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Bis jetzt läuft‘s ganz gut
#1
Ich richte meine Aufmerksamkeit genau aus. Ganz bewusst verfolge ich meine Gedanken. Es ist schon erstaunlich, wie oft am Tag man an dem Punkt ist, an dem man „früher“ den Rechner bemüht und eine Pornosession hingelegt hat. Es tut gut, dem Drang zu widerstehen und in normale Gefilde einzutauchen.
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#2
Alos bisher tute ich mich in keiner Weise schwer. Es ist eher ein Gefühl der Vorfreude auf das was da kommen mag. Vielleicht ist diese Sucht bei mir aber auch etwas anders gelagert, als es hier in den Beschreibungen häufig geschildert wird. Ich hatte z. B. nie Porno-Phantasien, wenn ich mit einer Frau geschlafen habe (ungeachtet der Tatsache, dass es meiner Lebensgefährtin nie etwas bedeutete). Da war ich immer voll im Moment mit allen Nuancen und ich brauchte auch keine Extrashow wie in den Pornos.

Erst seit etwa 2 Monaten hat sich etwas spürbar verändert, was wohl auf den exzessiven Pornokonsum der letzten Zeit zurückzuführen ist (Libido im Keller, ED). Mir geht halt immer mehr eine echte Partnerin ab, mit der ich auch den Sex teilen kann und die Misere mit meiner Lebensgefährtin, mit der sich halt das zuvor schon spärliche Liebesleben seit 5 Jahren gänzlich erledigt hat, ist ganz einfach der Grund für mein Porno-Verhalten. Ich denke, dass der Porno-Konsum für mich irgendwie eine Möglichkeit war, nicht genauer hinschauen zu müssen auf diese wirklich schlimmer Situation in der Beziehung. Irgendwie wie im Rausch – da nimmt man die Realität dann auch nicht mehr so scharf wahr und es ist alles Wurst.

Wir habe bis auf unseren 10-jährigen Sohn kaum Gemeinsamkeiten. Ich bin selbstandig und nebenher erfolgreich künstlerisch tätig. Ich treibe seit vielen Jahren etwa 4 x in der Woche Sport, ich bin naturverbunden und liebe die Berge, ich koche für mein Leben gerne und bin Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen bzw. suche ich richtig danach. Ich will meine Lebensgefährtin hier nicht schlecht machen, aber sie ist aus einem ganz anderen Holz. Sie ist auch selbständig, sie treibt keinerlei Sport, sie hasst die Berge, wenn sie kocht, dann mit Widerwillen (meistens Vorgekochtes von mir) und sie hätte gerne, das immer alles bleibt, wie es ist, auch wenn's schlimmer nicht mehr geht. Meine Lebensgefährtin ist krankhaft streitsüchtig und korrigiert jeden in ihrer Nähe bei kleinsten Kleinigkeiten – auch unseren Sohn – und sie kann sich an Nichts länger als einen kurzen Moment freuen – auch bei wirklich großen Erfolgen. Das wird schnell abgehackt und dann beginnt auch gleich die Suche nach irgendwelchen Fehlern und wie man es hätte besser machen können. Bei Widerspruch schießt sie immer sofort aus allen Rohren das einem ganz anders wird. Es ist aber leider in ihrer ganzen Familie so. Da gibt es keinen, der irgendwie besonnen und liebevoll agiert. Ich bin auch eher emotional aber jedesmal sofort unter der Gürtellinie zu agieren, wie es meine Lebensgefährtin macht, das ist eine ganz andere Liga. Langsam frage ich mich schon, wie lange auch unser kleiner Kerl das noch so locker wegsteckt, wie es den Anschein macht. Wir leben halt jetzt in einer "Wohngemeinschaft" – dem 10-jährigen Sohn zuliebe. Er hängt extrem an mir und auch an meiner Lebensgefährtin und ich weiß, dass es für ihn eine ganz schlimme Bruchlinie in seinem Leben wäre, wenn ich mich trennen und ausziehen sollte.

