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Dieses zweite ich
#1
Guten Abend,
auf dem Weg aus den Pornos bin ich auf dieses Forum hier gestoßen. Deshalb möchte ich mein Tagebuch zukünftig hier schreiben und nicht mehr auf Papier.
Zu mir: Ich bin 22 Jahre alt und vor ca. 6 Jahren habe angefangen Pornos zu schauen. Damals nur am Wochenende. Seit 5 Jahren würde ich sagen habe ich keine Kontrolle mehr.
In den ersten Jahren war ich computersüchtig, weshalb sich die Sucht zu den Pornos beiläufig entwickelt hat.
Damals war die Sucht nach Pornos für mich nicht so ersichtlich. Das änderte sich aber schnell als ich mit dem zocken aufhörte. Ich wurde früher ziemlich stark in der Schule gemobbt, das sehe ich als Grund für den Einstieg in die beiden Süchte. Ich habe aber bereits schon als Kind viel masturbiert.

Ich habe bereits vor 3 Jahren versucht etwas gegen diese Sucht zu tun. Aber wie ihr es wahrscheinlich alles wisst, Ist dieser Impuls nicht immer kontrollierbar, was oft zum Rückfall führt..
Im Dezember 2018 habe ich erfolgreich 3 Monate nofap begonnen, im Nachhinein war das totaler Quatsch und es war vorhersehbar, dass ich rückfällig werde. Ich bin übrigens seit über 2 1/2 Jahren in einer Beziehung. Selbstverständlich bin ich dann 2 Wochen nach Ende wieder Rückfällig geworden, bis letztes Jahr Dezember, als ich mit einer fremden Frau gesextet habe und es am nächsten Tag gleich meiner Freundin gebeichtet habe. Mir war sofort klar, dass das nicht in Ordnung ist, meine Freundin hat mir das auch deutlich gemacht und es hat lange gedauert bis sie mir wieder vertraut hat und es so wie vorher war. Bis Anfang Januar war dann wieder alles in Ordnung, als ich wieder indirekt nach jemandem zum "gemeinsamen Austausch" gesucht habe, auch das habe ich direkt meiner Freundin gebeichtet und es hat wieder Zeit für Vertrauen gebraucht.
Und nun ist es vorletze Woche wieder passiert, auch dann habe ich es direkt meiner Freundin erzählt. Ihr wisst gar nicht was ich für eine tolle Freundin habe, sie hat es mir jetzt zwei Mal verziehen und auch jetzt sagt sie sie wird nicht Schluss machen. Ich liebe sie über alles und ich möchte nie jemand anderen haben. Gerade haben wir kein Kontakt, weil sie Zeit für sich alleine haben möchte (das war bei den letzten Male aber auch so). Nur jetzt fühlt es sich gerade umso härter an, weil wir nicht mal schreiben. Dennoch glaube ich daran, dass es wieder wird. Das ist aber auch die Gefahr. Ich darf das jetzt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der letzte Entzug fand quasi so leicht statt, weil ich so sauer auf mich selbst war, das habe ich jetzt nicht. Deshalb hab ich es auch noch nicht geschafft damit aufzuhören seit meinem letzten Fehler, bis gestern und jetzt ist Schluss.

Bereits Anfang Januar habe ich aber den Fehler gemacht und nicht alleine masturbiert sondern es nur mit Hilfe von Youtube geschafft. Bis Anfang März habe ich es ausgehalten aber dann bin ich wieder rückfällig geworden. Immerhin war mein Kopf abgeneigt von Pornos, durch die vielen Alternativen fütterte reddit aber mein Gehirn.

Ich habe heute bei einer Beratungsstelle für Süchtige angerufen, die nette Dame hat mir 3 Kontaktadressen gegeben, die ich jetzt mal angeschrieben habe. Dennoch ist die Pornosucht nicht ganz so weit wie bsp. bei "anfassbaren Drogen". Es gibt eigentlich nur Selbsthilfegruppen oder Therapeuten für Selbstzahler. Ich bin gespannt, was sich tatsächlich als Hilfe herausstellt von diesen 3 Adressen. 

