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Geheimes Doppelleben
#31
Tag 28

Puh. Heute ist echt hart. Verdammt hart. Aber WOW! 28 Tage ist mein Rekord. 28 Tage ohne Masturbation seit wahrscheinlich fast 20 Jahren. Verrückt. 

Das ist echt ein Erfolgserlebnis. Und inzwischen vergehen die Tage sehr schnell. Das große auf und ab der Gefühle ist nicht mehr vorhanden. Ich bin ziemlich stabil unterwegs. Ich merke aber das ich weiterhin in der Phase des Leichtsinns bin. Aber ich nehme den Leichtsinn bewusst wahr. So kann ich aktuell widerstehen. 

Heute war es aber wirklich verdammt hart. Ich bin heute den ganzen Tag und Nacht alleine. Das bin ich ab und an wegen der Arbeit meiner Freundin. Und das war bei den letzten malen gar kein Problem. Ich hatte ja ein Ziel. Hatte. Hab ich noch! Oder? Dazu gleich mehr.

Heute jedenfalls wurde ich heftig getriggert. Bei einer Serie auf Netflix. Oh man. Habe dem Leichtsinn nachgegeben und die Szene mehrmals angeschaut. Dann gings weiter mit der Serie. Aber mooooment. Doch noch mal angucken ist doch ok. Und später dann wieder. Das ging so 3 mal im Laufe des Abends nach dem Trigger. Puh. Ich war wie in Trance. War und ist schwer wieder klar zu denken. 

Bislang gut gegangen. Nicht weiteres schlimmes passiert. Aber ich zwinge mich grad. Zwinge mich nicht nachzugeben. Ziellos. Einfach durchhalten. Das wird schon wieder. Aber was denn?

Ja - das frag ich mich die ganze Zeit heute. Und zwischendurch immer mal wieder. Ist das jetzt also mein Leben? Keine Selbstbefriedigung. Keine Pornos. Und 1 mal die Woche Sex mit der Freundin wenn es gut läuft. Hmm. Es ist ein Gedanke an den ich mich aktuell nicht mehr gewöhnen kann. Ich kann mich aktuell noch zwingen. Aber an den Gedanken, mich davon zu lösen. Für immer. Eher nicht. 
Mich hält aktuell dennoch die Hoffnung fest, dass ich darüber in paar Wochen oder Monaten anders denken werden. Ich bin einfach noch nicht weit genug. Noch nicht lang genug dabei. Oder? Oder ist das nun meine Welt? Ich bleibe hoffnungsvoll. 

Problematisch ist, dass meine Erektionsprobleme aktuell gefühlt kaum besser werden. Ich bin da noch entspannt, da ich auch glaube das es am aktuellen Wetter liegt. Bei 30 Grad im Schlafzimmer ist echt doof. Es wird jetzt kühler. Auch hier bleibe ich erstmal hoffnungsvoll. 

Ich hoffe also. Hoffe das ich mal anders denken werden. Hoffe das ich mich nicht mehr zwingen muss mit einer solchen Mühe. Hoffe das meine Erektionsprobleme besser werden. Hoffe das ich genug Spaß in der Realität haben kann. Die mir ausreicht. Nach dem Reboot. 

Jetzt muss ich paar mal tieeeeeef durchatmen. Jetzt gehts schlafen. Schlafen in den nächsten Tag hinein. In den 29. Tag hinein. Ein weiterer Tag. Ein weiterer toller Tag. Ein weiter Tag Richtung einem ausgeglichenem Verhältnis zu meiner Sexualität. 

Bis dahin
Patchi
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#32
Tag 36 - PMO-Frei
Tag 3 - MO-Frei
Tag 0 - P-Frei

Ohwei. Ich hab lange überlegt wie ich nun zähle. Einfach weiter? Belüge ich mich selbst? Ist das alles überhaupt zielführend? Was ist eigentlich das Ziel? Porno Frei? Sucht überwinden? Probleme überwinden? Erektionsstörungen überwinden? Glücklich sein? Wahrscheinlich alles ein bisschen. Aber was ist das Kern-Ziel? 

