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Tagebuch
#41
Na, ich bin ja voll und ganz Deiner Meinung, man muss schon die Hintergründe verstehen usw (klingt ja auch alles in allem, im Gesamtbild, so, als gäbs da eine ganze Menge). Da hast Du mich falsch verstanden. ich beschäfige mich auch intensiv mit mir selber und den ganzen Hintergründen und so weiter und so fort.

Allerdings bin ich auch der Meinung, das trotz allem, wenn es ums "tun" geht (also in unserem Fall dann ums bleibenlassen), man trotz aller Erkenntnis um Disziplin und "dann tue ich es halt (nicht)" nicht drumrum kommt. Nur weil man weiss woher eine bestimmte Gier oder ein Bedürfnis kommt, bedeutet das ja nicht, dass sie dann verschwindet. Das halte ich widerum für Selbstbetrug - "ich muss nur therapeutisch erkennen und verstehen, was meine Beweggründe sind, dann wird mir der Verzicht quasi von selber gelingen". Das ist eben nicht so (zumindest meiner Meinung+Erfahrung nach). Egal ob mit Erkenntnis oder nicht, wenn der (nennen wir es mal so) Suchtdruck kommt, muss man dem standhalten, und das geht nunmal nur mit Disziplin und Stärke.

Allerdings mag es leicher sein, wenn man basierend auf Erkenntnissen andere Aspekte in seinem Leben ändert und dann insgesamt zufriedener wird, weil der Druck aus dieser Ecke dann möglicherweise weniger massiv ist (weil da weniger Lücke zu füllen ist etc.)

Ich hab eigentlich sowieso das Gefühl dass die nofap-Szene sich größtenteils was vormacht, man müsse "nur" nicht fappen, dann wird alles gut. Also da bin ich im Grunde ganz auf Deiner Linie, so einfach ist das eben nicht, der Sexkram ist nur eine symptomhafte Ausprägung einer tieferliegenden Problematik, und die muss man schon in Gänze anpacken.
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#42
... und mein "man muss es 'einfach nur tun'" ist sowieso etwas augenzwinkernd gemeint. Natürlich ist es nicht "einfach". Aber man muss es tun. Und dabei wird man natürlich knallhart mit alledem konfrontiert, was es einem erschwert bzw unmöglich macht. Also beinhaltet "einfach nur tun" indirekt auch, alles andere zu tun, was notwendig ist, damit man dazu überhaupt in der Lage ist ..
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#43
Genau, dass man/ ich regelmäßig zu Pornos gegriffen habe ist Ausdruck einer tieferliegenderen Symptomatik.
Ich merke aber auch, je mehr ich mich damit beschäftige, dass da oft etwas weniger Schweres dahinter steckt als ich mir immer ausgemalt habe.

Ich habe oft auch einen Hang dazu, Sachen zu dramatisieren oder als schlimmer wahrzunehmen als sie sind. Zumindestens wenn's um mich geht, sonst bin ich oft die Ruhe in Person. An manchen Tagen habe ich mich unfassbar hoffnungslos gefühlt, und keine Idee wie ich aus dem Loch rauskomme. Ich denke das kann man aus meinem Eingangspost rauslesen  Wink und wenn ich mich dann mal konkret damit auseinandergesetzt habe, mich nicht nur versucht habe abzulenken, sondern in mich reingehört habe, dann ging's am nächsten Tag oft schon deutlich besser.

Schon das hat es mir gebracht, mich damit zu beschäftigen. Dass meine Verhaltensweisen oder Gefühle manchmal einfach nur logisch und folgerichtig sind.

Kleines Beispiel: ich habe seit 2,3 Tagen nen kleines Stimmungsloch, bin inaktiver als sonst, habe weniger Energie, wenig Lust auf Leute.
Das habe ich in meinen letzten NoFap Phasen aber auch so in den Tagen 5-15 oder so erlebt. Mir fehlt das Dopamin. Das Dopamin dass ich mir sonst durch Pornos zugeführt habe.
Und weshalb fehlt es mir? Weil sich mein Organismus daran gewöhnt hat es dauerhaft zugeführt zu bekommen. Und ich ihn gerade entwöhne.

Dieses Wissen hilft mir, mein Tief für mich einzuschätzen und durchzuhalten. Früher hätte ich einfach zu Pornos gegriffen. Heute weiß ich das geht vorbei und ich muss da durch, das ist die "Flatline".

Bei einer anderen Sache sind wir dann wohl doch mehr einer Meinung als ich anfangs dachte. Es ist nicht damit getan 90 Tage zu entziehen und dann ist alles wunderbar. Man sollte schon eine Idee haben, weshalb man zu Pornos gegriffen hat, um diesen Grund zu ändern.
Ansonsten ist man schneller wieder beim alten Verhalten als einem lieb ist - oder man zwingt sich dazu, durchzuhalten. Was einfach nicht befriedigen kann. 

Aber bis man da ist, dass man seine Gründe anpackt und merkt dass sich was ändert, dauerts halt auch mal. Und man wird durch die ein oder andere Phase durchmüssen, wofür man Disziplin benötigt. Wo man sich eben auch mal gegen den Suchtdruck stellen muss, wo man dem Impuls entgegen wirken muss.

