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Frau eines Pornosüchtigen sucht Rat
#21
Liebe Geduldige,

Die Zeit ohne war schön. Er war liebevoller und aufmerksamer.  Ich habe dann letztes Jahr Herbst rum- er hat seit dem viel Stress auf der Arbeit gemerkt, dass es sich wieder verändert....habe auch oft gefragt ob er etwas sagen möchte. Eine gute Freundin hat bei ihrem Mann ein ganz ähnliche Entdeckung gemacht und zu der Zeit auch sehr darunter gelitten. Er wusste davon hat aber immer wieder gelogen. 

Wir reden aber das verlorene Vertrauen und das kaputte Selbstwertgefühl bleiben bei mir. 

Ich frage mich ob er es überhaupt je schaffen wird es zu lassen. Das scheint eine seit der Jugend antrainierte Gefühlsbefriedigung zu sein.

Er hat nun ein gutes Hörbuch gehört, durch das er nun nach eigener Aussage erstmalig verstanden hat das eigentlich viel mehr hinter allem steckt. 

Wie geht es dir? Wie gehst du mit den schlechten Gefühlen um, die das alles bei einem hinterlassen? 

Liebe Grüße
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#22
@Liebe Verena,

was so lange gelebt wurde, braucht Zeit, um geändert zu werden. Jeder kann es schaffen, aber nicht jeder schafft es.

Dass er Dir nichts gesagt hat, ist typisch, weil er sich dafür schämt. Hier kannst Du ihm nur Mut machen, sich Dir anzuvertrauen und ihm nochmal sagen, dass es Dir wichtig ist. Ich finde die Art, wie @Mosaikstein das mit seiner Frau handhabt, ganz gut, indem er einfach sagt "Ich bin wieder gefallen" oder so ähnlich, ohne viel Drumherum und Details. Auch das schafft Vertrauen. Hier gilt es, ihm Verständnis und Zuspruch entgegenzubringen oder z. B. Lob für die geschaffte Zeit, aber auch klare Grenzen zu formulieren und Deinen Standpunkt klarzumachen, ohne ihm die Hölle heiß zu machen oder ein Drama zu entfachen. Ansonsten wird er sich künftig natürlich hüten, etwas zu sagen. Aber auch für ihn gilt, Dir Verständnis entgegenzubringen etc.

Ein riesen Plus ist, dass Ihr reden könnt, dass er sich mit dem Thema auseinandersetzt. Auch dass Du Veränderungen während der Abstinenz bei ihm bemerkt hast, klingt vielversprechend.

Dass Dein Vertrauen weg und Selbstwertgefühl am Boden liegt, ist verständlich. Es braucht Zeit und viel positive Bestätigung, um das wieder aufbauen zu können. Erstmal muss er natürlich von den Pornos weg.

Ohje, bei der Frage im Umgang mit schlechten Gefühlen bin ich mit Sicherheit der schlechteste Ansprechpartner. Ich bin eine Grüblerin und wälze mich in meinem Leid. Trotzdem hat es mir, zumindest eine Zeit lang, geholfen, mich mehr auf mich zu konzentrieren, mir viel Gutes zu tun. Dauerhaft gelang es mir allerdings nicht. Wie auch, wenn man das Problem tagtäglich vor der Nase hat und gegen Wände spricht. Bei meinem Mann hat dieser Rückzug nur kurzweilig etwas bewirkt. Danach wurde es noch schlimmer. Er ist anscheinend zufrieden damit, nicht allein zu wohnen. Das allein ist seine Definition von Beziehung.

Wenn gar nichts mehr ging, hat mir lesen immer sehr geholfen. Aber da ist wohl jeder anders. Ich habe sämtliche Bücher zum Thema regelrecht verschlungen, mich bei ProFamilia ausgeheult, viel hier im Forum gelesen usw. So konnte ich ihn wenigstens in einigen Punkten besser verstehen und nicht alles nur auf mich beziehen, was für uns Frauen sehr sehr schwer ist, da wir oft in Gefühlen denken, anders als die Männer.

Kopf hoch! Was Du über ihn schreibst, klingt vielversprechend. Aber vergiss DICH bei der ganzen Sache nicht.

GLG Geduldige
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#23
Hallo, 

Wir hatten mittlerweile beinahe endlose Gespräche.

