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Mein Tagebuch: Der Weg zur Selbsthilfe
#1
Hallo zusammen!

Meine Story könnt ihr im Begrüßungsforum nachlesen. Kurz: Ich bin 37 und seit 7 Jahren kämpfe ich mit meiner Pornosucht.

Ich bin hier weil ich mir durch das Tagebuch selbst helfen will und hier alles raus muss was ich so in mir trage. Ich will hier offen und ehrlich sein. Für mich, für meine Ehefrau, für Euch.

Warum bin ich hier: Ich bin hier weil ich meiner Frau den Kummer und das Leid ersparen will, welchen ich ihr durch den fehlenden Sex und die dadurch fehlende Nähe antue. Die Selbstzweifel, die sie wegen mir hat weil sie denkt sie wäre es nicht wert, sie wäre nicht hübsch oder sexy genug und das mich alle anderen Frauen mehr interessieren würden. Das tun sie jedoch nicht! Und meine Frau ist wundervoll, hübsch und sexy! Ich weiß es, die ganze Welt weiß es! Aber wegen mir weiß sie es halt nicht! Und damit muss Schluss sein!

Daher: Tag 1 meines Tagebuches

Ich bin seit 6 Monaten weg vom Pornoschauen und habe seitdem nicht masturbiert. Ich will, dass der Sex den wir zu Zweit haben toll wird! Jedoch müssen wir beide uns, nachdem die Pornosucht auf dem Tisch ist, erstmal wieder finden. Und bis dahin muss ich jeglicher Versuchung Pornos zu konsumieren oder zu masturbieren widerstehen. Und das ist nicht leicht wenn man einen, ich nenne es mal "Hormonstau" hat, da man seit Monaten sich nicht selbst befriedigt hatte oder Sex hatte. 

Zudem muss man sagen, dass mein Urologe noch herausgefunden hat, dass ich Krampfadern hab und schwaches Bindegewebe, welches ein sogenanntes Venöses Leck hervorruft. Bedeutet, ich hab nicht nur Errektionsprobleme wegen dem scheiß Pornokonsum, sondern auch noch was körperliches. 

Nachdem ich ein Häufchen Wrack war als ich es meiner Frau gestanden habe, war es gleichzeitig eine Erleichterung. Ich hoffe dies wird mir helfen standhaft zu bleiben und irgendwann sagen zu können: "Pornos? Interessieren mich seit Jahren null! Das einzige was mich interessiert ist der Sex mit meiner Ehefrau!" 

Drückt mir die Daumen und bitte, gebt mir Tipps und Feedback! Wir alle brauchen uns gegenseitig, um da durch zu kommen!
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#2
Hallo Danenic!

Das ist doch super, wenn du 6 Monate lang nicht masturbiert und Pornos geschaut hast. Aber warum hattest du in dieser Zeit mit deiner Frau keinen Sex? Versteh ich nicht. Dann hätte sich dein Problem mit dem Hormonstau doch erübrigt. Mach dir keinen Kopf wegen deinem schwachen Bindegewebe! Du klingst so, wie wenn deswegen dein Selbstvertrauen im Keller wäre. Ob es dir passt oder nicht, du hast eine Ausstattung mitbekommen, mit der du zurecht kommen musst. Punkt. folge den Ratschlägen der Mediziner deines Vertrauens. Und deine Frau wird sicher Verständnis dafür aufbringen, wenn es einmal nicht so klappt mit dem Sex. Dafür ist er das nächste Mal umso schöner! Schau, dass du von diesem verdammten Leistungsdenken im Schlafzimmer wegkommst, mit dem sich in diesem Forum so viele herumschlagen. Versuch einen spielerischen Zugang zum Sex zu finden, das nimmt dir den Druck weg!

Alles Gute,

Rudi
Bad habits are easy to develop and hard to live with. Good habits are hard to develop and easy to live with.
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#3
Hallo Rudi!

Mein Selbstvertrauen ist auch ziemlich im Keller. Ich muss es erstmal wieder aufbauen. Aber zunächst Mal muss ich das Vertrauen meiner Frau wiedergewinnen und ihr helfen ihre Wunden zu heilen. Das ist erstmal wichtiger.

