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[RedBlob]

Hi RedBloob,

schön von dir zu lesen und noch viel schöner, dass du mit solch tollen Nachrichten aufwarten kannst. Das freut mich ungemein für dich!

Beim Kampf gegen die Sucht geht es viel um das Hier und Jetzt, sowie die kommenden Tage, Wochen und Monate. Was teilweise zu kurz kommt, ist meiner Meinung nach ein gesunder Blick auf das Erreichte. Mache dir wirklich bewusst wie viel Herz, Schweiß und psychische Energie du in den letzten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren in und vor allem für die Abstinenz investiert hast. Freue dich über das Ergebnis "Heilung der ED". Mache dir bewusst, was du mit der Heilung deiner ED erreicht hast, fühle es und sei stolz auf dich! Das Gefühl, nach jahrelangem Kampf ein Ziel erreicht zu haben, ist ein Schatz. Halte den Schatz fest, bewahre ihn und lasse ihn nie wieder los.

Warum nicht mal die Zeit nehmen und deine eigene Erfolgsgeschichte nachlesen? Ich denke gerade mit dem Ergebnis "Heilung der ED", die immer einen großen Raum in deiner Sucht eingenommen hat, wäre es ein guter Zeitpunkt.

Eine lange Reise hast du hinter dir, ein Etappenziel wurde erreicht, jetzt gilt es daraus Energie zu schöpfen und die nächsten Etappen anzugehen. Es wird womöglich wieder eine lange Reise werden, mit vielen Ups and Downs, aber so oder so, du packst das!

Danke für deine Worte, sie bedeuten mir viel und lösen wirklich ein tolles Gefühl in mir aus. Meine eigene Erfolgsgeschichte lesen... Bzw. auch über meine eigene Erfolgsgeschichte nachdenken. Das werde ich übers Wochenende machen. Du hast wirklich recht. Das Erreichte kommt oft zu kurz. Oft sind die Ansprüche an einen selbst zu hoch.


[b] Tag 4[b/]
Das Unwohlsein, welches ich gestern verspührt habe, ist nach dem Frühstück immer mehr verblasst. Abends war es dann gar nicht mehr da. Heute geht es mir deswegen auch schon viel besser. Es ist zwar wieder ein etwas komisches Gefühl im Magen vorhanden, aber mittlerweile kann ich es glaube ich zuordnen. Wenn ich mich mit der Pornosucht beschäftige, werde ich daran erinnert, dass ich meine Freundin immer noch diesbezüglich anlüge. Das ist dieses Gefühl.

Ansonsten läuft der Reboot sehr gut. Mir ist stetig bewusst, dass ich KEINE Grenze überschreiten werde. Jede kleinste Grenzüberschreitung ist der Rückfall.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und melde mich Montag wieder

RedBlob

[Thomas]

Hallo RedBlob,
ja, das kenne ich, dieses Sich-etwas-Erlauben, was dann der Anfang vom Ende ist. Wenn es aber diesen Lernerfolg gebracht hat, dass die Sucht schon bei diesen kleinen Dingen losgeht, dann war es gut und sinnvoll. Der nächste Anlauf wird dann sensibler, auch für die Anfänge.
Inzwischen denke ich, dass dieses try-and-error-System zu einem erfolgreichen Reboot gehört.
Viel Erfolg also weiterhin!

Thomas

[RedBlob]

Hallo RedBlob,
ja, das kenne ich, dieses Sich-etwas-Erlauben, was dann der Anfang vom Ende ist. Wenn es aber diesen Lernerfolg gebracht hat, dass die Sucht schon bei diesen kleinen Dingen losgeht, dann war es gut und sinnvoll. Der nächste Anlauf wird dann sensibler, auch für die Anfänge.
Inzwischen denke ich, dass dieses try-and-error-System zu einem erfolgreichen Reboot gehört.
Viel Erfolg also weiterhin!

Thomas

Ja denke ich auch. Ich habe auch eine Zeit lang versucht immer neue Ausreden zu finden. Anzügliche Youtube Videos führen zum Rückfall? Aber Instagram kann ich ja noch ausprobieren, das ist ja was anderes als youtube. Und wenn das auch nicht klappt, dann Twitter. Und wenn das auch nicht klappt, dann... usw.

Ich bin dankbar, dass ich verstanden habe, dass das alles das Gleiche ist. Es gibt so viele unterschiedliche Arten seine Sucht mit anderen Sachen als direkte Pornos zu befriedigen. Die Vorgänge im Kopf sind dabei die gleichen.

Ich denke auch, dass try-und-error insofern zu einem Reboot dazu gehört, dass jeder Rebooter für sich selbst sehen muss, was am besten funktioniert.
Meiner Meinung nach ist es dabei wichtig einerseits wenn etwas nicht funktioniert NEUE Sachen auszuprobieren und andererseits lieber bestehende Erfolgsrezepte anzuwenden als sich selbst immer neue Sachen auszudenken.
Natürlich kann man auch für sich selbst effektive Methoden "entdecken", aber es ist einfach weitaus wahrscheinlicher Erfolg mit einer Methode zu haben, mit der schon viele Süchtige in der gleichen Lage vor einem hatten.

