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Sein Leid, mein Leid: mein Mann ist Pornosüchtig
#11
Liebe Lea!

Das klingt wirklich nicht einfach. Dann kann ich dir nur dieses Forum oder auch andere bzw. ein Tagebuch empfehlen. Vielleicht fängst du dir aber ein Lock-down-Hobby: https://www.pointer.de/studium/studi-leb...ckdown.htm an, wie Marken, Ansichtskarten-Sammeln. Oder du schreibst einen tagebuchartigen Roman, lernst ein Musikinstrument, ... aber lass die Hände vom Alkohol. Ich weiß, es redet sich leicht. Meine Tochter hatte mal ein massives psychisches Problem. Da schlägt man vor und vor und vor und vor und bietet an, aber es hilft nichts. Vielleicht kannst du dich motivieren. Vielleicht gewinnt dann auch dein Mann wieder Interesse, wenn du deinen eigenen Bereich suchst.
Bezüglich reden mit dem Mann, .... das kenne ich. Wenn man ein schlechtes Gewissen hat oder etwas verbergen will, reagiert man wie ein kleines Kind und blockt ab. War bei mir immer genauso (im Moment bin ich "brav" und für jedes Gespräch offen)

Alles Gute!

Heinrich
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#12
Liebe Lea,

vielen Dank, dass du deine Geschichte hier teilst. Das wird nicht nur dir, sondern sicher auch vielen anderen helfen, die hier mitlesen!

Ich bin sehr betroffen und auch etwas erschrocken. Deine Situation klingt wirklich nicht gut.

Zum Einen ist da die Flucht in den Alkohol. Das kenne ich auch. In der Phase meines großen Zerbruchs war das Leben lange Phasen einfach nur ka***. Da habe ich entdeckt, dass ich abends zum Alkohol griff und seine Wirkung wollte. Das schleicht sich leise ein. Wir merken es oft erst zu spät!
Als mir das bewusst wurde, habe ich sofort den Stecker gezogen und sämtlichen Alkohol aus der Wohnung entfernt. Bloß keinen Alkohol zuhause haben! Dann habe ich einen Counter eingestellt und mich in diesem Forum angemeldet (mit Porno hatte ich damals ebenfalls zu kämpfen). In der Phase war mein Innerstes und meine Identität bis ins Tiefste erschüttert.
Heute ich mein Alkoholcounter der längste, den ich habe. In ca. 1 Stunde springt er auf 600 Tage.

In deiner Geschichte beschreibst du euren Tagesablauf. Da wurde mir deutlich, dass ihr eigentlich keine wirklichen Begegnungspunkte habt. Ihr tauscht euch über den Arbeitstag aus und schaut Nachrichten. Habe ich etwas überlesen? Sonst sagt mein Blick von außen nüchtern: Ihr lebt völlig nebeneinander her. Gelebte Beziehung ist das nicht.
Schlimmer noch: Dein Mann interessiert das nicht. Und du scheinst ihn auch nicht zu interessieren. Hauptsache, du bist da.

Er ist gefangen in seiner Sucht. Seine (Lebens-)Geschichte ist tragisch, keine Frage. Aber daran kannst du nichts (mehr) ändern.

Du hast alle möglichen Strategien angewandt: von Kontrolle zu Vertrauen. Jedes Mal wurdest du verletzt, enttäuscht, getäuscht und im Grunde nicht ernst genommen.

Du hast dich zeitweise getrennt und bist regelrecht aufgeblüht. Er litt darunter, kroch zu dir zurück - nur, um dann weiterzumachen wie bisher.

Es schmerzt mich, zu lesen, wie Angehörige, meistens die eigenen Ehefrauen der Betroffenen, immer mehr und mehr zugrunde gehen. Und danach sieht es bei dir aus.

Ich weiß nicht, wie angemessen es ist, hier im anonymen Forum irgendwelche Ratschläge zu geben. Es heißt ja: „Ratschläge sind auch Schläge“.

Ich habe gestern (?) schon geschrieben, dass du auf dich aufpassen sollst.

