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Wie kann ich ihm helfen?
#1
Hallo ihr Lieben Wink 
Ich bin froh euch gefunden zu haben und zu wissen dass man nicht alleine ist.

Ich möchte euch meine Geschichte erzählen....
Mein Partner und ich sind seit 1 Jahr zusammen und haben eine harmonische und schöne Beziehung. 
Vor einigen Monaten ist mir aufgefallen, dass mehrmals die Woche wenn ich nicht zuhause bin der Laptop an war und dieser am TV angeschlossen war. Zuerst dachte ich mir nichts dabei. Er war von Jänner bis März saisonbedingt zuhause und da viel es mir immer öfter aus (merke wenn ein Kabel anders liegt usw). Ich hab dann mal im Verlauf nachgesehen und entdeckt dass er sich Pornos ansieht. Im ersten Moment war ich geschockt, wütend und verletzt. Ich habe versucht es zu akzeptieren, ich dachte mir, dass machen doch "alle" hin und wieder einmal. Ich bin auch diesem Thema gegenüber nicht verschlossen oder prüde. 

Nach und nach änderte sich auch unser Sexualleben, weniger Sex... wenn ich anstalten machte wies er mich immer häufiger zurück (zwar nie unhöflich aber für mich war es verletzend). Wenn es dann zum Geschlechtsverkehr kam war das eine schnelle Nummer. Ich habe dann alles noch genauer beobachtet und bemerkt dass er die Webcam und Taststur verwendet. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen dass er ernsthaft diese Cam benutzt und sie sich gegenseitig filmte! Es war die Hölle auf Erden -erstmals. Ich habe meinen Mut zusammengefasst und ihn darauf angesprochen, ihm klar gemacht dass ich dies bereits als Fremdgehen sehe! Er versicherte mir dass er nur schaut und diese Cam nicht benutzt. Wohlwissend dass er mivh jetzt belogen hat hab ivh am nächsten Tag natürlich nachgeforscht! Ich hab alle Chatverlaufe gelesen und mir wurde wirklich schlecht dabei, auch von realen Treffen war da die Rede! Hab auch seine Kontoauszüge kontrolliert und dann war der nächste Schock -in einem Monat über 1000 euro für diese Seite! Mir fehlte echt die Luft zum atmen! 
Hab am abend das Gespräch gesucht, er blieb erstaunlicherweise sehr ruhig. 

Er meinte er habe sich vor lauter Scham nichts sagen getraut, und er ist froh darüber dass ich es endlich gefunden habe! Er versuchte schon ewig davin weg zu kommen, aber es ist eine Sucht! Seit er Singel war (fast 10 jahre) hat sich das immer und immer wieder gesteigert. Er hat mich angefleht ihm zu helfen und er weis wie sehr mich das verletzt und gedemütigt hat. Welche Gefühle man hat brauch ich euch ja nicht sagen...

Heute war er das erste Mal alleine Zuhause, hab ihn drauf angesprochen wie es ihm damit geht. Er sagte er habe kein Verlangen und es geht ihm gut. (Das ganze ist erst am Samstag aufgeflogen, also noch nicht lange).

Wie kann ich ihm helfen, unterstützen? Wir wollen es mal ohne Therapie probieren, dass da Rückfälle kommen werden ist mir klar. Wir haben vereinbart wenn es wieder passiert dass er mir das sofort sagt! 

Sorry für den mega langen Text und das teilweise durcheinander... 

Liebe Grüße
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#2
Liebes Küken, herzlich willkommen.
Dein Text ist gar nicht mega-lang und sehr deutlich. Mir ist es auch so ähnlich ergangen, und habe anfangs versucht ihm helfen zu wollen...
Bei mir ist es jetzt 1 1/2 Jahre her dass er aufgeflogen ist,
wir sind seit 10 Jahren zusammen.

Was aus meinen Hilfsangeboten geworden ist? Nichts!! Und ich habe alles mögliche versucht...Inzwischen bin ich eine halbe Kummer-Alkoholikerin die mit Antidepressiva und Glückspillen durch den Tag kommt...