Tag 2:

Ich bin auf der Suche nach einem Psychologen. Habe eine Liste die von meiner KK bezahlt werden und werde diese abtelefonieren. Man kriegt heutzutage ja kaum einen Termin bei denen. Die Praxen sind voll. Meine Frau redet normal mit mir. Ich hab ihr nen wunderschönen Strauß mit Rosen geschenkt. Das ist zwar kitschig und macht noch gar nichts wieder gut. Aber ich kann ja auch nicht einfach gar nichts tun. Drückt mir die Daumen, dass ich schnell einen Platz bekomme!

Ich habe gestern den ganzen Tag gar keinen Trieb nach Pornos gehabt. Ich freue mich einfach nur darauf ein normales Sexleben aufzubauen.
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#4
Wie hat sie denn überhaupt reagiert, ahnte sie irgendetwas? Wusste sie dass es P-Sucht gibt?
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#5
Ich kann dir nur raten, nicht zu sehr auf die Hilfe eines Psychologen zu hoffen. Auch wenn du einen Platz bekommst, ist es nicht gesagt, dass der Psychologe auch Ahnung von Pornossucht hat. Pornosucht ist eine relativ neue Sucht, die erst richtige Dimensionen angenommen hat, als High-Speed-Internet gekommen ist.

Ausserdem bin ich der Meinung, dass, egal welche Ursache deine Pornosucht hat, es nur eines gibt, was deine Sucht besiegen kann und das ist dein Wille. Viele gehen nämlich auch zum Psychologen, um ihrer Frau einen Grund präsentieren zu können, warum sie nicht an der Sucht Schuld sind.
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#6
Lieber Schokiprinz,

mit Verlaub: Wenn man ständig einen platten Reifen am Auto hat weil man in der Einfahrt über den selben Nagel ständig fährt, dann ist die Lösung nicht, dass man Willens ist und sich ständig daran erinnert, dass da ein Nagel ist und ihn umfährt. Die Lösung ist den Nagel da endlich weg zu kriegen.
Und genau so sieht es auch hier aus: Wenn man weiß was ursächlich der Grund dafür ist, dann kann man daran arbeiten und diese Schwachstelle verbessern. Dann klappt es auch mit dem Besiegen der Sucht besser als wenn man "nur" versucht Pornos zu vermeiden.

Meine Frau ist definitiv nicht schuld an der Sucht. Ich bin es schon selbst. Hab, wie erwähnt, mit 16 bereits damit angefangen.

Wir hatten nochmal über das Thema gesprochen und nach dem ersten Schock, den sie zu verdauen hatte, ist es wieder deutlich besser zwischen uns. Ich frag mich gerade: Wieso habe ich ihr das nicht einfach vorher gebeichtet und mir ihre Hilfe gesucht dabei eine Lösung für das Problem zu finden. Im Endeffekt ist es definitiv eine deutliche Erleichterung offen mit ihr darüber umgehen zu können.
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#7
(10.12.2020, 14:23)Danenic schrieb: Lieber Schokiprinz,

1.mit Verlaub: Wenn man ständig einen platten Reifen am Auto hat weil man in der Einfahrt über den selben Nagel ständig fährt, dann ist die Lösung nicht, dass man Willens ist und sich ständig daran erinnert, dass da ein Nagel ist und ihn umfährt. Die Lösung ist den Nagel da endlich weg zu kriegen.Meine 

2.Wir hatten nochmal über das Thema gesprochen und nach dem ersten Schock, den sie zu verdauen hatte, ist es wieder deutlich besser zwischen uns. Ich

1.So wie ich Schokiprinz verstanden hatte meinte er, dass nur der Gang zum Therapeuten nichts nutzt, wenn der keine Ahnung hat und man es nicht wirklich auch WILL!! Das kann ich ma wieder unterschreiben, mein Mann ist auf meinen Druck hin zur Therapie, was dann nach hinten los ging.

Ich denke aber, dass die Ursache der Sucht, also der SUCHE schon relevant ist, wenn man nicht immer wieder in diese Bewältigungsmodi tappen will.