Mit der Geschichte, die du geschrieben hast, läuten nun bei mir noch mehr Alarmglocken. Es geht bei dir nicht um die Sucht deines Partners. Es geht hier um dich und deine Gesundheit - mehr noch: es geht hier um dein Leben.
Es juckt mir in den Fingern, zu schreiben: „Vergiss die Sucht deines Partners. Du bist dabei, unterzugehen. Spring ab, so lange es noch geht.“

Ich bin sonst nicht der „Ich rate zur Trennung-Typ“. Aber bei dem, was du schreibst... Es ist ruhig geworden um ihn und du vermutest, dass er ein geheimes Handy hat. Davon würde ich ausgehen. Und solange du ihn nicht zu sehr störst beim Konsum... und solange du da bist, ist er sicher.

Subjektiv gefühlt gefährlich wird es für ihn, wenn du weg bist. Dann ist sein Netz weg. Seine Sicherheit, dass er einfach weitermachen kann, wie es ihm beliebt. Doch wenn du bleibst, gehst du mehr und mehr kaputt!

Mein Tipp als (ehemaliger) Pornosüchtiger und als Mensch? Fang ein neues Leben an, so lange es geht. Und wenn dein Bruder mit seinen Kindern da ist... triff dich mit ihm. Fange dort an, wieder Beziehungen außerhalb aufzubauen. Schmeiß den Alkohol weg und raffe dich auf.

Natürlich bedeutet das auch für dich eine große Umstellung und es geht um Geld etc....

Aber in Bezug auf Porno bei deinem Mann sehe ich, sorry, null Chancen auf Besserung oder eine Änderung.

Es tut mir so leid!
Ich wünsche dir viel, viel Kraft und den Kick und Antrieb, den du brauchst.

Ganz liebe Grüße, fühle dich anonym gedrückt aus der Ferne,
Mosaikstein

Eine Anmerkung noch:
Ich habe immer wieder an Eltern drogensüchtiger Eltern gedacht. Da wird auch dazu geraten, sie nicht immer wieder ins Haus zu lassen. Sie immer wieder aufzunehmen und ihnen immer wieder zu helfen, hilft ihnen im Endeffekt doch nicht wirklich und schadet vielmehr.
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#13
Liebe Lea,

mein großes Mitgefühl für deine Situation und was du mitgemacht hast und immer noch mitmachst.

Ich denke wirklich, es hilft nur noch, dass für dich einen Weg aus der Beziehung suchst.

Du hast gesehen, wie du aufgeblüht bist, als du dich zeitweise getrennt hast. Das sollte dir Kraft und Zuversicht geben.

Es ist einfach traurig, was die Sucht aus uns Männern macht. Danke, das du deine Geschichte hier niedergeschrieben hast. Ich denke, dass dies nicht einfach und sehr schmerzhaft war. Sie sollte eine Mahnung sein an alle Männer, was Pornos aus uns machen. Sie sollte aber auch eine Hilfe für Frauen sein zu erkennen, das man Menschen nicht gegen ihren Willen verändern kann und man sich nur selbst aus dieser Situation als Frau befreien.

Wenn du eine Frage hast, bei der du meine Meinung hören willst, antworte ich dir gerne.

Ansonsten wünsche ich dir alles ales Gute und fühl dich aus der Ferne gedrückt.
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#14
Habe mir alles durchgelesen. Er ist wohl nicht ganz unten angekommen. Mein ernster Rat: verlasse ihn, aber konsequent, sonst zieht dich das immer mehr rein. Würde dir raten selbst mit Freundinnen Unternehmungen zu machen und neue Leute (Männer) kennenzulernen, damit auch auch etwas seelische Stütze da ist. Aber mach dein Leben nicht von ihm abhängig, lebe unbedingt dein Leben!
Was würdest du als Mutter sagen, wenn du deine Tochter wärst und du würdest als dritte Person zusehen.
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#15
Alle Ihr Lieben, guten Morgen und
Vielen Vielen Dank an alle für Euere Antworten.

