Themabewertung:
  • 4 Bewertung(en) - 4.25 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Abschließen
Hey Kfee!

Danke für deine Worte, ich werde dem Forum auf jeden Fall noch lange erhalten bleiben Smile

Tag 110

DREISTELLIG! Big Grin

Darauf bin ich wirklich stolz. Aber es gibt auch viel zu berichten. In den letzten 2 Wochen habe ich den Reboot etwas schleifen lassen. Das heißt meine Hauptregeln nicht mehr konsequent eingehalten. Ich bin etwas später schlafen gegangen, habe manche Mahlzeiten ausgelassen, mal das Gym aufgeschoben. Und ehe ich mich versah, befinde ich mich jetzt in einem emotionalen Rückfall. Ein wichtiger Punkt meines konsequenten Rebootes war das Verständnis, dass ein Rückfall drei Phasen hat. (Drei Phasen eines Rückfalls Video)Und die erste ist die emotionale. Das heimtückische an dieser Phase ist, dass man im entferntesten noch nicht daran denkt rückfällig zu werden oder jemals Pornos zu schauen. Deswegen ist es auch schwierig diese Phase einzugestehen, aber ich tue es jetzt. Gerade bin ich sogar dabei von einen emotionalen Rückfall in einem mentalen zu rutschen. Das heißt, dass man schon mit sich verhandelt und man Grenzen verschieben will. Dadurch habe ich es nach Trigger Momenten viel schwieriger diese zu vergessen.
Deswegen handle ich jetzt und schreibe einmal meine Gedanken nieder. Es stört mich zum Beispiel, dass ich immer noch ab und zu beim Sex Pornogedanken habe. Dass die ED nur noch wenig bis keine Probleme macht, ist toll, aber wenn ich so weiter mache werde ich gedanklich nie von den Pornos los kommen.
Außerdem muss ich wieder meine Selbstpflege mehr in den Fokus stellen.
Die "Cravings", die durch den emotionalen Rückfall entstanden sind konnte ich ganz gut akzeptieren und dann ausblenden.

Generell lässt sich also sagen: Ich muss mir die Grundregeln wieder bewusster machen und stetig umsetzen.
Der Counter steht noch und ich werde auch alles dafür tun, dass es so bleibt. Ich halte euch auf dem Laufenden.

RedBlob
Zitieren
Hi red,

Schön von dir zu hören! Mach dir auf der anderen seite mal bewusst, dass du 110 Tage hinter dir hast und du dein verhalten schon sehr stark geändert und weiterentwickelt hast. Das vergisst man leicht nach so einer langen Zeit!
Ich merke in jeder Phase nach einem Rückfall, dass es mir mittlerweile leichter fällt, wieder in den Reboot reinzukommen, weil viele Verhaltensweisen schon besser sind!

Du machst so vieles richtig und hast schon so viel erreicht. Du wirst auch dieses tief hinter dir lassen

Viele Grüße!
Zitieren
Tag 116

Danke für deine Worte Steffus.
Das Tief hinter mir lassen, ja, darum geht es im Moment.

Ich befinde mich wirklich gerade in einem mentalem Rückfall. Trigger schenke ich zu lange Aufmerksamkeit, Gedanken drehen sich länger um Pornos und ich verhandle mit mir selbst und verschiebe dadurch Grenzen. ("Das ist nicht Porno, das ist okay, usw.")
Eine Grenze, die ich überschritten habe, ist nach einem Erotikkünstler zu suchen, den ich früher regelmäßig "verfolgt" habe. Ich habe natürlich sofort die Seite geschlossen und mich sehr schlecht gefühlt. Denn dieses Herzpochen war schon wieder da.

Ein Rückfall ist für mich immer noch ausgeschlossen. Ich denke noch zu 0% daran, dass Ich rückfällig werden will. Aber der süchtige Teil in mir will es natürlich immer.

Um dieses Tief hinter mir zu lassen und um die Grenzen wieder richtig einzuhalten beschäftige ich mich im Moment mit Möglichkeiten einen mentalen Rückfall hinter sich zu lassen.
Meine Regeln halte ich im Moment wieder ein. Das ist natürlich das Wichtigste. Aber ich habe dem süchtigen Teil in mir schon Möglichkeiten gezeigt. Ich habe ihm gezeigt, wie es sein kann. Ich habe ihm gezeigt, wie leicht es ist an Dopamin zu kommen. Sorgen zu vergessen.

Gegen einen mentalen Rückfall hab ich vorallem drei Sachen gefunden:

- Mit jemanden über das Verlangen reden. Das mache ich im Moment. Mit euch. Das ist natürlich ein wichtiger Schritt. Ehrlich zu sein und zu sagen, dass man dieses Verlangen im Moment hat.

- Den Reboot Tag für Tag angehen und dem Verlangen nicht direkt nachgeben. Das heißt das Verlangen 30 Minuten aufschieben. Sich ablenken. Bewältigungsstrategien anwenden.

- Entspanntheit erlernen. Durch den mentalen Rückfall bin ich im Moment extrem angespannt und reizbar. Ich fühle mich schlecht und mach mir Vorwürfe. Das verstärkt den Rückfall natürlich. Deswegen ist es wichtig, dass ich entspannter mit der Sache umgehe (aber dadurch natürlich die Sache nicht weniger ernst nehme).