Ich habe meine Zweifel schon beim letzten Mal geäußert. Ich kann es mir nicht vorstellen das mein Leben so aussehen soll: Keine Pornos, keine Masturbation und nur 3-4 mal im Monat Sex. Sex und Orgasmen sind etwas so schönes. Warum sollte ich das nur so selten haben? Vielleicht finde ich die Antwort noch. Eine Teil-Antwort dazu habe ich an Tag 32 gehabt. Da hatte ich Sex. Der so unglaublich war, wie wahrscheinlich nie zuvor. Aber rundherum hatte ich viel Frust. Ohne den Frust wäre es gigantisch. Der Frust aber führt dazu das ich mich aktuell wieder zu sehr auf Sex fixiere im Leben.
Tatsächlich kommt diese Fixierung seit dem Tag 28. Dem Tag an dem ich zum ersten Mal seit Wochen richtig hart getriggert wurde. Ich hab mich seitdem immer wieder Triggern lassen. Und bin den Triggern gefolgt. Ohne dazu zu masturbieren. Aber ich habe bestimmt 30 Min je Tag seitdem damit verbracht, Triggern zu folgen. Das ist lächerlich wenig im Vergleich zu meinem früheren Leben. Meinem Leben vor 36 Tagen. Aber im Vergleich zu den letzten 36 Tagen viel zu viel. Gefühlt fehlt mir die Zeit sogar. Für viele andere Dinge, die ich so am Tag machen will. 

Jetzt vielleicht kurz einen Schritt zurück - Was ist passiert? An Tag 33 war ich mal wieder den ganzen Tag allein. Ich wurde an dem Tag bereits Mittags getriggert. Ich bin dem gefolgt. Wieder ohne Masturbationskonsequenzen. Aber dann im Laufe des Tages hatte ich sehr viel Lust. Unglaublich viel. Und irgendwie fühlte sich mein Penis inzwischen komisch an. Von innnen. Als wenn sich dauerhaft die ganze Zeit etwas stauen würde. Ich habe mich bewusst (glaub ich zumindest) entschieden jetzt zu masturbieren. Ohne Pornos. Einfach das Gefühl wieder haben. Das hat auch funktioniert. Es war völlig anders als sonst. Anders als zu Pornos zu masturbieren. Es war schön. Aber dann. Was mich erschreckte. Was folgte war: die gleichen Schuldgefühle wie mit Pornos. Vielleicht weil ich mich nicht gänzlich von Fantasien befreit hab? Vor meinem inneren Auge habe ich schon an Fantasien gedacht. Nicht an Pornos. Eher an meine Freundin sogar. 

Ich zähle fortan 3 Dimensionen:
PMO - Masturbieren zu Pornos
MO - Masturbieren
P - Material (Pornos oder anderes) anschauen mit Ziel der sexuellen Erregung

Das der Hauptfokus auf PMO liegt, liegt denke ich nahe. Das kommt für mich weiterhin nicht in Frage. MO ist hingegen langfristig mein Ziel, dies tun zu können, ohne Schuldgefühle. Ohne Konsequenzen für mein sonstiges Sexualleben. Falls das überhaupt möglich ist.
Und P ist nun mein aktuelles Kernproblem. Ich muss wieder aufhören den Triggern zu folgen. Mich gänzlich von ihnen lösen. Ob das geht? Es wird mir doch bestimmt nicht gelingen nichts mehr sexuell erregend zu finden?! Aber zumindest darf mich so etwas nicht so aus dem Konzept bringen. Meine Vorstellung ist, dass dieser Zustand von Tag 28 eigentlich nur kommen sollte, wenn meine Freundin sich für mich mit Ziel Sex zu haben nackt auszieht. 

Also gucken wir nochmal anders auf die Dimensionen:
PMO - No-Go. Schwierigkeit: moderat.
MO - Irgendwann ok. Möglichst vermeiden. Wenn öfter als 1 Mal die Woche nicht ok. Aktuell vermeiden. Schwierigkeit: mittel.
P - No-Go. Schwierigkeit: sehr schwer. 