Habt ihr euch Hilfe geholt, wenn ja wo?

Was ich möchte: Keine Pornos mehr, masturbieren nur alleine mit meinem Körper, ohne irgendwelche Alternativen (youtube etc.).

Ich weiß dass ich ehrgeizig bin, ich habe schon vieles geschafft was ich mir vorgenommen habe. Nur die Pornos sind hartnäckig und ich brauche jetzt vor allem eine gute Anfangszeit.
Nachdem meine Rückfallszeit eigentlich immer ab ca. 19 Uhr ist, werde ich dieses Tagebuch um diese Uhrzeit schreiben.

Sorry für die Mitleser, dass so viel durcheinander geschrieben wurde. Bleibt stark, zieht es weiter durch!
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#2
Tag 2:
Das Einschlafen gestern war sehr hart, mir wurden ständig Bilder "in die Augen geworfen". Ich habe es dann aber letzten Endes ohne irgendwas geschafft.

Heute während des Home-Office musste ich öfter an Sex denken und das schon am zweiten Tag. Ich habe mich aber selbst immer wieder dabei erwischt und es unterbunden.

Nach der Arbeit kam es dann dazu, dass ich mich kurz anfasste, was ich dann unterbunden hab und auf Instagram/Facebook durch scrollte. Ich bin mir nicht sicher ob ich sauer auf mich sein sollte oder es als Misserfolg ansehen sollte. Ich finde es ist nicht so. Ich habe mich immer wieder dabei erwischt und bewusst mein Handy weg gelegt und mir gesagt ich will das nicht. Klar war das das ähnliche Verhaltensmuster wie bei den Pornos, Masse statt Klasse möglichst viel konsumieren. Ich sehe es aber als Erfolg dem Druck gestern und heute mehrfach standgehalten zu haben, auch wenn meine Hand sich abundzu verselbstständigt hat. Das macht mir Mut. Und es hier auch zu schreiben, lässt mich den Fokus nicht verlieren.

Wieso heißt mein Post eigentlich dieses zweite ich? Ich finde es gibt zwei "ich´s" einmal den vernünftigen Teil, das Ich das lebt und bewusst handelt. Und das andere ich das Dinge tut, damit du dich schlecht fühlst oder dass dich immer wieder zurückwirft. Wir kennen es ja alle, wenn wir denken wir sind stark, kommt der Impuls und wir schauen fast roboterartig irgendwas an und mehrere Stunden. Unser anderes ich sagt es geht nicht und man will das eigentlich nicht, aber das andere ich ist in dem Moment so stark. Ich merke immer wieder wie stark diese Sucht ist. Ich werde auf Instagram geführt und man merkt richtig wie die Sucht indirekt hofft irgendwo eine halbwegs hübsche/freizügige Frau zu sehen. Genau das war heute.

Meine Ziele sind eindeutig: nie mehr Pornos und das konsumierende Verhalten ablegen (auch nicht aus Langeweile durch Instagram schauen und hoffen was zu sehen)
kein tägliches masturbieren nur wenn ich wirklich selbstständig darauf Lust habe
Nur mein Körper und ich ohne unterstützendes Material

Ich habe ein Art Gedicht angefangen bzw. versuche es. Ich weiß nicht ob hier wirklich jemand aktiv mitliest, oder ob ich mit meinem Post jemanden helfen kann (was ich hoffe).

Vielleicht kann man ja das Gedicht zusammen ergänzen, bisher habe ich mehrere Brocken und Reime.

Ich nenne es Mein Kopf - das zweite ich

Wer ist eigentlich dieses zweite ich, belästigt das nur mich, kennst du das nich?

Was mir heute noch in den Sinn gekommen ist: Bereits heute spüre ich den Entzug, aber das macht mich noch ehrgeiziger und bringt mir Mut

Ich weiß ich bin nicht Göthe, wenn ich es aber tatsächlich schaffe damit aufzuhören, wäre ein vollständiges Gedicht sicherlich eine gute Erinnerung an die schwere Zeit.