2. Den ersten Schock, den SIE zu verdauen hatte? Du glaubst doch nicht wirklich, dass das schon verdaut ist? Sagt sie das oder denkst Du das? Aus Erfahrung weiss ich, dass das erstmal vordergründig ok ist, aber es kommt wieder  hoch, also wappne Dich besser  mit einer gehörigen Portion Geduld.

Meine Frage nach Deinen Lügen, magst Du nicht beantworten? Denn DAS ist ja mit das Schlimmste an der ganzen Sache, diese Lügen!

Ansonsten gefällt mir Deine Einstellung, die ich, auch mit Verlaub, schon fast zu reflektiert finde.......das passt nicht zum gewöhnlichen Suchgedächtnis und -Verhalten!

Ich bin mal ganz offen, ok?  Angel Hier muss Offenheit "Pflicht" sein, sonst brauchen wir das Forum auch nicht.

Wieso drängt sich mir der Gedanke auf, dass Du den reuigen Sünder zwar mit Bravour gibst, .....aber wie sieht es innen aus, WIRKLICH aus? Bist Du wirklich so stark und geläutert wie Du schreibst. Es liest sich wie ein Mantra, eine Affirmation, das, wenn Du es oft genug sagst, Wirklichkeit wird?!....
Das wäre ja nicht mal verkehrt, aber irgendwas stört mich hier, bin noch nicht so schlüssig was es ist.....

Sorry, wenn ich Dir auf die  Füsse treten sollte, das ist das wiedermal meinem jahrelangen Katz-und-Maus-Spiel geschuldet, ich meine das in keinster Weise provokativ!  Heart

LG Ungläubige

Ich bin halt schneller als meine Tastatur......... ;-)
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#8
Hallo Ungläubige!

Verdaut ist die Sache sicher nicht. Und dass die Dinge wieder hervorkommen werden, irgendwann wenn es wieder neue Spannungen gibt (sei es wegen dem gleichen Thema oder wegen etwas anderem) dessen bin ich mir bewusst. Was ist jedoch meinte ist, dass sie wieder normal mit mir umgeht. Sie redet normal mit mir, sie hält meine Hand. Das habe ich interpretiert mit: Der erste große Schock ist verdaut. Sie sagte auch zu mir, dass sie wusste, dass da was mit mir nicht stimmt. Das wir keinen Sex hatten konnte nicht an ihr liegen, denn sie ist schön und sexy und daher muss bei mir was nicht normal sein weswegen ich Sex gemieden hatte und die Erektionsprobleme hatte.

Was die Lügen angeht: Ja, ich habe sie angelogen. Wenn es um den Grund geht warum wir keinen Sex haben oder warum ich mir Frauen auf Instagram oder Facebook anschaue. Diese Gesprächssituationen hatten wir in 3 Jahren vielleicht 5 Mal. Es ist jetzt kein großes Lügenkonstrukt mit immer wieder neuen Geschichten und zig Vorkommnissen vorhanden welches in Sich zusammengestürzt ist.

Wenn wir über den fehlenden Sex oder wegen der Erektionsprobleme gesprochen haben, dann sagte ich immer, dass ich nicht weiß woran es liegt und mir das nicht erklären kann. Sie sagte dann immer zu mir: Es ist dein Problem und Du musst Dich darum kümmern es zu lösen. Sie habe keine Lust darauf keinen bzw. wenig Sex zu haben.
Wenn sie mich dabei erwischt hat, dass ich Frauen auf Instagram folge bzw. like bzw. suche, dann sagte ich ihr, dass das noch ein Überbleibsel aus meiner langen Single-Zeit ist und ich mir das einfach abgewöhnen muss. Natürlich sagte ich ihr nicht, dass ich das tue weil ich immer wieder versuche von den Pornos weg zu kommen und dann irgendwann mir das als Ersatz gesucht habe, nur um dann doch wieder alleine einen Porno zu schauen. Denn den Porno konnte ich nicht enttäuschen und dem Porno und meiner Hand sind die Erektionsprobleme egal. Wenn es jedoch im Bett nicht klappt ist die Stimmung im Haus erstmal dahin.