Ich bin schon sehr weit gekommen in meinem Weg. Aber der Weg geht weiter.
Ich muss sagen, dass was mir am meisten gebracht hat sind 2 Dinge: 
1. Auseinandersetzung mit negativen Gedanken und Umschlüsselung dieser, in positive Affirmationen.
2. Sport 

Da fällt mir ein. Vielleicht ist es Zeit für eine positive Affirmation bei dem Gedanken: So soll mein Leben etwa aussehen?

Bis zum nächsten Mal
Patchi
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#33
Sehr interessant. Du scheinst ähnliche Probleme zu haben wie ich. Ich gehe davon aus, dass du auch verdammt leicht getriggert wirst, mit Reizen, die von andern Männern womöglich gar nicht erst als solche erkannt würden. Kann das sein?

Was mir grade noch so einfällt, naja, du stellst viele Fragen. Aber beschäftigst du dich auch mit deren Beantwortung? Was ist mit deinem Fragenkatalog von vor paar Wochen passiert? Prokrastinierst du?

Dein Counter ist recht ähnlich zu dem System, dass ich mir angeeignet hab. Für mich stellt sich nur die Frage, wonach differenzierst du, wenn dein P zu MO führt? Wann wird das einzelne P zum PMO sozusagen? Nur beim direkten Akt? Oder auch wenn du zu den Szenerieren, die du dir vortags so angeschaut hast, dann am Folgetag zum Absch(l)uss kommst? Für mich ist das immer ein ganz klares Problem. Ich kenne dein Verhaltensmuster. Triggern nachgehen. Ich bin da selbst Experte drin. Deswegen: Selbst wenns nur 5min sind. Schon die Suchanfrage zu starten ist ein Problem. Die vermutlich leichten Trigger ignorieren zu lernen ist die Hauptaufgabe. Ohne das werden wir beide nämlich nicht mehr glücklich schätze ich Big Grin.

Und ich glaube, es wird auch ein notwendiger Schritt sein, die sexuelle Energie wieder komplett auf den Partner zu lenken. Ich weiß nicht wie das bei dir so läuft, aber ich für meinen Teil habe dank exzessivem Masturbationsgebrauch relativ schnell die Flinte ins Korn geschmissen, wenns darum ging einen Balztanz aufzuführen. Ich kenne Männer, bei denen das ganz anders ist. Die sich um den Sex bemühen und dadurch auch tatsächlich mehr Erfolg bei ihrer Partnerin haben. Ich muss das erst noch lernen. Und wir sollten uns freuen, das lernen zu wollen, statt sexuelle Unlust auf die Frau zu schieben. Von dem was ich aus meinem Bekanntenkreis so höre, ist es oft so, dass er mehr Lust hat und sie quasi dazu "überreden" konnte. Nur mal so als Denkanstoß Wink
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#34
Tag 0

Ich bin leer. Fühle mich leer. Energielos. Schlecht. Enttäuscht. Von mir selbst. 

Wenn ich mir so meine letzten Beiträge anschaue: Es hat sich abgezeichnet. Ich habs selbst nicht wirklich wahrgenommen. Hab ausreden gesucht. @Thunder hat es schon eher richtig interpretiert. 

Von der Differenzierung meines Counters nach nur 30 Tagen werde ich auch wieder abweichen. Ganz oder gar nicht. Zumindest für die Reboot Zeit von 3-5 Monaten. Also nicht nach 30 Tagen. Oh man. 

Es waren jetzt insgesamt 2 PMO Rückfall-Tage. Aber sehr intensive. Und erstaunlich wie sehr sich diese 2 Tage auf meine Energie auswirken. Ich hab praktisch keine mehr. Die ganze Energie ist ins PMO geflossen. 

Was hat sich geändert? Ich war zwar beschäftigt mit Triggern und Lust und Unlust und psychischen Problemen. Davon ist jetzt nichts anders. Alles was vorher da war und ist auch jetzt noch da. Außer das ich jetzt keine Energie habe mich damit auseinderzusetzen. Selbst hier zu schreiben fällt mir schwer. Das ich mich überhaupt aufgerafft hab das Forum zu öffnen war ein Kraftakt. Ich fühl mich schlecht. Schlecht wie seit 1 1/2 Monaten nicht mehr. 

