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Nach fast 17 Jahren...
#1
Hallo liebe Frauen und Männer,

....habe ich die Pornosucht meines Mannes aufgedeckt. Es ist im Prinzip genau so wie es durch alle Foren geht.
Er macht es heimlich, streitet zuerst ab, gibt dann mir die Schuld und will es todschweigen.

Da unsere Beziehung seit Jahren bergab läuft weil Er sich einfach für nichts und niemanden interessiert ziehe ich nun einen Schlussstrich. Heute schon Anwaltstermin gemacht.

Meine Gefühle fahren eine derartige Achterbahn, glaubt ja keiner. Gibt es hier Frauen denen es genau geht? Oder die schon einen Schritt weiter sind? Oder einen Schritt zurück?

Ich erzähle Euch kurz von mir.
Ich bin über 50, habe einen guten Job, meine Kinder sind groß. Ich habe ein Haus. Ich bin 15 Jahre verheiratet. Ich halte  mich für eine alternativ denkende Person, bin und war immer tolerant, eine total coole Mama, würde meine Tochter (25) sagen.

Mein Mann hatte mit mir noch nie das Thema Porno angeschnitten...ich habe da vorher nie drüber nachgedacht. Unsere Sexualität war nicht superaufregend aber doch okay für mich und da man älter wird und lange zusammen ist, ich hätte von mir aus keinen Porno vorgeschlagen aber sicher hätte ich auch nicht abgelehnt.
Doch nachdem er sich immer stärker veränderte spürte ich in den letzten Jahren wie er immer weiter abdriftete. Der ganze Alltagskram hat ihn ja noch nie tangiert, aber es tangierte ihn gar nicht mehr. Er ging arbeiten und pennte, sehr oft auf der Couch...
Auch wenn er Abends mit ins Bett kam, so war  später das Bett neben mir oft leer. Ich bin nicht gucken gegangen war er macht. Wir haben uns immer alles gesagt........so dachte ich. Er wurde in den letzten Monaten und Wochen immer unvorsichtiger, aber erwischt habe ich ihn vorher schon ein paar mal, vor allem dieses ewgige weggeklicke wenn ich den Raum betrat  liess mich mehr und mehr aufhorechen. Lange Rede, kurzer Sinn. Letzten Freitag ist die Bombe halt geplatzt und er schweigt, hat weiterhin sein Laptop immer griffbereit. Erst hat der gesagt: Das Fenster ist einfach aufegpoppt (hatte Freitag Nacht mal einen Blick auf sein Handy geworfen, den er kam mir Nachts adrinailübströmt entgegen, total besoffen wankte er um 3 Uhr ins Bett) , die Chronik hat gezeigt das das Stunden gewesen sein mussten. Sex hatten wir jede Woche, aber der war irgendwie total lau, lange konnte er die Errektion nicht halten. Das übliche halt was passiert wenn Mann es übertreibt. Ich habe ihn so oft fast erwischt, aber mein Unterbewusstsein war super im verdrängen, weil nicht sein kann was ich mir niemals vorstellen konnte.
Im Nachhinein ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Und was ich verrückt finde: Mein Bauchgefühl sagt mir schon sehr sehr sehr sehr lange das da irgend etwas ist, etwas was ich nicht greifen konnte. Also IMMER auf den Bauch hören liebe Leute!

Es fängt jetzt,  nach einer Woche an sich zuzuspitzen denn hier im Haus hat jeder noch ein eigenes Zimmer, wo er aber nicht rein will. Ist auch ein Dreckstall, aber aufräumen wäre ihm wohl zu anstrengend. Es macht mich total fertig das er da unten jetzt alles für sich beansprucht und weitermachen kann. Ich bin in mein Zimmer gezogen, aber es tut mir gar nicht gut.

So, wer bis hierher gelesen hat bekommt ein  Cool und wer etwas aus seiner Erfahrung dazu antworten möchte der/dem danke ich ganz herzlich.
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#2
Hallo Frau_in_Scherben
Ich bin selber ü50 und weiss wovon Du schreibst, Du hast mein volles Mitgefühl.

Hast Du innerlich bereits abgeschlossen, oder suchst Du noch Lösungen?
Da der Anwaltstermin bereits steht, stellt sich diese Frage.

Wir kämpfen hier und suchen Lösungen für unser(e) Problem(e).
Wenn Du das noch willst, findest Du hier Unterstützung.

Entschuldige, aber über das Ende und einen Scherbenhaufen würde ich mich nicht unterhalten wollen.

LG
phoenix
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#3
Es gibt bei Sucht zwei Bereiche, der eine ist die stoffgebundene Sucht zb.: Alkohol und der andere die nicht stoffgebundene Sucht wie Pornosucht. Bei beiden Bereichen verläuft aber der gleiche Prozess. Es werden Glückshormone wie Dopamin ausgelöst. Das Gehirn gewöhnt sich an die Glückshormone und verlangt regelmäßig danach dieses Verlangen zu stillen. Mach deinen Mann genau bewusst was passiert wenn er nicht damit aufhört und welche Folgen es für die Famile hat.
Man kann eine Sucht nur loswerden wenn man es selber auch möchte. Deine Aufgabe ist ihn dazu zu bringen, dass er es von sich selber aus ändern möchte !!!
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#4
Liebe Frau in Scherben!

Ebenfalls über 50, bereits 25 Jahre verheiratet, ebenfalls erwachsene Kinder, auch schon ein paar Mal erwischt worden. Teile ähnlich deiner Geschichte, nur ließ es sich bei uns doch bereinigen. Ich kämpfe zwar noch immer damit, aber die Beziehung ist nicht mehr gestört damit (fürchte aber, dass ich immer gefährdet sein werde). Jetzt mein ABER:

Welche Hilfen möchtest du denn von Betroffenen, wenn du schon den Anwaltstermin gemacht hast. Wenn alles schon beendet zu sein scheint. Die Frauen, die ich hier "kennengelernt" habe, wollten wissen, wie man es schaffen kann, die Beziehung zu retten, ob man verzeihen kann, ob sich etwas verbessern lässt, ob alle Männer gleich sind ....

Diejenigen, die wie du gleich die Sache bereinigt haben, sind immer augenblicklich danach aus dem Forum verschwunden.

Die meisten Männer hier kämpfen gegen ihre Sucht und wollen eine "normale" Beziehung führen. Eigentlich schlimm, dass Mann und Frau auf diesem Gebiet, das verbinden sollte, so unterschiedlich programmiert sind.

Alles Gute!

Heinrich
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