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Neuer Versuch
#1
Tag 0

Hallo Zusammen,

ich bin 26 Jahre alt, aus NRW und war hier schon das ein oder andere mal aktiv im Forum unterwegs. Man könnte schon fast sagen, dass ich ein "alter Hase" bin, denn ich weiß schon seit 2015, dass ich eine Pornosucht habe und kenne auch schon dieses Forum seit damals, nur teilweise noch unter anderem Usernamen.

Wie es so häufig ist, führen bestimmte Lebensumstände dazu, dass man sich an altbekannte Stellen wendet, so wie ich jetzt wieder an dieses Forum, dazu aber später mehr. Jetzt erst einmal etwas zu meiner Sucht-Historie:

Das mit den Pornos hat im Jahre 2009 angefangen, ich war zu der Zeit 14 Jahre alt und habe immer und immer mehr Pornos geguckt über die Jahre. Mein Problem war zu der Zeit vor allem, dass ich mir in einer Session endlos viele Videos angeguckt habe und auch ganz viel geskippt, um die beste Stelle zu finden, zu der ich dann meinen Orgasmus haben wollte. So habe ich teilweise stundenlang Pornos konsumiert.
2014 hatte ich dann meinen ersten Freund, es lief zwischen uns sehr gut, allerdings habe ich selten bis nie einen hochbekommen beim Sex. Wie ich später herausfand, war dies einer erektilen Dysfunktion aufgrund der Pornos zu verschulden gewesen.
2015 entdeckte ich dann, dass ich eine Pornosucht habe und hatte mich zu der Zeit hier im Forum angemeldet. Es klappte manchmal mehr, mal weniger, clean zu bleiben, doch ich blieb dran und probierte verschiedene Dinge aus, wie bspw. das Fortify Program. Ich schaffte immer wieder längere Zeiträume ohne Pornos, worauf ich sehr stolz war, doch so ganz konnte ich mich nicht lossagen. Außerden entwickelte sich parallel dazu eine neue Sucht: Online Dating. Ich fing auch in 2015 an, mich auf Dating Plattformen anzumelden und mich an der Möglichkeit aufzugeilen, dass ich jemand anderen treffen könnte und auch an den Bildern derjenigen.

Mit der Zeit hat sich die Sucht in ihrer Ausprägung verändert, im folgenden erzähle ich, wie sich meine Sucht heutzutage verhält:
Früher schaute ich recht regelmäßig alle 2-3 Tage ausgiebig Pornos, während ich jetzt längere Pausen dazwischen habe, so bis zu 2-3 Wochen. Danach folgen wieder 2-3 Ausrutscher und dann bleibe ich wieder einige Zeit lang abstinent. Die Anguck-Dauer kann ich mittlerweile auch etwas beeinflussen und versuche meistens, lieber kürzer zu schauen, als stunden lang. Wobei mich meistens doch eher das Online Dating reizt, auch wenn ich weiß, dass ich mich doch wieder mit niemandem treffen werde, da die Motivation nicht aus meinem Bett heraus reicht. Es geht auch hier nur um die Reize, die durch das Online Dating erzeugt werden.

Vor ca. einem Monat haben mein Freund und ich uns einvernehmlich getrennt, nach einer siebenjährigen Beziehung. Es hatte aber andere persönliche Gründe, nicht die Sucht. Mein Freund wusste von der Pornosucht und versuchte mich hier und da zu unterstützen, von der Online Dating sucht wusste er jedoch nicht.
Jetzt verspüre ich natürlich einen noch größeren Hang zum Online Dating, da ich jetzt frei bin und auch kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich mich in real mit jemandem treffe. Das will ich aber nicht! Der Sex mit fremden Männern wird mich weder glücklicher machen, noch sonst wie im Leben weiterbringen. Ich tendiere dazu, meine Gefühle abstumpfen zu lassen dadurch, dass ich mich mit anderen Dingen ablenke, und dieser Sex wäre genau solch ein Mittel. Er wirkt genauso wie die Porno Sucht damals wie der "einfache Ausweg", er wird aber vieles noch komplizierter machen. Letztes Jahr habe ich bemerkt, dass ich viele Ablenkungen nur im meinem Leben habe, damit ich den Schmerz vergangener Ereignisse nicht fühlen muss. Und eigentlich will ich gerne mit diesem Schmerz abschließen und mich nicht länger von ihm treiben lassen.

