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Endlich Befreit
#1
Hallo Leute, erst mal Respekt an alle die hier von ihrem Problem schreiben, ich hätte nicht gedacht das es andere genauso geht wie mir.

Nun zu mir, ich bin 34 Jahre alt und bin mehr oder weniger durch andere zur Pornographie und Masturbation gekommen.
Meine erste Erfahrung mit Pornos liegt sehr weit zurück, in meiner Kindheit hat unser Ethiklehrer der unser Sexualkunde Lehrer war, er hat nicht viel über das Thema geredet sondern hat Infoblätter und Kondome ausgeteilt, und zu guter Letzt hat er einen Gina Wild Porno in den VHS Rekorder geschoben und gesagt das ist SEX macht was draus, wenn man in jungen Jahren so was vor gesetzt bekommt prägt das einen sehr, das hab ich später gemerkt das diese Stunden nicht zur Aufklärung dienten sondern einfach Thema erklärt und zum nächsten, leider bin ich so auch zum ständigen Masturbieren gekommen, ich hätte verstanden wenn der man gesagt hätte wenn man seinen Körper erforscht ist das von Vorteil, aber Wedel dir jeden Tag einen dann geht es dir gut – leider hat uns das damals unser Lehrer so gesagt und bin da so Vorgegangen, bei Stress und Sorgen uvm.

Später bin ich dann nicht mehr so in Kontakt gekommen mit Pornographie, das gab nur am Bahnhof und in einschlägigen Orten, aber das Masturbieren war mein ständiger Begleiter.

Ich wuchs in einer sehr aufgeklärten Familie auf und bin ihnen für vieles Dankbar, aber wenn einen jungen Menschen einen Porno vor die Nase hält und sagt das ist SEX das prägt natürlich und da konnten meine Eltern auch nichts mehr ausrichten, sie waren da sehr liebevoll aber da wart es schon zu spät.
In der Lehrzeit war es dann so, das mit aufkommen des Internets plötzlich das Angebot da war, zwar begrenzt aber da und da haben meine Arbeitskollegen auch ihren Anteil daran, man redete sehr viel darüber was man gesehen hat im kleinsten Detail und auch vor uns jüngeren und das prägt natürlich auch, wenn man gesagt bekommt Frauen muss man richtig fertig machen beim Sex sonst ist man kein richtiger Mann.

Später lernte ich meine erste Freundin kennen und man wird ja auch intim früher oder später, sie kannte auch nur das was sie gesehen hatte und so lief unser Sexualität dahinaus das wir nie richtigen Sex hatten sondern das was wir vom Internet kannten, und nachdem wir zusammen zogen kannten wir nicht anderes und holten uns Inspiration im Internet durch die Filme neue Arten des Liebesspiels. Leider lief es dann nicht mehr so gut mit uns ich verfiel immer mehr dem Pornokonsum und der Masturbation und bei ihr war es dasselbe, es kam das wir unterschiedliche Vorstellungen hatten von Sex und wir trennten uns.
Meine nächsten beiden Beziehungen liefen auf dasselbe hinaus, nur hab ich nie gemerkt das gerade die Pornographie das Problem ist, ich war bei einem Psychiater und der konnte auch mir nicht besonders helfen, ich hab zwar einiges besser auf die Reihe bekommen, aber meine Stimmung Schwankungen und Depressionen und andere Symptome könnte ich mir nicht erklären.

Meine vierte Beziehung hat mich dann richtig in den Abgrund gerissen, sie hat genau das gefördert und so verging kein Abend mit harten Sex und Pornokonsum und es reichte mir irgendwie nicht das ich morgen vor der Arbeit dann schon vor dem PC ging und schaute mir was an und musste mir einen Wedeln, leider war ich in einen Strudel gefangen in dem ich mich nicht mehr herauswinden konnte und ich dachte damals in keiner weise daran das das mein Problem sein könnte, es hat erst angefangen als meine damalige Freundin Dinge von mir verlangte die ich nicht tun wollte, wie Schläge beim Sex und noch anderes das man in extrem Hardcore Pornos findet.
Als sie mich mal zu einer Swinger Party schleppte lernte ich eine Dame kennen die es genauso ging, ihr Mann war in einem Teufelskreis und konnte nicht mehr anders und sie wollte ihm unbedingt helfen, alle Symptome die sie an dem Abend mir erzählte erkannte ich an mir und seitdem wollte ich was an mir ändern.
Ich trennte mich von meiner Freundin und zog aus meinen Umfeld weg, in die Nähe meiner Verwandten, ich hab mich neu eingerichtet und dort erlebte ich einer meiner schlimmsten und andauerndsten abstürze, ich kam nicht mehr vom PC weg und es gab Tage da hab ich 7-mal mir einen gewedelt.
1 Jahr später ungefähr zog einen nettes Mädel neben mir ein, ich fand sie ganz nett und ungefähr 1 Jahr später waren wir zusammen, sie zog bei mir ein und ich versuchte verzweifelt nicht alle Fehler die ich in anderen Beziehungen getan hatte wieder zu tun, einschließlich Pornos schauen.
Leider klappte dass überhaupt nicht ich konnte nicht anders und ich hatte wieder meine alte Routine, Pornos und ständiges Masturbieren.
Was ich bis dahin nicht kannte das ein Mädel nicht mit Pornos am Hut hatte und es nicht konsumierte, und sie war sehr verständnisvoll mit mir das kannte ich nicht, das hat mich das erste Mal dazu bewogen mit Pornos und Masturbieren aufzuhören.

