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Tagebuch von Daniel
#1
So, dies hier wird mein Tagebuch, das mir helfen soll Standhaft zu bleiben und den reboot zu schaffen.

Wenn ihr Infos zu mir sucht dann habe ich im Begrüßungsforum kurz über mich geschrieben (2018 - Nie wieder Pornos). Heute habe ich mal wieder "gesündigt" und mir danach gesagt, dass ich es nicht soweit kommen lassen möchte mich selbst zu hassen als einen schlappschwanz und mensch ohne eigenen willen, der ich immer mehr werde - mit jedem porno mehr.

Ich spüre beim orgasmus zu pornos eigentlich auch kaum noch ein hochgefühl. es ist die reine visuelle stimulation die mir etwas gibt... teilweise höre ich auch vor dem höhepunkt auf (vor allem beim masturbieren ohne porno) weil ich weiß es ist eh nichts tolles und ich muss danach nur das zeug aufwischen bzw. die tücher loswerden. Das hier zu schreiben fühlt sich ähnlich entwürdigend/erbärmlich an wie es sich nach dem orgasmus anfühlt. In mir drin bin ich mittlerweile tief gespalten, da ich mir teilweise wärend des "aktes" selbst sage: "mann bist du erbärmlich, schau dich an was du da tust" und dann mache ich trotzdem weiter... manchmal kommt es mir fremdgesteuert vor. Diese innere zerissenheit ist natürlich ebenso ungesund wie der konsum und verstärkt die negative spirale.

Ich kämpfe ständig mit mir keinen porno zu schauen (häufig masturbiere ich dann ohne porno oder "spiele mir am dödel herum"), aber nach 2-3 tagen ist es so als ob ich mir selbst eine ausrede auftische wie "ach ob es den porno wohl noch gibt, den du damals so toll fandest" und schon bin ich auf der seite und - oh wunder - den gibt es noch und - oh wunder - schon ist es zu spät. man überredet seine eigene vernunft... wie 2 Stimmen im kopf... ist das schon schizophrenie? kommt mir so vor :/

Heute (jetzt ist es ja 2 uhr nachts) geht es los - mein erster Tagebucheintrag. hoffen wir das es 90 erfolgreiche werden.
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#2
Hallo Daniel,

ein kleiner Tipp von mir: Schau nicht so sehr auf das Ziel "90 Tage". Schau eher "schaffe den nächsten Tag" - denn jede große Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

Ich wünsche dir Erfolg und gutes Gelingen
[img=0x60]http://porno-sucht.com/forum/nfc.php?da=nu&nfc=11804[/img]

Seit 07.09.2016 ohne Pornos (275 Tage + Countertage)
Seit 09.06.2017 "Aufräumen" (Countertage)
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#3
hey ralflinden, danke für den Tipp, ich werde es versuchen.

Rein intuitiv bin ich sowieso auch mit meinen Gedanken an vielen anderen Baustellen, die mein Leben beinflussen. Insofern werde ich sicherlich viele Möglichkeiten haben mein Leben umzugestalten während der Zeit, sodass ich nicht nur das "zeitliche" Ziel vor Augen habe, da wird sich auch so genug einschleichen Smile

Tag 1: Easy, so schnell merke ich eigentlich nichts davon, weder Pornos noch Selbstbefriedigung zu praktizieren. Es sei denn ich sitze allein Zuhause, was ich aber erfolgreich verhindert habe indem ich den ganzen Tag mit einem Freund unterwegs war. Das einzige was mir auffällt: Ich bemerke sexuelle Reize mit voranschreitender Zeit immer mehr, das "Verlangen"-Gefühl wird stärker. Sei es ein Plakat oder auch besonders gut gebaute Frauen, da spendiere ich schon einige Blicke mehr und merke die animalische Komponente... Undecided Entwürdigend für die Frau und ein armutszeugnis für mich, aber ich weiß das wird die nächsten Tage noch viel mehr werden, auweia. Diese sich dadurch ansammelnde "geilheit" kann man eben durch eine Runde Selbstbefriedigung gut auflösen... was passiert wenn ich das nicht mache.... ich weiß es nicht, ist zu lang her. ich bin gespannt.

