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Der Endlosschleife Entkommen
Joa, ein Laptop ist bei mir auch schon unmittelbar nach einem Rückfall zu Bruch gegangen. Bis auf das bisschen Dampf ablassen hat mir das aber nicht viel geholfen, hauptsächlich habe ich mich darüber geärgert, zumal der echt gut war.
Irgendwann schafft man sich sowieso wieder einen neuen an. Ich finde es sehr schwierig, in dieser technisierten Welt auf so etwas wie einen Laptop zu verzichten.

Aber es stimmt schon, Laptop und Handy bei sich zu haben öffnet einem so einfach Tür und Tore, welche wir doch so gerne für immer schließen würden.
Verdammte Mäusefallen, nur ohne Käse, dafür mit Gift...
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8723]
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Oh je, das war nur meine Form der Ironie. Ich mache mit Sicherheit nicht vorsätzlich meinen Laptop kaputt, vor allem nicht indem ich ihn mit Kaffee begieße. Ich wollte nur das beste aus einer beschissenen Situation machen - mein Pornoleben in a nutshell. Nur den Zugang zu kappen wir keinen dauerhaften Erfolg bringen. Das ist Vermeidung auf Pump und bringt mMn wenn überhaupt nur kurzfristige Erfolge. Ja, es ist wichtig Trigger zu vermeiden und den beiden Monster kein Futter zu geben, aber für mich persönlich ist es wesentlich wichtiger wie ich die Zeit offline nutze.

Gestern war mal wieder Tag 1.
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So, aber morgen werde ich, anstatt sie weiterhin konsequent zu meiden, auf die bewährten Hilfestellungen zurückgreifen. Eine davon ist das Forum. Ich kenne meine Baustellen, kenne meine Helfer, aber der Zugriff fällt mir aktuell sehr schwer. So ganz verstehe ich nicht weshalb und wieso, deshalb muss ich jetzt mit aller Kraft zwingen. Meine Mutter habe ich immer noch nicht von der Sucht erzählt. Es ist verdammt schwierig, vor allem da das Thema Sexualität bisher konsequent vermieden wurde.
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Guten Morgen porndestruction,
ich habe mich auch einige Zeit sehr schwer getan, jemand davon zu erzählen, grade weil ich einer bin, der mit Problemen gerne alleine zurecht kommt und das im liebsten mit sich selbst ausmacht. Auch in meiner family wurde das Thema weitgehend tabuisiert. Vor ein paar Jahren habe ich mich dann meinem Vater anvertraut, der jedoch emphatisch nicht der größte Knipser ist und mir somit im weiteren Verlauf auch nicht sonderlich viel helfen konnte. Meine Mutter wird es über ihn gewiss auch erfahren haben, jedoch müsste schon ein Wunder biblischen Ausmaßes geschehen, dass wir im Bereich Pornographie ein produktives Gespräch führen würden. Da mir das ganze also nicht viel gebracht habe, suchte ich zusätzlich noch nach anderen Mentoren, welche damit besser umgehen konnten und mir mit meinem Problem besser halfen.

Es ist schade, dass so viele wichtige Themen in manchen Familien, wie auch meiner, so unter den Teppich gekehrt werden, ungleich was für negative Auswirkungen das auf das Heranwachsen haben kann.
Wenn du ein gutes Vertrauensverhältnis zu deiner Mutter hast, dann sprich unbedingt mit ihr darüber. Schaden wird das auf keinen Fall. Ich wünsche dir sehr, dass das Gespräch einen erträglichen Rahmen findet und dass es dir in erster Linie helfen wird. Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

Allerbeste Grüße
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=8723]
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Guten Mittag aimtoresist,

vielen Dank für deinen Mutmacher! Dann sind wir dahingehend anscheinend vom selben Schlag: Ich mache Probleme auch lieber mit mir aus, mittlerweile mit dem Wissen, dass das nicht die beste Lösung ist. Erst einmal riesen Respekt, dass du dich diesen Schritt getraut hast. Das Resultat war wohl eher enttäuschend, aber das Erzählen an sich repräsentiert ein tiefes Bewusstsein für die Sucht, sowie eine große Bereitschaft daran etwas ändern zu wollen. Und wie ist deine Suche nach Mentoren verlaufen?