Ja, Mosaikstein hat es genau auf den Kopf getroffen : Wir leben NEBENEINANDER her, haben uns nicht mehr viel zu sagen und ich bin meinem Partner vollkommen egal. Das ist mir auch schon klar geworden und ich glaube es war von Anfang an so, nur WOLLTE ich etwas anderes sehen. Hauptsache ich bin da: sein Gesellschaftshündchen, das liebes-heischend jeden Tag etwas Nettes für ihn vorbereitet und schwanzwedelnd auf eine Zärtlichkeit wartet die nie kommt…

Ich gehe immer mehr vor die Hunde auch wenn ich es erkannt habe und versuche gegenzusteuern und das Thema  „Alkohol“ ist ein leider schon bisschen schlimmer als ihr Euch vorstellt, gepaart mit Antidepressiva und Stimmungshebende „Glückspillen“….
Ich denke auch schon seit einiger Zeit an Trennung, genau weil ich die Zeit voriges Jahr in Erinnerung hab, wo ER nicht da war und ich echt wirklich aufgeblüht bin.

Im Jänner habe ich ein Buch gelesen: „Frauen die zu viel lieben“ und mich darin wiedergefunden. Kann ich anderen Betroffenen nur empfehlen. Da hat es „klick“ gemacht und ich habe entschlossen: „Jetzt stell ich mich selbst an Erste Stelle! Weil ich für Ihn ja sowieso nur hinter allem Schluss stehe…“ 

Hier bei uns in Südtirol haben wir ein wunderbares Therapiezentrum für Menschen mit Suchtproblemen, nur keine Drogensüchtigen werden angenommen. Ein 8-Wöchiger stationärer Aufenthalt, ein breites Spektrum an Therapie (Reittherapie, Yoga, Autogenes Training) u.v.m.
Ich habe mich angefangen für eine Aufnahme zu interessieren, ich habe auch sofort den Einweisungsschein erhalten und einen Platz gekriegt und könnte jetzt dort sein: Der Haken: man muss „clean“ hinkommen. Also von Alkohol und Tabletten entzogen haben. Das wäre kein größeres Problem gewesen, wird stationär im Krankenhaus gemacht aber leider, Corona-bedingt sind zur Zeit für „solche Fälle“ keine Betten frei.
Man hat mir geraten es alleine zu versuchen, den Konsum langsam zu reduzieren, hat Anfangs gut geklappt… ich freute mich direkt ins Zentrum zu kommen, es ging mir gut, der Gedanke machte mir Freude, endlich einmal etwas gutes NUR FÜR MICH ZU TUN. Mein Partner versuchte es mir auszureden… „Brauchst Du so was wirklich?“ Der Gedanke dass ich 8 Wochen weg bin gefiel ihm gar nicht…

Aber dann kam der dämliche Bandscheibenvorfall, 4 Arbeitskollegen die wegen Corona ausgefallen sind, doppelt und dreifache Arbeit plus der ganze Stress mit meinem Partner… und irgendwann hab ich mich wieder gehen lassen.

Zumindest konnte ich den Alkoholkonsum soweit unter Kontrolle bringen, dass ich keinen Superalkohol mehr trinke sondern nur noch Bier, und davon kaufe ich die maximal zulässige Menge dass ich Morgens nüchtern bin, das sind 4 Bier…
Mein Arbeitgeber hatte mir Ende des letzten Jahres ein halboffizielles Mahnschreiben gegeben, da meine Leistung stark abgesackt war, ich unkonzentriert war und Fehler machte, oft zu spät oder gar nicht kam weil ich verschlafen hatte und viel zu viele Zigarettenpausen machte. Mündlich hat er mich noch auf die morgendliche Alkoholfahne angesprochen, sich aber verständnisvoll gezeigt, weil er verstanden hatte, dass ich Probleme habe. Er hatte auch erst eine Trennung hinter sich… Bin seit 10 Jahren dabei, und denke dass ich seit Anfang des Jahres wieder gut arbeite… ich habe es mir sehr zu Herzen genommen.

Mein Partner sieht, dass ich leide und manchmal habe ich den Eindruck, dass er dabei schon fast irgendwie eine perverse Freude empfindet. Tröstende Worte oder eine Umarmung fällt ihm nicht im Entferntesten ein… Er mein immer nur „…ja, ich weiss dass ich kein Schmuser bin und wir keinen Sex haben, aber ich zeige Dir halt auf andere Art und Weise dass ich dich gern habe…“ sprich: Schrebergarten-Schloss, finanzielle Unterstützung, die Raten der Wohnung zahlt er, (ich kümmere mich halt um den Einkauf und um seine Buchhaltung - kein grosses Ding), putzen und Wäsche macht er auch, nur kochen kann er nicht…. 

Ja ich denke an Trennung, aber es sind wirklich viele Probleme damit verbunden, vor allem die Wohnung: hier bei uns kostest das kleinste heruntergekommenste Loch 600 € Miete, wenn es zu weit von der Arbeit entfernt ist geht Geld in Benzin auf, ich verdiene nur 1.500 €…
Die gemeinsame Wohnung JETZT zu verkaufen wäre unvorteilhaft: Momentan sind die Immobilienpreise sehr hoch, ein guter Moment zu verkaufen aber ein schlechter Moment zu kaufen. Wenn wir Sie verkaufen würden müssten wir 40.000 €uro für den Staatlichen Beitrag zurückzahlen den wir für den Kauf der Erstwohnung erhalten haben und wir 10 Jahre Bindung haben, den Bankkredit zurückzahlen… es würden vielleicht 40.000 € pro Kopf übrigbleiben… dafür kriegt man Hierzulande vielleicht eine Garage… für eine 35qm Zimmerwohnung werden bis zu 170.000 €uro verlangt… klar, als Anzahlung ginge es ja gut und einen neuen Kredit aufnehmen… aber: Beim Kauf der Wohnung hat mein Partner 50.000 € von seinen Ersparnissen investiert. Ich hatte nichts. Die will er beim einem Verkauf natürlich gänzlich zurück… Für mich bleiben dann vielleicht 15.000 € übrig…

Ja, ich denke auch dass mein Partner keine Chance hat sich von seiner Sucht zu befreien, ja, ich denke auch dass diese „Beziehung“ nicht mehr zu retten ist, ja, ich denke auch dass es für mich das Beste wäre abzuschließen und neu anzufangen, ich habe es von mehreren gehört und die Hoffnung dass sich etwas ändert habe ich mittlerweile aufgegeben.
Irgendwie tut er mir auch Leid… seine Geschichte ist tragisch und wenn er weinend vor mir sitzt dann spüre ich seinen Schmerz… aber er hat ein doppeltes Gesicht… er wurde gequält und (wahrscheinlich unbewusst) quält er jetzt mich… und er versteht es sehr gut mich zu manipulieren, da er weiß dass mich meine Empathie immer wieder schwach und verständnisvoll macht….
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#16
Wie ich das lese bist du in einer ähnlichen Lage wie dein Freund. Reiß das Ruder um sobald es geht.
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#17
Liebe Lea,

deine Geschichte geht mir sehr zu Herzen.

Es ist schlimm zu lesen, wie sehr Du leidest und Dich inzwischen selbst abhängig gemacht hast. 
Dein Alkohol- und Tablettenkonsum ist wirklich alarmierend.
Du hast Deinen Kummer leider damit nur ertränkt und mit Tabletten gedämpft.
So konntest Du Dich nie wehren...
Du hast Dich dadurch selbst geschwächt.
Diese Beziehung ist so wie Du sie beschreibst richtig toxisch

Du musst raus aus diesem Teufelskreis!!
Jetzt bist Du wichtig!  Angel

Versuche Dich extern zu informieren, was Dir für Rechte zustehen wegen Eurer Wohnung.
Rechne Dir aus, was Du maximal für eine Mietwohnung zahlen könntest.
Kannst Du evtl überbrückend bei jemandem unterkommen? Oder in eine WG ziehen?

Öffne Dich Deiner Familie oder einer Freundin.
Deinem Bruder zum Beispiel, oder auch Deiner Schwägerin.
Sie weiß doch schon Bescheid, oder?