Tag 7
Das Wochenende lief sehr gut. Der größte Triggermoment war, als ich beim durchschalten durch den Fernseher einen erotischen Sender fand und dann zurückschalten wollte. Ich konnte mir selbst aufzeigen, dass es keinen Grund außer die Sucht gab, wieso ich zurückschalten wollte. Ich habe es dann gelassen und den Trigger in kurzer Zeit wieder vergessen.
Der Sex läuft immer noch perfekt. Es wird gefühlt noch besser jedesmal.

Ich freue mich jetzt schon auf die Winter- und Weihnachtszeit. Es wird draußen kälter und dabei drinnen kuschliger. Im Moment fühle ich mich einfach richtig gut. Gerade habe ich auch kein Problem damit alleine zuhause zu sein, einfach, weil ich mich dabei wohl fühle und sehr gut mit mir alleine klar komme.

Die einzige Sache, die immer noch einen negativen Nachgeschmack hast, ist, wie schon gesagt, dass ich mit meiner Freundin irgendwann ganz über die Sucht reden will. Mein Traum ist es natürlich nicht mehr rückfällig zu werden und ihr immer ehrlich sagen zu können, dass ich keine Pornos mehr gucke. Aber auch wenn es irgendwann einen Rückfall geben sollte, will ich es ihr einfach sagen können, denn ein Rückfall ist nicht mehr so verheerend, wie er früher einmal für mich war.
Abgesehen von dieser Sache läuft es wirklich sehr gut

RedBlob

[RedBlob]

Tag 8

Es gibt nichts Besonderes zu berichten. Gestern und heute fielen mir sehr leicht und es gab keine Pornogedanken.

RedBlob

[RedBlob]

Tag 9

Genau wie gestern. Ich habe mein Leben im Moment sehr gut unter Kontrolle. Ich achte darauf, dass es mir selbst gut geht. Ich kriege genug Schlag, esse gesund, komme pünktlich und mache Sport.

Durch all das positive Momentum läuft es wirklich sehr gut.

RedBlob

[RedBlob]

Tag 10

Der Verzicht läuft immer noch sehr gut
Eine "besondere" Sache ist trotzdem passiert:

Ich hatte heute Nacht einen Rückfalltraum. Das ist mir schon länger nicht mehr passiert. Aber wie schon ein anderes Forenmitglied mal geschrieben hat: Man setzt sich intensiv mit dem Thema auseinander. Dann muss das Unterbewusstsein auch viel verarbeiten.
Ich weiß nicht, wie genau ich im Traum rückfällig geworden bin, nur, dass ich mich danach schlecht gefühlt habe. Aber auch im Traum war das Wichtigste für mich direkt weiterzumachen mit dem Reboot

Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war ich zuerst etwas verwirrt, dann aber sehr erleichtert, dass es nur ein Traum gewesen ist.


Außerdem will ich mich in den nächsten Wochen immer mehr daran gewöhnen "alleine zuhause zu sein". Bei vielen der letzten Reboote habe ich während des Rebootes immer vermieden alleine zuhause zu sein. Ich habe alle Tage verplant, wollte immer außer Haus sein, aber irgendwann gab es immer Momente, in denen man halt alleine zuhause sein musste. Ich hatte während dieser Reboote immer schon richtig Angst davor, weil ich nicht darauf vorbereitet war. Und es kam dann auch fast jedesmal so, dass in solchen Momenten meine Rückfalle anfingen (Das erste mal gegoogelt oder Ähnliches).

Anstatt einfach zu versuchen mein restlichen Leben nie wieder alleine zu Hause zu sein (was erstes unmöglich ist und zweites nicht gut für den Reboot m. M. n.), werde ich versuchen mich in den nächsten Wochen daran zu gewöhnen.

Also, dass ich mich alleine zuhause beschäftigen kann, ohne, dass ich die ganze Zeit unter Anspannung stehe.
Dazu werde ich mir immer größere werdene Zeiträume zuhause einplanen, in denen ich anfangs noch strikt plane, was ich tuen werde, mit der Zeit aber mir immer mehr Freiräume lassen.