Als nächsten Schritt werde ich Bewältigungsstrategien heraussuchen, die ich in akuten Gefahrensituationen anwenden kann, damit ich die Grenzen wieder einhalten kann. Und durch das Anwenden der Grundregeln werde ich so hoffentlich wieder in einen Zustand des "Nicht-Rückfalls" kommen.

RedBlob
Zitieren
Tag 124

Der mentale Rückfall wurde immer schlimmer. Von den Grundregeln halte ich auch nur zwei ein: Ich schlafe genug und ich esse gesund. Aber ich tausche mich nicht mehr über das Thema aus und ich informiere mich nicht mehr über die Pornosucht.

Der Austausch gestaltet sich auch wegen zwei Sachen schwierig: Meine Freundin und ich sind zusammen gezogen, weswegen ich viel weniger Zeit habe, um im Forum zu schreiben.
Und der Austausch im Forum fällt auch extrem gering aus. Man merkt wirklich sehr, dass sich keine neuen Mitglieder mehr hier anmelden können. Das ist echt schade.

Durch den mentalen Rückfall habe ich meine Grenzen immer weiter gedrückt. Gestern hab ich zum ersten Mal eine Pornoseite eingegeben. Natürlich keine Videos geguckt oder mich angefasst. Aber auf die Seite gestarrt. Und immer wenn man was sahh, weggeguckt. Meine Willensstärke hat diesen Kampf gott sei dank nach ein paar Minuten gewonnen.
Aber wie sieht es nächstes Mal aus? Und das Mal danach? Solange ich mich in einem mentalen Rückfall befinde, wird irgendwann der körperliche Rückfall kommen. Das steht fest.

Den Reboot wieder Tag für Tag anzugehen, hat mir heute sehr geholfen. Ich denke darüber nach, was ich zu tun habe, was gerade effizient und gut für mich wäre und wie ich gleich meine Zeit verbringe. Außerdem muss ich mich wieder mehr austauschen. Ich muss sehen, wann ich Zeiten einbauen kann, in denen ich "sicher" schreiben kann. Ich werde dafür aber auch ein englisches Forum zusätzlich nutzen, einfach weil dort der Austausch größer ausfällt.
Außerdem ist mir bewusst, dass man einen mentalen Rückfall nicht "mal eben" hinter sich lässt. Das erfordert Arbeit und Zeit. Aber wenn ich alles richtig mache, werde ich bald wieder den Gedanken rückfällig zu werden abwegig finden.

Ich halte euch auf dem Laufenden.
RedBlob

P.S. An die wenigen Kämpfer, die sich noch im Forum befinden. Bleibt dabei! Ich verspreche euch auch (wie schon so oft), dass ich öfter auf eure Beiträge eingehen werde, wenn ich mehr "sichere" Zeit dafür zur Verfügung habe. Es ist eine harte Zeit, wenn man lange keine Antwort erhält, aber bleibt dabei! Allein das Niederschreiben der Gedanken hilft oft.
Zitieren
Hallo RedBlob

Das Du Seiten eingibst, obwohl Du sie nicht ansehen willst, ist brandgefährlich.
Irgendwann schaffst Du es nicht mehr wegzuklicken!
Du musst die Probleme anpacken, die zum "mentalen Rückfall" geführt haben.
Ich weiss wovon ich schreibe, da ich es bisher nicht geschafft habe meine Probleme zu lösen.
Zitieren
Hey Redblob welches englische Forum nutzt du?
Hab mich auch bei einem angemeldet, dort ist der Austausch etwas größer.
Zitieren
(03.02.2020, 12:36)phoenix schrieb: Hallo RedBlob

Das Du Seiten eingibst, obwohl Du sie nicht ansehen willst, ist brandgefährlich.
Irgendwann schaffst Du es nicht mehr wegzuklicken!
Du musst die Probleme anpacken, die zum "mentalen Rückfall" geführt haben.
Ich weiss wovon ich schreibe, da ich es bisher nicht geschafft habe meine Probleme zu lösen.