Bleibt auch Ihr stark und zieht es durch! Heute wird mich nichts mehr aus der Bahn werfen
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#3
Tag 3:
Das Einschlafen gestern war wieder mal eher schwer. Aber ich hab´s ohne alles geschafft und es fühlt sich am nächsten Morgen so gut an der früheren Routine zu trotzen.
Während des Tages hatte ich mehrere "Tagträume" über Sex und meine Hand hat sich auch teilweise wieder von selbst bewegt. Ist ja auch klar, denn die letzten 4 Wochen hatte ich fast täglich einen Orgasmus. Heute haben meine App-Begrenzungen wieder gegriffen und auch so habe ich nicht so wie gestern auf Instagram etc. konsumiert. Alles in allem war das ein sehr guter Tag. Am liebsten würde ich heute noch masturbieren, aber ich möchte das erstmal unterbinden und mir das als kleine Belohnung aufheben. Ich denke in der nächsten oder übernächsten Woche ist es soweit. Auf jeden Fall habe ich mir schon ein wenig überlegt was ich dann ungefähr machen möchte und definitiv ohne Pornos. Heute hat mir auch meine Freundin wieder geschrieben, dass wir uns am Wochenende sehen und ich bis Sonntag bei ihr bleiben kann. Deshalb werde ich vermutlich erst Sonntagabend wieder schreiben.

Was ich mehr oder weniger traurig finde, dass ich vermutlich nie wieder zu einem Porno/Bild von meiner Freundin masturbieren kann. Es wird mich einfach immer wieder triggern und mein Konsumverhalten anregen. Unterm Strich finde ich Masturbation mit Unterstützung auch irgendwie Scheiße, es fühlt sich anders an, ja sogar schlechter und es geht nur darum möglichst lange nicht zu kommen (über stunden) und alles zu konsumieren, ich hatte es so oft. Ich dachte mir komm hier mal kurz was zum Anregen der Fantasie, es ist komplett nach hinten los gegangen. Und es fühlt sich einfach besser an nur mit sich selbst. Naja mal schauen was die Zeit so bringt, erstmal bin ich im Moment glücklich und schaue nach vorn.

Ich merke auch endlich wie ich meinen PC anders nutzen kann, so lange hab ich ihn nur fürs zocken genutzt und nebenbei standen dann immer die Pornos im Vordergrund. Ich könnte gerade das ganze Internet durchsuchen, auf dem PC gibts nämlich keine Einschränkungen, aber ich verspüre keinen Drang. Auf meinem Handy habe ich so viele Blocker, dass ich gar keine Pornos schauen kann. Bis auf Youtube geht gefühlt nichts.

Weiter geht´s!
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#4
Tag 6:

Heute wird der 6 Tag geschafft. Ich war das ganze Wochenende bei meiner Freundin. Ich hatte gestern sehr viel Lust, eben auch wie die Tage davor, (hatte auch einen Orgasmus). Nach dem Orgasmus hatte ich keinen weiteren Drang und auch keine Lust mehr. In unserer Beziehung scheint alles in Ordnung zu sein, ihr haben die Tage ohne Kontakt gut getan. Es ist eigentlich alles wie vorher und ich hatte wirklich Angst es könnte nicht so sein, ich bin so froh sie zu haben, sie ist so ein guter Mensch und ich liebe sie so sehr. Mir darf und wird sowas auch nie mehr passieren. Ich bin mir wirklich ziemlich sicher, dass ich ohne die lange Zeit mit Pornos, nie mit jemand anderem geschrieben hätte. Ich habe an ihr wirklich alles. Ich habe zwar öfter Lust als sie, aber dann wird eben anders geholfen. Es gibt also gar keinen Grund mit anderen zu schreiben. Ich will meine Zeit auch nicht mehr damit verschwenden stundenlang nach irgendwas zu suchen, mit jemandem zu schreiben, oder mir stundenlang etwas anzusehen. Außerdem tut mir das nicht gut, das merke ich. Es frisst mich fast von innen auf.

