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Selbsthilfegruppe für Angehörige
#1
Rainbow 
Hallo ihr Lieben,

ich bin eine Angehörige. Ich suche ernsthaft einen Austausch mit anderen Angehörigen. Ich verstehe einiges über die Sucht, mein Mann befindet sich in eine Akuttherapie und soweit geht alles auf das Ziel hinaus, frei von Pornosucht, den Auswirkungen und einem besseren Leben, einzeln und vorallem als Paar, zu sein.

Nun findet man aber als Angehörige einfach kaum bis gar keine Gesprächsmöglichkeiten.

Deswegen suche ich euch. Wo seit ihr?

Liebe Grüße

Bee Big Grin
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#2
Hallo Mombee2,

auch ich bin eine betroffene Ehefrau. Du verstehst die Sucht deines Mannes? Da bist du weiter als ich. Je länger ich mich damit befasse, desto weniger verstehe ich, desto weniger glaube ich ihm. Wie lange seid ihr schon zusammen, bzw. wie lange weißt du davon? Hat er es dir gesagt? Gut, dass er nun Hilfe gefunden hat. Akkuttherapie, was ist das ? Macht man das in einer Klinik? Vielleicht magst du etwas von allem erzählen?

Ich weiß es jetzt seit drei Jahren, habe es durch Zufall entdeckt. Nach vielen Streits geht mein Mann jetzt seit ca. einem dreiviertel Jahr zu den anonymen Sex-und Pornosüchtigen. Eine Selbsthilfegruppe ähnlich wie die anonymen Alkoholiker. Seit zwei Monaten machen wir eine Paartherapie und dort sagte man ihm, er müsse sich auch psychologische Hilfe suchen, das würde alles noch nicht reichen. Nun hat er noch eine Therapie angefangen. Er hat sich seit einem Jahr sehr zum Vorteil verändert. Fröhlicher, ausgeglichener, macht wieder Sport, sagt mir täglich wie sehr er mich liebt usw. Alles wäre vielleicht gut, er scheint auf dem richtigen Weg zu sein. Aber.....

Sind wir unterwegs, habe ich den Eindruck immer noch, dass er andere (besonders junge) Frauen anstarrt, allerdings geht er geschickter dabei vor, meine ich. Er streitet dies ab, würde er nicht tun und ist beleidigt, weil ich ihn so sehe. Auch schaue ich noch ab und an in seinen Laptop und werde immer fündig. Dann großes Drama, wäre er nicht gewesen, würde er nicht mehr tun ect. Ich muss mich auch wirklich sehr anstrengen etwas zu finden, er scheint sehr geschickt zu sein, oder ich paranoid. Es sind immer solche Situationen, kann sein oder auch nicht. Ich kann es ihm eben nicht 100 % beweisen. Und dieses nicht 100 %ige macht mich irre.

Anstatt auf ihn stolz zu sein, was er bis jetzt geleistet hat, bin ich sauer und misstrauisch. Ich bin sogart auf ihn sauer, wenn er gar nichts dafür kann. Ich bin zur Zeit in Reha und beim Sport ist eine dünne junge Blondine dabei (Typ Kosmetikerin oder Sekretärin). Alle der Männer gaffen sie an. Dann denke ich, ja klar, wäre auch für meinen Mann eine Gaffkandidatin. Dann fällt mir alles wieder ein, ich stelle mir dann vor wie er alleine unterwegs ist und sich genau so verhält, wie die Männer hier. Und dann bekomme ich eine Wut auf ihn. Ich weiß immer noch nicht, ob ich weiter mit ihm leben kann, ob ich ihn noch will. Wäre er ein Alkoholiker, wollte ich ihn nicht. Nicht einmal trocken, denn man weiß ja nie, wann es wieder los geht. Außerdem sind Süchtige überhaupt nicht zuverlässig.

Mit diesem Gefühlswirrwar schlage ich mich herum, ohne zu einer Lösung zu kommen. Ich warte immer auf den nächsten "Fund" von mir, bin immer in Habachtstellung, dass irgendein Fehltritt kommt ect. Wirklich nicht schön. Falls er die Wahrheit sagt, tue ich ihm sehr unrecht und helfe ihm auch nicht.

Mir genügt es nicht, dass er sagt er wäre von allem los, würde nicht mehr tun und bräuchte das nicht mehr. Ich will es wieder glauben können, will vertrauen können...kann ich aber nicht. Ich habe ein Problem, wann war es Sucht, wann hat er angefangen, sich Sex mit anderen vorzustellen oder auszuführen. Ich bekomme zwar Antworten, die ich ihm aber nicht glaube, weil sie nicht dem entsprechen, was ich mir vorstellen kann.

