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Mein Tagebuch: Keine Ausreden mehr
#31
@Redblob das hört sich super an! Gerade das Training der Willensstärke mit den angesprochenen Punkten gibt dir eine Gute Möglichkeit, um der Sucht gegenübertreten zu können. Und ich muss gestehen beim ersten Punkt habe ich mich auch selbst dabei ertappt etwas aufzuschieben. Hast du dazu irgendeine Literatur, außer dem geposteten Link?
Und zu zweitens: für mich hörte sich das nicht komisch an. Das ist durchaus eine Vorgehensweise, dich ich selbst praktiziere, wenn auch oft implizit. Aber genau dieses bewusst machen stärkt den Fokus, die Konzentration und, wie du sagst, die eigene Willensstärke.

Du hast es ja schon angesprochen: es werden schwierigere Zeit kommen. Dennoch zehre in diesen Phasen von den positiven Benefits, die dir der Reboot bisher gebracht hat!!

Viel Erfolg weiterhin.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=17134]
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#32
Tag 9:
Erstmal danke für deine Antwort Wachner!
Ich selber habe mich bisher nur an dem Link orientiert und noch nicht andere Literatur dazu gesucht/gefunden :/
Und ja! Schwierige Phasen werden kommen! Deswegen muss man die ruhigen Phasen nutzen, um zu planen, vorzubeugen und den Kampf vorzubereiten!

Es ist so verrückt, wie schnell die ED mittlerweile "geheilt" wird, wenn ich reboote. Früher musste ich viel länger abstinent sein, bis sich irgendwas getan hat. Mittlerweile ist nach nur 9 Tagen gefühlt überhaupt keine ED mehr vorhanden.
Da merkt man, dass die 80 Tage, 50 Tage und die anderen Zeiträume, in denen ich so lange durchgehalten habe, nicht völlig umsonst waren! Im Endeffekt sollte man in seinem Kopf das Jahr als 365 Kästchen betrachten. Und jedesmal wenn man rückfällig wird, ein Kreuz an dem Tag setzen. Auch wenn man aktuell keine lange "Streak" hat, wenn nur wenige Kästchen angekreuzt sind, ist das trotzdem ein riesiger Erfolg!

Ich lese mir im Moment die alten Beiträge aus meinem letzten Tagebuch durch. Also an Tag 7 den Tag 7, an Tag 8 den Tag 8 usw. und es trifft mich jedesmal etwas, dass ich den Reboot nicht durchgehalten habe. Ich war so motiviert. War so sehr am Kämpfen.
Aber ich weiß auch, dass ich mich icht zu sehr bemitleiden sollte. Was geschehen ist, ist geschehen. Man muss aus seinen Fehlern lernen.

Heute war die Versuchung einmal sehr groß. Hatte auf Youtube schon etwas leicht erotisches gesucht und sogar die ersten "STOP" Gedanken ignoriert... Aber Gott sei dank konnte ich mich doch noch losreißen. Jedes Losreißen ist natürlich ein Erfolg, aber trotzdem hat das einen bitteren Beigeschmack.

Morgen kann ich trotzdem meinen zweistelligen Reboot feiern!!
Wenn ich am Wochenende Zeit hab, hört ihr natürlich von mir. Vor allem in den Zeiten, in denen ich alleine zuhause bin, ist es für mich sehr wichtig, das Forum offen zu haben. Nicht unbedingt die ganze Zeit darin lesen oder schreiben. Sondern einfach die Möglichkeit die ganze Zeit vor sich zu haben, hilft mir immer.

Euch allen auf jeden Fall ein schönes Wochenende!
RedBlob
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#33
Hey Redblob,
ich hoffe ich kann dich heute schon beglückwünschen zu 10 Tagen Reboot (Mittlerweile sind es ja schon 11 :-D).