Ich merkte ihre Geduld würde irgendwann enden und ich merkte ich muss das Problem wirklich richtig anpacken. Fing an hart NoPorn und NoFap. Es lief 6 Monate echt gut. Dann hatte ich fast einen Rückfall, um mich abzulenken machte ich Facebook auf, merkte sofort wie dumm das ist und hörte auf. Sie fand direkt am Tag darauf den Suchverlauf, stellte mich zu Rede und ich wusste: Es ist an der Zeit: Ich muss ihr das nun erzählen. Auch wenn ich riesen Angst davor hatte, dass nach meinem Geständnis erstmal Schluss sein könnte.

5 Tage später und wir reden offen darüber und schauen wie ich das Problem in den Griff bekomme. Sie will mich unterstützen und ich will nicht mehr in alte Muster verfallen.

Ich finde es sehr gut, dass Du Dinge hinterfragst! Das muss sein!
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#9
Zitat:Ich bin seit 6 Monaten weg vom Pornoschauen und habe seitdem nicht masturbiert

Wer nur mit Bravour den reuigen Sünder gibt @Ungläubige, zieht keine 6Monate durch.
Danenic kämpft und will von seiner Sucht loskommen.

Das er gelogen hat und seine Fehler X-mal wiederholte, weiss er.
Er will wissen WARUM er seine Fehler wiederholt!
Wenn ein Psychologe helfen kann, den Ursachen auf den Grund zu gehen, warum nicht?
Er sollte nur keine (zu) hohe Erwartungshaltung haben, oder versuchen seine Verantwortung abzugeben.

Im Gegensatz zu gewissen Exemplaren betroffener Frauen, ist Danenic echt aktiv geworden und hat in unser Forum gefunden.
Er hat sich seiner Frau offenbart und sucht sich Unterstützung, hier im Forum, bei seiner Frau und einem Psychologen.
Seiner Frau schiebt er explizit keine Schuld zu!

Ungläubige:
Zitat:Du glaubst doch nicht wirklich, dass das schon verdaut ist? Sagt sie das oder denkst Du das? Aus Erfahrung weiss ich, dass das erstmal vordergründig ok ist, aber es kommt wieder  hoch, also wappne Dich besser  mit einer gehörigen Portion Geduld.

Wo schreibt er, dass es verdaut ist?
Er denkt es auch nicht, sondern schreibt, dass es wieder deutlich besser ist, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Danenic:
Zitat: Wir hatten nochmal über das Thema gesprochen und nach dem ersten Schock, den sie zu verdauen hatte, ist es wieder deutlich besser zwischen uns.

Liebe Ungläubige, es ist wie mit dem Gebären, wie das wirklich ist, wisst nur ihr Frauen.
Und so ist es auch mit unser Sucht, wie es wirklich ist, weiss der Süchtige!
Als Mitbetroffene bist Du leider mit allen negativen Folgen konfrontiert, ins Innerste des Süchtigen siehst Du trotz allem Lesen nicht.

Man kann sich einander ehrlich anvertrauen und versuchen zu verstehen.
Aller Bemühungen zum Trotz, werden Frau und Mann gegenseitig nie Alles verstehen.


Ich finde Du bist auf gutem Weg Danenic!
Sechs Monate völlig sauber zu bleiben ist ein erster Erfolg, darüber darfst Du Dich freuen.
Ob Dich der Psychologe weiterbringt, wirst Du sehen.
Bleibe im offenen, ehrlichen Dialog mit Deiner Frau und kämpfe weiter.
Deine ehrlichen Bemühungen bringen Dich so oder so weiter!


LG und viel Erfolg
phoenix
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#10
Ich finde auch, dass 6 Monate eine gewaltige Leistung sind. Da würde ich NICHT zum Psychologen gehen, denn der in der Diskussion angesprochene WILLE ist ja da. Ich würde EUCH (Danenic + Frau) empfehlen eine Paartherapie zu machen und wie es Schokiprinz gesagt hat, sich nicht nur auf die Expertise von außen verlassen.

Alles Gute!

Heinrich
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