Ich würde jetzt gern sagen: Weiter gehts! Aber dafür hab ich grad nicht die Energie. In mir macht sich Angst breit. Frust. Trauer. 
Aber auch ein wenig Klarheit. Ich weiß jetzt das ich es durchhalten muss. Diese Weichen Ziele. Im Nachhinein. Mittendrin. Bringen nichts. 

Ich hoffe auf bessere Tage. Ich habs selbst in der Hand. 
Ich hab grad das Gefühl bei 0 anzufangen. Oder schlimmer. 

Bis dahin
Patchi
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#35
Hi Patchi,
ich wollte schon längst mal wieder was schreiben, aber da ich grad im Urlaub bin, find ich nicht so die Zeit hier wirklich aktiv zu sein Big Grin

Kopf hoch, wenn dus nicht sagen kannst, sag ich es halt: Weiter geht's! Wenn du sagst, du bist dir über die Auswirkungen im Klaren, dann umso besser.

Die Frage nach dem Wieso und Weshalb kommt immer nach einer Weile. Und die Antwort darauf ist nie wirklich klar oder mindestens erscheint es so. Nur eine Tatsache ist daran klar: PMO hilft dir dabei auch nicht weiter. Soll heißen, es ist erst zu spät wenn du innerlich wirklich aufgegeben hast. Ich hab jetzt deine Story nicht mehr ganz im Kopf, aber hast du mal dran gedacht ne Therapie in Anspruch zu nehmen? Gibt's hervorragende Angebote auch in Onlineform. Aber sollte schon jemand sein, der schon ein wenig Erfahrung im Bereich Porno- und Masturbationssucht hat. Kann ich echt nur empfehlen! Vor allem sind es viele Dinge, die einem selbst nicht auffallen, die einen dann zurück in den Strudel reißen. Gerade dabei hilft ne aktive Betreuung ziemlich gut. Mir zumindest Big Grin
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#36
Tag 7 

Hab jetzt länger nicht geschrieben und ja, es müssten mehr Tage sein. Vor einer Woche war ich an Tag 6 und dann kam aus dem absoluten nichts ein so harter Trigger, dass ich nichtmal drüber nachdenken konnte und schon am masturbieren war. 
Deshalb schreibe ich heute auch wieder, weil gestern der gleiche Trigger kam. Sogar noch viel stärker. Ich diesmal aber durchgehalten hab. Aber mein Puls war trotzdem auf 135 und Adrenalin ist dermaßen ausgestoßen das ich dachte ich kippe um. 

Ich will heute mal auf diesen Trigger eingehen und schauen, warum dieser mich so hart trifft. 

Letzte Woche an Tag 6 hatte ich einen durchgetackteten Tagesplan. Ich versuch mich aktuell immer sehr viel zu beschäftigen. Immer Aufgaben zu suchen. Andere Aktivitäten. Schöne oder unschöne. Vielleicht entdecke ich ja auch was neues. Hauptsache keine Pornos o.ä. 
Ich hatte gerade meine Schuhe angezogen. Jacke an. Wollte los zum Einkaufen. Ich hatte noch viel vor. Deswegen war ich sogar in Eile. Eine Minute später waren die Schuhe ausgzeogen. Die Hose unten. Die Jacke immer noch an. 
Denn kurz bevor ich raus bin checke ich nochmal alle Räume, ob ich alles ausgemacht hab. Da höre ich plötzlich lautes Schreien aus der Richtung des Büros. Meine schreiende Nachbarin. Eine Mischung aus schreien und stöhnen. Aber mehr schreien. Ich konnte jeden Stoß und jeden folgenden Schrei von ihr hören. Die Wand ist sehr hellhörig. 5 Minuten Lang hörte ich dem ganzen zu. Während ich masturbierte. Ohne nachzudenken. Ich hab wirklich mein Kopf gänzlich ausgeschaltet. 