Insgesamt war das Wochenende also schön, aber dennoch nicht wie in der Zeit vor Corona. Man sitzt dann doch nur daheim oder im Garten. Trotzdem hat es gut getan mal raus zukommen und andere Menschen zu sehen. Ich freue mich so wenn das endlich wieder vorbei ist.

In der nächsten Zeit werden keine Rückfälle kommen, ich kenne mich und weiß, dass es nach ca. 1-3 Monaten anfängt und mein zweites Ich versucht mich zu "verführen". Ich habe viele Einschränkungen auf meinem Handy und Menschen mit denen ich darüber reden kann. Ich hoffe sehr, dass ich es jetzt endgültig schaffe.
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#5
Tag 7:
Gestern konnte ich ohne Gedanken einschlafen, auch heute hatte ich tagsüber keine Sexgedanken oder ähnliches. Dennoch gibt es noch den indirekten Drang irgendwo leicht bekleidete Frauen zu sehen, hauptsächlich auf Instagram. Dort gibt es dann wieder ähnliches Konsumverhalten wie bei den Pornos. Aber ich erwische mich regelmäßig und unterbinde es dann auch bewusst.
Ansonsten habe ich heute nach der Arbeit mich um meine Pflanzen gekümmert und bis jetzt eben mit einem Freund gezockt.

Ich versuche stetig meinen News-Feed auf Insta neutral zu füllen, von früher sind dort halt auch viele Fitnessgirls etc. Langsam wird er aber neutraler.
Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit mir und habe Durchhaltevermögen. Auch mein Drang zum masturbieren habe ich zur Zeit abgelegt. Ich bin gespannt wie das wird in der Zukunft, wenn mir nicht mehr vorgeschrieben wird es jetzt zu tun weil ich was sehen will, sondern weil mein Körper es möchte.

Ich wünsche auch euch Durchhaltevermögen! Bis morgen
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#6
Tag 8:
Gestern Abend hing ich noch länger am Handy im Bett. Ich hatte mir Gedanken gemacht wie masturbieren eigentlich andere Männer, nur mit Pornos, nur alleine? Wie oft tun sie es. In dem Zusammenhang wurde ich dann auf Youtube gelenkt von meinem "anderen ich" und sah mir Videos an. Ich bin also eigentlich wieder nur geil geworden weil ich mir was angesehen habe. Ich hab mir heute viele Gedanken gemacht und auch gestern und ob ich jetzt enttäuscht auf mich sein sollte. Und ich bin es nicht. Ich werde auch nicht von neu anfangen zu zählen. Natürlich hat das gegen meine Regeln verstoßen. Ich möchte wenn dann alleine masturbieren ohne Hilfe und das konsumieren "Masse statt Klasse" war wieder da. Aber andererseits kann ich es mir auch gerade nicht vorstellen komplett alleine zu machen. Ich bin auf jeden Fall dafür mir es langfristig alleine selbst zu machen und ohne Unterstützung, aber ich denke auch, dass es ab und zu erlaubt ist (auf jeden Fall aber keine Pornos), mit einem Unterschied, ich will von alleine geil werden und nicht erst, weil mein Kopf Imput braucht und ich dann dazu wichse. Ich denke das anregen der Fantasie ist nicht verwerflich.

Für mich gilt weiterhin, dass das Handy im Bett tabu ist, denn nur dadurch kommt es wenn überhaupt dazu. Ich verspüre zurzeit auch eigentlich keinen Drang zu masturbieren. Was gut ist. Für mich ist klar ich will nie wieder pornos sehen und sowas wie gestern nur als absolute Ausnahme. Ich will meine Sexualität alleine bestimmen und nicht nur geil werden weil ich mir wieder was ansehe/anhöre.

Zum heutigen Tag. Es war alles gut. Ich habe wieder sehr viel Musik während der Arbeit gehört. Musik hilft mir gerade schon sehr viel und lenkt mich ab und ich fühle sie einfach wie noch nie. Nach der Arbeit habe ich wieder eine Stunde gelesen. Worauf ich sehr stolz bin. Ich war noch nie eine Leseratte und ich hab nie gerne gelesen. Aber dieses jetzige Buch gefällt mir und ich hab seit langem Interesse an einem Buch.
Anschließend habe ich mit einem Freund zusammen ein Online Workout zusammen gemacht.

