hallo ihr lieben da draußen,
ich bin die angehörige eines pornosüchtigen und gefühlt könnte ich Euch einen halben roman erzählen, aber ich versuche mich kurz zu fassen. sollte etwas aufgrund der starken vereinfachung nicht verständlich genug rüberkommen - gerne fragen stellen!
also: mit meinem freund bin ich nun seit fast 6 jahren zusammen. vor ca. 2,5 jahren habe ich verstanden, daß sein pornokonsum NICHT normal ist, sondern daß wohl eine form von pornosucht vorliegt. laut eigenen angaben zieht er sich die "härtesten sachen" seit er 12 jahre alt (!!!) ist rein.
nun denn, aufgrund gewisser vorkommnisse (rückzug aus unserer paarsexualität, erektionsstörungen etc.) habe ich ihn mit dem thema "pornosucht" konfrontiert. laut eigenen angaben hat er sich selbst während unserer beziehung (und wir hatten in den ersten zwei jahren so gut wie jeden tag sex) täglich rund 3 stunden (!!!) mit derartigem material beschäftigt (dazu zählten damals auch tumblr-streams etc.). er hat sich letztendlich auch einsichtig gezeigt und eine therapie angestrebt (die mittlerweile 4te in seinem leben). seine suche nach einem geeigneten therapeuten zog sich ein gutes jahr hin, nun läuft die therapie schon fast ein jahr - ohne messbaren erfolg. der therapeut hat mich drei mal zu einer sitzung eingeladen, da ja auch unsere beziehung auf dem spiel steht und er unsere paardynamik kennenlernen wollte. alles ganz nett, aber meiner meinung nach nimmt er das problem nicht ernst genug - vielleicht liege ich falsch? alle vier wochen mal 45 minuten ein bißchen plaudern. so kommt es mir vor, denn verwertbare ansätze hat mein partner leider noch keine mit nach hause gebracht. die strategie meines freundes lautet seit 2,5 jahren: VERMEIDUNG! ich bin der meinung (und das habe ich auch schon an vielen stellen hier im forum gelesen), daß vermeidung alleine auf dauer nichts bringt, man muß lernen mit den versuchungen umzugehen, alte muster in gehirn zu überschreiben und das lerne ich langfristig NICHT, indem ich den gefahren einfach aus dem weg gehe oder so tue, als gäbe es sie nicht ....
mein freund konsumiert keine pornos mehr (diverse rückfälle hat er mir jedesmal gebeichtet, aber selbst da erkenne ich mittlerweile ein gewisses muster), er hat einen blocker auf seinem laptop installiert (leider blockieren diese dinger niemals ALLE seiten :/, sonst wären keine rückfälle möglich gewesen).
seit ca. 1,5 jahren haben wir uns wöchentlich termine gesetzt, um körperlichkeiten auszutauschen (zunächst nur streicheln, aneinanderkuscheln, haut auf haut spüren ---> setzt angeblich auch oxytocin frei, später dann auch "richtiger" sex mit penetration, um die erektionsfähigkeit wieder hinzubekommen). mit dem ziel, daß mein freund so langsam auch wieder lust auf die "reale person" an seiner seite bekommt und nicht nur seinen phantasien im kopf nachjagt. das haben wir in diversen büchern gelesen und das fand der therapeut auch "ganz toll". tja ... aber wenn sich nach der ganzen zeit nicht wirklich etwas verändert, sprich die letzten "begegnungen" dieser art haben sich wieder extrem mechanisch angefühlt, keinerlei begehren, leidenschaft oder was man sich sonst als frau so wünscht ... der termin wird abgearbeitet und gut ist!
da muß man sich doch irgendwann die frage stellen, ob die angewandte methode wirklich zielführend ist? zweimal gab es auch eine absolute "no fap"-phase (hard mode) - also da lief bezüglich körperlichkeiten gar nichts. das habe ich auch alles einfach so hingenommen .... mit dem ziel vor augen, daß es irgendwann wieder ganz normal mit uns funktioniert.
meinen freund scheint das alles nicht sonderlich zu stören. einmal fragte ich ihn, ob er unsere zweisamkeit von früher nicht vermisse, da kam wie aus der pistole geschossen: "nein." also wenn ich etwas gar nicht vermisse, dann kann es doch auch nicht mein ziel sein, dies wieder zu erreichen?
ich habe hier im forum so viele beiträge gelesen, von zum teil verzweifelten usern, die ihre sucht bekämpfen wollen, die über ihre eigenen rückfälle enttäuscht/wütend waren, aus deren formulierungen man eindeutig herauslesen kann, daß sie pornos endgültig aus ihrem leben verbannen wollen - diese entschlossenheit fehlt mir gänzlich in bezug auf meinen partner! da kommt emotional einfach nichts rüber und ich frage mich ernsthaft, ob er durch den jahrelangen pornokonsum seit frühester kindheit (er ist jetzt 32 jahre alt) nicht einfach hoffnungslos abgestumpft ist?