Ich hatte bis zur achten Klasse eine wahnsinnig tolle Kindheit, bis es Probleme in der Schule gab. Das war, um meine Eltern in Schutz zu nehmen, zu Zeiten der Pubertät und ich bin auch nur eines von drei Kindern, aber da hätte ich mir etwas mehr Ausdauer und Nachdruck gewünscht. Spätestens als mit 15,16 eine bombastische Telefonrechnung von erotischen Hotlines einflatterte und der Fall juristisch abgewickelt werden musste, zumindest dann hätte man mich gerne mal mit Fragen durchlöchern dürfen. Klar, Pornosucht war zu der Zeit noch kein Thema und meine Eltern wissen, da bin ich mir sicher, absolut nichts über Pornos und deren Auswirkungen. Aber wenn ein 15,16-Jähriger bei solchen Hotlines anruft, sollte es offenkundig sein, dass er ein oder mehre Probleme mit sich herumschleppt. Keine Ahnung weshalb das Thema Sexualität anscheinend in vielen Familien ein Tabuthema ist und nie thematisiert wird. Alkohol, Zigaretten, Drogen...in all diesen Dingen wurde ich bin ins kleinste Detail aufgeklärt.

Ich habe ein tolles Verhältnis zu meinen Eltern, nur weiß ich nicht, ob sie das Thema wirklich greifen können und wie sie meine Sucht aufnehmen würden. Am ehesten glaube ich, dass sie sich Vorwürfe machen werden und das möchte ich auf keinen Fall. Außerdem befürchte ich, dass die Sucht das Innenleben der Familie negativ beeinflussen könnte und bei allem allgegenwärtig ist. Andererseits fehlt es mir an jemanden, mit dem ich mich von Angesicht zur Angesicht über das Thema unterhalten kann, der zuhört, der mir in schweren Momenten dabei hilft clean zu bleiben.

Gestern wurde ich rückfällig, zwar ohne visuelle Unterstützung, aber doch getrieben von den Monstern und dem Wunsch nach Dopamin. Dennoch haben sich die zwei Tage wesentlich besser angefühlt als die Wochen davor. Einfach etwas zu tun und sei es Kleidung aufzuhängen, schafft inneren Frieden in mir. Wenn es mir nun gelingt die Struktur, die ich meinem Alltag zumindest auf Papier gegeben habe, nun aufrechtzuerhalten und ich konstant in mein Wohlbefinden investiere, bin ich guter Dinge, bald wieder längere Zeit pornofrei zu bleiben.

Liebe Grüße,
porndestruction
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Die letzten eineinhalb Tage gab es mit einem Teil meines Umfeld eine große Unstimmigkeit und in solchen Momenten lasse ich mich immer gehen. Wie im letzten Beitrag angedeutet, bin ich sehr schlecht darin mit solchen Sachen umzugehen. Dann esse ich gerne auch mal viel Ungesundes oder verkrieche mich in mein Zimmer und mache nur das worauf ich Lust habe. Dadurch leidet die Universität und es gibt für mich nichts Unverzeihlicheres (mir gegenüber) als die Uni aufgrund von Belanglosigkeiten wie Serien und dergleichen zu vernachlässigen. Meine Gesundheit ist seit eineinhalb Jahren am "experimentieren", was mich echt beeinträchtigt und wodurch Dinge in meinem Leben weggefallen sind, manche dauerhaft, manche temporär, die für mein Wohlbefinden essentiell waren und sind, wie etwa Sport. Aber dadurch lernt man die Gesundheit noch mehr zu schätzen, als nicht selbstverständlich hinzunehmen und versteht womöglich noch einen Ticken besser, weshalb diese Sucht nervt wie ein Kropf.

Wie geht ihr mit Unstimmigkeiten, belastenden Dingen und dergleichen um? Und beeinträchtigt euch das euch auch so sehr in eurer Abstinenz?
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Wie geht ihr mit Unstimmigkeiten, belastenden Dingen und dergleichen um? Und beeinträchtigt euch das euch auch so sehr in eurer Abstinenz?

Die Unstimmigkeiten und belastenden Dinge fallen mir in abstinenten Phasen häufig doller auf. Wenn die Unstimmigkeit schon länger besteht und ich durch die Sucht schon damit leben konnte, kann ich es "nüchtern" oft nicht. Dann gilt es daran was zu ändern. Wenn das dann wiederum mit zu Ängsten verknüpft ist, werde ich schonmal Rückfällig.
Oft realisiere ich nicht, welche Angst mich genau plagt wenn der Suchtdruck steigt.
Das gute ist aber, dass wir den Entschluss gefasst haben mit den Pornos aufzuhören. Wenn wir das durchziehen haben wir unsere Lebensqualität deutlich verbessert. Nicht nur durch das weglassen der Pornos sondern eher durch das überwinden der Ängste. Oder wir steigen auf eine andere Sucht um.