Das war anders als bei meinem Rückfall meiner längsten Periode vor paar Wochen. Dort ist es langsam gekommen. Jetzt war mein Erfolg von 6 Tagen innerhalb von Sekunden zerstört. Ich hab mich danach wirklich so hart geärgert. Es tat auch gar nicht gut. War völlig sinnfrei. Unbefriedigend. 
Und weil es so unbefriedigend war. Und ich jetzt eh wieder bei Null war: einfach nochmal das Ganze. Mit Pornos. Und am Abend: einfach nochmal das Ganze. Mit Pornos. Immer noch unbefriedigend. 
Ich hab mich dermaßen schlecht Gefühlt. Und ich hab mich zu diesem Zeitpunkt noch schlecht Gefühlt wegen meinem vorherigen Rückfall. Körperlich und psychisch. Katastrophe. 

Es geht mir jetzt etwas besser. Weil ich ein schönes langes Wochenende im Ausland hatte. Gestern Sport gemacht hab. Und grad nichts stressiges ansteht. 

Und dann Gestern Abend gegen 23:00 Uhr: Meine Freundin ist etwas früher schlafen gegangen. Ich wollte gleich nachkommen. Ich wollte noch eine Sendung zu Ende gucken. Die Sendung war fast zu Ende und dann hörte ich wieder ein Etwas. TV stumm geschaltet. Ich gehe ins Büro. Noch mehr schreien als beim letzten Mal. Lauter. "oh ja fick mich richtig durch". Als wenn ich im gleichen Raum mit denen wäre. "oh gott bist du gut". "fuck ja, fuck ja, aua, ah". Ich stehe da in der Tür zum Büro. Puls auf 135. Mittendrin im Sex meiner Nachbarin. Einem offensichtlich so harten Sex wie man ihn selbst in Pornos nicht immer sieht. Total heftig. Laut. Ich war mir bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht sicher ob so etwas in wirklich existiert. Ich stand da wieder. Nicht wirklich erregt. Geschockt und überfordert. Dabei kam das eigentliche Gefühl was ich dabei verspüre zum Vorschein: Neid

Ich dachte ans Masturbieren. Aber ich hab eher auf meinen Puls geachtet. Auf das - was diese Situation mit mir macht. Ungläubigkeit. Neid. Sehr viel Neid. Ich will das auch. 

Es ist ein ähnliches Gefühl das ich hatte, als ich meine ersten Wochen meiner fast einmonatigen PMO freien Periode hatte. Selbstzweifel. Neid auf alle anderen Menschen dieser Welt. Die nicht süchtig sind. Keine Errektionsprobleme haben. Geilen Sex haben. Sex mit vielen Frauen hatten. Die nicht süchtig sind. Die keine Errektionsprobleme haben. 
Und hier ist meine Erkenntnis: Das was ich dort gestern erlebt hab. Mitten drin dabei zu sein. Wie meine Nachbarin "richtig durchgefickt" wurde. Das kann ich nicht. Ich kann es aktuell so viel wollen wie ich will. Ich kann es einfach nicht. Vor 2 Wochen konnte ich nichtmal 10 Sekunden meine Latte hoch halten. Worauf bin ich also wirklich neidisch?

Ich bin neidisch darauf, dass andere Menschen ihre sexuellen Fantasien ausleben können. Ich kann dies nicht. Aktuell nicht. 

Das Gute an den letzten zwei Monaten ist, dass ich die Lösung schon kenne. Und Teile dieser Lösung bereits gespürt habe. Selbst nach 27 Tagen PMO-frei hatte ich schon ein gefühlt gesünderes Libido. Ich hatte viel mehr ehrliche Lust. Immer noch unausgeglichen. Aber ehrlicher. Und ich hatte die Kraft mich auszuleben. Ich hatte es damals geschrieben: Ich hatte da den geilsten Sex meines Lebens. Und da ginge bestimmt noch mehr. 