Ich hoffe du hast mehr Glück. Ich habe aufgegeben und versuche nur noch auf mich und meine Gesundheit zu achten und die Trennung ist nur mehr eine Frage der Zeit und organisation.
Fühl Dich ganz fest gedrückt ich hoffe ihr beide schafft es.
Lg Lea
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#3
Liebe Lea,
Das tut mir total leid, das schlimme ist dass es dich so fertig macht und du dein eigenes Leben auch nicht mer unbeschwert leben kannst ?
Sieht dein Partner sein Problem oder leugnet er es?
Ich wünsche dir dass du wieder glücklich wirst und dein Leben wieder in Ordnung kommt.

Ich drück dich auch ganz fest!

Liebe Grüße Sandra
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#4
Ja, er gibt es zu, leugnet und spielt herunter weiss das es
so ist, will es aber nicht akzeptieren und
sich nicht damit konfrontieren... wenn du Lust zu Lesen hast .. hab meine Full story auch gepostet...
Viel Glück bis bald
Lg Lea
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#5
@Liebe Sandra,

Herzlich Willkommen! Dein Text ist nicht zu lang oder wirr.

Wir alle hier wissen, wie Du Dich fühlst. Positiv ist, dass Dein Freund das Problem nicht heruntergespielt und es als Sucht erkannt hat.

Dass er Dir Bescheid sagt, wenn es passiert (ist), finde ich sehr nobel. Die Frage ist nur, ob er sich daran hält. Dieselbe Vereinbarung hatte ich mit meinem Mann auch getroffen, aber er hat nie etwas gesagt. Ich musste es jedesmal wieder herausfinden. Bis dahin vergingen Monate, in denen ich wieder vertraute, und das tat dann richtig weh. Immer wenn ich nachfragte, ob irgendwas sei, sagte er, dass alles in Ordnung ist und er kein Verlangen nach Pornos habe.

Wenn man 1x hat die Bombe platzen lassen, wird es auch immer schwerer, ihn zu überführen. Er wird vorsichtiger.

Dein Freund sollte die Tatsache, dass es wohl Rückfälle geben wird, auch nicht als Freibrief sehen. Es muss im Laufe des Verzichts auch eine positive Veränderung hinsichtlich Abständen nach Rückfällen und bezüglich der Rückkehr zur natürlichen Sexualität erkennbar sein. Einen Eindruck kannst Du Dir mit den Tagebüchern der Männer hier verschaffen, auch um zu erkennen, dass es kein Zuckerschlecken wird.

Auch die Geschichten der Partnerinnen können helfen, alles besser zu verstehen (was evtl. auf Dich zukommen könnte und wie Du Dich auf bestimmte Situationen vorbereiten kannst).

Einen dicken Knuddler von mir.

Geduldige
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#6
Hallo liebe Leidensgenossin,
Du bist nicht alleine, auch ich habe dieses Problem. Ich könnte es nicht mehr aushalten und habe mich getrennt. Das schlimmste ist das Interesse an anderen Frauen. Ich wüßte Mal gerne wie die Männer reagieren, wenn wir so ticken würden? Ich habe einfach kein Vertrauen mehr und so ein scheiß gehört in keine aufrichtige Beziehung. Ich weiß mir keinen Rat mehr! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, aber gib Dich nicht selbst auf. Herzliche Grüße Mia
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#7
Genau das habe ich meinen Mann gefragt und ihm damals gesagt, dass ich mir dann ja auch ab sofort die gut bestückten Männer im Internet stundenlang reinziehen kann, mich dazu selbst befriedige und ihn links liegen lasse, da doch die Männer dort viel heißer sind und es mir richtig besorgen können. Ab da hat er akzeptiert, dass es eine Art des Fremdgehens/Betruges ist. Vorher war ihm das nicht klar.
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#8
Liebes Küken,

ich schreibe dir mal als Mann, der selbst pornosüchtig war.