Genau! Das habe ich auch in den letzten Tagen versucht und das ist einer der wichtigsten Kerne des erfolgreichen Rebootes: Die Probleme, die zur Sucht führen angehen und nicht die Sucht an sich.
Seit meinem letzten Beitrag habe ich dies viel besser geschafft! Erstmal hat mir sehr geholfen hier meine Gedanken niederzuschreiben. Mir einzugestehen, dass ich an der Klippe stehe und kurz vorm Springen. Mir bewusst machen, dass ich es nicht mit reiner Willensstärke schaffen werde. Mir bewusst zu machen, dass ich SOFORT etwas ändern muss, damit es sich bessert.
Und das habe ich auch gemacht:
Den Reboot Tag für Tag und wieder sehr bewusst angehen. Das heißt für mich direkt nach dem Aufstehen darüber nachzudenken, was ich jetzt machen will. Was gut für mich ist. Nicht, womit ich die Pornosucht verdränge, sondern wirklich zu überlegen, was mir jetzt gut tun würde.
Das hat die letzten 4 Tage sehr gut funktioniert. Und vielleicht ist es etwas "placebo", aber gefühlt, wirken Trigger jetzt schon etwas weniger. Worüber ich vor 5 Tagen noch intensiv nachdenken musste, kann ich heute schon wieder nach ein paar Augenblicken akzeptieren und vergessen.
Außerdem denke ich beim Caffee trinken wieder daran, wieso ich es "darf". Weil ich schon so lange abstinent bin, habe ich es für selbstverstädnlich gehalten, wann ich will caffee zu trinken, aber ich darf nicht vergessen, wieso ich mich jeden Tag so "belohnen" darf. Das hilft mir auch den Reboot wieder aktiver und mehr im Moment zu erleben.
Und ansonsten (wie ich schon tausend mal gesagt habe Big Grin) konzentriere ich mich auf die grundlegenden Regeln: Selbstpflege, Austausch, Soziale Partizipation.
Und es ist wirklich unglaublich, wie man durch diese Sachen wieder aus einem Tief herauskommt. Früher war ein Tief für mich immer eine Abwärtsspirale ohne Ausweg. Eine Spirale, die zwingend zum Rückfall führt. Aber das lag auch daran, dass ich nie wusste, WIESO ich ein Tief hatte und es imemr falsch angegangen bin.




(03.02.2020, 19:24)Horst schrieb: Hey Redblob welches englische Forum nutzt du?
Hab mich auch bei einem angemeldet, dort ist der Austausch etwas größer.

Im Moment lese ich Beiträge im Forum "https://www.reddit.com/r/pornfree/". Dort gibt es tolle Erfolgsgeschichten, extrem viele Gleichgesinnte, viele Tipps, viele Fragen mit Antworten und ich denke, dass ich mich auch bald dort anmelden werde. Im Moment lese ich aber nur Smile
Zitieren
Moin RedBlob,
Respekt wie du das durchziehst. Alles Gute weiterhin.
Zitieren
Tag 133

Hey Rüdiger!
Danke für deine Worte Smile Ich gebe mein Bestes.

Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht, die ich euch mitteilen will:

Erstmal die Gute:
Ich habe mir jetzt mobiles Internet für meinen Laptop zugelegt. Das heißt ich kann in der Pause in der Arbeit auch auf das Forum zugreifen und mich hier endlich wieder regelmäßiger mit euch austauschen.


Die schlechte Nachricht ist, dass ich vorgestern den schlimmsten "Ausrutscher" in diesem Reboot hatte. Ich habe wieder Pornoseiten geöffnet. Ich will auch ehrlich sein. Viele Pornoseiten. Ich habe mich durch Links geklickt und immer weiter geklickt. Nach mehr gesucht und nach immer mehr gesucht. Wir alle kennen den Kick. Ich habe mich weder angefasst, noch Videos geschaut. Aber zählt das überhaupt noch? Natürlich ist es besser, als "ganz" rückfällig zu werdne, aber was ist denn ein "halber" Rückfall?
Ich überlege stark meinen Counter zurückzusetzen, auch wenn ich sehr an der großen Zahl "hänge". Aber es geht bei dem Reboot nicht darum auf eine Zahl zu schauen, die nicht stimmt.
Es geht nicht darum euch etwas zu beweisen. Es geht nicht darum mir etwas zu beweisen.

Im Moment konzentriere ich mich darauf mir bewusst zu machen, dass der Reboot nicht perfekt ist. Er muss nicht perfekt sein. Die Erwartung perfekt zu sein ist meiner Meinung nach ein Problem der Pornosucht.
Ich akzeptiere den Ausrutscher und mache weiter und freue mich darauf hier wieder oft schreiben zu können.


Eine Frage habe ich noch an euch:

Habt ihr es jemals geschafft, auszurutschen, das heißt, Pornos zu suchen oder "kurz" zu gucken oder ähnliches und dann noch auf lange SIcht die Kurve zu kriegen?
Trigger sind gerade sehr stark. Und ich fühle mich an manchen Tagen einfach schlecht und will irgendwie am liebsten alleine sein. (Das wird es natürlich nicht besser machen)
Was hat für euch funktioniert um eure Grenzen wieder richtig zu setzen und einzuhalten?

RedBlob
Zitieren
Hallo RedBlob,
in der Vergangenheit war es bei mir so, dass wenn ich suchte bzw. ausrutschte, ich "hinschmiss" und einen richtigen Rückfall erlitt. Allerdings hat das wohl auch mit meiner inneren Einstellung zu tun. Wenn es mal nicht 100 % klappt dann halt garnicht. An dieser Einstellung arbeite ich, denn sie erschwert mir auch in anderen Berreichen das Leben. Allerdings hat mir die Vergangenheit gezeigt, dass schon das suchen für mich derzeit fatal ist. Selbst wenn ich danach keinen "richtigen" Rückfall erleide. Mein Hirn ist dann, so erkläre ich mir das mal, in einer Erwartunghaltung. Will eben mehr sehen. Dann fühle ich mich aufgekratzt und bin angespannt etc.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste