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Pornossucht, Masturbationssucht, Sexsucht - lebenslange Verwundung?
#31
Liebe Sally, das ist wirklich unglaublich wie ähnlich wir das erleben! Ich danke Dir doch für Deine Beiträge, Du musst Dich doch nicht entschuldigen.
Ebenso ist es bei mir, es fällt mir verdammt schwer zu glauben dass diese Pornosucht einfach mal so, komplett ohne die hier beschriebenen inneren und äusseren Kämpfe, vorbei sein soll. Mir wäre alles viel leichter gefallen hätte er einfach mal mehr geredet. Das hätte Vertrauen signalisiert, auch wenn es vielleicht schmerzhaft gewesen wäre zu hören dass er da einen schweren Kampf durchmacht. Aber Fehlanzeige, hier gab es nur auf mein Bohren (natürlich habe ich umso mehr gebohrt je weniger er dazu sagte) die Antwort: Nein, überhaupt kein Problem, nein, ich habe keinerlei Fantasien oder Bilder im Kopf, nein, überhaupt keine Entzugserscheinungen, keine Ahnung was die anderen da für Probleme damit haben....nein, ich will keine andere Frau....kam bei mir an wie: Halt endlich die Klappe, ich will Dir das nicht erzählen, ich behalte meine Geheimnisse für mich....

Kann ich so einfach nicht glauben da es verdammt nochmal eine heftige Sucht ist wenn man jahrelang keinen normalen Sex mehr haben will/kann....täglich auf dem Smartphone jahrelang Pornos schaute...bis zum körperlichen Zusammenbruch. Es ist Sucht wenn man sich eben nicht ab und zu mal einen runterholen kann, sondern das sofort wieder zwanghaft ausleben muss. Es ist Sucht wenn sich die komplette Persönlichkeit ändert. Und es ist Sucht wenn man sich scheut sich damit ernsthaft auseinanderzusetzen.

Das was Du mit dem Autofahren schreibst, kann ich auch komplett nachvollziehen. Weiss Dein Mann davon? Ganz ähnliches Verhalten hier auch bei mir, aber nein keine Sorge! Ich lebe sehr gerne, ich kann das nur alles nachvollziehen.
Leider bin ich an dem Punkt an dem ich mir Gedanken mache (so wie Phönix das beschreibt) dass ich langsam nicht mehr daran glaube dass es passen wird bei uns. Es könnte eigentlich nur passen wenn er reflektiert und sich 100 Prozent auf mich (uns) einlassen würde. Er war tatsächlich schon von Anfang an "so" und ja, es hat mich Anfangs nicht gestört, ganz im Gegenteil. Aber am Anfang habe ich in ihm (vielleicht genau deswegen...) niemals den Vater meiner Kinder, den späteren Ehemann, den Menschen mit dem ich alt werden wollte gesehen....dafür hätte er mit mir aus Liebe schlafen müssen, das zeigen können, das überhaupt fühlen und rüberbringen können... und nicht nur aus Spass und Trieb. Das habe ich doch von Anfang an vermisst....Aber im Laufe der Jahre hat er sich nun doch zu meiner grossen Liebe entwickelt, Sex ist nicht alles und alles andere passt mehr als 100 Prozentig. Aber wenn dann noch Vertrauensverlust, Lügen, Egoismus hinzukommen dann kann ruckzuck alles zusammenbrechen.

Er wirft mir oft vor egoistisch zu sein. Das mag in gewissen Dingen zutreffen, aber er selbst ist für mich derjenige, der mit Egoismus alles kaputt macht. Es ist egoistisch nicht auf die Bedürfnisse des Partners einzugehen und den bequemen Weg zu wählen (Masturbation und Pornos). Es ist egoistisch Verletzungen, die man damit verursacht hat, nicht sehen zu wollen und das alles als "Anklage" zu verstehen, anstatt die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ich weiss nicht wie viele Nächte ich hier wach und heulend verbrachte, während er einfach selig schlafen wollte. Er sieht dann nur immer sich selbst, wirft mir vor nicht aufzuhören mit dem Reden...er will davon nichts hören. Es ist ihm tatsächlich scheiss egal ob ich weine, wie es mir geht....er sieht nur sich und er will Ruhe haben und nichts mehr davon hören. Er denkt nicht eine Sekunde darüber nach wie er mich genau mit diesem Verhalten permanent verletzt. Wie er mir so immer wieder das zeigt was er mir mit der Pornowixxerei auch zeigte: "Du und Deine Bedürfnisse sind mir mal scheiss egal...es zählt nur mein Bedürfnis." Hätte er die Möglichkeit würde er in diesen Momenten gehen, einfach so. Er würde mich immer wieder weinend zurücklassen, nur weil er keine Lust hat sich damit auseinanderzusetzen was mich beschäftigt. Auch da wählt er immer den bequemen Weg....wie bei den Pornos. Gebe ich dann über längere Zeit keine Ruhe und fange immer wieder damit an was mich zerfrisst, dann mündet es in einer depressiven Phase bei ihm, so dass er nur noch verletzender wird und die Gefahr eines Rückfalls ist dann auch wieder da. Auch will er sich dann immer trennen , in solchen Phasen. Ich habe einfach keine Sicherheit bei diesem Mann.

