Themabewertung:
  • 4 Bewertung(en) - 4.25 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Abschließen
#41
Hey Red!

erstmal auch and dich, wie auch an alle anderen die den Kopf aus dem Sand heben und der neumodernen Breitbandinternetdroge den Kampf ansagen: großen Respekt!

Super interessantes Tagebuch. Krass zu merken, wie ähnlich der Konsumstopp doch teilweise verlaufen kann. Sowohl beim Rauchstopp, wie auch jetzt beim Pornostopp, hatte ich Träume in denen ich Rückfällig wurde. Ich bin teilweise mitten in der Nacht schweißgebadet aufgewacht, und konnte die ersten 5 Minuten wirklich nicht sagen, ob ich jetzt tatsächlich Rückfällig wurde oder ob es nur ein Traum war.

Auch diese kleinen Momente, in denen man sich einredet, "ahja der Artikel / das Video interessiert mich" , obwohl man nur drauf klickt weil nen Bild mit erotischem Inhalt als Thumbnail verwendet wurde, kommen wir mehr als bekannt vor.

Wenn ich dir noch was mit auf den Weg geben darf : Versteif dich nicht zu sehr auf die 90 Tage Reboot. Dein Ziel ist es, von den Pornos wegzukommen, akzeptier, dass du das Ziel bereits erreicht hast! Es ist ein bisschen wie beim Rauchen auch, ab wann gilt man als Nichtraucher? Oder werd ich nie zum Nichtraucher, wenn ich mal Raucher war, und darf mich nur Exraucher Schimpfen?
Du bist Nichtraucher, sobald du deine letzte Zigarette ausdrückst, und du bist kein Pornokonsument mehr, sobald du den Tab deiner letzten Session schließt.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und werde dein Tagebuch weiter verfolgen! Du rockst das Ding, da bin ich mir sicher! Smile

Beste Grüße, Zef
Zitieren
#42
Hey Zefir!
Danke für deine Worte Smile

Ich versuche auf jeden Fall mich nicht auf die 90 Tage zu fixieren Smile Ich sehe dies nur als Zeitraum der "Entgiftung". Das Gehirn braucht durchschnittlich 3 Monate, um sich Gewohnheiten abzugewöhnen.

Ja, ich bin ein "Nichtpornogucker" seit dem ich den letzten Tab geschlossen habe. Aber mein Gehirn ist deshalb noch nicht erfolgreich "rebootet".

Für mich sind die 90 Tage ein Richtwert. Ein Tag, an dem man sich freuen kann, dass die Synapsen in meinem Kopf, die sich auf Pornos versteift haben, entknüpft sind und die Dopaminrezeptoren wieder normal arbeiten können.

Den Reboot werde ich aber jeden Tag gleich angehen. Ob Tag 1, 30, 90 oder 1000. Pornos sind keine Option und werden mich wieder in alle Probleme stürzen, die ich einmal im Leben hatte.



Tag 47
Der Reboot verläuft nach wie vor sehr gut.
Es gibt in diesen Tagen nicht viel neues zu berichten.
Ich freue mich, dass immer mehr Menschen ihren Weg in dieses Forum und ein pornofreies Leben finden und lese eure Beiträge gerne Smile
RedBlob
Zitieren
#43
"Den Reboot werde ich aber jeden Tag gleich angehen. Ob Tag 1, 30, 90 oder 1000. Pornos sind keine Option und werden mich wieder in alle Probleme stürzen, die ich einmal im Leben hatte. "

Genau das meinte ich. In der Regel dauert es um die 90 Tage, bei dem einen aber dauert es länger, bei dem anderen kürzer. Manche Menschen freuen sich dann extrem auf den 90. Tag, und stellen fest, dass er sich eben genau so anfühlt wie der 88. oder der 95. Oder es kommen Gedanken wie "So jetzt hab ichs ja geschafft, mein Reboot ist geglückt, kurz gucken schadet ja nicht bin ja safe" Smile

Pornos sind keine option, gutes Mantra Cool 

Grüße, Zef
Zitieren
#44
(18.01.2019, 18:42)Zefir schrieb: "Den Reboot werde ich aber jeden Tag gleich angehen. Ob Tag 1, 30, 90 oder 1000. Pornos sind keine Option und werden mich wieder in alle Probleme stürzen, die ich einmal im Leben hatte. "