Im Großen und Ganzen ist diese Porno-Sucht bei mir eine Ersatzbefriedigung für dieses riesige Beziehungsloch und sie hat mich nach allen Regeln der Kunst betäubt, damit ich das alles über mich ergehen lassen kann. Ein wohl nicht adäquater Ersatz für wirkliche Nähe, seelische wie körperliche, das ist mir jetzt klarer den je. Dennoch habe ich versucht damit diese emotionale Leere zu füllen – aber es geht halt einfach nicht!

Solche Momente im Leben, wo die Libido in den Keller fällt, hatte ich übrigens auch schon früher und es scheint, dass das zwar immer psychisch bedingt war, jedoch immer andere Ursachen hatte. Einmal war es die Trennung von einer Frau die ich wirklich liebte, ein anderes Mal war es extrem viel Stress im Job. Die Liste ließe sich erweitern. Ich hab also Übung in diesen Libido-ED-Dingen und ich weiß aus Erfahrung, dass sich das gibt. Die Erholungsfähigkeit des Menschen ist wirklich großartig!
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#3
Heute ist schon der (erstaunlicherweise) fünfte Tag angebrochen. Dachte nicht, dass mir das so leicht fällt. Veränderungen bemerke ich schon. Hauptsächlich: Ich habe extrem viel Zeit für wirklich wichtige Dinge. Von Zeit zu Zeit kommt schon ein Verlangen hoch, aber nicht auf Pornos, sondern ein ganz natürliches nach Nähe und schon auch nach Sex. Das ist jedoch in keiner Weise mit Pornofantasien verbunden. Ich versuch mal diese Momente wegzudrücken - geht eigentlich auch ohne besondere Anstrengung. Das ist wie mit dem Rauchen. Wenn man auf Entzug ist und das Verlangen kommt, dann lenkt man seine Gedanken halt schnurstracks auf andere Dinge. Im Wesentlichen bin ich in Sachen Selbstbefriedigung auch nicht hardcore eingestellt. Wenn es in diesen vorerst angepeilten 90 Tagen ohne Pornos mal zu einem sehr starken Verlangen nach Selbstbefriedigung kommt, dann werde ich dem auch nachgeben. Muss halt nur schauen, dass ich nicht zu hart an die Sache rangehe um wieder ein differenziertes Gefühl in mein bestes Stück zu bekommen. Der Punkt bei mir ist halt auch, dass ich bei der Selbstbefriedigung ohne Pornos nie an irgendwelche Pornos gedacht habe, die ich irgendwann mal konsumiert hatte (was übrigen auch beim Sex mit Frauen immer so war). Einen gewissen Stau spüre ich schon in den Hoden. Naja, kein Wunder nach der jahrelangen ständigen Entleerung, die der Pornokonsum so mit sich brachte.
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#4
Das hört sich doch so weit sehr gut an. Ich denke der Schlüssel ist dass es Klick macht im Kopf und wir verstehen, uns nicht weiter als Pawlowsche Hunde zu verhalten. Der Wille zählt und nicht das Gefühl das uns antreibt. Ich versuche es mit zwei Bildern: 1. was passiert mit mir und meiner Familie wenn ich nichts ändere. 2. was geschieht, wenn ich mich ändere - wie werde ich mich fühlen, wie sieht meine Zukunft aus wenn ich genesen bin.