Also entweder ich sage jetzt einfach nichts mehr von den Dingen die mich beschäftigen, akzeptiere dass ich niemals Antworten darauf bekomme was mich beschäftigt, schlafe weiterhin mit ihm....dann ist die Welt hier total in Ordnung. Küsse von morgens bis abends, Blumen, romantische Abende...eine Traumehe. Wahrhaftig. Harmoniesüchtig ist er geradezu.
Aber in mir brodelt es, die Sätze die er raushaute stehen unkommentiert im Raum. Im Raum steht ebenso ob er tatsächlich aufgehört hat. Im Raum steht meine Unsicherheit an was er so denkt und wie er sich selbst sieht. Im Raum steht meine Attraktivität ihm gegenüber, im Raum steht ob er mich liebt und überhaupt noch begehrenswert findet, nachdem er sich für eine ganz andere Kategorie Frau sexuell entschieden hat...Und natürlich steht im Raum: Kann er jemals treu sein? Was versteht er unter Treue? Weiss er was er da angerichtet hat? Ist ihm das tatsächlich bewusst? Natürlich kann ich ihm in schönen Momenten diese Treue Fragen stellen, doch dann bekomme ich nur die Antworten die ich hören will. Dagegen steht seine Antwort auf meinen Vorschlag mit dem Swingerclub. Ich habe ja auch noch gesagt dass wir durchaus da hingehen können. Nur im Vorfeld müsste man Grenzen setzen. Ich stelle mir das nicht per se schlecht vor, ganz im Gegenteil. Ich würde sogar gern mit ihm die Atmosphäre dort, die anderen Räumlichkeiten...etc..geniessen, aber mit IHM. Also nur wir beide. Kein Sex mit anderen Menschen. Es macht mich auch nicht an andere beim Poppen zu beobachten.(ihn aber umso mehr leider) Er meinte darauf dass er die Hand dafür nicht ins Feuer legen könnte dass da sonst nichts passiert. Also er könnte unter Umständen den Versuchungen mit anderen Frauen Sex zu haben, nicht widerstehen. Ich sagte darauf dass ich keine offene Ehe will und er meinte : Wäre das denn schon eine offene Ehe für Dich, Du wärst ja dabei??????? Für mich ist das eindeutig eine offene Ehe.

Das macht mich extrem traurig. Echt. Da war wieder mal alles kaputt was überhaupt noch da war. Und das geht mir seit er es sagte nicht mehr aus dem Kopf.

Wenn er so leicht Versuchungen nachgibt, dann taugt er eigentlich nicht als Ehemann, Partner für mich. Ich will keine offene Ehe, ich will keine SwingerEhe, ich will auch nicht dass er mich teilt und mich zur HotWife macht. Ich will einen Partner an meiner Seite, der sich gegen alle anderen und für mich entscheidet. Egal was für Versuchungen da links und rechts sind. Ich will einen Mann der mich festhalten will....nicht einen der mich noch ermuntert Sex mit anderen zu haben. Echte Liebe einfach. Schlicht und ergreifend. Etwas was immer mehr von der sexualisierten Gesellschaft kaputt gemacht wird.

Wenn ich versuche darüber zu reden dass genau solche Dinge verantwortlich für meine "Lust" sind, dann gibt es wieder Streit. Er sieht Lust so dass man sich anmacht, berührt, dirty Talk und zack soll sie da sein, die Lust und Geilheit. Er sieht nicht dass ich genau diese Aussagen, Gespräche, Werte, das Zuhören, das trösten wenn ich traurig bin, das ehrliche Gespräch, diese Sicherheit dass ich mich auf ihn verlassen kann....dazu brauche um echte Lust zu haben und diese auch zeigen zu können. Um einen Höhepunkt zu haben. Um selbst treu zu bleiben in dieser Ehe. Er versteht das einfach nicht und mit jedem weiteren Gespräch hagelt es wieder neue Verletzungen. Er denkt miteinander schlafen bedeutet ausschliesslich sich erst "geil" zu machen um dann Geilheit auszuleben. Miteinander zu schlafen aus Liebe, aus einem vielleicht sehr nahen Moment, ohne diesen Geilheitsfaktor, dafür mit lieben ehrlichen Worten, echten Gefühlen, sich nahe sein wollen...weil man liebt........etc...das hatten wir echt noch gar nie. Er kann es nicht. Er kennt es nicht. Und mir fehlt es einfach - umso mehr seit ich von der Pornosucht weiss. Da hilft mir auch keine Sexaffäre, denn was mir fehlt ist diese körperliche Liebe, Vereinigung auf intimster Weise...sich angenommen fühlen...das geht nur mit Liebe und ist das Gegenteil von Pornosex.

Ich würde so gern eine schöne, liebevolle Ehe mit ihm haben. Einen Partner der für mich da ist wenn ich ihn brauche. Einen Mann der für die Beziehung kämpft und der mich festhalten will. Einen Mann für den ich der Massstab bin und nicht andere oder Fantasien. Einen Mann der treu ist, der gern treu ist, der sich sicher ist bei allen Versuchungen treu zu bleiben. Ein Mann der mich sieht, der auf MICH steht und nicht auf Fantasien. Bei dem ich mich fallenlassen kann...so richtig gehen lassen...das habe ich gekonnt und wurde enttäuscht und nun geht es nicht mehr und er versteht nicht wie er uns beiden da raushelfen könnte. Einen Partner den es verdammt noch mal interessiert was ich für Bedürfnisse habe, der diese gerne stillen will, einfach weil er mich liebt. Ein Mann der sich entschuldigen kann. Ein Mann der den Moment mit mir geniessen kann, der dazu keine Fantasien braucht. Einen Mann den es schmerzt wenn er mich mit anderen sehen würde, weil er Angst hätte mich zu verlieren. Das hat er offenbar nicht, bzw. die Geilheilt ist grösser als die Verlustangst. Er sieht sich bei der Wifesharerfantasie ja auch als dominant , also er würde gern die Männer aussuchen, bzw. das organisieren und ich würde dann wie ein Stück Fleisch von sämtlichen...lassen wir das besser....ich glaub ihr wisst schon was das für Fantasien sind. Ich habe keinen Plan was das über ihn aussagt, aber pornogeprägt ist dieser Fetisch nicht bei ihm, er bevorzugte andere Kategorien. Er sagte nur dazu dass es ihn anmachen würde wenn ich so ganz an meine Grenzen gebracht würde und er meine Lust dabei sehen könnte. Ich verstehe das ja alles, kann den Geilheitsfaktor dabei absolut nachvollziehen (ich bin wirklich nicht prüde..neinnein)......aaaaaaber er ist nicht meine geile Sexaffäre, mit der ich ohne grosse Gefühlsbeteiligung solche Sachen machen könnte, es sollten in einer Beziehung doch Gefühle dabei sein die so etwas unmöglich machen müssten, oder? Also seine Liebe und Verlustangst sollten grösser sein als die Geilheilt die durch solche Fantasien entsteht. Und daran messe ich seine Liebe zu mir und somit sehe ich da ist ja nix da. Ich fühle mich einfach extrem ungeliebt seit ich von dieser Fantasie weiss, die ich selbst ja dummerweise noch angeschürt habe. Nur bei mir war es eine reine Fantasie , für mich war klar niemals in echt...und ich brauche diese Fantasie auch nicht um in echt Sex haben zu können....und er hätte kein Problem das in echt auszuleben. Zumindest bechert ihm diese Fantasie eine fette Latte....mit der er dann mit mir Sex hatte. Für mich ist das dann so als ob er nicht mit mir geschlafen hat...ich nur Mittel zum Zweck war. Ich fühle mich benutzt danach.Ich weiss natürlich nicht viel über die Fantasien anderer verheirateter Männer beim Sex. Vielleicht ist ja in vielen Ehen nach einigen Jahren die Fantasie im Kopf dominierend und die jeweiligen Partner wissen schlichtweg einfach davon nichts? Das wäre wirklich traurig...ich gebe aber die Hoffnung nicht auf dass es sich dabei um Einzelfälle handelt. Hoffentlich.

Versteht mich nicht falsch, ich habe einen Mann der da ist wenn der Mülleimer voll ist, das Klo verstopft ist. Ich habe einen Vater für meine Kinder, der alles macht was ein Bilderbuchvater so tun muss. Ich habe einen Mann der mich auch mal bekocht, der mir Blumen bringt, der liebe Zettelchen schreibt, der mir im Hauhalt hilf, der mich auch mal überrascht bei der Arbeit, der sagt er wolle mit mir alt werden. Der mir ab und an auch ein Kompliment ausspricht. Der mit mir eingekuschelt einschläft. Der wirklich jede freie Minute mit mir gerne verbringt . Der mir morgens den Kaffee ans Bett bringt. Der mit mir Liebesfilme anschaut, mit mir im Schnee spazieren geht und und und....Ich glaube auch dass er tatsächlich sein Leben für mich geben würde, ja er macht schon extrem viel in der äusseren Schicht der Beziehung. Aber das habe ich nur wenn ich keine Fragen stelle. Wenn ich fröhlich und gutgelaunt bin. Sobald ich nur ansatzweise traurig dreinschaue, oder ihm Fragen stelle die mich total beschäftigen, gerade zu diesem Thema, wird er distanziert und verletzt mich verbal. Bei Streit flüchtet er und lässt mich alleine. Es hat ihn sehr mitgenommen zu sehen wie eine Freundin in ihrer Ehe leidet, da hat er wirklich ganz viel Empathie gezeigt. Nur bei mir nicht. Und ich glaube es ist für ihn so dass er sich stets schuldig fühlt, schuldig wenn er sieht wie traurig ich bin deswegen..schuldig dass er offenbar wieder was falsch gesagt oder gemacht hat....dann wird er verletzend. Obwohl ich ihn nicht anklagen will, ich will ihm nur meine Gefühle schildern, damit er weiss was los ist und bestenfalls darüber nachdenkt was er tun könnte.

Wenn ich eine Affäre hätte, würde es ihm vermutlich auch nichts ausmachen. Ich glaube nicht dass es für ihn ein Trennungsgrund wäre. Für ihn wäre das "nur" Sex. Dementsprechend ist auch meine Sorge ob er überhaupt körperlich treu war...er hätte stets Möglichkeiten gehabt, die letzten 10 Jahre. Frage ich gezielt nacht, schaut er regelrecht geschockt aus, dass ich ihm das zutrauen würde...und das hätte er nie gemacht, da sei für ihn die Grenze gewesen. Ausserdem wäre er immer gesättigt durch die Pornos gewesen, viel zu müde von der Arbeit und der Pornosucht. Hmmm.....ich weiss nicht recht. Er würde vermutlich nichts dazu sagen wenn ich einen Lover hätte und wäre vielleicht noch froh darüber, denn dann hätte er vielleicht seinen Freibrief dazu? Ich weiss es nicht. Manchmal denke ich, ich kenne ihn gar nicht. Meine Briefe zu dem Thema will er auch nicht haben, es interessiert ihn überhaupt gar nicht, er ist froh wenn er nichts darüber hören oder lesen muss. Er will quasi einfach einen Teppich über die Scherben schmeissen, anstatt sich die Mühe zu machen diese zusammenzukehren. Und genau dieses Verhalten verletzt mich zutiefst. Ihn sollte es eigentlich doch brennend interessieren wie ich fühle, was ich denke...und er schaut genervt und sagt: Bitte keine Briefe mehr. Er will also gar nicht wissen was er ändern könnte. Das ist so egoistisch.

Ich habe den Thread aufgemacht weil ich wissen wollte ob sich die "gesunde, liebevolle Sexualität" die ich mir so wünsche, nach vielen Jahren Pornokonsum, falschen Vorstellungen, Masturbationssucht, Fantasien...One night Stands...überhaupt nochmals einstellen kann. Also ob man durch Abstinenz tatsächlich das "Erlebte" vergisst, oder ob es nur immer ausgeblendet wird und die Nähe, die Liebe, die Intimität (also das Gegenteil vom Porno) zu einem geliebten Menschen als das Schönste erlebt werden kann was es zwischen zwei Menschen nur geben kann. Auch wollte ich wissen ob diese Persönlichkeitsveränderung, also dieses "Ich will sofort ohne was dafür zu tun" dieser Egoismus...diese Sucht nach ständig neuen Anreizen....sich wieder normalisieren kann. So dass andere Werte wie Liebe, Vertrautheit, Nähe, Intimität...ausreichen um miteinander zu schlafen...

Ist es nicht so wie wenn man einmal einen Porsche hatte und danach einen Kleinwagen...man den Kleinwagen niemals als das beste Auto empfinden kann weil man immer mit dem Massstab des Porsches misst?
Während für jemand der gar kein Auto hatte, der Kleinwagen das Tollste ist und bleibt?

Ist das auch so beim Sex? Mit den geilen Pornos? Beim Masturbieren, mit den geilsten Fantasien die eine "echte" Person so nie abdecken könnte?

Wisst ihr, ich mach mir Sorgen um unsere Welt. Ich glaube es ist zu einfach gesagt : Dann verlass ihn....er tickt sexuell anders...er ist abgestumpft auf Lebenszeit....
Er ist mein Mann und ich liebe ihn. Wir haben Kinder, gemeinsame Hobbys und viele gemeinsame (schöne) Jahre, die ich eben nicht einfach so wegwerfen kann. Ich habe es ja oben schon aufgezählt, würdet ihr uns beide sehen, würdet ihr niemals so eine Geschichte bei uns vermuten. Ich kenne so viele Ehen in denen der Mann lieber zur Stammkneipe geht, Fitnessstudio besucht, mit den Kumpels um die Häuser zieht, viel zu wenig mit den Kindern unternimmt, wenig im Haushalt macht....
Mein Mann verbringt jede freie Minute mit mir. Er küsst mich, er kuschelt mit mir, er ist schon irgendwie immer "da"....all das hab ich ja. Es ist "nur" der Sex und das zerstörte Vertrauen, ja auch Angst dass all das wieder kommen könnte. Oder immer noch so ist und ich es wieder nicht bemerke. Auch die Angst dass er das in "echt" will, die Tatsache dass er Versuchungen nicht Wiederstehen kann....warum dann nicht auch in "echt" falls es eine darauf anlegen würde. Die Angst dass mich nochmals so verletzen könnte. Und er nimmt mir diese Angst nicht und schürt sie bei jedem Streit von neuem an, indem er sich dann immer trennen will und nicht mehr weiss ob er mich überhaupt liebt. Das ist gemein und egoistisch,er nutzt quasi meine Liebe aus um endlich Ruhe zu haben. Um sich nicht ernsthaft entschuldigen zu müssen, ernsthaft sich selbst einzugestehen müssen was er angerichtet hat. Am Ende bin ich doch wieder die Dumme die sich entschuldigen muss weil ich ihm wieder das Gefühl gegeben habe "alleine Schuld" zu sein.