Zitat:Da merkt man, dass die 80 Tage, 50 Tage und die anderen Zeiträume, in denen ich so lange durchgehalten habe, nicht völlig umsonst waren!
Ja, das hatte ich auch in meinem Tagebuch schon geschrieben. Ich sehe diesen Reboot Prozess mit seinen Rückfällen auch nicht als Rückfall auf den 0-Punkt, sondern als Prozess, der innerhalb dieser Suchtbekämpfung höhen und tiefen hat. 

Zitat:Heute war die Versuchung einmal sehr groß. Hatte auf Youtube schon etwas leicht erotisches gesucht und sogar die ersten "STOP" Gedanken ignoriert... Aber Gott sei dank konnte ich mich doch noch losreißen. Jedes Losreißen ist natürlich ein Erfolg, aber trotzdem hat das einen bitteren Beigeschmack.

Hier ist es ja auch so, dass du jetzt keinen Rückfall hattest, sondern eher einen Rückschritt im langen Prozess des Reboots. Durch deine eigene Willensstärke hast du es geschafft dagegen anzukämpfen und damit sogar einen großen Schritt nach vorne, statt zurück gemacht! Auch in der Öffentlichkeit werden wir ja immer wieder mit visuellen Reizen konfrontiert: und natürlich schaut man da zunächst noch hin. Kann man sich jedoch bewusst davon abwenden, zeugt das schon von Willensstärke!

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und mach weiter so mit deinem Willenstraining und dem Durchlesen deiner Alten Tagebucheinträge!

Und PS.: ihr müsst mir mal sagen, wie das mit den Zitaten richtig geht :-D 
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=17134]
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#34
Tag 12:
Danke für deine Antwort Wachner! Du hast wirklich recht, das wichtigste an einem Rückfall ist, dass man sich nicht selbst fertig macht, sondern ihn als Teil des Rebootes betrachtet und aus ihm lernt.
Und zum Zitieren: Du kannst unten rechts bei einem Beitrag auf "Zitieren klicken" und dann unten bei deinem Post auf "Zitere diesen Beitrag jetzt". Smile

Und danke für deine Glückwünsche für die 10 Tage!

Auch wenn die Versuchung im Moment groß ist, kämpfe ich dagegen an. Es ist wichtig mir die negativen Aspekte der Sucht klar zu machen und bewusst zu machen, dass Pornos keine Verlockung sind. Nichts Gutes, dem ich widerstehen muss.
Ich werde zusätzlich zu dem Willensstärketraining mir in den nächsten Tagen Gedanken darüber machen, was mich an der Sucht am meisten abstößt. Was aber auch die größte "Verlockung" ist. Was ich eigentlich durch die Sucht versuche zu erhoffen.

Und dann werde ich Euch berichten, was ich so über mich selbst "herausgefunden" habe Smile

RedBlob
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#35
Hey Redblob,

ich bin gespannt auf deinen Bericht. Ich denke, ich werde da einige Schnittmengen mit dir haben. Interessant wäre es dich selbst auch zu fragen, warum das "verlockende" der Pornos denn so oft in der Sucht, vor den eigentlich "bewussten" abstoßenden Dingen der Pornoinhalte, überwiegt?
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=17134]
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#36
Hallo Leute!
Lange ist es her. Das tut mit sehr leid. Zu sehr habe ich mich davor gesträubt, mich mit mir selbst und meinen Gedanken auseinander zu setzen...
Aber damit ist jetzt Schluss!
Die letzten zwei Wochen habe ich sehr von meinem Reboot profitiert. Meine ED ist wieder komplett weg, ich bin aktiver, all die positiven Aspekte des Rebootes stellen sich wieder ein.
Ich bin zwar am 5.11 rückfällig geworden, da ich mi ein Youtube-Video angeguckt habe (nicht masturbiert), aber davon habe ich mich nicht runter ziehen lassen. Durchatmen, Akzeptieren, Weitermachen.