Wie gelingt es dir? Wie schaffst du das? Würde mich freuen, von dir zu hören. Viele Grüße
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#3
Hallo Cruserine,

ich weiß nicht, ob du noch aktiv hier im Forum bist, da dein Beitrag schon etwas älter ist (vom Dezember), aber das, was du beschreibst trifft auch auf mich zu. Das ist ganz typisch für die Pornosucht, was du schreibst. Ich hoffe bei deinem Mann ist es jetzt besser.
Mein Mann ist auch Pornosüchtig und hat damit schon ein paar mal fast unsere Familie zerstört. Diese Sucht hat ihn so verändert, dass ich ihn fast nicht wieder erkannt hatte. So stark war der Drang nach Pornos und der Drang dann schließlich auch das in den Pornos auszuleben. Dafür hat er Kinder und Ehefrau verlassen.
Ich glaube, manche schaffen es gar nicht, komplett von der Sucht loszukommen. Aber es kann mit Hilfe von Therapie besser werden. Aber viele trauen sich nicht, eine Therapie zu machen. Oder spielen es beim Therapeuten runter aus Scham.
Ich verstehe deine Wut, ich fühle genau wie du. Das Vertrauen ist dann einfach weg und man könnte wegen jeder Kleinigkeit ausrasten. Man ist einfach hypersensibilisiert. Das ist auch normal.
Ich bin sportlich schlank und blond, vielleicht ähnlich wie die Blondine die du beschrieben hast in deinem Text, und trotzdem interessiert sich mein Mann nicht für mich sexuell. Das ist alles langweilig für ihn. Er brauch ständig neue Filmchen, clips oder damals Nutten und anderes verruchtes Zeug, dass er überhaupt eine Errektion bekommen kann. Er brauch dafür so viel Stimulation und Excitement, das ist unmöglich für eine Frau zu bewältigen. Und selbst mit seiner Ex, die sehr offen war und alles mitgemacht hat und auch offen für Swingerclub, Pärchensex etc war, hat er betrogen. Ich habe auf auch keine Lust, ihm all das zu bieten...ich möchte, dass mein Mann mich begehrt, mich sexy findet, Lust hat, mit mir Sex zu haben und das alles will, weil er mich liebt. Eine offene Beziehung oder Swingen oder eine Beziehung, wo der Mann nur kann, wenn er Pornos vorher schaut, kommt für mich einfach nicht in Frage. Mit der Zeit geht der Partner an dieser Sucht zugrunde....nicht nur der Süchtige.
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#4
Du sprichst mir aus dem vollen Herzen, danke!!!! Ich weiss und wusste immer, dass ich richtig fühlte, aber Deine Worte sind so identisch mit meinen Gedanken, das tut so gut. Hört man doch jahrelang immer, man übertreibe, das wäre normal und ich wäre nicht liberal genug für SM...

Mittlerweile sieht er gewisse Dinge ein, aber wohl zu spät für mich und uns.

Übrigens versuche ich Cruiserine auch schon ewig zu erreichen, wir hatten Telefonkontakt, also wenn sie das hier liest, bitte mal melden!!

LG an Alle Heart
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#5
Hallo.

Es scheint ja nicht grad ein viel besuchter Thread zu sein, aber ich schreibe trotzdem mal hier. Vll interessiert es ja doch jemanden. Oder weiß Hilfe, oder Rat oder was auch immer.

Zu mir. Ich bin 34 Jahre, 4 Jahre mit meinem Freund in einer Beziehung. Seit 3 Jahren und 9 Monaten weiß ich, dass er auch mal einen Porno mir vorzieht. In gewissen Situationen hab ich das verstanden und konnte damit leben, da wir ein sehr aufregendes Sexleben hatten. Wir waren sogar selber dabei uns Videos / Fotos usw zu schicken. Plötzlich hat er sich mehr zurück gezogen und war wieder mehr in der Pornowelt gefangen. Warum konnte er nie sagen, nur dass das irgendwie schon immer so ist.

Die letzten Jahre ist es immer schlimmer geworden, Phasen mit Versprechen das er nichts mehr schauen wird - Lügen - weil hinter meinem Rücken wurde weiter gesehen. Und bitte versteht mich nicht falsch. Ich gehöre nicht zu den Frauen, die Pornos verteufeln, ich schau selber gern welche... aber wenn mein Sexleben auf der Strecke bleibt, dann wird es irgendwann zu einem Problem.

Ich wollte mich schon öfter trennen, aber ich liebe ihn und unsere Gemeinsamkeiten wirklich sehr. Ich will ihn nicht verlieren. Und obwohl es mir schon so oft zu viel war wenn er mich ablehnt, aber weiter seine Filme schaut und verspricht das er es nicht mehr tut, tut er es trotzdem.