Wir alle hier sollten nicht so hart zu uns sein. Klar eine gewisse Härte ist nötig, vor allem Disziplin. Aber in vielen Posts hier habe ich gelesen wie alle traurig und sauer sind wenn sie einmal rückfällig geworden sind und ihre Counter zurückstellen. Gebt nicht zu viel auf diese Counter! Wir wollen es für immer schaffen, wir wollen alleine leben und uns nicht nieder machen lassen von den Pornos. Immer wenn man sauer auf sich selbst ist, wird der Rückfall länger als nur ein Mal (so war es bisher bei mir). Wenn ihr es einmal geschafft habt schafft ihr es wieder. Rückfälle gibt es. Der Weg da raus ist ein langer, aber überlegt mal wie lange ihr es bisher getan habt. Bei mir werden es bald 6 Jahre, es sollen nicht noch mehr werden.

Tut es für euch, für eure Beziehung, aber nicht für dieses Forum. Ich erwarte hier keinen regen Austausch mit anderen, ich will mein Tagebuch Online schreiben, weil es einfach schneller geht und anonym ist.
Früher wäre ich auf mich richtig sauer und enttäuscht gewesen nach gestern. Aber kann man von mir erwarten dass ich nie wieder ein Youtube-Video zur Anregung der Fantasie ansehe?

Ich will es nicht bei jedem Mal tun und vor allem von selbst geil werden. Und wenn ich mal 1 Woche nicht geil werde, dann muss ich es nicht erzwingen in dem ich mir was ansehe.

Ich für mich muss meine Routinen ändern. Abends nicht am Handy im Bett chillen, nach der Arbeit mich ohne Handy beschäftigen. Nicht ständig auf Insta/Facebook hängen.

Gerade bin ich sehr positiv gestimmt und glaube ich kann es schaffen, ich hoffe das bleibt so. Morgen habe ich ein Telefonat mit einem Sexualtherapeuten, ich will langfristig und für immer davon weg kommen.
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#7
Tag 9:
Gestern Nacht war wieder alles in Ordnung.

Auch der heutige Tag. Ich habe wieder viel Musik gehört, nach der Arbeit gelesen und ein kleines Workout gemacht.

Und ich hatte ein Telefonat mit einem Therapeuten. Am Ende des Gespräches wurde ich zwar zu einem Kollegen von ihm verwiesen, den ich jetzt angeschrieben habe, dennoch war es ein gutes Gespräch. Auch einfach mal jemanden alles zu erzählen. Auch er meint, dass man eigentlich nur sauer auf sich selbst ist, weil man die Kontrolle nicht hat sondern ferngesteuert wird.

Und er fragte mich, ob ich mir nicht vorstellen könnte, ein bis zweimal die Woche Pornos anzusehen und es dann zeitlich zu begrenzen. Jetzt denke ich nach mir einen anzusehen. Aber ich weiß genau wo das endet. Ich werde diese zwei Stunden locker überschreiten. Und ich werde mich auch nicht auf einen konzentrieren sondern wieder 5 Seiten durchstöbern und überall das neueste Material seit dem letzten Mal durchforsten. Und vor allem wird es nicht bei einem Mal bleiben, sondern ich werde dann wieder wochen- oder monatelang rückfällig...

Ich habe ihm gesagt es sei ein schönes Ziel, wenn ich das irgendwann mal wieder könnte. Einen Porno ansehen, weil ich geil bin. Und dann auch einen ganzen Film am Stück nicht Tausende.

Ich möchte einfach das tun worauf ich selbst Lust habe. Wenn ich geil bin, ist es sicherlich okay sich mal was anzuhören oder irgendwann mal anzusehen. Aber jetzt gerade nicht.
Außerdem geben Pornos mir nichts. Ebenso wie tausend Bilder. Ich denke mir dabei nicht, man sieht die gut aus, mich interessiert das eigentlich gar nicht. Ich will nur möglichst viel davon sehen.