Ich habe mir Gedanken zu meiner Pornosucht gemacht. Was ich mir eigentlich von der Sucht erhoffe.
Mir ist aufgefallen, dass der Hauptgrund ist, wieso ich Pornos gucke, dass sie mich betäuben. Für einen Moment kann man alles vergessen.
Emotionen wie Wut, Trauer, Angst, Nervosität, aber auch übermäßige Freude. Für einen Moment muss man sich nicht mit seinen Emotionen auseinander setzen. Man macht den Kopf frei und geht der Sucht nach. "Für einen Moment"
Und das ist das Heimtückische an der Sucht. All die für einen Moment unterdrückten Emotionen... Wut, Trauer, Angst... kommen wieder. Und zwar viel stärker als zuvor.
Die Pornosucht hat mir ein Leben ermöglicht, in dem ich mich nicht mit Emotionen auseinander setzen musste. Das fing schon in meiner Kindheit an. Ich war traurig? Pornos. Ich war wütend? Pornos. Ich hatte Angst (vor einer Arbeit oder Ähnlichem)? Pornos. Ich war glücklich wegen etwas, aber konnte es mit niemandem teilen? Pornos.
Man hat sich selbst so früh antrainiert, sich nicht mit Gefühlen auseinander zu setzen. Man ist immer den einfachen Weg gegangen.

Aber jetzt muss ich den schwierigen Weg gehen. Ich das habe ich auch schon in jedem meiner Reboots gemerkt.
Ich werde emotionaler. Ich erlebe leichter Wut, Trauer, Angst, Freude. Und all das erlebe ich auch viel intensiver. Ich muss lernen, nicht wieder überfordert mit diesen Emotionen zu sein und sie nicht wieder betäuben zu versuchen.

"Ich bin gerade traurig, weil..." "Ich bin gerade wütend, weil..." "Ich habe Angst vor..." "Ich bin gerade glücklich, weil..."
Wenn ich mir über das "Weil" Gedanken mache, fällt es mir leichter mit meinen Emotionen umzugehen. Mir bewusst zu machen, dass es NORMAL ist, Emotionen zu spühren. Dass man diese nicht betäuben muss. Diese nicht betäuben sollte.

Ich versuche offener mit meiner Freundin darüber zu reden, wie es mir geht. Und wieso es mir so geht. Mir ist aufgefallen, dass, obwohl meine Freundin und ich ein sehr offenes und inniges Verhältnis führen, ich nie wirklich über meine Emotionen mit ihr geredet habe. Mit niemandem habe ich darüber geredet.

Und für die Freude, die ich durch den Reboot verspühre, habe ich ja euch, mit denen ich die Freude teilen kann Big Grin Smile

Das ist jetzt etwas lang geworden Big Grin
Aber ich wollte das einfach alles mal loswerden Smile

Und achja:
Heute ist Tag 8!
In zwei Tagen bin ich dann wieder zweistellig!

RedBlob
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#37
(13.11.2018, 12:53)RedBlob schrieb: Hallo Leute!
Lange ist es her. Das tut mit sehr leid. Zu sehr habe ich mich davor gesträubt, mich mit mir selbst und meinen Gedanken auseinander zu setzen...
Aber damit ist jetzt Schluss!
Die letzten zwei Wochen habe ich sehr von meinem Reboot profitiert. Meine ED ist wieder komplett weg, ich bin aktiver, all die positiven Aspekte des Rebootes stellen sich wieder ein.
Ich bin zwar am 5.11 rückfällig geworden, da ich mi ein Youtube-Video angeguckt habe (nicht masturbiert), aber davon habe ich mich nicht runter ziehen lassen. Durchatmen, Akzeptieren, Weitermachen.

