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25.04.2017, 20:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.04.2017, 17:31 von nomore.)
Hallo zusammen!
Ich war schon einmal auf dieser Seite und habe, zwar ziemlich unregelmäßig, ein Tagebuch geführt. Irgendwann hab ich aber wieder aufgehört, wieso weiß ich nicht mehr. Seitdem ist auch einiges besser geworden, aber weg von den Pornos bin ich leider noch lange nicht.
Mich selbst berührt und später auch masturbiert habe ich schon sehr früh, bestimmt schon im Volksschulalter. Irgendwann kamen dann Bilder und Videos dazu. Jetzt bin ich 17 Jahre alt (weiblich) und meine Sexualität kommt mir gestört vor. Ohne Pornos kann ich mich nur schwer erregen, zumindest in meinem Kopf muss ich immer krassere Fantasien abspielen lassen. Das stört mich wahnsinnig, weil ich einfach ein gesundes Verhältnis zu meiner Sexualität haben will.
Dieser Blog dient vor allem der Selbstreflexion, weil ich denke, dass sowas mir auf meinem Weg viel helfen kann. Ich freue mich aber sehr über alle Mitleser und auch Anregungen oder eure Erfahrungen!
Diesmal schaffe ich es endgültig, egal, wie klein die Schritte sind.
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Herzlich Willkommen nomore,
es freut mich sehr, wenn du hier die Anleitung und Motivation zum Durchhalten findest. Freue dich über den ersten Schritt denn du schon getan hast: Erkennen des Problems und suchen eines Weges.
Ich denke du wirst hier zwar viel zu lesen bekommen, aber das ist sehr "männerlastig" (auch was teilweise die Ausdrucksweise und Beschreibung angeht). Aber ich wünsche dir, dass du für dich dennoch Hilfen und Anregungen findest um von deiner Sucht los zukommen
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Guten Morgen nomore,
vielleicht noch ein Tipp: Wenn du möchtest, kannst du dir hier den Counten in deine Signatur einbinden, damit du jedesmal deinen Erfolg "sehen" kannst.
Und was mir sehr geholfen hat: Schreib einfach ein Tagebuch. Schreib wie du dich fühlst. Schreib was sich verändert - und ich denke, so wie sich bei einem Mann die sexuellen Emotionen und Empfindungen verändern, wird das bei dir als Frau auch der Fall sein. Schreib was für Gedanken dir durch den Kopf gehen. Setze dich mit dir, deiner Sucht und deiner Sexualität auseinander.
Warum du das aufschreiben sollst? Zum einem, damit andere von deinen Erfahrungen profitieren können. Zum anderem (und das finde ich viel wichtiger), damit du selbst nachlesen kannst, was du schon erreicht hast. Manchmal sind es nur kleine Veränderungen, die man mit der Zeit als selbstverständlich ansieht. Aber wenn man dann ließt, wie man sich drüber gefreut hat, als man diese Änderung bemerkte, dann motiviert es einen, weiter zu machen.
Mit hat es sehr geholfen, dass ich das so gemacht habe - vielleicht ist es daher eine Anregung die auch dir helfen kann
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26.04.2017, 20:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2017, 20:46 von nomore.)
@ralflinden, danke für den Kommentar und deine Tipps! Ich denke auch, dass ein Tagebuch viel bringt, vor allem für einen selber. Nur das mit den Counten hab ich nicht ganz verstanden, was ist das und wie stelle ich es ein? Bitte erklär mir das nochmal.
heute mal meine Gründe, wie ich weg von den Pornos will. Ich hoffe sie so strukturiert vor mir zu sehen macht mir mein klarer und bestärkt mich, dass ich es für mich tue:
- es verändert mich und mein Lustempfinden; ich will Lust verspüren können, ohne Pornos zu brauchen
- meine Fantasien werden immer extremer; ich will in meinem Kopf gesunde sexuelle Fantasien, die ich ohne Scham genießen kann
- ich kann es nicht kontrollieren; ich will mein Leben nicht mehr von Pornos bestimmen lassen
- es hält mich davon ab, ein gutes Verhältnis zu meinem Körper zu haben; ich will meinem Körper kennenlernen und herausfinden, was sich gut anfühlt, ohne mit Pornos diese ungesunde Lust befriedigen zu müssen
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26.04.2017, 20:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.04.2017, 08:21 von ralflinden.)
Wow - das finde ich mal einen sehr guten Einstieg. Ich sehe, du hast dir schon konkret Gedanken gemacht und hast klare Ziele vor Augen. Das ist besonders wichtig - besonders auch später dann, wenn dich die Motivation mal verläßt.
Eigentlich sind meine Ziele sehr ähnlich - aber ich denke, dass sehen alle, die mit der Sucht zu tun haben so.
Ich muss sagen, dass ich für meinen Teil bestätigen kann, dass sich was verändert hat (körperlich und sexuell). Und es lohnt sich alle mal
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Das mit den Fantasien geht mir genauso, und der Part ist echt schwierig.
Von Pornos wegbleiben ist eine Sache, schon anstrengend genug - aber den eigenen Kopf kontrollieren
finde ich noch mal schwieriger.
