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nach fast 7 Jahren: Ist er tatsächlich weg von Pornos?
#31
@Liebe Susan,

vielen Dank für den Link. Ich habe mir das gleich runtergeladen und angefangen, zu lesen.

Dir auch Alles Liebe.

Geduldige
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#32
Ihr Lieben,

ich habe in den letzten Tagen etwas Abstand von meinem Thema genommen und mich anderweitig hier im Forum ausgetobt, was mich sehr gut abgelenkt hat. Die letzten Wochen waren doch sehr zermürbend und nervenaufreibend für mich, und im Moment geht es mir recht gut ohne diese ganze Grübelei.

Mein Mann scheint sich wirklich aufgerappelt zu haben und schenkt mir viel Aufmerksamkeit + Kuschelmomente. Das genieße ich aktuell einfach und komme etwas zur Ruhe.

Sex haben wir noch keinen wieder versucht. Er erinnert mich aber jeden Tag daran. Ich fühle mich auch langsam wieder bereit dazu.

Sein Verhalten (So war er noch nie!) ist mir ein Rätsel, aber ich möchte aktuell darüber nicht nachdenken und nehme es einfach mit, ohne Erwartungsdruck, dass es andauern könnte.

An meinen persönlichen Veränderungen bin ich weiter dran und fühle mich viel gelassener.

Das heißt nicht, dass ich alles aktuell verdränge. Ich denke schon noch über alles nach, steigere mich aber nicht mehr hinein und schiebe Panik.

Ich lasse mir gerade etwas Zeit, die Vermutungen, über die ich mit Schokiprinz zuletzt schrieb, anzugehen und will nichts überstürzen, habe aktuell auch kein Bedürfnis danach. Ich hoffe, Du verstehst das nicht falsch, Schokiprinz.

Mit Neuigkeiten werde ich mich sofort melden und wünsche allen ein Schönes Wochenende.

Geduldige
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#33
Hey meine Gute,
wow, das ist wirklich schön zu lesen. Und es freut mich von Herzen ❤
Na siehste....?
Geniess es meine Gute solang du kannst. Ich bin gespannt zu hören wie das Wochenende gelaufen ist.

Ich drück dir die Daumen und hoffe dass du eine wunderbare Zeit verbringen darfst.

Küsschen, crow
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#34
@Meine Liebe Crow,

danke für Deine Nachricht. Ich hoffe, Du hattest ein Tolles WE und konntest das schöne Wetter genießen.

Mein WE war leider nicht nur schön aber okay. Ich schreibe hier gleich noch was dazu.

Küsschen Geduldige
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#35
Liebe Geduldige,

Um ehrlich zu sein, war mein Wochenende schrecklich. Nur streit. Und zwar heftig. Gestern alles wieder schön. Heute wieder Streit. Ich hab meine Sachen gepackt. Bin dann aber doch nicht gefahren, er meinte, wenn ich jetzt fahre, war 's das. Also bin ich geblieben....
Morgen ist sein Geburtstag. Wir wollten ein paar Tage wegfahren. Ich hatte mich drauf gefreut. Ich bin mir sicher, das hätte uns gut getan.
Ich hab Angst vor morgen. Will nicht dass der morgen für die Tonne ist.
Ich liebe ihn.

Bin gespannt wie dein Wochenende so gelaufen ist.
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#36
@Crow, meine Gute!

Du hast es aber auch echt schwer mit Deinem Freund. Das tut mir alles so leid weil Du so ein herzensguter Mensch bist. Das hast Du nicht verdient.

Mit dem, dass Du geblieben bist, nachdem er zu Dir gesagt hast, dass es das dann war, wenn Du jetzt gehst, hat er Dich leider in der Hand und weiß, dass er noch weiter gehen kann, fühlt sich sicher. Ich verstehe, warum Du geblieben bist, aber damit hat er Dich jetzt in der Hand. Eine fiese Lage.

Mir geht es aber nicht viel anders. Ich habe das Gefühl, wir machen immer wieder die gleichen Fehler und unsere Männer auch. Es ist so unfair. Ich habe oft das Gefühl, dass mein Leben nur noch aus einer Endlosschleife besteht.

Hab' keine Angst vor diesem Tag! Zeig ihm, was er verliert wenn Du gehst! Denn vielleicht ist ihm das gar nicht mehr bewusst...

Ich drück' Dich ganz doll!

Geduldige
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#37
@Ihr Lieben,

irgendwie ist mein gespeicherter Entwurf weg. Nun muss ich versuchen, alles nochmal zusammen zu bekommen.

Wie versprochen melde ich mich mit Neuigkeiten.

Freitag früh hatte ich zuletzt gepostet. Seitdem ist einiges und auch gar nichts passiert. Irgendwie hatte ich das schon im Urin...

Am Freitag früh sollte es endlich soweit sein. Wir wollten kuscheln mit Aussicht auf mehr (wollte er angeblich unbedingt, obwohl ich kommunizierte: nur kuscheln die nächsten Male ohne Druck, nach dem Motto, alles kann und nichts muss).

Mein Ex rief gegen 6 Uhr mehrfach an und bombardierte mich zusätzlich mit Sprachnachrichten. Ergebnis war, dass ich einiges klären musste, total gestresst war und wir nicht ins Bett zurückkehrten. Ich konnte aber alles klären. Dann war aber wieder Homeoffice am PC angesagt.

Freitag Abend und Samstag verbrachte mein Mann stundenlang mit seiner Serie auf der Couch und machte keine Anstalten in Richtung Kuscheln oder mehr. Obwohl ich mich Samstag neben ihn auf die Couch packte, sah er noch weitete 2 Stunden Serie, machte dann den Fernseher aus und schlief. In der Serie kamen auch wieder mehrere Sexszenen vor, was mich sehr verletzte und mir fast schon rausrutschte, warum er sich das ansieht aber keinen Sex macht. 1 Szene versuchte er wegzuspulen. Ich hatte aber NICHTS gesagt!

Sonntag waren wir unterwegs. Gleich früh gab es Streit, und ich musste mit den Kindern hinterher fahren. Er machte wie immer nichts, saß am PC und Handy während ich mich um die Kinder kümmerte und er auf den letzten Drücker im Bad verschwand, sodass keine Zeit mehr für mich übrig blieb, um mich fertig zu machen. Deshalb der Streit.

Sonntag Abend saßen wir draußen und diskutierten über die Erziehung und den Umgang mit meinem Ex. Mein Mann fand wie schon so oft kein Ende und war zum Schluss total betrunken. Von Sex war natürlich wieder keine Rede.

Montag früh machte ich die Kinder fertig, während er immer noch besoffen auf der Couch lag und sich ständig über irgendwas beschwerte aber selbst nichts tat.

Montag Abend fragte er, ob wir schlafen gehen da er so müde sei. Als ich sagte, dass es noch zu früh für mich sei, schaute er Serie. Als ich sagte, dass ich gern noch kurz mit ihm reden wollte und dann auch ins Bett will, meinte er, dass er dann noch zu mir kommt... 2 Stunden später kam er dann. Da hatte ich keinen Bock mehr auf reden und kürzte ab. Ich sagte ihm, dass bei ihm immer Arbeit, Handy und Serie zuerst kommt und dann ich! Er verneinte. Ich sagte, er hätte ja gleich mit mir reden können...naja, es kam natürlich nichts als Antwort.

Ich sprach ihn auf unser Date an und dass er wusste, ich war enttäuscht als es am Freitag nicht klappte und ich davon ausging, dass wir es zeitnah nachholen würden. Er sagte, er habe daran gedacht, sei aber zu müde gewesen und habe deshalb nichts gesagt. Durch die Serie sei er aber wieder wach geworden (Es war inzwischen 01:30 Uhr). Mit meinem Gerede hätte ich aber alles schon wieder kaputt gemacht. Als ich ihn fragte, wann es ihm denn passt, kam nur: "Na, ich dachte wir lassen das auf uns zukommen. Aber wenn Du einen Termin brauchst, dann ist das eben so." Ich teilte ihm mit, dass ich aus Erfahrung weiß, dass er womöglich die ganze Woche nichts mehr gesagt hätte (nicht kommuniziert: dass er was tut, ist ja sowieso aussichtslos...). Darauf kam wieder kein Wort von ihm. Einen Termin konnte er mir auch nicht nennen.

Heute kam es während dem Homeoffice wieder zum Streit. Ein Missverständnis, was sich später herausstellte, Folge der fehlenden Kommunikation seinerseits. Er schlug seine Tastatur kaputt und warf das Headset mit voller Wucht auf den Tisch, sagte, ein anderer Mann hätte mich längst verlassen, er könne nicht mehr, und ich bin eine Schlampe, solle mich entschuldigen oder das war's. Er wäre immer an allem Schuld, schrie und ließ mich nicht zu Wort kommen, fuhr wutendbrannt weg und blieb 3 Stunden fort. Als er wieder kam, fragte er, ob ich mit ihm reden will. Da aber Terminsachen anstanden, arbeiteten wir weiter.

Am Abend draußen fragte er dann, ob wir das nicht überbewerten und es abhaken können. Ich meinte dazu, dass mir das Wort Schlampe leider noch in den Ohren klingt... Er sagte, dass er erschrocken über sich war weil er so reagiert hat. Dann wich er vom Thema ab und gestand mir urplötzlich, dass er seinen gutbezahlten Job damals nicht wegen der geplanten Selbständigkeit hingeschmissen hat sondern gekündigt wurde wegen seiner Pornosucht. Das saß. Die ganzen Jahre hat er mir was ganz anderes erzählt.

Irgendwie fiel das Gespräch dann in die Richtung Sucht, ohne, dass ich was dazutat. Er sei erst Seriensüchtig, dann Spielesüchtig und später Pornosüchtig geworden. Eine Zeit lang hatte er alle 3 Süchte gleichzeitig, übrig blieb dann die Pornosucht, wegen der er Dienstreisen abrechnete, bei denen er aber Zuhause saß und Pornos schaute. Ich war geschockt.

Wir kamen nochmal zum Thema Pornos gucken und realen Sex.

Er sagte, dass er wieder Pornos gucken wollte weil er den Eindruck hatte, dass mir das hilft. Dass er damit seine ED nicht in den Griff bekommen kann und Gefahr läuft, wieder der Sucht zu verfallen, sei ihm nicht bewusst gewesen. Deshalb habe er dem Vorschlag vor einigen Wochen so schnell zugestimmt.

Auf seinen Satz, den er mir die Jahre über so oft sagte: "Sex ist für mich nicht wichtig in einer Beziehung." sprach ich ihn auch nochmal an und sagte ihm, dass das ja bedeutet, dass er mit unbedeutenden Frauen Sex haben will aber nicht mit Frauen, wo Gefühle im Spiel sind und wie sich das für mich als seine Frau anfühlt. Dazu meinte er nur, dass das nur meine Meinung wäre. Mit seiner Ex-Frau habe er vor der Hochzeit regelmäßig Sex gehabt, aber nach der Hochzeit war ihm die Beziehung wichtiger in der er so glücklich war, dass ihm kein Sex fehlte.

Ob der Sex mit seiner Frau gut war, konnte oder wollte er mir nicht beantworten. Er sagte, es sei zu lange her.

Es war nicht geplant, aber ich zeigte ihm dann die Seite über den Hure-Madonna-Komplex. Er las alles und war danach sehr still. Dann sagte er, dass er sich teilweise darin wiedererkennt. Auf meine Nachfrage hin, erzählte er ewig über seine Mutter und dass er noch heute das Gefühl hat, dass sein Bruder bevorzugt wird. Auf die anderen Punkte, die sich mit seinem Verhalten decken, ging er nicht ein. Ich erwähnte dann noch kurz den sexuellen Narzissten, sprich Egosex. Damit konnte er gar nichts anfangen. Ich habe ihm den Begriff auch nicht erklärt und ihm auch nichts zum Lesen hingehalten. Es gibt wohl eine Frage, mir der man einen Narzissten entlarven kann. Da ihm aber der Begriff nichts sagte, konnte ich diese nicht stellen.

