07.06.2021, 07:03
Tag 14 beginnt:
Zwei Wochen seit ich meinen letzten und sehr heftigen Rückfall hatte.
Was hat sich geändert?
Nachdem ich vor zwei/drei Wochen sehr stark mit meiner Stimmung und meinen Gedanken zu tun hatte, bin ich jetzt emotional und gedanklich stabiler.
Was hat dazu geführt?
Schwer zu sagen, ich denke es war die Mischung aus vielen Dingen. Einerseits habe ich das Buch: Pornos im Kopf (original: Your Brain on Porn) regelrecht verschlungen. Als kognitiv motivierter Mensch, war es für mich eine Wohltat zu lesen, welche neurochemischen Veränderungen der Sucht zugrunde liegen UND dass die Abstinenz zu einer Neuverdrahtung im Hirn führen kann. Ich habe daraufhin für mich festgestellt, dass diese Abstinenz deutlich mehr Bereiche umfassen muss, als den der Pornos. Mediensucht, News, Apps, im Grunde "Konsum ohne ein Bedürfnis zu haben". Dem Gehirn ständig neue, schnelle, starke Reize zu liefern. Klar ist dort der sexuelle Reiz in Form von Pixeln unser Lieblingsreiz (geworden), aber das 5malige googlen neuer Ereignisse ist eben auch eine Suchtverlagerung und der Mechanismus läuft ähnlich ab.
Ich glaube also, dass mein Wissen um die Sucht und das Lesen des Buches nochmal etwas ausgelöst haben und ich nun zumindest teilweise intelligenter handle.
Wie geht es weiter?
90 Tage dauert es angeblich, bis sich das Gehirn neu verdrahtet hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es stimmen kann. Das bedeutet aber konsequenter Verzicht auf Konsum. Digitaler Detox. Die Verhaltensweisen sind erlernt... Bin ich eine Woche im Urlaub und wenig am Handy stört es mich nicht, dass ich kaum Zugang zu Neuigkeiten und Reizen habe. Körperlich ist also die Abhängigkeit nicht vorhanden oder nach wenigen Tagen nicht mehr spürbar. Natürlich ist es das angelernte Verhalten, was immer wieder Schwierigkeiten macht. Wenn es scheiße läuft (oder sogar sehr gut), treten gewisse Verhaltensweisen (-muster) automatisch auf. Die gilt es zu ändern. 90 Tage im leeren Raum zu sitzen wird wenig helfen, wenn ich danach wieder alles so mache wie vorher.
Gesunde Verhaltensweisen müssen her. Routinen, Strukturen, feste Zeiten UND Zeit mit anderen Menschen.
Warum klappt es dieses Mal?
Die Sicherheit kann ich mir nicht mal selber geben. Aber jeder Tag -für sich- bietet mir die Chance Dinge zu verändern, anders anzugehen. Hier liegt die Möglichkeit aus dem ewigen Kreislauf auszubrechen. 90Tage, 180Tage, ein ganzes Leben? Scheiß drauf, heute zählt. Heute werde ich nicht rückfällig, darauf kommt es an
Zwei Wochen seit ich meinen letzten und sehr heftigen Rückfall hatte.
Was hat sich geändert?
Nachdem ich vor zwei/drei Wochen sehr stark mit meiner Stimmung und meinen Gedanken zu tun hatte, bin ich jetzt emotional und gedanklich stabiler.
Was hat dazu geführt?
Schwer zu sagen, ich denke es war die Mischung aus vielen Dingen. Einerseits habe ich das Buch: Pornos im Kopf (original: Your Brain on Porn) regelrecht verschlungen. Als kognitiv motivierter Mensch, war es für mich eine Wohltat zu lesen, welche neurochemischen Veränderungen der Sucht zugrunde liegen UND dass die Abstinenz zu einer Neuverdrahtung im Hirn führen kann. Ich habe daraufhin für mich festgestellt, dass diese Abstinenz deutlich mehr Bereiche umfassen muss, als den der Pornos. Mediensucht, News, Apps, im Grunde "Konsum ohne ein Bedürfnis zu haben". Dem Gehirn ständig neue, schnelle, starke Reize zu liefern. Klar ist dort der sexuelle Reiz in Form von Pixeln unser Lieblingsreiz (geworden), aber das 5malige googlen neuer Ereignisse ist eben auch eine Suchtverlagerung und der Mechanismus läuft ähnlich ab.
Ich glaube also, dass mein Wissen um die Sucht und das Lesen des Buches nochmal etwas ausgelöst haben und ich nun zumindest teilweise intelligenter handle.
Wie geht es weiter?
90 Tage dauert es angeblich, bis sich das Gehirn neu verdrahtet hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es stimmen kann. Das bedeutet aber konsequenter Verzicht auf Konsum. Digitaler Detox. Die Verhaltensweisen sind erlernt... Bin ich eine Woche im Urlaub und wenig am Handy stört es mich nicht, dass ich kaum Zugang zu Neuigkeiten und Reizen habe. Körperlich ist also die Abhängigkeit nicht vorhanden oder nach wenigen Tagen nicht mehr spürbar. Natürlich ist es das angelernte Verhalten, was immer wieder Schwierigkeiten macht. Wenn es scheiße läuft (oder sogar sehr gut), treten gewisse Verhaltensweisen (-muster) automatisch auf. Die gilt es zu ändern. 90 Tage im leeren Raum zu sitzen wird wenig helfen, wenn ich danach wieder alles so mache wie vorher.
Gesunde Verhaltensweisen müssen her. Routinen, Strukturen, feste Zeiten UND Zeit mit anderen Menschen.
Warum klappt es dieses Mal?
Die Sicherheit kann ich mir nicht mal selber geben. Aber jeder Tag -für sich- bietet mir die Chance Dinge zu verändern, anders anzugehen. Hier liegt die Möglichkeit aus dem ewigen Kreislauf auszubrechen. 90Tage, 180Tage, ein ganzes Leben? Scheiß drauf, heute zählt. Heute werde ich nicht rückfällig, darauf kommt es an