Eigentlich gut andererseits auch schlimm. 

Mein Mann hat wohl diesmal deutlich mehr eingesehen. Die Veränderungen, die der Konsum mit ihm aber auch uns als Paar macht. Und das der Konsum eigentlich alles kaputt macht. Diesmal will er /  ist er aktiver auf Therapeutensuche, will versuchen ehrlich zu sein ist schon bei einer Selbsthilfegruppe und er hat eingesehen,  dass er beim letzte smal verdrängt aber nichts aktiv gemacht hat. 

Er war gestern beim Bäcker und hat mir auch ehrlich von einer Werbung erzählt, die dort lief. Frauen im Bikini. Er kommentierte, dass sie gut bestückt waren er aber schnell weg geschaut hätte. 

Einerseits ist es toll, dass er so ehrlich ist,  andererseits habe ich seitdem noch mehr das Gefühl er schaut den Frauen ständig auf die Oberweite und bewertet sie. Das macht mir unglaublich zu schaffen und fördert nicht gerade mein Selbstvertrauen.

Obwohl ich eigentlich denken sollte er ist auf einem guten Weg auch von der Einsicht über seine jahrelange Passivität und Gefühlskälte weiß ich. Ich ob ich das schaffe. So sehr ich mir die Ehe auch wünsche,  wird es jetzt für immer so sein, dass ich dauerhaft angespannt bin ob er wieder etwas heimlich macht, wenn ich nicht da bin? 

Viele Grüße
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#24
Hallo Verena,
wenn das Vertrauen zerstört ist…

Ich habe dazu ein Buch gelesen von John Gottman, Die Vermessung der Liebe. Untertitel: Vertrauen und Betrug in Paarbeziehungen. Ich habe es gelesen und nicht er! Das war dann schon mal wieder der Fehler. Aber das nur nebenbei bemerkt. Dort wird eine Lösung aus dem Problem beschrieben, nämlich als Kernaussage, dass es keine einzige Lüge mehr geben dürfte.

Auch die Psychologin Tabea Freitag aus dem Internet schreibt, dass es manche Paare tatsächlich schaffen, gestärkt aus dem Ganzen herauszukommen und dass dann das Zusammenleben viel inniger wäre als zuvor.

Es scheint also machbar. Steht und fällt aber mit seinem Dazutun. Ich glaube, es gibt einen Punkt, wo es dann kippt und einfach nicht mehr geht, weil zu viel Schlechtes passiert ist und nicht mehr Auslöschbar scheint.

Es gibt immer den Ratschlag, man solle das alles nicht auf sich beziehen, es unter dem Aspekt der Sucht sehen. Ich verstehe auch, dass mein Gefühl, ihm nicht zu genügen, deshalb entstanden ist, weil er süchtig ist. Nicht weil man tatsächlich nicht genügen würde. Ich verstehe auch, dass man mit einem Netz voller Pornosternchen nicht konkurrieren kann. Mein Selbstbewusstsein ist durchaus vorhanden, aber und jetzt kommt das aber nur gegenüber anderen Personen, anderen Männern. Ich kenne meinen Wert und schätze mich als selbstbewusst ein.

Aber gegenüber meinem eigenen Mann bleibt dieser tief sitzende Schmerz, dass man eben nicht genügt, nicht gefällt usw.. Ich weiß in etwa, was er sich so reingezogen hat und gegen was ich immer verloren habe. Wie kann ich das dann nicht auf mich beziehen? Mir gelingt das nicht. Ich kann es einfach nie mehr vergessen, an was er seine ganze sexuelle Energie verschenkt hat. Es hat sich das Gefühl festgesetzt, da ist etwas, das würde er lieber wollen. Und das Gefühl geht nach so langer Zeit nun nicht mehr weg. Am Anfang hätten wir noch eine Chance gehabt. Da hätte das alles noch unter Verfehlung laufen können und nicht so lange nachgewirkt.

Ich habe eine Wut im Bauch und wünschte mir, dass er auch nur mal einen Tag dieses Gefühl selbst aushalten müsste. Wir sind nun nicht mehr zusammen. Ich konnte dieses Wissen oder Nichtwissen ob schon wieder diese Frauen in seinem Kopf herumgeistern und ich gar nicht gemeint bin, nicht mehr aushalten.