Das klappte komischer weise ganz gut und ich hatte gar keinen Drang danach und ich muss zugeben, ich hatte im Alter von 32 Jahren meinen ersten richtigen Sex, ich kannte das nicht das man so innig und leidenschaftlich lieben kann das war wie eine Offenbarung für mich.
Leider musste sie für ihre alte Arbeitsstelle für ein Jahr ins Ausland und das viel mir ganz schwer und ich viel in alte Muster zurück und ich hab mich nur noch geschämt, sie kam auch wieder zurück und hatte eine neue Arbeit und konnte dadurch jetzt hier bleiben, sie war sehr erschrocken über meinen Rückfall und ich hab mich von ihr zurückgezogen, sie ist eine sehr gute Frau ich habe sie gar nicht verdient, sie blieb bei mir und hat mich bis heute nicht aufgegeben, leider hatte sie letztes Jahr einen schweren Unfall und ich hab jetzt denn Entschluss gefasst das Problem anzugehen.

Wenn sie wieder voll hergestellt ist möchte ich ein neuer Mann für sie sein.

Ich kann nur sagen das Pornographie einen zerstören kann, deswegen möchte ich mein Leben ändern, ich werde mein Tagebuch weiterhin hier führen soweit es geht.
Ich möchte jeden der das hier liest und sich hier an der Seite anmeldet viel Kraft wünschen, das die Änderung gelingt.
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#2
Hallo Regenmacher,

erstmal herzlich willkommen im Forum. Der Weg von Pornografie wegzukommen ist ein schwerer und langer. Das Verlangen nach Sex ist in gewissen Maßen tief in uns verankert, aber durch den Pornokonsum kann man nicht mehr von einen gesunden Umgang damit sprechen.
Einzusehen, dass man pornosüchtig ist, bildet den ersten wichtigen Schritt. Darauffolgende Schritte werden nicht unbedingt leichter, doch sie bringen viele Vorteile mit sich. Ich hoffe, dass du dein Ziel erfüllen kannst und wieder eine gesunde Sexualität mit deiner Freundin ausleben kannst. Auf deinem Weg wirst du viel über dich lernen können, aufgeben gibt es nicht Wink

Ich kann dir noch sehr empfehlen aus den Erfahrungen anderer hier möglichst viel für dich selbst mitzunehmen. Zusätzlich ist eine ausführliche Informierungsarbeit über andere Quellen hilfreich.

Wünsche dir viel Willensstärke auf deinem Weg!
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#3
Hallo Regenmacher.

Herzlich Willkommen im Forum.

Du hast für deinen Reboot schon zwei große Trumpfkarten in der Hand: Du hast deine Krankheit erkannt, möchtest was ändern und du hast ebenso eine Partnerin, die um dein Problem weiß und dir besteht. Beides sind gute Voraussetzungen, die Sucht zu besiegen.

Auch wünsche dir viel Kraft beim Kampf gegen deine Sucht. Du wirst schnell merken, dass dieses Forum eine gute Hilfe hierbei sein kann.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8567]
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#4
Hallo Leute Tag 1 - 8 hab ich mal geschafft.

Tag 1 war echt heftig, dieser ständige drang sich einen zu Wedeln und die aufblitzende Bilder im Kopf, da musste ich schon sehr mit mir kämpfen, ich hätte fast mein tablet zertrümmert vor lauter Sucht nach Pornos - bin dann in die Klinik zu meiner Freundin gefahren, das hat mich abgelenkt

Tag 2 - 6 verspürte ich ständig eine Entzugserscheinung, ich war launisch meinen Kollegen gegenüber und ungerecht, ich hab einen Kollegin vor allen zur Sau gemacht ohne Grund, ich konnte mich nicht konzentrieren und ich habe totale Stimmungsschwankungen - Abends hätte ich wahnsinnig gerne mir einen Porno angeschaut und mir einen gewedelt

Tag 8 war ich nach der Arbeit wieder bei meiner Freundin in der Klinik, hab dort einen Alkoholsüchtigen kennengelernt, der hat mir ein paar nützliche Tipps gezeigt wie man mit einer Sucht umgeht, er meinte man sollte seine Trigger wissen, auf was man alles Reagiert und man soll immer darauf achten das diese nicht dazu führen rückfällig zu werden.
Ich hab mich dann Abends hingehockt und hab mir viele Gedanken gemacht auf was ich eigentlich so alles reagiere und es dazu führt das ich Pornos konsumiere

