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Der Endlosschleife Entkommen
Hatte vor etwa zwei Stunden einen Rückfall. Gut fühlt es sich nicht an, vorsichtig ausgedrückt. Naja, ich werde jetzt keine großen Töne spucken und Versprechungen machen, sondern es verarbeiten, analysieren und den nächsten Anlauf starten.
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Für den Rückfall gab es zwei Gründe:
1) Mit dem Fallerlassung der Deckung am elften Tag, habe ich Dopaminluft geschnuppert und danach den trügerischen Duft nicht mehr aus meiner Nase bekommen. Am Folgetag musste ich mich stark zusammennehmen, um abends auf Youtube zu verzichten. Am Tag des Rückfalls war der Suchtdruck dann am stärksten, zudem hatte ich ein störendes Kribbeln, was aber wohl genauso gut urologischen Ursprungs sein kann.
2) Ein Großteil der Tage verlief wie im Flug, ohne auch nur einen Gedanken an Pornos zu verschwenden. Je mehr Zeit verging, desto mehr lockerte ich die "am Abend kein Laptop im Bett Policy" und das wurde mir am besagten Tag, zum Verhängnis.
Das wäre meine Analyse.

Gestern habe ich mich richtig gehen lassen, pornotechnisch. Offiziell, wegen des wirklich super nervigen Kribbelns, inoffiziell wohl eher, da ich mir den Rückfall nicht verziehen hatte und ich eine Art f*ck-it--Attitüde an den Tag legte. Ansonsten war ich super produktiv, wohl als Art Übersprungshandlung. Heute fühle ich mich mental schon besser und habe mir weitestgehend verziehen. Mal schauen was die nächsten Tage bringen.

LG, porndestruction
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Tja, ich bin wieder am Nullpunkt angekommen. Aktuell geht es mir nicht gut, also körperlich und dadurch leider auch sehr schnell psychisch. Dadurch hat sich mein Alltag in mein Zimmer, sprich mein Bett verschoben. Die Folge ich ein Tag pornofrei, ein Tag Porno...Immer dieselbe Leier. Ist alles wieder wie vor dem (gefühlten) Aha-Moment.

Gestern hatte ich einen "Rückfall", einen schlimmeren Rückfall und just nachdem schrieb mir eine ehemalige Kollegin, die damals gegen die Darstellerinnen den Kürzeren gezogen hat, dass sie an mich gedacht hat und sich gerne treffen würde. Das war ein wirklich trauriger Moment. Denn sie war menschlich absolut großartig. Ich bin mit ihr auf einer Wellenlänge geschwommen, wie mit sehr wenigen Menschen und keine Person davon war weiblich und schön. Aber nicht schön genug, zumindest wenn es um irreführende, makellose und künstliche Schönheit geht. Sie war natürlich wunderschön und einfach echt. Genau das Gegenteil dessen, was mir Pornos vermitteln, was mir Pornos als begehrenswert darstellen.

Ich sehe an meinen Freunden: Meine Güte haben die liebe, sympathische, emphatische und natürlich schöne Freundinnen. Da wurde in früheren Zeiten auch Schönheitsidealen und Sex hinterhergejagt, wodurch ihnen zum Teil die "Keeper" dieser Welt entgangen sind. Mit Anfang 20, Tendenz Richtung Mitte 20, wurde diesen Muster im Rahmen des Erwachsenwerdens als natürlichen Prozess abgelegt und das Ergebnis ist großartig. Bei mir gibt es keinen Prozess. Wie auch. Ich bin in dieser verf*ickten Pornowelt gefangen, seitdem ich alt genug bin, um Interesse am anderen Geschlecht zu haben. Ich habe nie gelernt eine Bindung zu einer Frau auf eigenen Wunsch hin aufzubauen und mich für sie als Person zu interessieren. Bei der oben besagten Dame wurde mir das von ihr und der damaligen Situation abgenommen. Ansonsten ging und geht es mir in 99% aller Fälle rein um die Optik, wie eben im Porno. Das färbt auch auf mich ab: Ich gewichte mein Aussehen (bei Kontakt mit fremden Frauen) höher als meine Persönlichkeit.

Habe mir das einfach mal frei von der Leber geschrieben. Keine Ahnung warum und sprachlich, chronologisch wird es fürchterlich sein. Es zeigt einfach nur wie abgef*ucked dieser frauenverachtende Bull*hit ist. Mehr als lohnenswert dieser Sucht zu entfliehen. Der Schlüssel liegt sehr gut versteckt in der Zelle, man muss ihn nur finden, das bedarf Zeit, Ausdauer und Nehmerqualitäten eines Boxers.