Und schließlich schaue wirklich auf Dich.  Heart
Ziehe einen Schlusstrich. 
Mach die Therapie und werde wieder gesund!

Auch Dein Bandscheibenvorfall ist mit großer Wahrscheinlichkeit psychosomatisch.
Du kannst diese emotionale Last einfach nicht mehr alleine auf Deinem Rücken tragen.
Musst Du auch nicht!

Sei wieder ein freier Mensch!  

Ganz liebe Grüße
Susan
Blush
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#18
Liebe Susan,

ja, toxisch ist der richtige Ausdruck leider…

Ich rechne bereits ein Jahr herum wie ich mir eine Mietwohnung bezahlen könnte, aber wenn ich die Fixspesen für Auto, die 3 Katzen (1 davon krank) Tierarztrechnungen, Versicherung, Benzin, Medikamente berechne bleibt mir wirklich nicht viel übrig.
Das billigste, annehmbarste was ich bis jetzt gefunden habe sind 520 € Miete kalt ohne Parkplatz… dann kommen noch Strom, Wasser und Heizung dazu.
In der Nähe wäre ein öffentlicher Parkplatz den ich leicht mit dem Fahrrad erreichen kann…, auf den monatlichen Friseurbesuch kann ich verzichten und mir die Haare wieder selbst färben, die Tabletten (kosten einen Haufen Geld) will ich sowieso absetzen, statt Zigaretten kann ich selbstgerollte Tabakzigaretten rauchen (rauch dann auch weniger)… ich kann aber hin und her rechnen und streichen wieviel ich will: ich komme immer nur auf einen miserablen Betrag der mir zum Leben bleibt… Sollte dann noch ein Zahnarzt oder Autoreparatur dazukommen dann gute Nacht…
Mietwohnungen zu finden ist sehr schwierig, deshalb sind die Preise auch so unverschämt… Für ein WG Zimmer werden 500 € verlangt, ich habe früher 5 Jahre in WG’s gewohnt: ehrlich gesagt ich tu mir das nicht mehr an… Räumst du mal die Tasse nicht weg oder hinterlässt morgens das Bad nicht blitzsauber gibt’s Ärger… ausserdem mit 3 Katzen kriegst sowieso kein WG Zimmer… Habe leider niemanden bei dem ich unterkommen könnte… ich will auch niemanden zur Last fallen.

Rein rechtlich gesehen gehören 50% der Wohnung mir und es ist nirgendwo schriftlich festgehalten worden, dass er seine 50.000 € in toto zurückbekommt, sollten wir verkaufen. Also, theoretisch hätte ich Anspruch auf 50% des Erlöses… aber er hat einen guten Rechtsanwalt (ich nenne ihn den „Bluthund“) dann geht halt Geld in Rechtsstreit rein und womöglich gewinnt er und ich bleib auch noch auf diesen Kosten sitzten.

Mein Bandscheibenvorfall ist leider echt, ich hatte 1 Monat lang das linke Bein fast gelähmt, rühmt aber von einem falschen Lebensstil her: Ganz klar, mit Auto zur Arbeit fahren müssen, 9 Stunden im Büro sitzen und am Wochenende nur rumliegen… hat zu einer Verkümmerung der Rückenmuskulatur geführt und ich habe einen schweren Karton blöd aufgehoben und zack…

Aber die Nackenverspannungen sind psychosomatisch: Die Physiotherapeutin meinte „…du ziehst einen Ochsenkarren an seelischer Last…“
Früher gingen wir Sonntags Skifahren, wandern, Schwimmen, Radfahren… Seit 5 Jahren hat er zu nichts mehr Lust…
Wie gesagt hatte ich den dummen Fehler gemacht, mich komplett mit ihm zu isolieren, habe meinen kompletten Bekanntenkreis verloren, noch nicht einmal eine Freundin mit der ich etwas unternehmen kann. Mein Bruder will von meinen Beziehungsproblemen nichts wissen, er mag meinen Partner und verteidigt Ihn „…er hat eine Sucht…“ ich will auch nicht zu viel in der Familie darüber reden… er würde sich maßlos darüber aufregen (weil er sich schämt) und auf seine Jähzorn-Anfälle habe ich keine Lust…

Das Vorhaben mit der Therapie habe ich aber nicht aufgegeben. Es ist nur verschoben.