Nebenbei erzählte er mir noch, dass er damals irgendwann wieder rückfällig geworden wäre wenn ich nicht immer mal über ihn hergefallen wäre im Bett. Er habe nach einer gewissen Zeit immer eine Geilheit verspürt und wäre dann richtig froh gewesen wenn ich ihn verführt hätte mit Mund und Hand + Sex oder nur mit Mund und/oder Hand. Danach wäre der Druck weg gewesen und er habe nicht mehr ans Porno gucken gedacht. Ich sagte ihm, dass es sich für mich aber immer so angefühlt habe als hätte er sich nur widerwillig ergeben und warum er denn selbst nie Anstalten in Richtung Sex gemacht hätte. Er wüsste es nicht.

Dann fragte er, ob die Lust auf Sex irgendwann weggeht wenn man keinen Sex mehr hat. Ich bejate. Er meinte, dass es immer weniger geworden sei, nachdem er weg von den Pornos war.

Auch fragte ich ihn, dass ich nicht verstehe, warum er keinen Sex mit mir wollte wenn er sich so sehr ein Kind wünschte. Er konnte es mir nicht beantworten.

Nun habe ich wieder 1000 Fragezeichen im Kopf und keine Antworten darauf, außer die, die ich mir logisch zusammenreime.

Was haltet IHR von seinen Aussagen?

Ich glaube, dieser Mensch ist so verkorkst und festgefahren, dass ihm selbst mehrere Psychologen nicht helfen könnten oder nur über viele Jahre, wenn überhaupt. Und was mich am meisten verletzt, ist, dass er anscheinend nicht offen und ehrlich mit mir ist.

Eure Geduldige
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#38
Liebe Geduldige,

ich hab mir deine/eure Geschichte komplett durchgelesen... ich kann gar nicht mehr viel hinzufügen. Du hattest recht, dass ich viele Situationen wieder erkannt habe. Du bist wirklich unfassbar geduldig. Mehr als 7 Jahre machst du das mit und ich bin nach 4 Monaten bereits am Ende meiner Kräfte und meines Wissens.

Was mich interessieren würde, ist, was dich bei ihm hält. Du sagst, er verstehe sich gut mit den Kindern und ihr hättet tolle Gespräche etc. - von seinen Gesprächsfähigkeiten bin ich aber von dem, was ich hier lesen durfte, ehrlich gesagt nicht so überzeugt. Was verbindet euch? Warum hältst du an ihm so fest? All die Jahre, die du dich selbst aufgegeben hast - würdest du es wieder tun? Hat es sich gelohnt?

Tut mir leid, wenn das fiese Fragen sind, ich will dir damit nicht zu nahe treten, sondern ich will es nur besser verstehen. Auch wenn ich eine deutlich kürzere Zeit mit meinem Partner zusammen bin und die Probleme früh angefangen haben und er erst seit wenigen Monaten dran ist... ich weiß wirklich nicht, ob ich das so lange kann. Ob ich das will. Das hat mich auf so vielen Ebenen zerrissen und was du schreibst
"[quote="Geduldige" pid='20799' dateline='1620723514']
- so fühlt sich mein Leben auch an. Hin und hergerissen zwischen hoffnungsvollen Momenten und dem größten Schmerz den mir ein Mensch, der Mensch, den ich liebe antun kann. Dass du jetzt so gut auf dich selbst achtest und er - nach all den Jahren - auch mal aktiv wird, freut mich ungemein für dich. Nur ist mir halt wirklich weiterhin nicht klar, ob es das alles wert ist, was du durchgemacht hast. Und nur du kannst das beantworten...