Liebe Grüße
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#25
Hallo Chiara,

Danke für deine Gedanken. 
Tatsächlich komme ich immer mehr zu dem Schluss, dass es keinen Sinn mehr macht. Ich kann die Vergangenheit nicht hinter mir lassen. Immer wieder kommen Gedanken hoch, ich habe das Gefühl ich bekomme keine Luft mehr. Das Vertrauen ist komplett weg. 

Sylvester vor zwei Jahren waren meine Eltern bei uns.  Klar es war langweilig das fand ich auch. Aber was macht mein Mann? 
Wir gehen um Mitternacht raus um mit Nachbarn anzustoßen.  Wir sind dann wieder reingegangen nur mein Mann nicht. Ich dachte er kommt nach. Habe dann als meine Eltern weg waren versucht ihn zu erreichen aber er ging nicht ans Handy. Er hat mich / uns einfach sitzen lassen. 
Ich war völlig fertig und konnte nicht schlafen. Er kam gegen 5 Uhr dann heim voll bis obenhin. Ich habe geweint und versucht nit ihm zu sprechen. Es war ihm natürlich egal. 
Später kam raus er hat mich weinend im Kinderzimmer bei den Kindern schlafen lassen und hat sich sogar noch Pornos reingezogen.

versteht mich nicht falsch. Klar kann jeder alleine weggehen aber wir hatten den Abend ja gemeinsam geplant er hat mich dann halt sitzen lassen, weil es ihm zu öde war. Wer tut das mit einem geliebten Menschen??

All die Dinge die passiert sind und zu denen er bis heute nichts sagt.... 

Er hat nicht darüber nachgedacht, dass er uns verlieren kann er hat einfach gemacht was er wollte ohne Rücksicht auf Verluste
....


Ich finde dich sehr mutig, dass du für dein Seelenheil einen Schlussstrich gezogen hast. 

Liebe Grüße
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#26
Hallo Verena,
ich weiß nicht, ob das Porno schauen dieses empathielose Verhalten fördert oder ob Mann weil er nicht so viel Empathie für seine Partnerin aufbringen kann sich Pornos reinzieht. Also was war zuerst da? Ich glaube aber mittlerweile, dass man schon ein ganz bestimmter Charakter sein muss, damit man trotz Partnerin in so eine Sucht reinrutscht. Ich glaube, die narzisstischen Verhaltensanteile überwiegen.

In einer Partnerschaft sollte es auch selbstverständlich sein, dass einer nicht einfach verschwindet. Das kann man tun, wenn man Single ist aber doch nicht wenn man eine Familie hat. Das ist furchtbar und ich hätte auch geweint. Ganz klar, dass man da eine Erklärung haben möchte, dass man verstehen möchte, woran das lag, was da los war. Ich versuchte auch immer zu verstehen. Da kam dann nur immer, es wäre eine Dummheit gewesen, die er bereuen würde und so etwas käme nicht wieder vor. Aber mit Null Erklärung zum Warum kann man nicht verarbeiten, was passiert ist. Es kommt einem immer wieder in den Kopf. Es ist einfach ein Trauma. Ich habe da auch so viele lieblose Dinge fest abgespeichert im Kopf, die ich mir letztlich nicht anders erklären kann als dass ich ihm im Grunde doch vollkommen egal bin.

Letztlich müsste man das in einer Paartherapie aufarbeiten, wo er dann nicht nur mit einem Satz rauskommt. Aber ob das Sinn macht? Es würde nur Sinn machen, wenn tatsächlich die Pornos schuld am empathielosen Verhalten wären und er selbst unbedingt und absolut weg wollen würde von dem ganzen Mist. Wenn man oft genug getreten wird, dann festigt sich allerdings der Gedanke, dass er absolut empathielos ist und dann geht es nicht mehr.

So mutig war ich nicht.... Ich habe über 20 Jahre gehofft und gebangt.
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#27
Wenn ich darüber nachdenke,  hat er durchaus narzisstische Züge....darüber habe ich nie nachgedacht.....

Ich bekomme auch nur solche Antworten, dass er nicht nachgedacht hat usw. 