Bleib stark!
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#5
Sechster Tag. Läuft gut und ich muss sagen, dass ich absolut kein Verlagen nach Pornos habe. Das mit der „Sucht“ muss ich für mich aber auch etwas relativieren. Ich habe früher geraucht, habe dann aufgehört, wieder angefangen, wieder aufgehört etc.. Da hatte ich jedes Mal Entzugserscheinungen Ende nie mit Konzentrationsstörungen, Schweißausbrüchen, Nervosität usw.. Mit der vermeintlichen Pornosucht erlebe ich das jedoch ganz anders. Eher so wie mit einer schlechten Angewohnheit, die man nicht hinterfragt hat und jetzt, wo das Ganze im Bewusstsein angekommen ist, habe ich halt den Entschluss gefasst, es einfach zu lassen und ich freue mich schon darauf, meine verlorene normale Sexualität wiederzufinden. Entzug schaut für mich anders aus. Vielleicht war ich aber auch noch nicht tief genug drinnen in diesem Pornoding. Ich habe auch noch eine umfangreiche, gute Erinnerung an meine Sexualität OHNE Pornos und daran, wie angenehm und einfach geil das war. Jüngere Probanden, die bereits ab dem Erwachen der eigenen Sexualität schon mit extremem Pornomaterial in Berührung kamen und im Grunde nie solche normalen Erfahrungen machten, tun sich sicher erheblich schwerer, da ihre Sexualität ursächlich mit Pornos verknüpft ist. All jenen sei gesagt, dass der Sex ohne Pornos einfach viel erfüllender und heißer ist, aber es gehört halt schon Selbstdisziplin, und um ein Modewort zu bemühen, Achtsamkeit dazu, um diese schlechte Gewohnheit hinter sich zu lassen.
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#6
10 Tag. Absolut kein Verlangen nach Pornos. Dachte nicht, dass das so easy geht.
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#7
Ich bin erstaunt, dass heute bereits der 18. Tag ist. Verlangen nach Pornos habe ich absolut keines und das mit der ED gibt sich auch stetig. Ich bin nicht fixiert darauf, was alles momentan noch nicht funktioniert - das ist mir wirklich einerlei. Ich sehe das ganze Vorhaben als eine gewinnbringende, dauerhafte Auszeit von dem Quatsch. Was mir schon aufgefallen ist: Ich denke viel mehr und konstruktiver darüber nach, was ich wohl mit meiner totgelaufen Beziehung anstelle und eine Sache noch, ich träume plötzlich viel mehr und wesentlich bildhafter als zuvor.
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#8
Freut mich dass es bei dir auch so gut klappt Smile ich finde das Forum sehr motivierend!
Ich kann dir da zustimmen, ich träume auch viel mehr als vorher und auch viel bildhafter
Grüße
Pornfrei seit genau 29.03.2021 00:15 Uhr Blush
Im Moment im "normal" Mode. Sex ist erlaubt, SB und Porn nicht. Weg von Pornos, hin zu gutem Sex.

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#9
(29.07.2020, 15:15)Simson schrieb: Ich bin erstaunt, dass heute bereits der 18. Tag ist. Verlangen nach Pornos habe ich absolut keines und das mit der ED gibt sich auch stetig. Ich bin nicht fixiert darauf, was alles momentan noch nicht funktioniert - das ist mir wirklich einerlei. Ich sehe das ganze Vorhaben als eine gewinnbringende, dauerhafte Auszeit von dem Quatsch. Was mir schon aufgefallen ist: Ich denke viel mehr und konstruktiver darüber nach, was ich wohl mit meiner totgelaufen Beziehung anstelle und eine Sache noch, ich träume plötzlich viel mehr und wesentlich bildhafter als zuvor.
Wie läufts bei Dir? Bist still geworden. LG D.
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#10
War jetzt wirklich lange nicht online. Ich hatte viel zu tun im Job, aber auch ansonsten mit mir selbst. Ich bin nach wie vor auf einem sehr guten Weg. Die Beschäftigung mit der Pornosucht hat jedoch einiges zu Tage treten lassen und es tun sich wirklich viele Baustellen in meinem Leben auf, die ich viel zu lange in der Besenkammer versteckt hielt. Ich denke, dass diese Pornosucht häufig auch nur ein kleiner Ausschnitt der wirklichen Verhältnisse ist, ein bedeutender aber, der einem zeigt, wie leer man emotional bereits ist. Es sind oft die Dinge, die man einfach angeht, ohne große Erwartungen, die einem dann plötzlich Türen öffnen, von denen man garnicht wusste, dass es sie noch gibt...
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