Genau das meinte ich. In der Regel dauert es um die 90 Tage, bei dem einen aber dauert es länger, bei dem anderen kürzer. Manche Menschen freuen sich dann extrem auf den 90. Tag, und stellen fest, dass er sich eben genau so anfühlt wie der 88. oder der 95. Oder es kommen Gedanken wie "So jetzt hab ichs ja geschafft, mein Reboot ist geglückt, kurz gucken schadet ja nicht bin ja safe" Smile

Pornos sind keine option, gutes Mantra Cool 

Grüße, Zef
Hey Zef,
Ja, das ist ein wirklich wichtiger Aspekt. Der Pornoverzicht hat keinen Abschluss. Es wird vielleicht leichter mit den Monaten, vielleicht aber auch nicht.
Der Verzicht ist eine Einstellung. Und diese Einstellung muss man beibehalten.

Nichtsdestotrotzt freue ich mich auf die 90 Tage. Nicht, weil ich denke, dass sich dann auf einmal irgendwas ändern wird, sondern weil es ein Meilenstein ist, mit dem ich mir selbst aufzeige, was ich mit Willensstärke und der richtigen Einstellung erreichen kann. Nach den 90 Tagen kommen dann 180 Tage. Dann 1 Jahr. Usw.

Tag 50:
Zu dem Reboot als solches gibt es wieder nichts neues zu berichten.

Allerdings hatte ich wieder einen Pornotraum.
Diesmal war es allerdings sehr "verrückt".
Ich habe eine Art Sexspiel am Computer gespielt und hatte dabei die Möglichkeit aus zwei Optionen auszuwählen.
"Erinnerung" und "Träume".
Fast so, als würde mir mein Unterbewusstsein aufzeigen wollen, was mittlerweile die einzigen Quellen der Pornografie für mich sind.
Wirklich ein komischer Traum.
Ich habe es allerdings auch wieder im Traum geschafft mich dem Spiel zu entreißen.



Auch wenn der Reboot im Moment sehr gut verläuft, ist ein anderes Problem wieder aufgetreten:
Die erektile Dysfunktion.
Nachdem der Sex eigentlich wieder gut funktioniert hat, hat es vor ein paar Tagen nicht direkt geklappt. Er wurde zwar etwas härter, aber nicht so richtig.
Dann fingen halt wieder die Gedanken an. "Hoffentlich merkt sie es nicht." "Wieso klappt es nicht, obwohl ich schon länger auf Pornos verzichte?"
Habe dann gebeichtet, dass ich mir wieder Gedanken mache und wir haben dann erstmal aufgehört.
Aber auch einen Tag später wollte es nicht richtig funktionieren.
Hatten jetzt an diesem Wochenende deswegen garkein Sex.

Fühle mich jetzt deswegen auch etwas schlecht, da ich gehofft habe, dass das Problem jetzt ein für alle mal gelöst sei.
Aber wie der heutige Traum aufzeigt, sind die Pornos immer noch in meinem Gehirn verankert.
Sind ja auch erst 50 Tage verstrichen.
Außerdem versuche ich, wenn die Erektion nicht sofort klappt "aus Gewohnheit" immer wieder an Pornos zu denken. Ich kann diese Gedanken aber mittlerweile sofort unterdrücken und vergessen. Trotzdem will ich diese Gedanken gar nicht erst haben. Darauf muss ich auch noch mehr achten.

In solchen Momenten kommt dieser Schmerz hoch. Dieser Herzschmerz.
Der Gedanke, dass ich schon so viel früher hätte aufhören können. Aufhören müssen.
Ich denke an so viele Momente der letzten Jahre, in denen ich den Entschluss fassen könnte endgültig aufzuhören. Ich hätte es die ganze Zeit gekonnt.
Vor allem ein Gedanke plagt mich:
Dass ich die "Anfangszeit" der Beziehung verschwendet habe.
Also der sexuelle Aspekt.
Als man damals noch mehrmals täglich aufeinander Lust hatte und alles ausprobieren wollte hat die ED oft ein Strich durch die Rechnung gemacht.
Und mit vielen Momenten sind schlechte Gedanken verbunden durch die ED.

Und jetzt, wo das sexuelle Verlangen nicht mehr so groß ist wie damals, gehe ich das Problem an.
Es fühlt sich einfach an, als wäre das "zu spät".
Das ist ein wirklich schmerzender Gedanke.

