Ich verstehe deinen Beitrag nur zur Hälfte. Vielleicht kannst du da nochmal was zu sagen
.
Ansonsten, ich bin furchtbar müde und traurig. Fühle mich von allem überfordert und überrollt. Ansprüche auf der Arbeit, Ansprüche die ich an mich selbst stelle (auch auf der Arbeit), der Wunsch einfach im Bett liegen zu bleiben und nie wieder aufzustehen ist an jedem freien Tag da. Habe Angst, irgendwann wieder auch an Arbeitstagen einfach liegen zu bleiben und dadurch meine Arbeit zu verlieren. Oder halt kognitiv nicht mehr mitzukommen und dadurch die Arbeit zu verlieren. Auch wenn ich mir immer wieder selbst sage, dass ich gelassen bleiben sollte.
Das ist alles unglaublich frustrierend. Trotz des Lebens
ohne Porno: alles bleibt gleich anstrengend, es wird kein Winterwunderland in dem Einhörner Regenbögen pupsen.
Die Depressionen sind immer noch da und sind wirkmächtig, sie sind teilweise schon chronifiziert und begleiten mich vermutlich den Rest meines Lebens. Das kostet einfach unglaublich viel Energie sich nicht einfach fallen zu lassen und in die Depression zu ergeben. Ist es möglicherweise der nächste Schritt so wie bei den Pornos? Einfach die Machtlosigkeit gegenüber der Depression zugeben? Nicht mehr kämpfen wollen sondern es einfach akzeptieren? Ohne Schlupfloch, ohne Ausrede?
Ich weiß, ich schreibe immer wieder hier auch über nicht Porno Themen. Aber insgesamt bin ich ein süchtiger, depressiver Mensch. Von daher tut es mir gut, hier in der Anonymität auch über diese Themen zu schreiben.
Heute ist Ostermontag und trotzdem setze ich mich unter Druck, etwas für die Arbeit zu tun. Wollte Freitag bis Samstag im frei ebenfalls etwas tun für die Arbeit. Obwohl ich frei habe. Habe dauernd ein schlechtes Gewissen, fühle mich wie ein Hochstapler der enttarnt wird und deshalb privat noch alles aufarbeiten muss. Habe natürlich nichts geschafft und fühle mich deshalb noch schlechter. Gestehe mir weder die freie Zeit zu noch setze ich mich an den Tisch und arbeite wirklich. Verharre im Nirgendwo und lege mich mit einem Föhn ins Bett und genieße die Wärme und das monotone Geräusch. Schlafe darüber ein und habe das Gefühl in den Zustand zwischen Wachsein und Einschlafen zu gleiten. Einfach existieren ohne Verantwortung. Wie ein kleines Kind. Die Pornos hatten genau die gleiche Funktion. Wie ein kleines Kind einfach konsumieren ohne Rücksicht auf Verluste, ohne mit anderen in Kontakt zu treten, egoistisch. Wenn ich Pornos anschaue befriedige ich mich selbst und bin scheinbar unabhängig von anderen. Muss ihnen nicht meine Wünsche mitteilen. Muss keine Angst vor Zurückweisung haben. Muss mich auch nicht beweisen. Muss keine Leistung zeigen.
Ohne jetzt jammern zu wollen: Was habe ich mir nur angetan damit? Die Sucht hatte immer leichtes Spiel mit mir. Weil ich genau wie jeder Mensch Bedürfnisse habe die aber nie befriedigt wurden. Und die Suchtmittel versprachen immer den leichten Weg. Wenn man dann einmal den leichten Weg kennt ist es unglaublich schwer davon wieder loszukommen.