Da dieses krasse Fantasieren, glaube ich, auch damit zusammen hängt immer wieder neue
Kicks in kurzen Abständen zu brauchen, um erregt zu bleiben, kann ich nur empfehlen
eine Zeit lang komplett auf sexuelle Reize zu verzichten.
Keine Pornos, kein Netflix, kein Youtube, etc., und versuchen aufkommende Gedanken
direkt zu unterbinden.
Mir hilft auch Yoga oder Meditation morgens und abends ganz gut, um den Kopf frei zu halten.
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Die Umstellung meiner Phantasien bei der Selbstbefriedigung hat sehr lange gedauert. Da lag in meinem Fall wohl eher daran, dass ich häufig erst die Pornos angesehen habe um mich zu ausreichend zu erregen und dann erst begonnen habe mich zu manuell zu stimmulieren. Dabei habe ich dann versucht die Szenen die ich mir ansah, auch selbst zu "erleben" und ein Teil zu werden, in dem ich die Geschwindigkeit und den Rhytmus meiner Bewegungen denen in dem Clip anpasste.
Aber ich habe es geschafft. Heute geht es sehr gut ohne Pornoszenen als Phantasie. Meist brauch ich gar kein Kopfkino mehr. Und wenn doch, dann ist es "natürlicher Sex" oder "normaler Sex" der mich ausreichend in Stimmung bringt/hält.
Ich finde das ist ein Qualitätsgewinn im Vergleich zu "früher"
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29.04.2017, 17:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.05.2017, 18:57 von nomore.)
(27.04.2017, 05:49)tennessy3000 schrieb: Das mit den Fantasien geht mir genauso, und der Part ist echt schwierig.
Von Pornos wegbleiben ist eine Sache, schon anstrengend genug - aber den eigenen Kopf kontrollieren
finde ich noch mal schwieriger.
Du sprichst mir aus der Seele. So oft verspüre ich den Wunsch, nachzugeben und mich einfach gehen zu lassen, vor allem weil ich mir so leicht einreden kann, es sei ok, weil es ja keine Pornos in diesem Sinne sind. Aber im Endeffekt treiben sie einen nur wieder zurück, weil bloße Fantasie nicht mehr befriedigt.
Außerdem schadet es einfach, solche Dinge im Kopf zu haben, mir zumindest..
Ich will auf jeden Fall die nächsten Monate versuchen, komplett die Finger davon zu lassen, auch Meditation klingt gut, mal schauen ob ich das durchziehen kann
Die letzten Tage war die Versuchung öfters da, vor allem weil ich schulisch wenig zu hatte. Langeweile ist einfach der größte Risikofaktor bei mir, neben Nervosität und Traurigkeit. Das zeigt mir ziemlich deutlich, dass es für mich manchmal schon wie eine Flucht ist. Einfach ein paar Minuten an nichts denken.. Später rächt es sich dann, ich werde total unproduktiv, wenn ich einen Rückfall hatte, weil ich mich in Schuldgefühlen verstricke.
Was sich aber geändert hat ist meine Sichtweise: früher hätte ich mich schon allein für die Versuchung schlecht gefühlt und das Gefühl bekommen, ich schaffe es nicht. Jetzt sehe ich es positiv und freu ich mich, dass ich nicht nachgegeben habe
Ich denke, dass ist als Vortschritt zu werten
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Schön zu lesen, dass du für dich angefangen hast, einen Weg zu beschreiten. Er wird sich wohl in einige Dingen anders gestallten, als das zum Beispiel bei mir der Fall war und ist. Aber das ist auch OK, denn deine Situation ist eine andere und dein Ziel ist ein anderes.
Toll finde ich auch, dass du begonnen hast, dich nicht mehr schlecht zu fühlen, nur weil du den Gedanken an so was hattest. Das haben wir alle mal - mal kürzer, mal länger. Wie wir drauf reagieren ist entscheident. und das hast du richtig gemacht: Nicht nachgegeben.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und würde mich freuen, wenn du weiter hier berichtest
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Morgen ist mein letzter Porno eine Woche her, und bis jetzt ging es ganz gut, bis auf Versuchungen hier und da. Nur heute wurde es schon härter. Ich war wandern und bin ziemlich erschöpft aber glücklich heim. Nach dem Duschen ziemlich zufrieden ins Bett gelegt - und schon musst ich kämpfen.
Wenn ich mich wohl und zugleich auch erschöpft fühle, ist das Bedürfnis mich selbst zu befriedigen ziemlich groß, und es wäre so einfach nachzugeben, denn Pornos per se sind es ja nicht. Ich weiß aber, dass sie meine Fantasien nähren und die will ich loswerden, damit meine Sexualität sich wieder normalisiert.
Für solche Momente brauch ich echt eine Strategie, es folgt der Schlachtplan:
- Ablenkung, d.h. lesen, oder am besten rausgehen, möglichst nicht am Handy/Computer
- Ziele vor Augen rufen, ich mache das aus einem Grund
- Mir vorstellen, wie toll es sein wird, irgendwann mal auf eine "gesunde" Art masturbieren zu können (hat mir heute sehr geholfen
- Konsequenzen vor Augen rufen, z.B dass ich mich schlecht fühlen werde, etc.
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