Okay, was ich von seinen Aussagen halte? Von sowas wie du würdest mit deinem Gerede alles kaputt machen, halte ich überhaupt nichts. Und auch von dem was danach im HomeOffice kam, dass er dich beleidigt hat und dann abgehauen ist... ich hasse diese Momente. Ich hasse sie wirklich. Mich macht das nur noch soooo wütend. Selbst wenn ich es bei dir oder bei anderen lese. Seine Nicht-Entschuldigung dafür finde ich auch beschissen. Schön, dass er selbst erschrocken war. Das ist ja wohl das Mindeste. Was danach kam, mit dem Jobverlust aufgrund der Pornosucht... das ist hart.
Meinst du, das könnte mit der vorherigen Streitsituation irgendwie im Zusammenhang stehen? Dass er durch irgendwas daran erinnert wurde oder durch irgendwas Schuldgefühle gekommen sind und er dann gegen dich gefeuert hat, statt diese Erfahrung mit dir zu teilen? Keine Ahnung, macht auch eigentlich keinen Unterschied. Auf jeden Fall finde ich es heftig, dass er es dir jetzt erzählt hat. Das ist ja schon ein ziemlich einschneidendes Erlebnis. Dass er sich jetzt getraut hat, sich dir an der Stelle zu öffnen - woher auch immer der Impuls kam - war bestimmt heilend für ihn. Vielleicht auch für dich (auch wenn damit wieder etliche Lügen aufgedeckt wurden...).

Zu der Situation, in der du ihm die Seite gezeigt hast, kann ich ehrlich gesagt auch nichts sagen. Entweder er hat damit vielleicht einiges zu reflektieren oder er hat ganz bewusst ausgeblendet, dass da möglicherweise unschöne Wahrheiten drinstecken. Dass er da aber trotzdem in Kontakt mit dir gegangen ist und über seine Mutter und seinen Bruder gesprochen hat, empfinde ich zumindest als Beginn einer Reflektion und Selbstoffenbarung an der Stelle.

Und dann diese Aussage, dass er es nicht wüsste, weshalb er keine Anstalten in Richtung Sex gemacht hat und später nicht beantworten konnte, weshalb er keinen Sex möchte, wenn er doch einen Kinderwunsch hat, macht bei mir auch nur wieder Wut. Wieso öffnet er sich an anderen Stellen aber auf das, worauf es ankommt, hat er angeblich keine Antworten. Ich würde das - ebenfalls nach all den Jahren - auch nicht mehr hinnehmen. Da muss er halt tiefer bohren. Es wird ja vielleicht nicht den EINEN Grund geben. Aber wenn er doch sonst so reflektiert ist, soll er doch mal in sich gehen und nach ein paar möglichen Gründen suchen und diese mit dir besprechen. Im Austausch darüber könnt ihr bestimmt die ein oder andere Sache auflösen oder hättet Anhaltspunkte, wie ihr entsprechende Situationen vermeiden/anders lösen könnt. Es ist irgendwie so, als ob er sich aussucht, wofür er Verantwortung übernehmen möchte und alles andere einfach wegschiebt. Das funktioniert so aber nicht. Hat er denn mittlerweile Schritte in Richtung Therapeut gemacht?

Ich kann verstehen, dass du mit einer Menge ungeklärter Fragen zurückgeblieben bist. Ich bewundere, dass du auch da die Geduld in Person zu sein scheinst und das - erstmal - so hinnimmst. Du dir lieber selbst den Kopf zerdenkst, statt Antworten von ihm zu verlangen. Aber ich habe leider keinen guten Rat für dich, wie du das anders lösen kannst. Ich glaube er scheint ja eher einer zu sein, der bei Druck erst recht dicht macht. Aber bei solchen grundlegenden Fragen DARF er das einfach nicht mehr. Es geht nicht nur um ihn und darum, sich und sein Ego zu schützen. Es geht um euch, möglicherweise um eure Zukunft, eure Kinder oder auch die, die ihr noch haben wollt. Es ist einfach nicht fair, dass er sich nur das herauspickt, auf das er sich gerade selbst gerne einlassen möchte. Und es ist ja auch nicht so, als hättet ihr jetzt zum ersten Mal darüber gesprochen. Vielleicht schreibst du ihm deine Fragen nochmal auf und ihr macht einen Termin aus, zu dem er mit Antworten auf diese Fragen erscheinen soll. Aber so ist das wirklich einfach nicht fair.

Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht. Wie gehts dir denn nach diesen Ereignissen? Welche Pläne hast du für diese Woche für dich persönlich?

Alles Liebe wünsche ich dir.
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#39
Liebe Geduldige,

sehr heftig, was er da von sich gibt. Job verloren wegen Pornosucht, Beschimpfungen dir gegenüber, Wutausbruch etc.

So wie ich lese, hat er sich nie seinen Süchten gestellt. Das ist alles eine einzige Katastrophe und meines Erachtens braucht er dringend eine Therapie , am besten stationär in einer Einrichtung, wo er alles aufarbeitet.

Er kennt die einfachsten Zusammenhänge zwischen ED und Pornos nicht und setzt Sex mit Pornos gleich.
Was für mich gar nicht geht sind die Eskalationen dir gegenüber. Tastatur zertrümmern und dich als Schlampe bezeichnen, das geht nicht. Wann schlägt er dich? Eine Frage der Zeit. Mit seiner Offenbarung wegen seines Jobverlustes ist es höchste Zeit, das du eine Grenze ziehst, zu der er offenbar nicht in der Lage ist. Deshalb gibt es nur eine Lösung . Er muss eine Therapie machen oder du musst gehen.
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#40
@Liebe idefix,

wow, ich hatte nicht damit gerechnet, dass Du Dir meine Geschichte durchliest bzw. so schnell. Danke dafür und für Deine ausführliche Antwort.

Zu Deinen Fragen:

"Was mich interessieren würde, ist, was dich bei ihm hält. Du sagst, er verstehe sich gut mit den Kindern und ihr hättet tolle Gespräche etc. - von seinen Gesprächsfähigkeiten bin ich aber von dem, was ich hier lesen durfte, ehrlich gesagt nicht so überzeugt."

Ich glaube, dass ich mich immer noch an der tollen Zeit am Anfang unserer Beziehung festhalte und glaube, man könne dort wieder anknüpfen/weitermachen. Dass es (den Sex mal ausgenommen) auch im Alltag immer holpriger wird oder schon lange so ist, liegt leider nicht nur an ihm. Ich selbst habe mich über die Jahre sehr verändert und schaffe es einfach nicht mehr, mich wie am Anfang zu geben weil ich den ganzen Tag meine Gedanken und Gefühle unbewusst auf verschiedene Situationen projiziere. Das spiegelt sich dann in Gereiztheit und schnippigen Antworten wieder. Ich habe das Gefühl, dass ich ihm gegenüber nicht mehr ich selbst bin. Dadurch herrscht permanent eine gewisse Spannung.

Auch ist es sicher so, dass ich mich über die Jahre von ihm abhängig gemacht habe. Er hat 2 Selbständigkeiten, einen Hähnchen-Imbiss und eine Private Arbeitsvermittlung, wo ich angestellt bin. Er hat ein Haus, ich habe meine Zwangserkrankung und eine diagnostizierte Depression, ständig Stress mit meinem Ex wegen den Kindern. Dazu kommt die Angst, die mir das Jugendamt gemacht hat, und ich habe Angst vor der Trennung. Ich habe mich in der Vergangenheit leider nie von einem Mann trennen können wenn nicht schon der Nächste in der Tür stand.

Liebe ist da auch noch wenn auch die negativen Gefühle auf Grund der Verletzung im Vordergrund stehen.

Gespräche können wir über Gott und die Welt führen, und da reflektiert er auch. Gespräche über Pornos und Sex sind eher unbefriedigend weil er zwar zuhört, dabei aber mindestens mit seiner Gestik genervt wirkt. Emotionen zeigt er da gar keine, auch wenn er manchmal sagt, dass er mich versteht. Und richtige Antworten bekomme ich auch nicht.