Ja es ist gut, dass dein Freund sich zur Sucht bekannt hat. Nein, es ist nicht gut Rückschläge von vornherein als Möglichkeit einzuschließen. Wenn ein Alkoholabhängiger eine Sucht macht, darf er eben auch nicht einmal Alkohol trinken oder auch nur Mon Cheri essen. Aber gut, du wirst sehen was passiert und deine Erfahrungen machen, Das was die Geduldige schreibt ist durchaus das Übliche.

Wie habe ich es geschafft, davon weg zukommen? Das eine ist eiserne Disziplin. Das andere ist seine Gewohnheiten bewusst selbst zu ändern. Das heisst, er muss sich neue Interessen suchen, um die Pornozeit zu füllen. Interessen, die mit einem Ziel verbunden sind, wie z.B. Sport zu machen und sich dadurch körperlich zu verbessern, aber es gehen auch andere Hobbies. . Das nächste ist, das er sich klar werden muss, was Situationen sind, die ihn dazu führen zu konsumieren, ihn also triggern. Diee sollte er sich am Besten alle mal aufschreiben, damit er sie klar und deutlich vor Augen hat. Als nächstes sollte er sich überlegen, was er in diesen Situationen stattdessen tun kann.

Ich nenne das Escape-Strategien. Dazu zählt zum Beispiel: Ich gehe raus und eine Runde um den Block. Ich rufe jemanden an und qautsche mit ihm. Ich nehme ein Buch und fange an zu lesen. etc. Am Besten notiert er sich diese auch schriftlich. Es sollten möglichst mehrere verschiedene Strategien sein und wenn er es perfekt machen will, überlegt er sich genau welche Strategie er bei welchem Trigger einsetzen will.

Das Entscheidende ist natürlich, das Ganze dann auch anzuwenden.

Der Weg ist hart und weit. Man kann es ohne fremde Hilfe schaffen, wenn man einen starken Willen und ein Ziel hat. Er muss sich auch klar machen, welche Auswirkungen Pornosucht über die ED hinaus hat. Antriebsslosigkeit oder auch bis hin zu Depressionen.

Ich wünsche ihm und euch viel Erfolg.
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#9
Schokiprinz hat das super erklärt. Dem habe ich nichts hinzuzufügen!
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#10
@Geduldige
Was du 11.05.2021 geschrieben hast ist wirklich wirklich schlimm... das tut mir sehr leid für dich. Es hat mich wirklich berührt.... Besonders diese Aussage " Dieselbe Vereinbarung hatte ich mit meinem Mann auch getroffen, aber er hat nie etwas gesagt."... mir geht es gerade genauso. JETZT soll alles anders sein und jetzt würde er einen Rückfall ansprechen... endlich wäre ihm die Sucht klar usw.
Aber er hat einfach zu viel zu lange gelogen, auch genauso in dieser Hinsicht....

Was kann Frau zu ihrem Partner außer folgende Aussagen zu tätigen, tun oder sagen, um an die Wahrheit zu gelangen(?): "Wir sind jetzt ein Team. Du musst das nicht alleine durchstehen. Wir schaffen das zu zweit. Ich wünsche mir schon fast du hättest mal einen Rückfall.... und dass du mir davon berichten würdest... Damit ich weiß, dass sich etwas geändert hat und wir zusammen arbeiten" und mir wäre ein Rückfall mittlerweile wirklich lieb... einfach weil ich dadurch herausfinde, ob sich endlich etwas geändert hat... Ist das komisch?
Ich habe das Gefühl er macht seit Tagen wieder dicht und irgendetwas ist im Busch... ich frage sanft nach, ob etwas war und wie es ihm geht. Und er sagte immer nur, dass er verblüfft sei, dass er seit Tag X nicht mehr konsumiert und alles ok wäre.
Haben vielleicht ein paar betroffene Männer eine Idee, wie man als Partnerin noch an seinen Mann herankommen kann? Vertrauen ist leider nicht mehr vorhanden bei mir... dies wurde viel zu oft gutgläubig meinerseits wieder aufgebaut und anschließend wieder zerstört.
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