Nun sitze ich jetzt hier aber an Tag 7 und hab keinerlei Lust. Wahrscheinlich auch keine Kraft. Psychisch und physisch. Ich weiß aber, dass in ein paar Wochen es wieder besser wird. Ich werde jetzt durchhalten. Hab hierdurch aber auch das Gefühl, dass ich gerade Zeit verschwende. Obwohl ich hier durch muss. Das schlimme ist auch, dass meine Errektionsprobleme größer sind als vorher, wo ich regelmäßig masturbiert hab. Oh man. Aber ich muss einfach durchhalten. 

Dann muss ich auch nicht mehr neidisch sein. Neid ist ein Ausdruck von Unzufriedenheit. Ich bin nicht unzufrieden mit meinem Sexleben. Ich bin unzufrieden mit mir selbst. Statt das zu Leben was ich will. Wähle ich immer wieder den einfachen Weg der Selbstbefriedigung. Ich bin süchtig. 

Ich will nicht mehr süchtig sein. Aber ich werde immer süchtig sein. Nur hoffentlich irgendwann ein Ex-Süchtiger. Aber ich werde niemals nicht mehr süchtig sein. So wie der trockene Alkoholiker. Der Ex-Raucher.

@Thunder
Du nennst in deinem eigenen Post "Studien". Diese anzugucken hab ich auch gemacht. Und diese haben mir die letzten beiden Erfolge "kaputt" gemacht. Denn die Ausgangslage ist der Betrachtung dieser für mich ist falsch. Ein Beispiel: Laut einer Studie masturbieren Männer im Durchschnitt 4,5 mal die Woche. Warum sollte ich dann 0 mal pro Woche? Warum haben die andern damit kein Problem? Warum ich? Ach komm ich machs einfach auch. Machen doch alle. 

So nun die Analogie zum Alkoholiker. Viele Deutsche trinken auch alle paar Tage Alkohol. Die zwar etwas ungesundes tuen. Vielleicht auch eine leichte Abhängigkeit haben. Aber im Grunde gesund sind und ohne Wesentliche Auswirkungen auf ihr Leben weiter Alkohol trinken können. Der Alkoholiker kann das nicht. Er wird nie wieder Alkohol trinken können. Obwohl es alle anderen auch tuen. 

Deswegen ist es glaub ich auch so schmerzhaft. Ich muss mich von etwas verabschieden, dass andere tuen können. Ich darf es nicht mehr. Nie wieder. 
Dieser Teil des Lebens. Den so viele Menschen offensichtlich ausleben. Und spaß daran haben. Ist nicht mit mehr Teil meines Lebens. Nie wieder. 

Eine schmerzhafte Erkenntnis. Eine ehrliche Erkenntnis. 

Alles was ich aus meinem Leben streiche kann und muss mit etwas neuem gefüllt werden. Das ist die Hoffnung. Womit ich dies nun Fülle? Das werd ich noch sehen. 

Bis dahin
Patchi

P.S. @Thunder: Ich hatte letztes Jahr über 40 Sitzungen beim Psychologen. Auch über dieses Thema haben wir gesprochen. Um die Ergebnisse zusammenzufassen: Es läuft immer darauf hinaus, zufrieden mit sich selbst zu sein. Und daher versuche ich seit langem Selbstzufrieden zu sein. Und ich mache große Fortschritte. Aber da wo viel zu reparieren ist, muss lange dran geschraubt werden. Das Werkzeug hab ich.
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#37
Hey Patchi,
das hört sich ziemlich krass an diese Piep-Show bei dir nebenan. Ich hatte ein ähnliches Erlebnis mal vor etlichen Jahren in einem Hotelzimmer, wo die Nachbarn dann auch gegen die Wand gedonnert sind. Ich hab damals auch dazu masturbiert. Das war zwar noch weit vor der Zeit als ich meine Frau kannte, aber an dieses Adrenalin im Körper kann ich mich auch heute noch zu gut erinnern, jetzt wo du das so erzählst. Allerdings bei mir nicht nur aus reiner Geilheit vom Zuhören oder Neid wie bei dir, ich hab dazu ein relativ ambivalentes Verhältnis Dank des Primings durch meine Eltern. Ich hab damals masturbiert, um deren Orgasmus durch meinen eigenen zu Überdecken, weil ich mit dem Gefühl das hören zu müssen einfach nicht klar kam. Ich wüsste daher ehrlich nicht wie ich heute in deiner Situation damit klar käme, wenn das regelmäßig neben meiner Wohnung stattfinden würde.