Ich habe mir Gedanken zu meiner Pornosucht gemacht. Was ich mir eigentlich von der Sucht erhoffe.
Mir ist aufgefallen, dass der Hauptgrund ist, wieso ich Pornos gucke, dass sie mich betäuben. Für einen Moment kann man alles vergessen.
Emotionen wie Wut, Trauer, Angst, Nervosität, aber auch übermäßige Freude. Für einen Moment muss man sich nicht mit seinen Emotionen auseinander setzen. Man macht den Kopf frei und geht der Sucht nach. "Für einen Moment"
Und das ist das Heimtückische an der Sucht. All die für einen Moment unterdrückten Emotionen... Wut, Trauer, Angst... kommen wieder. Und zwar viel stärker als zuvor.
Die Pornosucht hat mir ein Leben ermöglicht, in dem ich mich nicht mit Emotionen auseinander setzen musste. Das fing schon in meiner Kindheit an. Ich war traurig? Pornos. Ich war wütend? Pornos. Ich hatte Angst (vor einer Arbeit oder Ähnlichem)? Pornos. Ich war glücklich wegen etwas, aber konnte es mit niemandem teilen? Pornos.
Man hat sich selbst so früh antrainiert, sich nicht mit Gefühlen auseinander zu setzen. Man ist immer den einfachen Weg gegangen.

Aber jetzt muss ich den schwierigen Weg gehen. Ich das habe ich auch schon in jedem meiner Reboots gemerkt.
Ich werde emotionaler. Ich erlebe leichter Wut, Trauer, Angst, Freude. Und all das erlebe ich auch viel intensiver. Ich muss lernen, nicht wieder überfordert mit diesen Emotionen zu sein und sie nicht wieder betäuben zu versuchen.

"Ich bin gerade traurig, weil..." "Ich bin gerade wütend, weil..." "Ich habe Angst vor..." "Ich bin gerade glücklich, weil..."
Wenn ich mir über das "Weil" Gedanken mache, fällt es mir leichter mit meinen Emotionen umzugehen. Mir bewusst zu machen, dass es NORMAL ist, Emotionen zu spühren. Dass man diese nicht betäuben muss. Diese nicht betäuben sollte.

Ich versuche offener mit meiner Freundin darüber zu reden, wie es mir geht. Und wieso es mir so geht. Mir ist aufgefallen, dass, obwohl meine Freundin und ich ein sehr offenes und inniges Verhältnis führen, ich nie wirklich über meine Emotionen mit ihr geredet habe. Mit niemandem habe ich darüber geredet.

Und für die Freude, die ich durch den Reboot verspühre, habe ich ja euch, mit denen ich die Freude teilen kann Big Grin Smile

Das ist jetzt etwas lang geworden Big Grin
Aber ich wollte das einfach alles mal loswerden Smile

Und achja:
Heute ist Tag 8!
In zwei Tagen bin ich dann wieder zweistellig!

RedBlob
Weiter so! Vor allem die Lebensfreude auskosten und den Genuss des Erfolges!

Alles Gute

Heinrich
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#38
(13.11.2018, 12:53)RedBlob schrieb: Hallo Leute!
Lange ist es her. Das tut mit sehr leid. Zu sehr habe ich mich davor gesträubt, mich mit mir selbst und meinen Gedanken auseinander zu setzen...
Aber damit ist jetzt Schluss!
Die letzten zwei Wochen habe ich sehr von meinem Reboot profitiert. Meine ED ist wieder komplett weg, ich bin aktiver, all die positiven Aspekte des Rebootes stellen sich wieder ein.
Ich bin zwar am 5.11 rückfällig geworden, da ich mi ein Youtube-Video angeguckt habe (nicht masturbiert), aber davon habe ich mich nicht runter ziehen lassen. Durchatmen, Akzeptieren, Weitermachen.