Er hat ein Problem damit was Pornokonsum, Fantasien, das damalige Umfeld vielleicht auch (lauter Jungs...), evtl. noch das lieblose Elternhaus ...bei ihm im Kopf angerichtet haben. Und das sieht er nicht, weil er es ja sozusagen gar nicht anders kennt. Er hatte nie Sex aus Liebe. Tiefe Liebe kann er so nicht vermitteln, ich bezweifle dass er das überhaupt spüren kann. Ich glaube dass für ihn diese Pornosucht tatsächlich beendet ist, weil er ja nicht mehr schaut und sich auch nicht mehr selbstbefriedigt. Darüberhinaus macht er sich einfach keine grossen Gedanken. Und ich sehe zwar Veränderungen bei ihm, aber das was ich hier in vielen Zeilen versucht habe darzustellen, kann er nicht umsetzen weil es nie so da war bei ihm. Zudem bremst ihn sein Egoismus aus, er sieht immer nur sich selbst. Er sieht nicht dass jede Verletzung die er verbal ausspricht jedes Mal aufs neue wieder Wunden aufreisst. Und er hat nicht verstanden dass der Reboot nicht nur Abstinenz bedeutet...

Wenn ich ihm sage dass ich mich beim Sex ungeliebt und benutzt fühle, fühlt er sich angeklagt. Er hat mir sogar meinen fehlenden Höhepunkt vorgeworfen, anstatt zu sehen warum der ausbleibt. Es ist nicht die reine Geilheit die mir den Superorgasmus macht...es sind Dinge wie Sicherheit, Vertrauen, Nähe....Er macht den Schritt nicht im Kopf zu denken dass er ja was daran ändern könnte. Er reagiert sauer und zieht dann sofort eine Trennung in Erwägung. Sage ich ihm ich fühle mich nicht gerade begehrt von ihm dann kommt ihm der Gedanke mit dem Wifesharing, anstatt dass er mal überlegt warum ich das so empfinde. Ich habe bis heute nicht den Eindruck dass er die komplette Verantwortung für unser marodes Sexleben übernommen hat, ich habe nicht den Eindruck dass er sich selbst gegenüber zugibt dass seine Erwartungen an mich nicht mehr normal waren, ich habe nicht den Eindruck dass ihm "ganz normaler" Sex reicht...dass ich ihm reiche. Er tritt wirklich in absolut jedes Fettnäpfchen und nimmt doch immer noch bei jedem Sex seine Fantasien (auch wenn diese wohl milder werden..) stets mit ins Bett. Sage ich dass ich so gerne liebevollen Sex hätte, blickt er hilflos drein und stammelt unglaubwürdiges Zeug: "Du bist so wunderschön" ...während sein Indikator ziemlich weich dahängt. Früher oder später kommt seine Lieblingsfantasie oder Pornovergangenheit dann doch : wohin willst Du das Sperma...kotz....ich weiss echt nicht wie oft ich deutlich gemacht habe dass es für mich derzeit nix anderes gibt als die Variante die die Natur so vorgesehen hat. Fertig aus. Es ist für mich seit dem ganzen Dilemma das liebloseste überhaupt den Akt abzubrechen und lieber visuell sichtbar ausserhalb den Höhepunkt zu geniessen als zu FÜHLEN und SPÜREN wie man sich total verbindet. Er macht es nicht mehr, aber die Fantasie hat er doch stets im Kopf. Er selbst müsste sich von diesen Fantasien verabschieden, er müsste doch langsam wissen was das kaputt gemacht hat. Er würde nur milde lächeln wenn ich ihm das so sagen würde, weil das für ihn immer noch alles ganz normal ist und er sich vermutlich gar nicht davon trennen will. Ja, ich habe den Eindruck er will seine Fantasien behalten und mir einfach was vormachen. Er hat das ganze Thema nicht begriffen. Ich glaube dass er insgeheim noch immer denkt diese Frauen die auf die ganzen Pornoelemente stehen gibts in echt zuhauf und er hat halt eine etwas ungewöhnliche, asexuelle Frau erwischt die irgendwas von Liebe stammelt und sich blöd anstellt mit den geilen Sachen. Ich könnte kotzen, wie hab ich mich verbogen für ihn, jahrelang, und nie hat es gereicht.

Ja, vielleicht passen wir in dem Punkt nicht zusammen, so langsam denke ich da oft darüber nach. Jemand der immer nur seine Sicht sieht, so wenig Empathie aufbringen kann, der mich nicht festhalten will, Versuchungen sexueller Art nicht widerstehen will und kann, passt vermutlich gar nicht zu mir. Obwohl ich ja wirklich sicher bin dass er nicht so auf die Welt kam.

Keine Ahnung wie es weitergeht hier, das hat er mehr in der Hand als ich. Die Pornos haben auf jeden Fall ihr Ziel erreicht, seine Empathie hat er verloren, sein Verhalten ist so oft verletzend egoistisch und darüberhinaus sind wohl Vorlieben entstanden die man so leicht nicht abstellen kann, die keine einzelne Frau die ihn einfach nur liebt, bedienen kann.

Ist etwas länger geworden...

Ich ziehe mich erst mal zurück aus dem Forum hier, weil es bei mir nichts Neues zu vermelden gibt. Es dreht sich immer wieder im Kreise.