Er sagt immer, dass wir wichtigere Probleme hätten und er sich z. B. ständig um die Existenz (Arbeit) Gedanken macht.

"Was verbindet euch? Warum hältst du an ihm so fest?"

Aus oben genannten Gründen und weil wir trotz allem so viel miteinander lachen können.

"All die Jahre, die du dich selbst aufgegeben hast - würdest du es wieder tun? Hat es sich gelohnt?"

An einem früheren Punkt, sprich, spätestens nach Entdeckung der Sucht: NEIN! Nicht, weil es keine Chance gegeben hätte, sondern weil er sie nie aufrichtig nutzte und mich hinhält.

Nein, um einen Therapeuten hat er sich nicht gekümmert. Er sagte dazu, dass man keinen Therapeuten braucht wenn man in einer Beziehung ist. Ich wäre seine Therapeutin. Ich teilte ihm mit, dass mich das kaputt gemacht hat und ich das nicht länger für ihn sein kann. Schweigen.

Wie es mir jetzt damit geht? Ich konnte super schlafen (war bei mir nach so einem Gesprächsverlauf nie möglich). Zwar schwirren mir noch Fragen im Kopf herum, aber es beeinflusst nicht so mein Befinden wie die letzten Jahre. Irgendwie habe ich mich mental etwas abgekapselt . Das liegt sicher daran, dass ich in den letzten Wochen endlich begriffen habe, alles getan zu haben, was man tun kann und davon auch noch viel zuviel. Mit der Erkenntnis, ihm nicht helfen zu können, wurde irgendwie ein Schalter in meinem Kopf umgelegt.

Ich habe heute einen Arzttermin, treffe mich diese Woche mit meiner Freundin, bleibe am Sport dran (demnächst auch mit ihr zusammen), und am WE ist ein Ausflug mit dem Wohnmobil geplant. Es gibt noch paar Kleinigkeiten, die ich nur für mich tue, aber hier nicht aufzähle.
Mit dem Fokus auf mich geht es mir aktuell einfach besser. Es ist ein schönes Gefühl nach der ganzen Aufopferung auch mal egoistisch zu sein.

Dass sein Wutausbruch mit dem Jobverlust zusammenhängen könnte, kann möglich sein. Er trauert dem Job wohl nach, erzählte er mir gestern. All die Jahre sagte er das ganze Gegenteil. Hat es sich wohl selbst schöngeredet und auf meine Frage hin, warum er mir nicht schon früher die Wahrheit gesagt hatte, meinte er, ich hätte ihn dann vielleicht als Versager gesehen. Es tat schon weh, dass seine Familie und Freunde Bescheid wussten, ich aber nicht. Von der Pornosucht hatte er allerdings niemandem was gesagt.

Ja, ich finde auch, dass er mir Antworten zu geben hat. Die Idee mit den Fragen auf einem Zettel finde ich gut. Was mich wütend macht und mich gefühlt immer weiter von ihm wegbringt, ist, dass er 1. keine konkreten Antworten gibt und 2. sich auch keine Gedanken darüber macht, was ich noch viel schlimmer finde. Das ganze Gespräch führte schließlich mal wieder zu keinerlei Ergebnis, und er würde auch nie von allein nochmal dazu was sagen. Alles wirkt nur so angerissen und dann beiseite geschoben. Er will sich damit offenbar nicht auseinandersetzen oder kennt die Antworten schon, teilt sie mir aber nicht mit... Wenn ich nach so vielen Jahren von seinem verlorenen Job erfahre, frage ich mich zu Recht, was er noch alles verschwiegen hat! Und ich sehe es wie Du, dass er eben in sich gehen muss, um Antworten zu finden wenn er wirklich keine hat oder das eben zusammen mit einem Therapeuten macht.

Ich wünsche Dir auch Alles Liebe.

Geduldige
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