LG, Porndestruction
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Aktuell gelingt nichts, tendenziell wird alles schlimmer, vor allem die Inhalte/Reizerhöhung treibt mir die Schamesröte ins Gesicht. Ich möchte mich meiner Mum anvertrauen. Das wird nicht des Rätsels Lösung sein, würde aber denke ich vieles einfacher machen beziehungsweise hätte ich dann jemanden, mit dem ich darüber reden kann.
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Hey Porndestruction,

es tut mir sehr leid, dass du grade in deinem Tal festsitzt. Das ist wohl eine große Schattenseite an einer ausgeprägten Sucht, dass sie sich selbst unter großen Anstrengungen stark durch ihre welchselnden Höhen und Tiefen auszeichnet und man gerne darin verharrt, wenn es einmal nicht so gut läuft, so wie du es als eine Art f*ck-it-Attitüde beschreibst.

Auch sehr mühevoll gelingt es mir nur sehr selten, mal die zweite cleane Woche zu überstehen, daher kann ich dir aus meinem persönlichen Wissenschatz nicht sonderlich viel mitgeben.
Wichtig ist jedoch sicherlich, niemals aufzugeben. Wieder aufstehen und weitermachen ist zwar auch nicht leicht, aber liegenbleiben kostet einen noch mehr.

Jeder Tag, an dem du gegen die Sucht kämpfst, ist ein guter Tag. Versuche, dich wieder zu motivieren, vielleicht indem du bewährte Techniken verbesserst oder daran denkst, wie angenehm das Gefühl war, als du mit Erfolg standhalten konntest. Konzentriere dich auf Positives.
Grade in diesen isolierten Zeiten achte auf genug körperliche Bewegung, sodass du nicht unausgelastet bist.

Lass dich von den herben Rückschlägen nicht niederreißen. Es geht weiter!
Die Sucht will, dass du dich ihr aufgibst und dich nur noch ihr hingibst, das teilt sie uns oft genug mit.
Das dürfen wir nicht akzeptieren. Wehren wir uns weiter gegen sie, lassen wir die Sucht nicht gewinnen!

Allerbeste Grüße
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8723]
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Hey aimtoresists,

vielen lieben Dank für deine Nachricht, die hat mir wirklich sehr geholfen und mich wieder aufgebaut. Ich glaube du liegst goldrichtig damit, dass ich anfangen muss wieder positiver zu denken und die guten Sachen herauszustreichen. Das gelingt mir aktuell nur schwer und da es mir nicht so gut geht, lasse ich mich einen No-Porn Supporting Cast schleifen. Dadurch fühle ich mich nur noch schlechter, um dann Pornos zu schauen, wodurch es mir nach kurzer Linderung dann noch, noch schlechter geht. Klingt wahrscheinlich wieder sehr verworren und unsinnig, aber so ist es aktuell leider bei mir. Das zeigt mir, dass Pornosucht ein Symptom ist, ein Symptom der inneren Unzufriedenheit, der fehlenden Selbstliebe und der fehlenden Eigenschaft Gefühle zuzulassen, sich offen über diese auszutauschen und sie nicht nur zu verdrängen.

Ich will damit Pornos nicht verharmlosen und man muss ohne Frage auch hier extrem viel investieren, aber mein primäres Ziel muss sein selbstzufrieden zu werden, zu wachsen und Dinge zu tun, die mich glücklich machen, die mich erfüllen. Zugegeben die Stichprobe ist mit ein Mal 12 Tagen sehr klein, aber in der Zeit lief es unvorstellbar einfach. Ansonsten führe ich bereits am zweiten oder dritten Tag meine Kriege mit den beiden Monstern.

Mit der oben besagten Dame habe ich mich nun nach Jahren wieder getroffen und es war echt schön. Sie ist wahnsinnig schön, äußerlich, aber vor allem innerlich. Aber ich kann das überhaupt nicht schätzen und bei mir regt sich null. Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, ob ich aktuell überhaupt Gefühle für Frauen entwickeln könnte oder lass es nur eine gesunde Aufregung vor einem Treffen sein. Es ist aber auch nicht so, dass ich sie sexualisiere, ganz im Gegenteil, ich "entsexualisiere" persönliche weibliche Kontakte. Was mir am meisten zu denken gegeben hat: Sie meinte, ich habe mich die letzten Jahre überhaupt nicht verändert.