Ich wünsche Euch alles Gute weiterhin und den Frauen ganz viel Kraft und Selbstwert!
#32
Liebe Partnerin76,

dein letzter Beitrag hat mich sehr bewegt. Ich erkenne bei deinem Mann Verhaltensmuster, die ich früher auch hatte und mit denen ich auch jetzt noch vereinzelt kämpfe.

Ich habe daraufhin auch nochmals dein Eingangsposting zu deinem anderen Thema "Ende gut, alles gut ?" gelesen und das hat mein Verständnis für das Verhalten deines Mannes noch verstärkt. Mit Verständnis meine ich nicht, dass ich sein Verhalten für gut befinde.

Ich denke dein Mann hat schon Beginn eurer Beziehung an ein anderes Verständnis von Sex. Du hast dies ja auch selbst beschrieben. Der Pornokonsum hat sein Verlangen nach möglichst geilem, spektakulärem Sex angeheizt.

Ich kann mir vorstellen, dass er keine Pornos mehr schaut, aber seine Vorlieben haben sich nicht verändert. Nach dem totalen Zusammenbruch und deinem Verständnis für ihn ist in ihm der Wunsch gewachsen seine Pornofantasien mit dir umzusetzen.

Du beschreibst ihn als den perfekten Mann bis auf das Thema Sex. Wahrscheinlich würde meine Freundin mich genau so beschreiben. Deshalb weiß ich aber, wie sein Verhalten zu deuten ist. Ich habe sehr lange gebraucht, um für mich zu erkennen, dass ich noch so liebevoll, fürsorgend und und und sein kann, es bringt nichts wenn man dies alles nur aus einem einzigen Grund macht; nämlich damit das Sexualleben so ist, wie ich mir das vorstelle.

Hinter seinem Verhalten stecken folgende Gedanken. Er möchte für dich der Traummann sein und wenn er das ist dann muss du doch aus Liebe zu ihm auf seine sexuellen Wünsche eingehen. Das funktioniert aber leider nicht, weil deine sexuellen Bedürfnisse anders sind und du auch aus noch so großer Liebe nicht zum Wifesharing bereit bist.

Auch seine Phasen in denen er kalt, teilnahmslos und verletzend wirkt kenne ich. Es sind die Zeitpunkte wo er sauer darüber ist, dass sich bei dir , trotz seiner Fürsorge, sexuell nichts in seine Richtung tut.

Ich war früher auch so und muss ab und an immer noch hart dagegen ankämpfen.

Ich gehe auch davon aus, dass er bereits Erfahrungen hinsichtlich Wifesharing gemacht hat, aber da war er eben nicht der Sharer sondern der zweite Mann. Sein schockiertes Verhalten, als du ihn darauf angesprochen hast ist ein ganz starkes Indiz dafür. Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe selbst, bevor ich meine Freundin kennengelernt habe, diese Erfahrungen gemacht und es damals auch genossen. Es gibt Paare, die so glücklich sind aber ich habe auch Paare erlebt, wo ich sofort gemerkt habe, dass es eine Frau nur macht, weil der Mann es will.

Leider glaubt dein Mann, dass du aus Liebe zu ihm, irgendwann den Weg mit ihm gehen willst, den er für richtig hält. Für dich ist dies ausgeschlossen und damit ist klar, dass ihr entweder eine Ehe ohne sexuelle Erfüllung führen müsst oder euch trennen müsst.
#33
@Partnerin76

Du hast es jetzt in mehrfacher Hinsicht auf den Punkt gebracht.

Er war tatsächlich schon von Anfang an "so" und ja, es hat mich Anfangs nicht gestört, ganz im Gegenteil

Aber am Anfang habe ich in ihm (vielleicht genau deswegen...) niemals den Vater meiner Kinder, den späteren Ehemann, den Menschen mit dem ich alt werden wollte gesehen

dafür hätte er mit mir aus Liebe schlafen müssen, das zeigen können, das überhaupt fühlen und rüberbringen können... und nicht nur aus Spass und Trieb. Das habe ich doch von Anfang an vermisst

Es könnte eigentlich nur passen wenn er reflektiert und sich 100 Prozent auf mich (uns) einlassen würde.

Aber im Laufe der Jahre hat er sich nun doch zu meiner grossen Liebe entwickelt

Sex ist nicht alles und alles andere passt mehr als 100 Prozentig. Aber wenn dann noch Vertrauensverlust


Du erkennst die unschöne Wahrheit, es dreht sich seit langem im Kreis.
Wenn Du Deine eigenen Worte durchliest, müsste etwas auffallen.

LG
phoenix
#34
Zitat:Du erkennst die unschöne Wahrheit, es dreht sich seit langem im Kreis.

Wenn Du Deine eigenen Worte durchliest, müsste etwas auffallen.

Die Erkenntnis ist sicher hart, aber was hilft es...

Ich habe das auch schon erlebt, aus großer Liebe dachte ich, die sexuell unterschiedlichen Ansprüche sind nicht so schlimm (wird sich schon einrenken). Das ist Quatsch!