ich weiß nicht mehr, was ich denken, geschweige denn fühlen soll .... das hat mich alles so sehr verletzt und es macht mich andererseits auch wütend, daß ich mich so behandeln lasse. auf der anderen seite habe ich mitleid mit ihm, weil so eine sucht zu bekämpfen ist sicherlich alles andere als einfach. aber ich habe unterm strich einfach das gefühl, daß er es nicht wirklich ernst nimmt! ich bin bereit, zusammen MIT IHM diese aufgabe zu bewältigen, aber er schließt mich gefühlt mehr und mehr aus! je weniger ich anspreche, umso besser geht es ihm! mir aber nicht ..... ich finde kommunikation megawichtig, aber er tut sich nach wie vor schwer damit ....
seit ca. vier wochen gab es unsere wöchentlichen termine gar nicht mehr, wir hatten viel streit und das ist für solche zwecke ja überhaupt keine basis. ich vermisse diese körperlichkeiten, die nähe - so mechanisch sie auch ablief, aber besser als gar nichts ... :/ obwohl sex für mich in einer beziehung eher eine untergeordnete rolle spielt, aber er gehört einfach dazu! qualität vor quantität .... in einem artikel hieß es einmal: "sex ist der kitt (bezogen auf ein mauerwerk) in einer beziehung!" er hält alles zusammen .... wenn der kitt bröselt, ist auch die stabilität des mauerwerks gefährdet.
vor weihnachten sprach ich das thema an, ob er sich gedanken gemacht hätte, wie wir in zukunft damit umgehen wollen (mit unseren terminen/körperlichkeiten - von ihm kommt ja diesbezüglich gar nichts). seine antwort war: "ja, er habe sich gedanken gemacht, aber keine lösung gefunden." d.h. für mich im klartext: es stimmt, er hat eigentlich nach wie vor keinen bock auf mich, aber so direkt will er es mir nicht sagen!? aber warum redet er mit mir nicht drüber? von sich aus? warum muß ich ihm alles aus der nase ziehen??? ist ihm das alles so dermaßen UNWICHTIG? mich macht das alles so unendlich traurig .... und irgendwie komme ich mir auch langsam veralbert vor. :/
bin ich zu ungeduldig? was meint ihr ... ? oder ist er ein hoffnungsloser fall?
ich bin die angehörige eines pornosüchtigen und gefühlt könnte ich Euch einen halben roman erzählen, aber ich versuche mich kurz zu fassen. sollte etwas aufgrund der starken vereinfachung nicht verständlich genug rüberkommen - gerne fragen stellen!
also: mit meinem freund bin ich nun seit fast 6 jahren zusammen. vor ca. 2,5 jahren habe ich verstanden, daß sein pornokonsum NICHT normal ist, sondern daß wohl eine form von pornosucht vorliegt. laut eigenen angaben zieht er sich die "härtesten sachen" seit er 12 jahre alt (!!!) ist rein.
nun denn, aufgrund gewisser vorkommnisse (rückzug aus unserer paarsexualität, erektionsstörungen etc.) habe ich ihn mit dem thema "pornosucht" konfrontiert. laut eigenen angaben hat er sich selbst während unserer beziehung (und wir hatten in den ersten zwei jahren so gut wie jeden tag sex) täglich rund 3 stunden (!!!) mit derartigem material beschäftigt (dazu zählten damals auch tumblr-streams etc.). er hat sich letztendlich auch einsichtig gezeigt und eine therapie angestrebt (die mittlerweile 4te in seinem leben). seine suche nach einem geeigneten therapeuten zog sich ein gutes jahr hin, nun läuft die therapie schon fast ein jahr - ohne messbaren erfolg. der therapeut hat mich drei mal zu einer sitzung eingeladen, da ja auch unsere beziehung auf dem spiel steht und er unsere paardynamik kennenlernen wollte. alles ganz nett, aber meiner meinung nach nimmt er das problem nicht ernst genug - vielleicht liege ich falsch? alle vier wochen mal 45 minuten ein bißchen plaudern. so kommt es mir vor, denn verwertbare ansätze hat mein partner leider noch keine mit nach hause gebracht. die strategie meines freundes lautet seit 2,5 jahren: VERMEIDUNG! ich bin der meinung (und das habe ich auch schon an vielen stellen hier im forum gelesen), daß vermeidung alleine auf dauer nichts bringt, man muß lernen mit den versuchungen umzugehen, alte muster in gehirn zu überschreiben und das lerne ich langfristig NICHT, indem ich den gefahren einfach aus dem weg gehe oder so tue, als gäbe es sie nicht ....