Ich finde das ist ein nützlicher Tipp und möchte meine 90 Tage schaffen

Viele Grüße an alle die hier mitmachen eurer Regenmacher
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#5
Hey,

bin auch gerade bei Tag 10. Diese Stimmungschwankungen sind echt krass. Was sind bei Dir Trigger. Bei mir ist es oft Langeweile wenn ich im Auto sitze. Dann fange ich an mir Gedanken zu machen...
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=19747]
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#6
Bei mir sind die Trigger oft Müdigkeit, Stress, Ängste, Kopfschmerzen, Ärger, Innerer Druck - das ist was mir so eingefallen ist und ich mir aufgeschrieben hab.

Tag 9 war jetzt wieder heftig, aufblitzende Bilder uns Entzugserscheinungen, der Drang sich einen zu Wedeln hätte mich fast wahnsinnig gemacht
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#7
Hallo Leute, ein kleines Update von mir.
Tag 10- 12 Nun ich hab jetzt nicht mehr so den Drang zu Wedeln und Pornos zu schauen, dafür bin ich seit drei Tagen sowas von Traurig und bin so richtig in ein emotionales Loch gefallen, in mir kommen Zweifel und Schuldgefühle hoch und am liebsten wäre ich in einem Raum wo mich keiner sieht.

So ein Entzug ist echt was krasses, hätte nie gedacht das Pornoentzug solche Erscheinungen mit sich bringt, ich hab zwar einiges hier gelesen, aber das am eigenen Leib zu spüren.

Da merkt man was man über die Jahre sich angetan hat.

Ich hoffe ich überstehe das ohne Rückfall
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#8
(11.01.2019, 08:11)Regenmacher schrieb: Bei mir sind die Trigger oft Müdigkeit, Stress, Ängste, Kopfschmerzen, Ärger, Innerer Druck - das ist was mir so eingefallen ist und ich mir aufgeschrieben hab.

Tag 9 war jetzt wieder heftig, aufblitzende Bilder uns Entzugserscheinungen, der Drang sich einen zu Wedeln hätte mich fast wahnsinnig gemacht

Diese Tage zu überstehen ist die wirkliche Herausforderung des Rebootes. Ganz wichtig ist, dass du dir nicht erlaubst an diese Bilder zu denken. Je länger du in diesen Gedanken "schwelgst", desto eher wirst du rückfällig. Du machst dich damit selbst verrückt.



(13.01.2019, 18:22)Regenmacher schrieb: Hallo Leute, ein kleines Update von mir.
Tag 10- 12 Nun ich hab jetzt nicht mehr so den Drang zu Wedeln und Pornos zu schauen, dafür bin ich seit drei Tagen sowas von Traurig und bin so richtig in ein emotionales Loch gefallen, in mir kommen Zweifel und Schuldgefühle hoch und am liebsten wäre ich in einem Raum wo mich keiner sieht.

So ein Entzug ist echt was krasses, hätte nie gedacht das Pornoentzug solche Erscheinungen mit sich bringt, ich hab zwar einiges hier gelesen, aber das am eigenen Leib zu spüren.

Da merkt man was man über die Jahre sich angetan hat.

Ich hoffe ich überstehe das ohne Rückfall
Du kannst das schaffen! Dein Gehirn merkt langsam, wie ein Leben ohne einen künstlichen Porno-Dopamin-Schub aussieht.
Jetzt ist die Zeit, in der sich dein Gehirn wieder normalisiert.
Das sind schlimme Tage, aber du kannst sie durchstehen!
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#9
Diese Tage sind krass. Aber sie zeigen, dass Du weiter kommst...
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=19747]
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#10
Hallo Leute nun Tag 13-17 geschafft
Aber Traurigkeit und Schamgefühl ist noch sehr stark vorhanden,
Was mir am meisten auffällt ist das ich meine Freundin jetzt mit ganz anderen Augen sehen, als am Anfang, als ein sehr begehrenswerte Frau und nicht nur als Bettgeschichte - vielleicht hat das einer von euch auch so mitbekommen das man seine Sichtweise ändert.

Was mir sehr auffällt ist das ich jetzt seit Tag 12 ganz schlimme Hodenschmerzen hab - so ein ziehen
Ich hab mir gedacht nachdem ich auch nicht mehr masturbiere (ich hab mindestens 2mal am Tag) jetzt der Körper trotzdem auf dem Level bleibt um dieses Verhalten zu bedienen, ob sich das wieder normalisiert???
Was habt ihr für Erfahrungen

Macht weiter so
Liebe Grüße euer Regenmacher
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