Tag 2: Habe auch bei dem Kumpel übernachtet und bin nach einem kurzen Aufenthalt zuhause gleich wieder eingespannt: Gesellschaftliche Ablenkung ist die beste Art sich von Pornos etc. fernzuhalten!
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#4
Tag 3: Ich war ziemlich kaputt heute und hatte leichte Kopfschmerzen. In diesem Zustand hat man eh wenig übrig für irgendwelche pornografischen Gedanken, weshalb es mir heute vergleichsweise leicht fiel nicht in Versuchung zu geraden. Die Versuchung zu masturbieren dagegen wird immer größer. Interessant ist: Die Träume in der Nacht beinhalten auf einmal mehr erotische Erlebnisse an die ich mich dann morgens auch erinnern kann.
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#5
Tag 3 ... und Du berichtest schon von Veränderungen. Du erwartest nach 3 Tagen schon viel zuviel !!! Halt erstmal 30, 60, 90 Tage durch. Nach 90 Tagen Einstieg beginnt das Ausschleichen und nach 1-3 Jahren bemerkst Du Unterschiede in der Rückschau. 30 Tage sind ein viel zu kurzer Zeitraum, wenn der Schwanz Jahre auf Pornos dressiert war. Weiterhin viel Erfolg.
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#6
(30.12.2017, 10:54)Brulado schrieb: Tag 3 ... und Du berichtest schon von Veränderungen. Du erwartest nach 3 Tagen schon viel zuviel !!! Halt erstmal 30, 60, 90 Tage durch. Nach 90 Tagen Einstieg beginnt das Ausschleichen und nach 1-3 Jahren bemerkst Du Unterschiede in der Rückschau. 30 Tage sind ein viel zu kurzer Zeitraum, wenn der Schwanz Jahre auf Pornos dressiert war. Weiterhin viel Erfolg.

hey bruado, danke für die antwort.

ich beschreibe nur was mir den tag über so aufgefallen ist und nicht was ich erwarte was passieren sollte bzw. das ich enttäuscht bin das es mir noch nicht super gut geht. Mir ist klar, dass Anfangs natürlich keine unglaublichen dinge eintreten. aber ich bemerke schon eher negative auswirkungen wie größeres verlangen, eine art druckgefühl oder eine überhöhte reizsensitivität gegenüber sexuellen bildern etc. was man ja sonst täglich "wegonaniert" hat. Und das will ich auch weiterhin machen. Vielleicht empfinden andere ja auch so und dieses tagebuch ist ja nicht nur für mich sondern auch für andere die das ebenfalls durchmachen. Wie weit bist du denn schon mit dem reboot?
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#7
Tag 4: Bin etwas verschlafen und fühle mich ein bisschen müde. Kann aber an allem liegen. Tendenziell hilft mir meine müde verfassung das ich nicht wirklich lust auf Masturbation/pornos habe. War noch in gesellschaft und habe dann eine lange Zugfahrt hinter mich gebracht. Jetzt bin ich zurück in meiner Wohnung und hier wird es sicher die nächste Zeit deutlich schwerer. Ich wohne hier allein und bin momentan arbeitslos, was sich am 1.2 ändert. aber bis dahin wird es sicher nicht leicht. bisher ist aber noch alles gut.
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#8
Hallo Daniel,

Ich empfehle Dir, es mit einer Morgenroutine zu versuchen. Die beginnt schon am Abend vorher,
in dem Du vor Mitternacht 22:30 Uhr ohne elektronische Geräte (Handy & Laptop) ins Bett gehst.

Am Morgen wirst Du vielleicht gegen 8:00 Aufwachen, dann:
- 15 min Gymnastik (Dehnen & Strecken)
- 100 Liegestütze oder Situps (in 5 Sätzen: 40/20/15/15/10) gibt eine gute App von Runtastic dazu
- 30 min Joggen
- 15 Min Morgenseiten schreiben (auf 3 Blätter weißes Papier alle Gedanken aufschreiben, die in Deinem Kopf rumspucken)
- Morgenseiten verbrennen oder schreddern, die soll kein anderer lesen, damit Du intimste, persönlichste Sachen rauslassen kannst.
- 15 min Meditieren (im Schneidersitz auf ein festes Kissen setzen und versuchen nichts denken)

- wenns geht:
- kein Alkohol
- kein Surfen im Internet, z.b. YouTube und Online News (Du kannst das Internet benutzen, wenn Du eine konkrete Frage hast)
- eine Sprache lernen die Du noch nicht kannst (z.B. kostenlos Duolingo)

Ich mache diese Morgenroutine seit 2 Wochen und es geht mir sehr gut damit, ich habe darin Dinge gebündelt, die ich früher schon mal einzeln gemacht habe, aber mit der "Routine" frage ich mich nicht mehr, ob ich Lust zu etwas habe, es wird einfach im Rahmen der "Routine" gemacht.

Meine Erfahrung ist, das sich die einzelnen Süchte gegenseitig triggern (Alkohol, Online News, Laptop im Bett).
Die anderen Süchte auch aufzugeben ist ein gutes Bollwerk gern einen relapse.

Ich wünsche Dir alles gute auf Deinem Weg!
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#9
(30.12.2017, 12:17)ZeitFürDenNeuanfang schrieb:   dieses tagebuch ist ja nicht nur für mich sondern auch für andere die das ebenfalls durchmachen. Wie weit bist du denn schon mit dem reboot?

Ja klar, Deine Erfahrungswerte sind gut für andere. Ich bin bei Tag 85. Meine Erkenntnis: Diese Gewohnheit verliert man nur sehr langsam. Die Rückkehr zum natürlichen viel geringeren Trieb, ist langwierig und öde. Man erkennt die Veränderung erst nach einem längeren Zeitraum. Wichtig ist, daß die alte Gewohnheit konsequent und jeden Tag ausgetrocknet wird. Jede erneute Ausführung ist Wasser für den durstigen Dämon.

Die Tipps von Manuel80 sind super. So mache ich das auch (Fitness/ Laptop-Zeiten, Ernährungsgewohnheiten, kein Smartphone im Bett ....). Geholfen hat mir Hypnose. Man kann sich fast alles an- und abgewöhnen. Das Hirn ist flexibel und lernfähig.
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#10
Danke an euch beide,

die Tipps von dir Manuel sind wirklich super. Zumal ich gerade morgens nach dem Aufstehen hin und wieder die hand an den willy lege, aber immer vor dem Orgasmus aufhöre. Das ist ein großes Problem, denn das passiert mir immer wieder mal und ich weiß, dass schon allein der Akt Hand zu Pimmel und Bilder im Kopf die alte neuronale Pornoautobahn neu asphaltieren, die ich ja gerade abzireißen versuche.

Ich mache schon fast immer wenn ich diesen Reiz habe direkt ein paar Liegestütze, das wirkt wunder. Ich muss mir noch angewöhnen direkt morgens aufzustehen und das zu machen was du sagst. Da ich aber eh Tagebuchschreiber bin werde ich die geschriebenen Seite nicht verbrennen, ich habe kein problem damit meine innigsten gedanken auf papier zu bringen. und lesen tut das ja eh keiner lebe ja allein hier^^ Meditieren soll ab jetzt auch zu meinem täglich Brot gehören, das regt die neuroplastizität an. Villeicht kann man das Hirn damit noch schneller regenerieren Wink

Mein 5er Tag ist soweit auch gut rum heute abend feier ich silvester mit meinen besten freunden und da wird es 0 versuchung zu pornos geben.

Ich wünsche euch auch einen guten Rutsch und ich werde weiter berichten, wie ich voran komme. Danke nochmal für die Tipps.

Alles Liebe
Daniel
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