RedBlob

[Thomas]

Gute Idee, RedBlob!
Das ging bei mir auch ganz gut und hat ja auch etwas damit zu tun, Leben zu lernen. Anfangs habe ich jeden Zeitblick, den ich alleine zu Hause verbringe, mit sinnvollen Beschäftigungen verplant. Das ist aber nur die harte Zwischenlösung, weil es in Gedanken immer darum geht, etwas NICHT zu tun, Pornos nämlich. Besser ist, irgendwann das Positive zu sehen und sich darauf zu freuen: Lampe reparieren. Bewegung im Sport. Zeitung lesen. Gemütlich essen. Lieblingsfilm. Zimmerpflanzen pflegen. Hobby pflegen. Usw.
Ich habe für mich gemerkt, dass es so rum besser geht. Nimmst Du dem Kind sein Lieblingsspielzeug und bietest ihm Ersatz dafür an, gibts Tränen. Wenn die Alternative aber nicht "als solche" angeboten wird, sondern von sich aus toll ist, dann sinkt dias Interesse am bisherigen Lieblingsspielzeug vielleicht von allein...?

[RedBlob]

Gute Idee, RedBlob!
Das ging bei mir auch ganz gut und hat ja auch etwas damit zu tun, Leben zu lernen. Anfangs habe ich jeden Zeitblick, den ich alleine zu Hause verbringe, mit sinnvollen Beschäftigungen verplant. Das ist aber nur die harte Zwischenlösung, weil es in Gedanken immer darum geht, etwas NICHT zu tun, Pornos nämlich. Besser ist, irgendwann das Positive zu sehen und sich darauf zu freuen: Lampe reparieren. Bewegung im Sport. Zeitung lesen. Gemütlich essen. Lieblingsfilm. Zimmerpflanzen pflegen. Hobby pflegen. Usw.
Ich habe für mich gemerkt, dass es so rum besser geht. Nimmst Du dem Kind sein Lieblingsspielzeug und bietest ihm Ersatz dafür an, gibts Tränen. Wenn die Alternative aber nicht "als solche" angeboten wird, sondern von sich aus toll ist, dann sinkt dias Interesse am bisherigen Lieblingsspielzeug vielleicht von allein...?

Hey Thomas!
Ja! Ich habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht. Wenn ich zuhause war und immer nur daran dachte, dass ich auf keinen Fall rückfällig werden darf, wurde ich es immer irgendwann.
Wenn man aber wieder sinnvolle, erfüllende Beschäftigungen in sein Leben integriert (wie die, du du beschrieben hast), freut man sich auf die Zeit alleine und fühlt sich wohl.
Und genauso geht es mir gerade auch. Ich musste gestern und vorgestern sehr viel arbeiten und hatte deswegen kein Zeit für das Forum, aber heute habe ich einen freien Tag. Und ich habe eben schon den Haushalt erledigt, etwas Gitarre gespielt und mir gerade Frühstück gemacht. Und jetzt sitze ich mit einer warmen Tasse Caffee in der Hand hier und schreibe mir ein paar Gedanken "von der Seele"

---

Tag 16
Der Reboot läuft immer noch sehr gut.
Ich achte auch immer noch darauf die Grundregeln zu befolgen:
- Auf Selbstpflege achten (Ich schlafe im Moment jeden Tag 9 Stunden, esse jeden Tag ausgiebig Frühstück und gehe regelmäßig zum Sport. Allgemein kümmere ich mich sehr um mein Wohlbefinden)
- Keine soziale Isolierung (Ich schotte mich nicht mehr ab, wenn ich mich mal schlecht fühle. Ich rede mit meiner Freundin darüber oder mache was mit Freunden. Und natürlich achte ich darauf, auch stets mit euch in Kontakt zu bleiben )
- Sich weiter mit dem Thema beschäftigen (Das mach ich antürlich einerseits durch das Forum, andererseits durch Videos von Youtubern, die den Reboot geschafft haben und jetzt ihr Wissen weitergeben.)

Also alles in allem läuft der Reboot sehr gut.

Nur die ED hat sich wieder gemeldet. Wäre ja auch zu schön gewesen, wäre sie nie wieder gekommen Ich kann gar nicht richtig beschreiben wieso. Die Male davor war ich genauso entspannt wie bei dem Mal mit der ED. Es hat sich irgendwie kurz komisch angefühlt und dann haben die Gedanken angefangen. Gott sei dank konnten wir beide in dem Moment darüber lachen. Ich weiß, dass ich mich nicht verrückt machen sollte deswegen. Gerade weil es die zig Male davor so perfekt geklappt hat. Trotzdem sind natürlich immer die Gedanken dabei "Wird es das nächste Mal denn klappen?".
Eine Sache, die ich mir zur Beruhigung bewusst mache, ist natürlich: Die Zeit ist auf meiner Seite. Das letzte Mal Pornografie wird immer weiter zurückliegen. Mein Gehirn wird sich immer weiter normalisieren. Allein dadurch wird es noch jedesmal besser klappen.

So, das war erstmal alles, was mir gerade so durch den Kopf schwirrt

RedBlob

[Thomas]

Das mit der ED klappt schon, keine Angst. Dersceboot braucht halt Zeit und verläuft nicht linear. Nicht vergessen!

[phoenix]

Das mit der ED wird bei RedBlob schnell wieder :-) war vor dem Rückfall kein Problem mehr.