Hier würde ich Schokoprinz auch deutlich zustimmen.
Zitat:...Ich habe sehr lange gebraucht, um für mich zu erkennen, dass ich noch so liebevoll, fürsorgend und und und sein kann, es bringt nichts wenn man dies alles nur aus einem einzigen Grund macht; nämlich damit das Sexualleben so ist, wie ich mir das vorstelle.


Hinter seinem Verhalten stecken folgende Gedanken. Er möchte für dich der Traummann sein und wenn er das ist dann muss du doch aus Liebe zu ihm auf seine sexuellen Wünsche eingehen. Das funktioniert aber leider nicht, weil deine sexuellen Bedürfnisse anders sind und du auch aus noch so großer Liebe nicht zum Wifesharing bereit bist.
#35
(15.01.2019, 10:55)Partnerin76 schrieb: Ich frage mich ob es überhaupt eine “Heilung” davon geben kann, die Geschichten über langfristige Erfolge durch Enthaltsamkeit (bzw. Unterlassen der Sucht) sind so dünn gesät dass man fast keine findet. Und es kommen täglich mehr in die Sucht hinein als heraus…

Was genau wäre für Euch denn Heilung? Fühlt ihr euch geheilt wenn ihr diese ominösen 90 Tage ohne Pornos und fappen geschafft habt? Und wie geht es dann weiter? Oder gibt es andere Kriterien für Euch die Euch sagen : Jetzt bin ich "geheilt" ? Doch was ist mit den Ansprüchen, Bildern, Erwartungen die man in der Suchtzeit im Hirn verankert hat? Diese werden doch irgendwo einfach immer da sein und selbst wenn sie in den Hintergrund treten – was genau da im Unterbewusstsein abläuft kann man nicht beeinflussen. Oder doch? Ich meine damit dass man doch eigentlich nie wieder  so ganz komplett“unbedarft” Leidenschaft geniessen kann, weil das Hirn doch immer wieder vergleicht und vielleicht “mehr” haben will….auch ohne dass man das merkt oder wahrnimmt ?
Ich frage so naiv weil ich es nicht weiss , aber sehr gerne wüsste. Ich (als Frau) würde gerne wissen wollen ob es jemals wieder eine ganz echte, tiefe Leidenschaft mit einem ….sagen wir…. fantasieabhängigen , ehemals Pornosüchtigen, evtl. noch masturbationssüchtigen Mann (genaues weiss ich nicht) geben kann, der weitaus mehr (geileren) Sex mit Fantasiefrauen hatte als mit seiner eigenen. Narzistisch formuliert : Kann man als Frau jemals wieder DIE EINZIGE, DIE SCHÖNSTE, DIE BEGEHRENSWERTESTE….für einen Mann mit einer solchen Vergangenheit werden? Bleibt man nicht lebenslang 2.Wahl? (das ist furchtbar gemein, vor allem wenn man doch eigentlich ganz hübsch ist und permanent das Gefühl hat es NIEMALS zu schaffen für den eigenen Mann "genug" zu sein. Zu genügen...könnt ihr das nachvollziehen?)  Hat man dann vielleicht eher den Status Mutter der Kinder zu sein…gute Freundin…? Wie seht ihr das denn?
Falls eine Frau genau dieses Bedürfnis (die einzige auch in seinen Gedanken zu sein…nicht schimpfen & nicht lachen….es ist verdammt noch mal so dass viele Frauen das wollen und genau das der zentrale Punkt ist der uns Menschen langfristig das alleinige Begehren des Partners überhaupt möglich macht - meine Meinung)  als wichtig für sich empfindet,  kann ein Mann mit einer solchen Vergangenheit  dann dieses Bedürfnis -ehrlich und echt- überhaupt stillen?
Ich frage wieder Euch hier, da mein Mann mir keine Antworten darauf liefern kann. Oder nicht will. Er nimmt diese (meine) Sorge nicht ernst und ist gefühlt meilenweit weg von meiner emotionalen Zerissenheit deswegen. Jedes Gesrpäch über meine Ängste und Sorgen endet in Vorwürfen und Verletzungen gegen mich. (er fühlt sich wohl schuldig, in die Ecke gedrängt…)
Ich spreche hier nicht von Liebe, ich fühle mich freundschaftlich geliebt von meinem Mann. Ich spreche eher davon den Sex mit dem Partner als das beste zu empfinden was einem jemals passiert ist. ( hat er leider nie, also mein Mann, denn die Pornos und Fantasien waren schon vor mir da und ich wurde immer verglichen damit) Kann das überhaupt noch passieren wenn man sich jahrelang zu komplett unrealistischen , aber doch sehr ansprechenden (das sind die Pornos ja leider..ohne Frage) sexuell abgestumpft hat? Was ist mit Fetischen, keine Ahnung…grosse Brüste…oder dicke Frauen…Gangbangs…etc…und die Freundin damit nicht aufwarten kann? Ist das dann in echt, ohne diese Dinge, überhaupt jemals wieder möglich das echte Erleben als das schönste zu empfinden was einem jemals widerfahren ist? Weil doch auch noch Liebe dabei ist müsste es doch so sein... Bleibt da nicht immer so eine Sehnsucht danach , auch wenn man abstinent lebt? Ist genau diese Sehnsucht nach den gesehenen, in der Fantasie vorgestellten Dingen die man dann in “echt” nicht vor sich hat, verantwortlich für die Erektionsstörungen?
Und ich würde gerne noch was von Euch wissen.
Wie müsste sich eine Frau/Freundin verhalten damit sie helfen kann die Sucht dauerhaft zu besiegen? Was würdet ihr Euch wünschen von Euren Frauen, sollte man das Thema überhaupt nicht ansprechen? Keine Fragen stellen?  Welche Verhaltenszüge einer (eurer) Frau würden Euch wieder in die Sucht treiben? (oder hat das alles gar nichts mit der Beziehung zu tun?) Und wie seht ihr das alles jetzt da ihr ja aktiv dagegen angeht, ist das für Euch jetzt auch Betrug an der Partnerin/Ehe/Beziehung oder ist das Thema Porno/zwanghafte Masturbation zu Gedanken an andere Frauen etwas was ihr als relativ normal anseht und Euch nur euer zwanghaftes Verhalten daran stört ? Würdet ihr sagen dass die Abstinenz euch wieder näher an Eure Freundin/Frau gebracht hat? Begehrt ihr eure Frauen wieder mehr seit ihr den Reboot durchzieht? War die Rettung einer Beziehung/ Ehe auch ein Grund damit aufzuhören?  Könnt ihr nachvollziehen welchen Schmerz das für eine Frau bringt zu sehen dass der Mann sich zu anderen Frauen lieber befriedigt als zu ihr zu kommen? Wie geht ihr mit Erketionsstörungen um, ist im ersten Moment nicht immer die Frau schuld (nicht mehr attraktiv, prüde, langweilig...etc...) oder weiss man als Mann dass es oft gar nicht an der Frau liegt und Pornos, Fantasien..etc.. schuld sein können? Hättet ihr Verständnis wenn die Frau nach Entdeckung der Parallelwelt des Mannes sich erst mal komplett verschliesst, würdet ihr wissen dass sie einfach nicht mehr "kann" und nicht nur nicht "will"? Oder würde ein solches Verhalten euch gleich wieder zum Porno treiben?  Wie würdet ihr den kaputten Selbstwert der Frau wieder stärken wenn sie sich genau deswegen unzulänglich fühlt? Oder würdet ihr hinschmeissen, da zu viel kaputt ?

