es schaffen und ich werde es schaffen!

Es gibt Erklärungen für den Rückfall, aber ich befinde mich selber noch in der Analyse des Vorfalls. Ich werde in den nächsten Tagen berichten zu welchem Ergebnis ich gekommen bin.

Euch allen da draussen weiterhin viel Kraft und Mut.
[Bild: nfc.php?nfc=1794]
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Hallo Hans,

du bist für mich ein großes Vorbild. Deine Ausdauer und dein Wille sich nicht geschlagen zu geben sind beeindruckend. Du bleibst am Ball, forderst dich selber heraus und legst deine Rückfälle offen- Respekt!
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Hallo Hans!

Eines musst Du Dir immer vor Augen halten:
Du hast nicht verloren wenn Du immer wieder hinfällst.
Du hast erst verloren wenn Du nicht mehr aufstehst.

Ich fange gerade bei Null an, NULL!
Mein Wunsch ist durch diesen Reboot auch zielstrebiger und fokusierter zu werden.
Mehr Energie und Ausdauer für die wirklich wichtigen Dinge zu bekommen.

Alles Gute und drann bleiben!
Lg! Borg
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8957]
Heute beginnt - der Rest deines Lebens
Jetzt oder nie - und nicht irgendwann!
Schau' auf dein Ziel - kein Traum ist vergebens.
Heut' fängt die Zukunft an!
(Udo Jürgens)
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hey mein freund,

gib nicht auf du bist auf einem guten weg, es ist ein steiniger weg und paar ausrutscher sind normal, ich finde toll, dass du immer wieder aufstehst und weitermachst. du schaffst das, ich glaube an dich!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1833]
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Hallo Freunde und Wegbegleiter!

Vielen Dank kfee, borg und leon für eure motivierenden und stärkenden Worte. Ihr habt Recht: Wenn man hinfällt, steht man wieder auf und geht seinen Weg weiter. Ich bin schon so oft gefallen und der Weg ist voller Herausforderungen und immer wieder gibt es Momente die mich dazu verleiten in alte Muster zurück zu fallen. Aber ich gehe diesen Weg weiter bis das Ziel erreicht ist. Ich versuche jetzt seit einem Jahr die Sucht zu besiegen und jeder Tag, jede Woche, jeder Monat, den ich seitdem ohne Pornografie verbracht habe, hat mich ein Stück weiter gebracht. Aber 35 Jahre Pornokonsum mit tausenden von selbstgemachten Orgasmen hat  sich so sehr in meinem Unterbewußtsein verankert, dass es noch einige Zeit braucht um die Sucht wirklich zu besiegen. Es gelingt mir aber auch immer mehr in mein Innerstes einzudringen und zu erkennen was noch zu tun ist, um frei von Pornografie leben zu können.

Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist es ein Bedürfnis nach körperlichem Kontakt und richtigem Sex zu entwickeln. In meinem bisherigem Leben hatte ich vielleicht 25 mal realen Sex mit einer Frau und das letzte Mal ist mittlerweile 13 Jahre her. Aufgrund dieser Tatsache habe ich das Gefühl eine Frau nicht befriedigen zu können, ich fühle mich nicht als starker Mann, der sein Verlangen nach Sexualität zum Ausdruck bringt. Ich habe Hemmungen Frauen zu berühren und zu küssen. selbst berührt zu werden ist ein befremdliches Gefühl. Das ist mir jetzt erst wirklich bewusst geworden aufgrund des Erlebnisses mit der Frau, die ich im Internet kennen gelernt hatte. Nach einigen Treffen haben wir eine Nacht miteinander verbracht und außer ein bisschen kuscheln ist nix passiert. Ich hatte das Gefühl, dass sie mehr wollte, aber ich war nicht in der Lage meine Hemmungen abzulegen. Ich hatte zwar das Gefühl, dass sie es akzeptieren würde, weil ich mit ihr sehr intensiv über meine Situation gesprochen habe, aber kurz darauf hat sie den Kontakt beendet. Ich weiß nicht ob es an dieser Nacht gelegen hat, aber ich bin der Meinung, dass keine Frau Lust darauf hat sich mit einem Mann in meinem Alter zu beschäftigen, der sie sexuell nicht befriedigen kann. Ich habe jetzt einige Zeit darüber nachgedacht und habe jetzt den Entschluss gefasst alle paar Wochen eine Prostituierte aufzusuchen und habe vor 12 Tagen eine erotische Massage gebucht und es hat mir gut getan. Ich werde es auch erstmal bei Massagen belassen, denn es geht mir erstmal nur darum berührt zu werden, fremde Haut  und körperliche Nähe zu spüren und mich einfach dem Moment hin zu geben. 

Soweit erstmal für heute. Bleibt euch treu und denkt immer daran: Das Leben ist schöner ohne Porno.
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