Nun, das ist ein Teil der Wahrheit. Denn mit dem Neid stimme ich dir nämlich trotzdem zu. Aus heutiger Sicht jedenfalls. Das was du dazu gesagt hast, kann ich eins zu eins so unterschreiben. Ich bin genauso neidisch auf alle, die guten Sex haben können. Ich bin sowieso auch neidisch auf alle, die funktionierenden Sex haben können. Du magst Recht haben, das ist ein wahnsinnig gewichtiger Faktor, und dazu kommen noch die Erektionsprobleme, die diesen Neid noch auf die nächste Stufe heben. Das resultiert letztlich ja in Unzufriedenheit mit einem selbst. Und das führt dann doch nur wieder zum Zirkelschluss, sodass meine sexuelle Probleme noch größer werden (mindestens aber nicht kleiner) und dann mein Neid wächst, gleichzeitig mit einer gewissen Selbstaufgabe. Da müssen wir ausbrechen. Was mir dazu gerade wieder einfällt ist das Thema Beckenbodentraining. Hab ich ziemlich schleifen lassen seit den letzten Rückfällen, obwohl ich mir sicher bin, dass es eins der besten Mittel gegen eine masturbationsbedingte ED ist.

Zum Thema Studien: Ja, die haben mich beschäftigt, sogar ziemlich lange, und ziemlich ergebnislos eigentlich auch, aber einzig aus dem Zweck (oder eher meiner Spinneritis) heraus, um herauszufinden, ob keine Masturbation in irgendeiner Weise schädlich ist für den Körper. Leider beantwortet diese Frage keine einzige Studie, die mir bekannt ist. Lediglich eine, die eine Forschungsarbeit eines (Psychologie?) Studenten war geht auf psychosoziale Aspekte ein. Gab's aber keine wirklichen Folgestudien dazu. Außerdem hätten mich körperliche Reaktionen interessiert, abseits der Psyche, aber dazu hätte es eine medizinische Studie werden müssen. Also hab ich einfach alles gelesen was ich finden konnte zum Thema und zugänglich war. Und das ist halt zu 99% die umgekehrte Fragestellung. Die Ausgangslage spielt dann insofern keine Rolle mehr, da die Fragestellung sowieso nur auf den Aspekt der Gesundheit (oder Schädigung) abzielt, gerade wenn masturbiert wird. Aus deren Ergebnissen kann ich aber nicht einfach das Gegenteil ableiten, für den Fall dass ich ja nicht masturbiere. So funktionierts halt leider nicht Big Grin

Naja und umgekehrt müsste man sich mal die Frage stellen, woher um Himmels Willen nehme ich eine ausreichend große Gruppe nicht masturbierender Männer, die außerdem bestenfalls nicht durch NoFap gebiased sind? Das ist glaub ich per se schon ein Ding der Unmöglichkeit Big Grin. Mein Glaubenssatz diesbezüglich ist eher: Alle sind irgendwo "sexsüchtig", auf die ein oder andere Weise. Wäre im Sinne des Fortpflanzungstriebs auch echt mistig, wenns nicht so wär Wink. Und ist man nicht "ausgelastet" genug, beschafft man sich halt Ersatz (SB, Porn) und viele machen das unterbewusst. Unser Glück und Unglück ist es, dass uns das bewusst ist und wir im privaten Sozialgefüge damit oftmals aneinander geraten. Gleichzeitig uns das aber nicht ins eigene Lebensmodell passen will. Von daher ist deine Feststellung ja gar nicht so verkehrt "Machen doch alle". Weils ja auch tatsächlich alle machen. Damit ist aber nicht gesagt, dass damit allen geholfen ist. Und ich glaube da sind wir schlauer Wink

Gruß
Thunder
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