Ich habe mir Gedanken zu meiner Pornosucht gemacht. Was ich mir eigentlich von der Sucht erhoffe.
Mir ist aufgefallen, dass der Hauptgrund ist, wieso ich Pornos gucke, dass sie mich betäuben. Für einen Moment kann man alles vergessen.
Emotionen wie Wut, Trauer, Angst, Nervosität, aber auch übermäßige Freude. Für einen Moment muss man sich nicht mit seinen Emotionen auseinander setzen. Man macht den Kopf frei und geht der Sucht nach. "Für einen Moment"
Und das ist das Heimtückische an der Sucht. All die für einen Moment unterdrückten Emotionen... Wut, Trauer, Angst... kommen wieder. Und zwar viel stärker als zuvor.
Die Pornosucht hat mir ein Leben ermöglicht, in dem ich mich nicht mit Emotionen auseinander setzen musste. Das fing schon in meiner Kindheit an. Ich war traurig? Pornos. Ich war wütend? Pornos. Ich hatte Angst (vor einer Arbeit oder Ähnlichem)? Pornos. Ich war glücklich wegen etwas, aber konnte es mit niemandem teilen? Pornos.
Man hat sich selbst so früh antrainiert, sich nicht mit Gefühlen auseinander zu setzen. Man ist immer den einfachen Weg gegangen.

Aber jetzt muss ich den schwierigen Weg gehen. Ich das habe ich auch schon in jedem meiner Reboots gemerkt.
Ich werde emotionaler. Ich erlebe leichter Wut, Trauer, Angst, Freude. Und all das erlebe ich auch viel intensiver. Ich muss lernen, nicht wieder überfordert mit diesen Emotionen zu sein und sie nicht wieder betäuben zu versuchen.

"Ich bin gerade traurig, weil..." "Ich bin gerade wütend, weil..." "Ich habe Angst vor..." "Ich bin gerade glücklich, weil..."
Wenn ich mir über das "Weil" Gedanken mache, fällt es mir leichter mit meinen Emotionen umzugehen. Mir bewusst zu machen, dass es NORMAL ist, Emotionen zu spühren. Dass man diese nicht betäuben muss. Diese nicht betäuben sollte.

Ich versuche offener mit meiner Freundin darüber zu reden, wie es mir geht. Und wieso es mir so geht. Mir ist aufgefallen, dass, obwohl meine Freundin und ich ein sehr offenes und inniges Verhältnis führen, ich nie wirklich über meine Emotionen mit ihr geredet habe. Mit niemandem habe ich darüber geredet.

Und für die Freude, die ich durch den Reboot verspühre, habe ich ja euch, mit denen ich die Freude teilen kann Big Grin Smile

Das ist jetzt etwas lang geworden Big Grin
Aber ich wollte das einfach alles mal loswerden Smile

Und achja:
Heute ist Tag 8!
In zwei Tagen bin ich dann wieder zweistellig!

RedBlob
Du lernst dich von Kopf bis Fuß neu kennen und die Geschichte mit den Emotionen ist bei mir exakt genauso! An manchen Tagen kannst du gefühlt "Bäume ausreißen" und an anderen bist du sehr dünnhäutig und fühlst dich schnell von allem angegriffen.
Lass dich davon nicht unterkriegen Smile
Gleich hast du die 8 Tage geschafft! Respekt davor und mach weiter so Smile
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=2548]
[url=http://www.spruch-des-tages.org/motivationssprueche/2205-solange-du-nicht-anfaengst-wird-es-nie-zu-ende-sein]Solange du nicht anfängst, wird es nie zu Ende sein.

Don´t give up! Great Things take time.
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#39
Tag 10
Danke Heinrich und Free für eure Antworten! Smile


Zweistellig! Das ist wirklich wieder ein gutes Gefühl Smile Jeder Moment, in dem ich an meine Pornosucht denken muss, gibt mir Kraft.
"Ich bin dabei aufzuhören" Dieser Gedanken kommt dann hoch. Ich muss nicht mehr denken "Du zerstörst dein Leben..."

Was den Reboot angeht, läuft es im Moment sehr gut. Ich konzentriere mich auf positive Ereignisse in naher Zukunft. Das gibt mir Kraft und Freude. Der Geburtstag eines Freundes. Das geplante Essen mit meiner Freundin. Man kann sich auf alles mehr freuen, wenn man dabei denken kann "Du ziehst im Moment den Reboot durch!".