Auch hat die ED das Sexualverhalten von meiner Freundin und mir sehr geprägt. Sie mag mir mittlerweile gar nicht mehr sagen, dass sie Lust hat, da sonst der sexuelle Druck auf mich nur größer wird. Ich habe auch Angst sie zu verführen, denn was ist, wenn ich ihr richtig Lust mache und dann die Erektion nicht klappt?
Echt eine scheiß Situation.

Ich wünschte irgendjemand hätte mich als Kind aufgeklärt. Was Pornos anrichten können. Oder meine Eltern hätten einen Webblocker installiert, wie viele meiner Freunde ihn hatten.
Aber die meisten Vorwürfe mache ich natürlich mir selbst. Da mir dieses Problem seit 3 Jahren bewusst ist, ich aber so lange mit dem "Abschließen" gewartet habe.

RedBlob
Zitieren
#45
Tag 51:
Hatte wieder einen Rückfalltraum. Kann mich aber nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur, dass ich einmal nachts aufgewacht bin und beruhigt war, dass es nur ein Traum war.

Ansonsten verläuft der Reboot nach wie vor gut. Es gibt nicht viel neues zu berichten.

Die negativen Gedanken der letzten Tage sind etwas schwächer, aber trotzdem immer noch sehr präsent. Das wird sich wohl erst so richtig legen, wenn ich wieder normalen Sex mit meiner Freundin hatte.

Trotzdem versuche ich meine Gedanken nicht auf das "Du musst es ihr und dir beweisen" zu versteifen, sondern wirklich zu warten, bis ich Lust habe und die Lust mit meiner Freundin erleben und genießen kann.

RedBlob
Zitieren
#46
Hey Red,

nach langer passiver Phase habe ich mich eben auch mal wieder entscheiden aktiver am Forenleben teilzunehmen.
Ich verfolge dein Tagebuch seit dem ersten Tag und freue mich über die ganzen Erfolge und Fortschritte die du machst!

Was die Träume angeht, kann ich von mir selber berichten, dass dieses Thema der Sucht unheimlich tief verankert ist. Ich träume auch immer wieder von Rückfällen oder werde auf andere Art mit mit der Sucht im Schlaf konfrontiert. Grundsätzlich ist das aber ein Punkt, den man einfach annehmen sollte, denke ich. Ich habe bei Trennungen auch teilweise bis zu einem Jahr von dieser Person geträumt, das gibt sich mit der Zeit, sicherlich aber nicht in 50 Tagen. Meistens wird es bei einem Thema dann einfacher, wenn man auch im Alltag damit abgeschlossen hat. Da bei dir das Thema aber sehr präsent ist, ist es doch nur logisch, dass du es umso stärker unterbewusst verarbeitest.

Zu deiner ED: Gib dir auch hier die Zeit, wir haben doch auch immer mal wieder von Flatlines und solchen Dingen gelesen. Sieh es als Teil deines Entzuges und natürlich Kopf hoch.
Du inspirierst in diesem Forum sehr viele Nutzer und hast mit deinen Beiträgen auch wieder für Leben gesorgt.
Danke von mir!
Zitieren
#47
Tag 53:
Hey Freunde!
Hate gestern leider keine Zeit und heute auch nur sehr wenig, deswegen fass ich mich sehr kurz.
Steffus, dir werde ich morgen ausführlich antworten Smile

Ich hatte immer noch jede Nacht einen Rückfalltraum. Heute war es ausnahmsweise ein Sextraum. Ich sehe dies erstmal als Besserung.
Ich denke immer noch, dass die Träume durch mein intensives Verarbeiten meiner sexuellen Angelegenheiten im Moment ausgelöst werden.
Der Sextraum hat mir diesen Morgen jedoch sehr schwer gestaltet, da ich oft daran denken musste.
Umso stolzer bin ich, dass ich nicht rückfällig geworden bin.

Morgen berichte ich wie gesagt ausführlicher.
RedBlob
Zitieren
#48
Stark bleiben, ich bin heute auch nicht ganz auf der Höhe und muss mich jetzt weiter ablenken um nicht auf dumme Ideen zu kommen!
Zitieren
#49
(22.01.2019, 16:40)Steffus schrieb: Hey Red,

nach langer passiver Phase habe ich mich eben auch mal wieder entscheiden aktiver am Forenleben teilzunehmen.
Ich verfolge dein Tagebuch seit dem ersten Tag und freue mich über die ganzen Erfolge und Fortschritte die du machst!