Die Gespräche mit Euch hier haben mich zum HANDELN angespornt: Ganz klein habe ich heute schon damit angefangen: Die verdammten Tabletten habe ich wieder abgezählt in den Wochen-Dispenser getan und die Schachtel zu Hause gelassen. Nur so habe ich Kontrolle wieviel ich wirklich davon nehme, wenn sie nicht in meiner Handtasche liegen kann ich auch nicht danach greifen und kann wieder anfangen, langsam die Dosis zu reduzieren… und führe wieder Trink-tagebuch.

Wie es wirklich um eine körperliche Abhängigkeit vom Alkohol steht ist mir schwer zu sagen, ich kann auch 2 Tage GAR NICHTS trinken und habe keinerlei „Beschwerden“…bloss juckt mich das Verlangen dann irgendwann…

Ich schreib mir auch gerade eine To-Do Liste zusammen, von MEINEN Dingen die ich vernachlässigt habe oder ewig vor mir herschiebe…

Mein Vater sagte immer: „Jede Frucht hat ihre Saison…“
Vielleicht bin ich noch nicht GANZ reif für die Trennung. Aber ich denke es ist nur mehr eine Frage der Zeit und der Organisation.
Ich habe keine Erwartungen mehr an meinen Partner. So kann er mich auch nicht mehr enttäuschen.

Es tut gut mit Euch zu reden.
Danke
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#19
Liebe Lea,

das hört sich ganz schön verfahren an.
Ich kann Dir in den rechtlichen Dingen leider nicht weiterhelfen.
Aber zu meinem Verständnis...

Ihr seid nicht verheiratet, oder?
Mit dem gemeinsamen Besitz, meinst Du die Wohnung und Du stehst da mit im Kaufvertrag?
Aber er hat allein die Anzahlung für den Kredit bezahlt und tilgt auch monatlich die Raten allein.

Was ist mit dem Schrebergarten? 
Den habt ihr ja auch gemeinsam gemietet...

"Rechtsanwalt Bluthund" hört sich ja ziemlich friedlich an!  Sad


Es freut mich, dass Du einen ersten kleinen Schritt gemacht hast. Dem sollen weitere folgen.
Angel 
Halte einfach Augen und Ohren auf nach einer Wohnung. Schreib ein "Suche eine Wohnung" an die Pinnwände in den umliegenden Supermärkten oder stell es online bei Ebay Kleinanzeigen o.ä.
Übergangsweise kannst Du Eure Wohnung ja wieder halbieren. Grenze Dich einfach von ihm ab. 

Genau, Deine Zeit, die kommt wieder!   Heart
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#20
Ich finde es etwas paradox, dass du genauso wenig von Tabletten und Alkohol wegkommst, aber gleichzeitig (zu Recht) verlangst, dass er von seiner Sucht wegkommen soll. Welche Sucht jetzt wann gekommen ist ist für dein Akutproblem nicht wichtig. Lass den Alkohol und die Tabletten (außer sie sind vom Psychiater oder Neurologen verschrieben).
Dein Text liest sich auch sehr aus der "ich bin wehrlos"-Rolle, was du aber nicht bist. Er hat einen Anwalt? Hol dir auch einen. Du malst dir Szenarien in deinen Kopf (hab eh keine Chance, er hat einen Anwalt) und verdrängst damit das Problem. Offensichtlich hast du einen Beruf wenn du mit dem Auto dorthin fahren musst (muss das Auto überhaupt sein?), wirst also auch etwas verdienen. Und falls du das Auto behalten willst, kannst du es ausnützen und versuchen weiter Stadtauswärts eine günstigere Wohnung zu finden.
Es liest sich alles nicht sehr entschlossen für mich. Hol dir einen Anwalt, oft ist die erste Beratung ja kostenlos.
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