mein freund konsumiert keine pornos mehr (diverse rückfälle hat er mir jedesmal gebeichtet, aber selbst da erkenne ich mittlerweile ein gewisses muster), er hat einen blocker auf seinem laptop installiert (leider blockieren diese dinger niemals ALLE seiten :/, sonst wären keine rückfälle möglich gewesen).
seit ca. 1,5 jahren haben wir uns wöchentlich termine gesetzt, um körperlichkeiten auszutauschen (zunächst nur streicheln, aneinanderkuscheln, haut auf haut spüren ---> setzt angeblich auch oxytocin frei, später dann auch "richtiger" sex mit penetration, um die erektionsfähigkeit wieder hinzubekommen). mit dem ziel, daß mein freund so langsam auch wieder lust auf die "reale person" an seiner seite bekommt und nicht nur seinen phantasien im kopf nachjagt. das haben wir in diversen büchern gelesen und das fand der therapeut auch "ganz toll". tja ... aber wenn sich nach der ganzen zeit nicht wirklich etwas verändert, sprich die letzten "begegnungen" dieser art haben sich wieder extrem mechanisch angefühlt, keinerlei begehren, leidenschaft oder was man sich sonst als frau so wünscht ... der termin wird abgearbeitet und gut ist!
da muß man sich doch irgendwann die frage stellen, ob die angewandte methode wirklich zielführend ist? zweimal gab es auch eine absolute "no fap"-phase (hard mode) - also da lief bezüglich körperlichkeiten gar nichts. das habe ich auch alles einfach so hingenommen .... mit dem ziel vor augen, daß es irgendwann wieder ganz normal mit uns funktioniert.
meinen freund scheint das alles nicht sonderlich zu stören. einmal fragte ich ihn, ob er unsere zweisamkeit von früher nicht vermisse, da kam wie aus der pistole geschossen: "nein." also wenn ich etwas gar nicht vermisse, dann kann es doch auch nicht mein ziel sein, dies wieder zu erreichen?
ich habe hier im forum so viele beiträge gelesen, von zum teil verzweifelten usern, die ihre sucht bekämpfen wollen, die über ihre eigenen rückfälle enttäuscht/wütend waren, aus deren formulierungen man eindeutig herauslesen kann, daß sie pornos endgültig aus ihrem leben verbannen wollen - diese entschlossenheit fehlt mir gänzlich in bezug auf meinen partner! da kommt emotional einfach nichts rüber und ich frage mich ernsthaft, ob er durch den jahrelangen pornokonsum seit frühester kindheit (er ist jetzt 32 jahre alt) nicht einfach hoffnungslos abgestumpft ist?
ich weiß nicht mehr, was ich denken, geschweige denn fühlen soll .... das hat mich alles so sehr verletzt und es macht mich andererseits auch wütend, daß ich mich so behandeln lasse. auf der anderen seite habe ich mitleid mit ihm, weil so eine sucht zu bekämpfen ist sicherlich alles andere als einfach. aber ich habe unterm strich einfach das gefühl, daß er es nicht wirklich ernst nimmt! ich bin bereit, zusammen MIT IHM diese aufgabe zu bewältigen, aber er schließt mich gefühlt mehr und mehr aus! je weniger ich anspreche, umso besser geht es ihm! mir aber nicht ..... ich finde kommunikation megawichtig, aber er tut sich nach wie vor schwer damit ....
seit ca. vier wochen gab es unsere wöchentlichen termine gar nicht mehr, wir hatten viel streit und das ist für solche zwecke ja überhaupt keine basis. ich vermisse diese körperlichkeiten, die nähe - so mechanisch sie auch ablief, aber besser als gar nichts ... :/ obwohl sex für mich in einer beziehung eher eine untergeordnete rolle spielt, aber er gehört einfach dazu! qualität vor quantität .... in einem artikel hieß es einmal: "sex ist der kitt (bezogen auf ein mauerwerk) in einer beziehung!" er hält alles zusammen .... wenn der kitt bröselt, ist auch die stabilität des mauerwerks gefährdet.
vor weihnachten sprach ich das thema an, ob er sich gedanken gemacht hätte, wie wir in zukunft damit umgehen wollen (mit unseren terminen/körperlichkeiten - von ihm kommt ja diesbezüglich gar nichts). seine antwort war: "ja, er habe sich gedanken gemacht, aber keine lösung gefunden." d.h. für mich im klartext: es stimmt, er hat eigentlich nach wie vor keinen bock auf mich, aber so direkt will er es mir nicht sagen!? aber warum redet er mit mir nicht drüber? von sich aus? warum muß ich ihm alles aus der nase ziehen??? ist ihm das alles so dermaßen UNWICHTIG? mich macht das alles so unendlich traurig .... und irgendwie komme ich mir auch langsam veralbert vor. :/
bin ich zu ungeduldig? was meint ihr ... ? oder ist er ein hoffnungsloser fall?