Ich hatte dieses Wochenende beispielsweise nichts vor und wurde rückfällig. Im nachhinein mache ich die Angst vor dem alleine sein dafür verantwortlich. Wobei, dass fällt mir grade ein, gestern hatte ich auch unstimmigkeiten mit einer "befreundeten" Person. Damals bin ich häufig an die Decke gegangen mitlerweile versuche ich gelassen zu bleiben. Villeicht unterdrückte ich auch meine Aggression und deshalb wurde ich rückfällig.

Ich hoffe du steckst nicht im Ponosumpf?
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Mein aktueller Ansatz ist es, dem Thema Porno keinen Raum in meinem Leben zu lassen und zwar indem ich das Thema schlichtweg ignoriere. Die letzten acht Tage wurde ich zwar "nur" zweimal rückfällig, aber als nachhaltig erfolgreich hat sich der Ansatz nicht herausgestellt. Die drei X´s and O´s Schlaf, Sport und Ernährung bekomme ich aktuell auch nicht wie gewünscht hin, vor allem die Thematik Schlaf bzw. Schlafrhythmus verantwortet einige Rückfälle, die bei mir zu geschätzten 80% nach 22 Uhr im Bett passieren. Insofern ist letzten Endes bei mir vieles wie immer, auch wenn ich in letzter Zeit deutlich weniger Pornos konsumiert habe als sonst. Die schwierigen Kämpfe habe ich dennoch allesamt verloren.

Danke für deinen Beitrag @Rüdiger96. Mir geht das exakt genauso. Man versteht sich und seine Gefühlsschwankungen nur schwer, und die Suche nach einem konkreten Auslöser bleibt oftmals erfolglos. Seine Gefühle zu leben ist ein Punkt an dem ich arbeiten möchte, nur weiß ich einfach nicht. Mitteilsam bin ich immer noch nicht, da mich das Gefühl plagt andere damit nur zu belasten und zu nerven. Deshalb bin ich weiterhin alleine mit meiner Sucht. Das Resultat ist ein Pulverfass an Gefühlen, dass sich irgendwann entlädt, teilweise durch einen für sich unbedeutenden kleinen Funken, was es schwer macht, sich selbst und seine Gefühle verstehen zu können. Generell arbeite ich dennoch an meiner Gelassenheit, denn starke negative Gefühlsausbrüche münden bei mir nahezu immer in einen Rückfall.

Am Ende des Tages ist Persönlichkeitsentwicklung wie ich finde das Schlüsselinstrument, um die Herkunft der Sucht wirklich verstehen und diese an den Wurzeln packen zu können.
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Einfacher gesagt als getan aber: Zieh es mal 4 Wochen durch. Mir ging es nach der dritten wirklich deutlich besser und das Verlangen schwand. Du quälst dich selber, wenn du innerhalb der ersten Wochen ständig rückfällig wirst. Meine Gefühlsschwankungen haben nach der Zeit der Abstinenz deutlich abgenommen. Vielleicht hilft dir ja die Hoffnung und der Glaube daran.
Du schreibst, dass du an deiner Gelassenheit arbeitest. Nur ein Tipp: Wenn du wütend bist, dann las es raus. Ist ok. Sonst sind womöglich Pornos ein Ventil für unterdrückte Aggressionen.
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So, Zeit es zumindest mal wieder zu versuchen. Die letzten Wochen waren ganz und gar unerfolgreich, wobei ich den Inhalt zumindest in seiner abgeschwächt habe und mehr und mehr vom langen Pornoschauen wegkam. In der langen Frist bringt das wenig bis nichts, das ist mir bewusst, aber ich fühlte mich dadurch nicht mehr so schlecht, was eher ein Problem denn etwas Positives ist. Die letzten Tage gingen die Inhalte aber wieder in die vollkommen falsche Richtung und ich habe auch wieder die Cam genutzt, etwas was ich mir persönlich verboten hatte.

Ich setze mir jetzt mal zwei Wochen als Ziel, um es zumindest für mich ansatzweise greifbar zu machen. Ansonsten könnte ich jetzt noch bla, bla, bla absondern, aber es wäre nur eine Wiederholung.
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