Vor kurzem war ich schwanger (ungeplant) und das Baby entwickelte sich nicht richtig. Es wurde ein Abbruch vorgenommen. Sogar da musste ich heute feststellen, wurden Pornos konsumiert. Ich frag mich einfach, wenn man eine Freundin hat, die selbst für einen Videos / Fotos macht,... wieso muss man sich dauernd andere anschauen???? Ehrlich ich kann es nicht verstehen. Er kann mir keine Antwort geben. Und ich kann nicht mehr mit ihm, und noch weniger ohne ihm.

Er sagt, er würd jetzt eine Therapie machen, er will mich nicht verlieren. aber wenn ich ihn nicht mehr will, will er auch keine Therapie usw.... ich glaub er will sich gar nicht ändern. ach, keine Ahnung worauf ich raus will. Ich bin einfach nur noch am Boden zerstört Sad. mir hat er gesagt, er hat zur Zeit einfach keine Lust und in Wirklichkeit schaut er jeden Tag mehrmals Pornos. Ich könnt ihm grad echt ...  Sick Cry Cry Cry
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#6
Hallo Henriette,

schön, dass du da bist. Joa, was du beschreibst haben eigentlich alle Partnerinnen von Porno bzw. Sexsüchtigen hinter uns. Pornos werden den realen Partnerinnen vorgezogen. Und bei manchen reicht auch das nicht mehr, wie es bei meinem Mann damals war, dann muss man die Pornos bei Nutten ausleben. Was du schreibst ist mir genau auch so passiert. Ganz klare Pornosucht. Warum er lieber Pornos schaut, als mit der Partnerin Sex zu haben? Weil die Clips bunter, schneller, mehr Vielfalt bieten, als jede langjährige Partnerin. Das Gehirn wird regelrecht mit Dopamin zugesch####, und es braucht diesen Klick irgendwann. Normaler Sex mit der gleichen Frau schüttet einfach das Dopamin nicht mehr aus nach einer Weile, und es wird langweilig.
Du liebst ihn, keine Frage. Und er liebt dich sicher auch...auf seine Art. Nur muss er sich entscheiden: Er sieht, dass du unglücklich bist, dir tut die Situation weh, du leidest. Wenn er das erlaubt, weiß und einfach nur zusieht und weitermacht, dann ist das keine Liebe und auf Dauer kannst du so nicht leben. Das konnte ich auch nicht. Ich habe mich getrennt und war beim Scheidungsanwalt. Erst nach und nach hat er eingesehen, dass er KRANK ist und er Hilfe braucht. Wenn jemand Hilfe in Anspruch nimmt und einsieht, dass da was schief läuft, dann kannste auch mit ihm zusammen arbeiten und diese Sucht bekämpfen. Denn das ist möglich. Wenn er sagt, er hat keine Lust, ja...dann würd ich ihm sagen, dann hab ich auch keine Lust mehr auf die Beziehung. Mädels, lasst euch bitte so ein Verhalten nicht gefallen. Ihr braucht und MÜSST das nicht erdulden.
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#7
Hallo Milene

vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit nimmst zu antworten. Weißt du, als wir zusammen gekommen sind hatten wir das aktivste kreativste Sexleben. Alle Träume wurden Wirklichkeit. Es gab keine Tabus...
Irgendwann kam der Satz "mit dir ist alles so toll, ich weiß nicht mal mehr wann ich das letzte Mal einen Porno gesehen habe"... - ich konnte ihn DAMALS noch nicht so richtig einordnen, hab ihm gar nicht so die Bedeutung beigemessen und es eher als Kompliment gesehen. Welches Ausmaß sein Pornokonsum hat, war mir damals noch nicht klar.

Genau was du sagst, das mit der Liebe, das hab ich grad heute auch zu ihm gesagt. Heute ist er wieder mal soweit, das Internet auf seinem Handy zu sperren (Smartphone ist wohl die größte Verlockung, was nicht heißt das er es nicht auch vor dem PC macht....)

Weißt du, das ist ja das schlimme. Ich hab probiert, mit seinen Pornofrauen mitzuhalten... ich hab ihm Dirtytalk-Videos gemacht,... ich selbst hab einige Vorlieben wo er gern Videos schaut, war überhaupt kein Thema - im Gegenteil, ich hab mich gefreut ihm da irgendwie von mir sozusagen eine Alternative zu bieten. Aber .... wurde abgelehnt. Er weiß auch nicht warum.