Ich weiss, viele Fragen auf einmal....ich bin wirklich total interessiert an Antworten , auch wenn die Fragen teilweise recht naiv sind....vielleicht hat jemand Lust mir da Licht ins Dunkel zu bringen.

Danke!

Ich glaube, es gibt irgendwo eine Heilung, obwohl ich noch lange nicht geheilt bin. 120 Tage habe ich ausgehalten ohne Pornographie, seit geraumer Zeit bin ich aber wieder drin. Wieso ich damals so lange ohne Pornos ausgehalten habe, darauf gibt es eine einfache Antwort. Ich sehe es als Sünde und bat Gott mir dabei zu helfen von ihr loszukommen. Näher gehe ich darauf nicht ein, weil der größte Prozentsatz der Leser dies alles als Blödsinn austut.
Ich werde es wieder so handhaben, denn aus unserem Willen heraus werden wir immer fallen. Pornographie konsumieren ist wie die Ehe brechen, mit einer Frau, die man nicht kennt, die man aber über dem Bildschirm begehrt. Mag hart klingen, ist aber so.
#36
Ich sehe es mittlerweile so, dass dieser Sucht derselbe Mechanismus zugrunde liegt, wie allen anderen Süchten. Und das Suchtgedächtnis ist eines der stärksten Gedächtnisse die es gibt. Pornosucht, wir eine lebenslange Verwundbarkeit darstellen.
Die Frage ist: Finde ich Argumente, die größer sind als dieses Verlangen. Kann ich mein Verhalten ändern, mein Umfeld, meine Routinen, meine Glaubenssätze.
Wer ernsthaft an dieser Sucht leidet und wer ernsthaft aufhören will, muss sein Leben neu gestalten. Und dazu gehört sehr viel Zeit, Geduld, Rückfälle und Hilfe von außen. Jeder der glaubt, dass 90 Tage irgendetwas bewirken, ist auf dem Holzweg. Der Verzicht auf Pornos impliziert immer noch den Wunsch nach Pornos.
Diese Sucht muss genauso wie die Sucht nach Alkohol oder anderen Drogen bekämpft werden und wir müssen uns bewusst sein, dass wenn wir unsere guten Routinen und unsere Struktur verlieren, unser Suchtgedächtnis immer zur Stelle sein wird und uns einen kurzen Kick anbieten wird.

Viele Leute denken, sie bräuchten x-Tage zu verzichten und würden dann nie mehr rückfällig werden. Der Lebenslange Verzicht, ist der einzige Verzicht, der kein Rückfall ist. Ob und wie du jeden anderen Rückfall bewertest ist eine andere Sache, aber jeder der sich hier anmeldet, tut das, weil er merkt, dass dieses Thema zu viel Platz eingenommen hat.

Wer das nicht glaubt, kann mir gern mal einen trockenen Alkoholiker vorstellen, der jetzt 1-2mal im Jahr ein Bier oder einen Wein trinkt.




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