Ansonsten ziehe ich noch Kraft aus älteren Foreneinträgen. Auf folgenden bin ich heute gestoßen. Er regt wirklich zum Nachdenken an, wie die Pornosucht das Leben einer Unschuldigen zerstören kann:

"Ich (34) bin mit meinem Mann (38) seit bald 5 Jahren verheiratet und sei insgesamt 12 Jahren zusammen.
Wir haben eine fast 7jährige Tochter.

Mein Mann ist sex-&pornosüchtig.
Er macht seit Mitte/Ende Februar eine Therapie und konsumiert seit Anfang Februar nicht mehr.
Ich leide wie ein Hund. Es gibt gut und es gibt schlechte Tage. Heute ist ein guter Tag.
Aber von vorn....

4 Wochen vor der Geburt unserer Tochter im Jahr 2006 bemerkte ich, dass
er anderen Frauen SMS & EMails schrieb. Er war im Internet bei solchen Flirt/Sex-Seiten
angemeldet. Er suchte Sex.
Angeblich ist nichts passiert, er hätte sich auch nicht mehr getraut.
Es gab viel �„rger, viele Tränen, ich war am Boden zerstört, aber dann kam ja das Baby.
Ich lernte wieder zu vertrauen, auch wenn ein fahler Beigeschmack blieb.
Er hat sich sehr um seine Tochter gekümmert.

Unsere Ehe litt durch das Kind. Wir haben viel gestritten, aber viele schöne Zeiten gehabt.
Im Jahr 2010 (oder 2009???) ging das ganze von vorn los.
Er hat einer Bekannten meiner Schwester einen Zettel zugesteckt. Sie solle sich melden, wenn sie mag etc.
Dumm nur, dass er nicht wusste, dass es eine Bekannte meiner Schwester war.
Kurz und knapp: Er hat wieder versucht, über das Internet Kontakte zu knüpfen etc.
Es gab wieder das große Geheule, Versprechungen und und und
Das erste Mal sagte er mir, dass er sich mehrmals wöchtenlich/täglich selbst befriedigen würde.
Er wollte damit zum Arzt (Urologe). Er ging einmal hin. Sagte dann, es wäre besser, er müsse nicht mehr hin.

So lebten wir weiter.
Kauften ein Haus, stritten uns, liebten uns.....
Ende Januar 2013 kam durch einen ganz dummen Zufall (unserer Tochter sei Dank!!!) raus,
dass er bei einer Chat Seite angemeldet ist und wieder Kontakt zu anderen Frauen gesucht hat.
Er hat schon mit einer telefoniert (habe ich mit bekommen).
Nun war es mir endgültig zu viel.

Es gab mehr als nur den großen Krach.
Ich gab mich mit keinen Ausreden zufrieden. Drängte immer mehr und mehr....bis folgendes herauskam:

- Er befriedigt sich bis zu 10x am Tag selbst
- chattet von der Arbeit aus
- Denkt ganz oft an den Sex mit anderen Frauen
- Wenn er bestimmte Frauen sieht (auch Bekannte) stellt er sich vor, wie es wäre mit ihnen Sex zu haben.
- er war 2012 viermal bei Prostituierten
- guckt täglich Pornos

Da habe ich ihn raus geschmissen und hörte das erst Mal von Sexsucht
Er kam zurück, ich nahm ihn zurück unter der Bedingung eine Therapie zu machen.

Ich habe für ihn einen Platz gesucht, mit vielen Menschen telefoniert/geschrieben.
Er macht eine Psychotherapie um seine Kindheit aufzuarbeiten und ist zusätzlich
bei einem auf Sex/Porno/Mediensucht spezialisierten Therapeuten.

Meinem Mann geht es ganz gut. Er hat wie gesagt seit Anfang Februar nicht mehr "konsumiert".
Er schafft das.
Laut des Therapeuten ist er noch ein "einfacher" Fall.

Aber ich leide!
Ich leide wie ein Hund. Manchmal reicht ein Wort, ein Bild und es kommt alles wieder hoch.
Ich stelle die gesamte Beziehung in Frage, die ganzen Jahre.
War es alles nur ein Trugbild? Die ganzen Erlebnisse....