Was die Träume angeht, kann ich von mir selber berichten, dass dieses Thema der Sucht unheimlich tief verankert ist. Ich träume auch immer wieder von Rückfällen oder werde auf andere Art mit mit der Sucht im Schlaf konfrontiert. Grundsätzlich ist das aber ein Punkt, den man einfach annehmen sollte, denke ich. Ich habe bei Trennungen auch teilweise bis zu einem Jahr von dieser Person geträumt, das gibt sich mit der Zeit, sicherlich aber nicht in 50 Tagen. Meistens wird es bei einem Thema dann einfacher, wenn man auch im Alltag damit abgeschlossen hat. Da bei dir das Thema aber sehr präsent ist, ist es doch nur logisch, dass du es umso stärker unterbewusst verarbeitest.

Zu deiner ED: Gib dir auch hier die Zeit, wir haben doch auch immer mal wieder von Flatlines und solchen Dingen gelesen. Sieh es als Teil deines Entzuges und natürlich Kopf hoch.
Du inspirierst in diesem Forum sehr viele Nutzer und hast mit deinen Beiträgen auch wieder für Leben gesorgt.
Danke von mir!

Hey Steffus!
Nochmal danke für deine Beiträge Smile
Du hast recht. Es ist schwierig für mich im Moment im Alltag mit der Thematik abzuschließen. Vor allem die ED sorgt für Grübeln und Gedankenkreise.
Aber wie Jan Eichstaedt schon gesagt hat: "Grübeln ist eine Suche ins Leere, die trotz möglicher Lösungsmöglichkeiten fortgesetzt wird.

Ich weiß, dass ich dem ganzen mehr Zeit geben muss. Nicht umsonst ist der Reboot auf 90 Tage und nicht auf 50 Tage angesetzt.
Und ja, die Flatline ist wahrscheinlich der Grund für die Wiederkehr der ED.
Ich muss einfach entspannter an dieses Thema rangehen. Ich erwarte schnelle Heilung aller Probleme, aber das erschafft nur ein unrealistisches Bild des Rebootes.
Ich werde meinen Weg des Verzichtes weitergehen und abwarten, wie es sich entwickelt.


Tag 54:
Heute hatte ich keinen Rückfall- oder Sextraum.

Ich hatte gestern Sex mit meiner Freundin, nachdem ich ihr ein bisschen ein schlechtes Gewissen gemacht habe. Das ist mir erst im nachhinein richtig bewusst geworden. Ich habe mir ein paar Artikel zur Pornosucht durchgelesen und bin auf folgende Formulierung gestoßen:

"Dabei wurde unter Pornokonsumenten mit suchtartigem Charakter eine Entwicklung von Frustration, Beziehungsproblemen, verarmter Sexualität, rücksichtslosen Befriedigungsversuchen, selbstsüchtigen Forderungen an die Partner, nachlassender Erregbarkeit mit und durch einen realen Partner und Impotenz beobachtet."

Wenn ich auf die Zeit in meiner Beziehung zurückdenke, in denen ich meiner Pornosucht komplett nachgegangen bin, kann ich mich mit jedem einzelnen Punkt identifizieren.
Aber auch jetzt, in der Zeit des Rebootes, verfalle ich in alte Muster, was die rücksichtslose Befriedigung und die selbstsüchtigen Forderungen angeht.
Ich erwische mich im nachhinein, dass ich Gedanken habe, dass meine Freundin nunmal Lust haben muss. "Jetzt wo ich keine Pornos mehr gucke und die ED bald geheilt ist."
Ich habe nicht ansatzweise darüber nachgedacht, ob dies auch ein pornosuchtbehafteter Gedanke sein kann.

Ich werde in Zukunft viel mehr darauf achten, wie ich im Bezug auf Sex mit meiner Freundin umgehe. Ich werde rücksichtsvoller sein.
Denn meine selbstsüchtigen Forderungen sorgen beidseitig nur für mehr Druck und negative Gedanken.

RedBlob
Zitieren
#50
Hallo Redblob,

es freut mich außerordentlich, dass du wieder den Weg zum Reboot gefunden ist. Zieh das Ding jetzt durch und lass ein für alle Mal die Finger von den Scheiß Pornos.

Das mit dem Druck machen auf die Freundin kenne ich nur zu gut. Es ist für mich die letzte große Herausforderung, die ich noch endgültig meistern muss. Dieses Druck machen fühlt sich für mich so an als wäre ich ein Bittsteller. Das möchte ich nicht mehr. Ich kämpfe darum endlich die Souveränität zurück zu gewinnen dies nicht mehr zu tun.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 23 Gast/Gäste