Heute ist er auch wieder mal so weit, von einem Therapeuten zu reden. Zu sagen, das er es allein nicht schafft, es halt eine Sucht ist. Im nächsten Moment hör ich aber Dinge wie, "du kannst mich nicht verbiegen, jeder Mann schaut Pornos, du machst ein Drama wie in einer Telenovela usw...."

Es tut mir einfach so weh, dass er mich so verletzt und mich so belügt. Natürlich ist das die gemütlichste Variante aber wenn ich weiß das ich meinen Partner mit Lügen verliere,... wieso ist es ihm dann so egal. Ich möchte einfach mal wenigstens das warum verstehen. Sad
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#8
Am Anfang der Beziehung ist alles neu...da ist das Sexleben immer sehr aufregend. Aber nach ein paar Jahren, wenn man sich in und auswendig kennt, nimmt das ab. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch normal, aber gibt ja genug, sein Sexleben aufzupeppen. Und hin und wieder einen Porno zusammen schauen, auch völlig ok. Was nicht ok und auch nicht normal ist, wenn es nicht mehr ohne Pornos geht. Du kannst mit den Frauen in den clips nicht mithalten und das musst du ja auch gar nicht und solltest du auch nicht. Die Sachen, die du machst sind sicher sexy, aber können mit der Vielfalt in Pornos nicht mithalten. Das konnte ich auch nicht. Er hat jeden Tag auf was anderes Bock und der Porno bietet es ihm. Er bekommt da alles an Variationen....das ist unmöglich für eine Partnerin ihm das zu bieten. Mein Mann hat auch alles von mir damals abgelehnt...zu langweilig. Klar, verglichen mit den ganzen Pornoclips war es das. Da konnte er blond, brünett, schwarz-Haarig haben, Asiatinnen, Dreier, Vierer....Gruppensex, Voyeurismus....da schüttet das Gehirn bei der gleichen Frau einfach kein Dopamin aus.

Du übertreibst nicht. Er hat einfach keinen Bock an seiner Sucht zu arbeiten. Und solange du ihm keine Grenzen setzt wird er an sich nichts ändern. Wie gesagt, bei mir war es der Gang zum Anwalt damals.
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#9
Glaubs mir - von in und auswendig kennen sind wir weit entfernt... und ja - Dinge zum aufpeppen hätten wir genug. Aber er will GAR NICHTS. da geht es nicht um das was läuft is zu langweilig - es ist einfach NULL Interesse da.
Ich fühl mich so beschissen und gleichzeitig würd ich ihm gerne helfen. Und ja, egoistisch gesagt, ich würd auch gern wieder mal auf meine Kosten kommen... und nicht nur durch Handjobs...
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#10
Das ist ja die Pornosucht. Wie oben schon geschrieben. Er hat kein Interesse, er will gar nichts...weil es ihn schier NICHT interessiert. Darum geht es doch in der Sucht. Na klar geht es darum, dass das was läuft ihn nicht anturnt und langweilig für ihn ist, weil er schon 100 Mädels in alles Facetten in seinen Pornos sieht und da ALLES sieht, was sein Gehirn mit Dopamin überschwemmt. Er ist süchtig. Für einen Pornosüchtigen ist ALLES was du bieten kannst langweilig. Und das ist nicht DEINE Schuld, sondern SEINE Sucht.. Das hängt mit der Sucht zusammen. Wie oben schon geschrieben, schüttet sein Gehirn einfach nicht genug Dopamin aus bei einer langjährigen Partnerin und das ist auch nicht deine Schuld und hat NICHTS damit zu tun was du tust. Pornos sind das einzige, was diesen Dopamin rush erzeugen, da kannste machen was du willst. Und das geht JEDER Frau eines Pornosüchtigen so. Das war bei mir nicht anders. Er ist an seine Hand außerdem gewöhnt, weil er sie zum Mastubieren nutzt. Das ist ein ganz anderes Gefühl, wie Geschlechtsverkehr. Mein Mann wollte irgendwann auch nur Handjobs und am besten Handy mit Porno vorm Gesicht. Ich habe da aber halt nicht mitgemacht.  Sag ihm es muss sich was ändern, sonst trenne dich. Wenn er nichts ändern kann oder will, dann ist halt Sense. Du musst so ein Verhalten nicht tolerieren. Es gibt hier viele Männer, die aktiv daran arbeiten, von der Sucht loszukommen und viel dafür tun. Einige tun es für sich, andere aber auch hauptsächlich, weil ihre Partnerinnen leiden. Und wenn ihm das egal ist oder er sagt, du übertreibst, dann musst du dir das nicht gefallen lassen. Denn nur ER kann was an der Situation ändern, sonst niemand.
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