Heute war ein rückfallgefährdeter Tag. Ich habe es gemerkt als ich am Rechner und vor dem TV saß, wie meine Blicke auf jeder schönen Frau hafteten und wie mich selbst billige Erotikwerbung angeregt hat. Die Gedanken, mir einen Porno "zu gönnen" konnte ich gut auffangen. 
Ich habe den Impuls ausgehalten und gemerkt wie er langsam geringer wurde. Dann habe ich meine Energie beim Sport rausgelassen.

Das war gut.

Ich den letzten Tagen sehe ich überall Brüste. Ich bin leicht erregbar, von jeder schönen Oberweite die mein Auge streift. Ich habe das Gefühl ich bin nur von schönen Frauen umgeben, fast jede Frau törnt mich an. Körperliche Lust auf Sex habe ich nicht, aber dafür viele Gedanken. 
Mein Hirn giert.
@eswerdeLicht hat es ja richtig geschrieben, das wird weniger mit der Zeit.
Ich bin da ganz zuversichtlich
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#44
Zitat:Mein Hirn giert.

oh yes. Wenn man irgendwelche Filme/Serien schaut wo attraktive, nicht allzu dick bekleidete Ladies rumlaufen.. macht ganz seltsame sachen in der Birne. Gruselig. Kann das schlimmste depressive Grübeln triggern.
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#45
Heute war ein guter Tag. Ich hatte viel Bewegung, nette Leute um mich herum und habe mir auch etwas Zeit für mich nehmen können.

Ich habe meinen Sport und meine Entspannungsübungen gemacht.
Ich habe mir Zeit genommen, darauf zu schauen, was sich bei mir in der letzten Zeit verändert hat.

Ich bin recht zufrieden mit dem was ich mir anschauen konnte. Und ich weiß, das ich noch nicht am Ende der Fahnenstange bin.
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#46
Die ersten 7 Tage meines formulierten Planes sind um und es ist Zeit, einmal auf diese Woche zu schauen.

Dass ich meine NoPornNoFap-Phase mit täglichem Sport verbinde klappt sehr gut. Ich habe Lust darauf, ich nehme mir täglich die Zeit dafür und ich merke positive Effekte.
Das "am Ball bleiben" als Solches ist positiv, ich merke ich kann etwas umsetzen was ich mir
vornehme. Ich powere mich dadurch etwas aus, es dient auch als Ventil für überschüssige Energie... Das war mal die PornoSB.
Und ich habe oft einen leichten Muskelkater und nehme etwas ab. Finde ich super.

Die Entspannungsübungen tun gut, ich mache sie gerade häufiger als vorher. Top. 

Der Tagesplan ist bisher im Kopf formuliert. Das ist in Ordnung und funktioniert aktuell.

Ich bin zufrieden und werde das so beibehalten. Ich fühle mich etwas ausgeglichener und habe das Gefühl meine Energie etwas sinnvoller einzusetzen.
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#47
Das hört sich gut an. Ich mache auch deutlich mehr Sport und merke wie wichtig dieser Ausgleich ist. Sport macht gute Laune und ist m.E. der beste Zeitvertreib. Ich freue mich für dich!
[Bild: nfc.php?nfc=26403]
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#48
Ich danke dir  Smile
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#49
Ich hatte mal wieder Sex.
Es war sehr kurz, sehr intensiv. Ich bin sehr schnell gekommen. Lust auf eine 2. Runde hatte ich nicht.

Es war ein schöner Moment.

Wie beim letzten Mal merke ich aber auch, dass mit dem Sex die (positive) Anspannung, der Fokus auf mich, auf den Sport, auf's NoFap, auf das was ich in diesen Tagen alles tun wollte, gewichen ist. Stattdessen herrscht Entspannung. Was gut ist. Damit aber auch so eine egal Haltung. Ich kann mich schwer aufraffen um meine Dinge zu erledigen. Die Energie ist weg, der Wille, der innere Antrieb, der zuletzt eine positive Unruhe war.

Ich habe heute trotzdem meinen Sport gemacht. Und werde das natürlich beibehalten.

Ich merke, wenn ich nicht nur auf PornoSB, sondern auch auf Sex verzichte, habe ich viel Energie & Lust auf andere Sachen.
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#50
Ich habe das Gefühl, wieder besser in Schwung zu kommen als beim letzten Sex in der NoPornNoSB Phase. Der Sport & auch die Entspannungsübungen helfen mir dabei ungemein, ich bin aber auch aktiver und lasse der Antriebslosigkeit  weniger Raum sich zu entfalten.
Das tut gut.

Aber es ist schon spürbar welche langfristige Wirkung Sex in meiner Pornoabstinenz hat. Früher war die entspannende Nachwirkung von Sex gefühlt nach einer Stunde vorbei, jetzt hat es mich über Tage "entladen" - positiv wie negativ.

Ich freue mich darauf auszutesten, wie Sex auf mich wirkt, wenn ich mehr und mehr "entgiftet" bin und meine Pornoabstinenz weiter fortgeschritten ist.
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