Fazit: Ich muss in mich investieren, mich schätzen lernen und einen Alltag entwickeln, der mir die Voraussetzungen verleiht, die beste Version meiner selbst zu werden. Dann, aber nur dann, kann ich die Sucht besiegen. Aufgeben werde ich so oder so niemals. Ich gebe mich nur hin, aber nie auf.

Ich habe an dieser Stelle einen motivierenden Beitrag wie den deinigen gebraucht, danke Dir!

Liebe Grüße, porndestruction
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Schön, wenn sie dir geholfen haben. Ich finde, es ist überhaupt sehr wichtig, sich gegenseitig aufzubauen, zumal ja auch beide Seiten etwas davon haben.
Es stimmt, es klingt verworren und teilweise auch unsinnig, aber das selbe denke ich mir von meinen Texten auch. Für Außenstehende, welche nicht viel mit den Gefühlen, die eine Sucht begleiten zu tun haben, mag das alles auch nur schwer nachzuvollziehen sein, aber ich denke, ich verstehe ich ganz gut.
Bei mir lief es in letzter Zeit auch nicht so top, ganz im Gegenteil, ich habe viel von dem verloren, was mir lieb und teuer war. Mein Leben lässt sich nicht mehr mit dem, was ich von vor einem Jahr war vergleichen und auch wenn dazwischen die schlechteste und schmerzlichste Zeit meines Lebens liegt, so nutze ich das grade als Chance und bisher funktioniert das auch überraschend gut. Vielleicht muss man erst mal völlig am Boden sein, um zu begreifen, wie schön die Luft da oben ist und das ließ mich zuletzt sehr strebsam werden.

Ich finde toll, dass du dich mit deiner besagten Dame so wohl fühlst und sie schön findest. Wie du damit umgehst, müsst ihr beide letztendlich entscheiden. Jedoch könntest du dich vorher fragen: Könnt ihr euch beide geben, was ihr im Moment braucht und euch guttut?
Nach meiner Einschätzung ist es nahezu unmöglich jemandem Liebe zu zeigen, bevor man sich selbst nicht liebt.
Wenn das nur alles nicht so kompliziert wäre, oder?

Ich wünsche dir auf deinem Weg das allerbeste!

Liebe Grüße
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8723]
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(30.04.2020, 14:59)porndestruction schrieb: Was mir am meisten zu denken gegeben hat: Sie meinte, ich habe mich die letzten Jahre überhaupt nicht verändert.

Hey, dem würde ich nicht so viel beimessen. Vielleicht ist es nur ein Kompliment gewesen, dass du falsch aufgefasst hast. Man antwortet ja auch auf die Frage: "Wie geht's dir?" auch immer mit "Gut", oder etwa nicht? Bei Komplimenten ist es da ähnlich, sagst du einer Freundin nachdem sie abgenommen hat: "Siehst gut aus mit deiner neuen Figur", denkt sie sicher nur "Fand er mich vorher etwa nicht schön?".

Ich bin mir sicher dass sie es gut gemeint hat und höflich sein wollte. Sie kann in dir ja auch die tolle Persönlichkeit wiedererkannt haben, die du schon vor Jahren hattest. Auch wenn du das in diesem Moment nicht selbst über dich denkst, weil du mit dir unzufrieden bist.

Alles gute!
And it just keeps pushing me forward, forward into something better...


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Habe meinen Laptop geschrottet. Man staune wie weit ich gehe, um der Sucht beizukommen. Spaß beiseite, denn es war für mich erst einmal überhaupt kein Spaß, aber gegenüber der Sucht ist es eine Lappalie. Ich versuche die Chance nun zu nutzen und das beste aus der Situation zu machen. Wenn ich mehr Zeit habe, besser gelaunt bin und mich an das Schreiben über das Smartphone gewöhnt habe, werde ich auf eure Antworten eingehen und meinen Kampf gegen die Sucht hier wieder dokumentieren.
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Hätte ich auch manchmal Lust drauf, Laptop und Smartphone zu schrottn. Aber ich brauch beides leider aufgrund meines Jobs etc. Hätte ich beides nicht, würde mir das aufhören deutlich leichter fallen. Gezwungener Maßen.
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