Er liebt mich über alles.
Ich liebe ihn auch noch. Aber ich hasse ihn auch und das weiss er auch.
Ich liebe und hasse ihn zugleich.
Manchmal möchte ich alles hinschmeissen. Einfach nur Ruhe.
Ich kann mich nicht mehr im Spiegel ansehen, kann mir selbst nichts mehr glauben,
weil ich ihm immer wieder verziehen habe. Wann enttäuscht er mich das nächste Mal?

Wie soll ich jemals wieder vertrauen? Ich kann es nicht.
Ich bin so hin- und hergerissen.
Und dann ist da noch unsere Tochter.
Ich arbeite in einer Führungsposition und kann mich manchmal
nicht einmal mehr auf die einfachsten Sachen konzentrieren.

Ich bin kaputt. Er hat mein Leben zerstört und doch liebe ich ihn auch.
Einen Tag hasse ich ihn, einen Tag liebe ich ihn und so geht das immer weiter....

Danke für´s Zuhören.
Ich kann mit niemanden darüber reden.
Die meisten wissen nicht einmal, was Sexsucht ist. Ich wusste es auch nicht,
bis mich die Wahrheit einholte."


Ich will meiner Freundin so etwas niemals antun müssen. Natürlich kommt Fremdgehen oder Fremdchatten für mich eh NIEMALS in Frage. Aber Pornos gucken ist auch ein Akt des Betrügens.
Ich will nicht in ein paar Jahren auf mein selbstständig zerstörtes Leben gucken und denken müssen "Was wäre gewesen, hättest du vorher aufgehört."
Ich habe Glück, dass ich jetzt die Chance habe mein Leben noch zu retten. Ich habe Glück, dass meine Freundin mir noch vertraut. Ich habe Glück, dass ich euch habe, die mir in diesem Kampf helfen. Deswegen ist es das Mindeste, wenn ich in diesen Reboot all meine Kraft reinstecke!

Ich schaffe das!
RedBlob
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#40
Hallo Redblob,

es ist gut, dass du dir tiefergehende Gedanken machst.

Ich glaube, dass einer der Gründe für deine Rückfälle ist, dass du noch nicht genug Leidensdruck hast. Du weißt mittlerweile, dass nach wenigen Tagen Abstinenz deine ED geheilt ist. Hinzu kommt, dass du eine verständnisvolle Freundin hast und auch hier der Druck noch niedrig ist.

Man merkt, dass du noch jung bist und dadurch viel Unterschiedliches versuchst und unterschiedliche Erklärungsversuche hast. Das ist normal.

Auch die besten Ratschläge können nicht eigene Erfahrungen ersetzen. Das Durchlesen anderer Tagebüher kann dir vor Augen führen, wohin Pornosucht führen kann, aber ganz im Innern gibt es doch ein kleiner Teufel der uns sagt: „Aber bei mir wird es nicht so sein“.

Denke nur mal an die vielen Raucher. Jeder weiß, was Rauchen der Gesundheit antut. Trotzdem findet jeder Raucher einen Grund dafür, warum er eben nicht krank wird.

Du musst aufpassen, dass deine Rückfälle nicht zu einem Muster werden und du dich sozusagen an jedem neuen Versuch berauschst.

Die ersten Tage des Reboots sind bei dem meisten toll: Man wird leistungsfähiger , hat ein gutes Gefühl, die ED wird besser und und und.

Nach10 Tagen kommt dann meistens ein Stillstand, die positiven Veränderungen werden nicht mehr genügend geschätzt und der Reiz der Pornos wächst.

Entscheidend ist den Teufelskreis zu druchbrechen. Wie es gelingen kann, kann ich dir nicht sagen. Ich habe es in so jungen Jahren nicht geschafft, weil ich in deinem Alter erstens noch gar nichts von Pornossucht wusste und zweitens es das Internet nich gar nicht gab als ich 20 Jahre alt war.
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