20 Jahre sind eine wirklich lange Zeit!  Es tut mir sehr leid, dass dein Mann es nicht geschafft hat davon loszukommem. Hat er den eine Therapie gemacht?
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#28
Hallo nochmal,
ich habe gehört, dass jeder Mensch narzisstische Züge in sich trägt. Es kommt aber auf den Anteil an. Ich glaube, es lohnt sich, hinzuschauen und zu überlegen, war das eine einmalige Sache oder kommt das in Varianten ständig vor?
Und letztlich muss man sich überlegen, ob man glücklich mit dem Leben ist, das man führt, ob man sich das so vorgestellt hat? Natürlich kann man nicht immer glücklich sein und es gibt Höhen und Tiefen. Aber die Höhen, die müssen auch da sein. Das war die entscheidende Frage, die ich mir zuletzt gestellt habe. Zuvor habe ich die Sache immer bezogen auf ihn gesehen. Versucht zu analysieren, wie er da hineingeraten ist und was er tun müsste, um da wieder herauszufinden. Was ich dazu tun kann, wie man die Beziehung retten kann. An mich selbst, an mein Leben und meinen Anspruch an das Leben habe ich nicht gedacht. Irgendwie ein Helfersyndrom, mein eigener Fehler. Die erste Therapie war auf meinen Druck hin. Und das hat dann auch nicht funktioniert. Jetzt will er wieder eine machen. Ich hoffe für ihn, es ist sein eigener Wunsch.
Liebe Grüße
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#29
Servus Verena,

du gibst Dir unheimlich viel Mühe seine Pornosucht zu bekämpfen. Dein Ehemann bemüht sich da weniger und definitiv erfolglos davon loszukommen. Darüberhinaus gibt es noch das beschriebene Vertrauensproblem und seine Ekpathie Dir gegenüber. Reden und Austherapieren hat ja auch nicht die erwarteten Früchte getragen. Hast Du schon einmal über Spiegelung, ggf. durchaus im nicht ernsten, spielerischen Rahmen versucht ihm sein Verhalten näherzubringen? Bei mir hat es Wunder bewirkt, als meine Frau mal ernst darüber berichtet hat wann und warum sie masturbiert. Das ist zumindest damals in mir so reingefahren, dass ich über ein Jahr ganz ohne Handbetrieb ausgekommen bin. Aber letztendlich entscheidest Du über notwendige Maßnahmen ...
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#30
Liebe @Verena,

wie geht es Dir inzwischen? Die Nummer an Silvester ist ja schon ein starkes Stück. Wie soll man so ein Verhalten verstehen?

Zu Deiner Frage, ob Du für immer angespannt sein musst und Angst haben wirst, dass er wieder schaut, kann ich Dir nur sagen. Es gibt 2 Möglichkeiten, eigentlich 3. Jeder Mensch ist anders, hat seine Prioritäten, Vorstellungen, Dinge, die ihm wichtig sind, Bereitschaft, etwas für die Beziehung zu tun oder nicht.

Mein Fazit: Ein Wachsen an dem Ganzen und eine glückliche, innige Beziehung kann daraus nur entstehen, wenn er Verantwortung übernimmt, sich mit sich und dem Thema ehrlich auseinandersetzt, mit Dir kommuniziert, einsieht und sagt, dass er Mist gebaut und Dir wehgetan hat (Reue, Empathie) und Dir zeigt (nicht nur sagt), dass er daran etwas ändern will, Dir beweist, dass es auch anders geht.

Jede von uns Frauen merkt insgeheim, wenn etwas nicht stimmt. Die sichtbaren Verhaltensweisen unserer Männer sind da wohl unterschiedlich. Aber gerade wenn der Mann mal abstinent war (Pornos), können wir oft Veränderungen im Alltag beobachten. Hier gilt es, ein offenes Auge zu behalten, bis wirklich alles safe ist und wir dauerhaft merken: Er ist am Ball und bleibt auch dabei.

2. Möglichkeit: Tut der Mann nichts oder spielt auf Zeit, nimmt uns nicht ernst, wirft uns von Zeit zu Zeit Brotkrumen hin, so wie meiner nach Wochen mal wieder ein Gespräch zuließ, mir scheinbar zuhörte, es aber zu keinem Ergebnis oder nur zu leeren Versprechungen geführt hat, wächst kein neues Vertrauen, und wir Frauen bleiben permanent in der Schwebe, kommen nicht zur Ruhe. Das ist der Zustand, den Du befürchtest.