Der Mann heute hat mir aber auch Mut zugesprochen. Weil ich schon sehr viel über die Sucht weiß, über mich und mir viele Hürden eingebaut habe.

Ich schaffe das heute auch, dann bin ich ab morgen oder Freitag bis Montag erstmal bei meiner Freundin.

Viel Erfolg auch euch Mitlesern!
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#8
Tag 10:
Heute schreibe ich schon früher. Gestern Abend nachdem ich hier geschrieben habe, hing ich wieder mehrere Stunden im Netz, aber ohne mir Pornos anzusehen. Ich bekam Lust also beschloss ich zu masturbieren, aber wieder nicht alleine. Ich suchte also nach Seiten bei denen man sich Audiopornos anhören konnte und guckte welche auf meinem Handy nicht geblockt werden. Das Ganze ging dann wieder 3 Stunden lang. Genau das war der Fehler der letzten Male, der mich rückfällig machte. Ich konsumierte weiter, nur eben andere Dinge. Für mich sind auch die Audioporns gerade der größte Suchtfaktor. Für mich ist klar ich will das nicht. Ich will mich auf mich alleine konzentrieren. Ich will ohne Unterstützung masturbieren. Es fühlte sich wieder an, als wäre ich in einem Bann, könnte nicht aufhören. Und ich konzentrierte mich auch gar nicht auf mich selbst, sondern dass ich möglichst viel sehe. Ich bin heute nicht sauer oder enttäuscht. Ich habe diese Seiten gleich auf meinem Handy geblockt und werde mich jetzt darauf konzentrieren vorerst nichts zu konsumieren sondern mich alleine auf mich zu konzentrieren. Ich will die Sucht nicht verlagern, sie weiterentwickeln. Ich will nicht länger wach bleiben weil ich mir was anhöre. Ich bin guter Dinge, aber es wird Zeit dauern. Ich möchte mich auf meine eigene Lust konzentrieren und nichts faken, das geht mir gerade durch den Kopf.

Ich melde mich am Montag wieder. Habt schöne Ostern.
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#9
Ich habe mich gerade, als du den Kontrollverlust beschrieben hast, wiedererkannt. Ich kenne es zu gut, auch die Art und Weise, wie man dann auf Youtube mal eben ganz unschuldig "recherchiert". Bullshit, wir machen uns dann was vor. Du hast es aber auf der anderen Seite vollkommen richtig erkannt, es ist eine Verlagerung, nicht mehr, nicht weniger.
Beobachte deine Lust mal und versuche deine Lust mal auszuhalten.. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es garnicht die Lust selbst ist, sondern der Wunsch etwas neues zu finden, zu konsumieren. Und da hilft dann meistens auch nicht, dass man die Lust als Argument vorschiebt um konsumieren zu können. Du solltest in solchen Momenten mal versuchen, was komplett anderes zu machen. Schreib deine Gedanken auf, versuch mal dieses Gefühl, was du dann hast zu beschreiben. Mir hilft es Abends, den Tag Revue passieren zu lassen.
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#10
Hallo Marco,

ich kann Steffus nur 100 % zustimmen.

Manchmal sind Pornos nur ein Hebel um sich einen Dopamin-Hit zu verpassen. Dann geht es eigentlich gar nicht mehr um Pornos, man hat sich nur darauf konditioniert.

Was ich ergänzen würde, komplett die Umgebung zu wechseln. Die Willenskraft, am PC sitzend, gegen den Pornokonsum anzukämpfen, ist effektiver investiert, aufzustehen, rauszugehen oder sogar Sport zu machen / in die Natur zu gehen. Danach sieht die Welt schon wieder anders aus. Bewusstsein setzt ein. Dieses Bewusstsein, was auch nach der Betäubung wieder nagt, und sowieso schon seit Jahren aus den Pornos aussteigen möchte.

Das Tagebuch ist definitiv schon ein sehr guter Schritt, da es Bewusstsein schafft. Welche Muster erkennst Du selber und wie kannst Du diese Muster, die Dich immer wieder in das Verlangen zurücktreiben, überwinden?

Besten Gruß, Erik
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