Klar, liegt es auch an uns, ob wir neu vertrauen können, nachdem wir so oft hintergangen, verletzt und enttäuscht wurden. Es gibt keine Garantie, dass Du irgendwann wieder loslassen kannst und Dir sicher bist, dass er nicht schaut. Es ist möglich, braucht aber viel Zeit und positive Erfahrungen, Bestätigung. Und für manch einen ist zuviel kaputt gegangen, als dass er wirklich verzeihen kann. Das ist nach so einer Geschichte kein Manko sondern nachvollziehbar. Kein Partner kann vollstes Vertrauen erwarten nach so einer permanenten Achterbahnfahrt. Leider ist das den meisten Pornosüchtigen nicht bewusst. Es gibt viele Krankheiten, unter denen auch der Partner leidet. Aber meiner Meinung nach ist nichts so persönlich verletzend wie diese Sucht.

Die 3. Möglichkeit, die durchaus auch vorkommt, ist dass Frauen sich damit abfinden und emotional abgrenzen. Das sollte nicht der Weg sein, da man sich selbst verleugnet. Glücklich kann man so nicht sein. Aber manche Frauen gehen auch diesen Weg, aus Abhängigkeit etc.

Was Dir wichtig ist, was Du willst in der Beziehung, was wir eigentlich tief im Inneren alle wollen, ist nicht zuviel verlangt, sondern das, worum es in Beziehungen eigentlich geht. Wenn Dein Partner meint, das ist zuviel verlangt, hat er den Sinn einer Beziehung schlichtweg nicht verstanden. Eine Beziehung soll uns Geborgenheit, Liebe, Vertrauen, das Gefühl, begehrt und angenommen zu sein (auch körperlich) schenken, uns Sicherheit vermitteln, zusammen stark zu sein. Eine dauerhafte Sabotage wie diese Sucht ist das Gegenteil davon. Der Süchtige merkt oft nichts davon. Es geht um ihn. Er hat alles, was er braucht bis er irgendwann vielleicht selbst leidet. Er hat unsere Aufmerksamkeit, Bestätigung, merkt, dass wir bereit sind, zu kämpfen, weil wir es längst tun, während er noch darüber nachdenkt, was er entbehren muss, während wir all das längst entbehren mussten. Wir haben nichts, außer Zweifel und Schmerz, außer vielleicht die Hoffnung, dass wir irgendwann aus diesem Albtraum aufwachen werden...

Umso länger dieser Zustand anhält, desto schwerer wird es, das wieder in Ordnung zu bringen. Denn wenn es irgendwann nach 1 Jahr oder mehr vielleicht zur Einsicht kommt, ist oft schon soviel kaputt gegangen, dass unser Hirn uns permanent Gefahr signalisiert, weil wir zu oft negative Erfahrungen gemacht haben.

Hätte mein Mann einmal gesagt, dass er sich schlecht fühlt, er da raus will, es ihm leid tut, dass er mich immer wieder verletzt, es ihn ankotzt, er einfach nicht weiß, wie er es schaffen soll, es aber so sehr will, wie so viele Männer es hier im Forum tun, wäre die Botschaft an mich eine ganz andere gewesen und die Verletzung weniger schlimm.

Aber was soll Frau glauben, wenn Mann immer nur sich sieht, nicht wirklich einsieht, nichts ändert, sich nichtmal Zeit nimmt, darüber nachzudenken, sich zu informieren, sich Hilfe zu suchen und stattdessen so tut, als wäre alles in Ordnung? Kann diese Frau (ich) nach nun bald 8 Jahren mit der Verletzung des Nicht-gemeint-Seins, Nicht-gewollt-Seins abschließen, was die Pornos 3 Jahre lang verursacht haben, in dem Wissen, dass wir über 7 Jahre keinen Sex gehabt hätten, wenn ich nicht jahrelang auf ihn (fast bettelnd) zugegangen wäre?

Irgendwann ist einfach zuviel kaputt gegangen und die Glaubwürdigkeit zunichte gemacht.

Pass auf Dich auf und steh zu dem, was Du willst und für Dich brauchst. Denn es ist das, was Du verdienst!

Deine Geduldige
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