Deshalb mein Ziel: Ich möchte die nächsten 90 Tage im Hardmode durchhalten und danach dann eine gesunde Masturbations-Routine finden, ohne Pornos und Online Dating. Ich möchte genau jetzt den Absprung schaffen und mein Leben in eine neue Richtung lenken, weil:
- Ich es schon seit so vielen Jahren probiere und endlich aus dem Kreislauf der Sucht ausbrechen will
- Ich ein glücklicheres Leben haben will mit mehr Zeit und Energie für die wirklich wichtigen Dinge
- Ich meinen zukünftigen Partner glücklich machen will (wer auch immer es sein wird)

Ich weiß noch nicht, in welchem Zyklus ich hier berichten werde, werde aber versuchen es regelmäßig zu tun.
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#2
@Lieber arexun,

schön, dass Du (wieder) hier bist. Danke für Deine Geschichte und willkommen zurück.

Deine Ziele hast Du klar definiert und vor Augen.

Ich freue mich, von Dir zu lesen und wünsche Dir Alles Glück auf Deinem Weg.

LG Geduldige
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#3
@Liebe Geduldige,

Danke für deine netten Worte.

Tag 1-2
Gestern konnte ich mich gut ablenken. Hatte morgen Sport mit einer Freundin gemacht und mich danach mit einem Freund getroffen. Abends packte mich dann der Drang und ich bin nochmal eine Runde Fahrrad gefahren zum auspowern.

Heute fühle ich mich sehr energiegeladen, ich weiß gar nicht wohin mit all der physischen Energie. Arbeite heute im Homeoffice, bin da allerdings relativ gut geschützt durch Blocker, etc.  Vermutlich werde ich nach Feierabend dann wieder Fahrrad fahren, um meine Energie loszuwerden.
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#4
Hey Axerun,

danke fürs Teilen deiner Geschichte. Ich habe bei mir ähnliche Muster festgestellt. Der Wechsel aus Abstinenz und Rückfall ist so eins. Ich glaube hier fehlt die langfristige Routine. Es dauert ja zwischen 60-90 Tagen um neuen, gesunde Routinen zu etablieren. Vielleicht sollten wir uns im Forum gemeinsam auch darauf konzentrieren. Jeder kämpft hier immer wieder für sich selbst. Blocker habe ich bei mir festgestellt können gut helfen, aber wenn ich wirklich will bringen sie nix.
Entscheidender ist es, sein Zimmer zu verlassen und erst Abends wieder zu kommen und da habe ich dann zum Beispiel die größten Schwierigkeiten und hier möchte ich für mich gezielt ansetzen und Routinen etablieren.

Wie gehst du deinen Tag an, was sind deine Routinen?
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#5
Hallo Zusammen,

erst einmal: Ich bin rückfällig geworden. Ich hatte die Tage über immer wieder schwierige aufkommende Gefühle und habe diese gestern versucht zu betäuben, zum einen mit Fast Food, aber auch mit Online-Dating/Pornos. Davor hatte ich auch schon bemerkt, dass ich mich gerne mit allem möglichen versucht habe, mich von mir selber abzulenken.

Heute fühle ich mich erst einmal grausam. Zum Glück plagt mich kaum ein schlechtes Gewissen, ich stehe einfach wieder auf und mache weiter. Grausam fühle ich mich, weil ein Teil von mir mich zu diesen Taten gezwungen hat, also quasi meinen Körper und meinen Geist für meine Lust "vergewaltigt" hat. Da geht soviel Lebenszeit und -energie verloren für Dinge, in die ich mich eigentlich nicht weiter verstricken will. Online Dating / Pornos / Sex ist auch kein dauerhafter Weg aus meinen Problemen, ich muss schon lernen so mit meinen Gefühlen umzugehen. Gesundheitlich tut das ganze bestimmt auch nicht gut, sowohl der Schlafmangel als auch die einseitigen Körperhaltungen beim Gucken aufs Handy.

Dieses mal war ich mehrere Stunden auf verschiedenen Dating-Plattformen unterwegs, erstmal ohne, danach dann mit Masturbation währenddessen. Als ich bemerkte, dass es nichts wird mit einem Treffen (auch weil meine eigene Motivation nur in den seltensten Fällen bis dahin reicht), hab ich auf Pornos umgeschaltet für die letzten 20 Minuten.

Ich fühle mich zum Glück nicht so dumpf im Kopf wie sonst nach mehreren Stunden Porno gucken, bei Online Dating bleibt der Kopf schon etwas klarer. Aber es ist trotzdem eine riesen Zeit- und Energieverschwendung, da ich das Online Dating stundenlang als masturbationshilfe nutzen kann. Dabei gebe ich mir dann selber vor, dass ich wirklich jemanden treffen will, dabei will ich nur die intensiven Reize erfahren.

Mein Ziel hat sich durch den Rückfall nicht geändert, ich versuche die 90 Tage im Hardmode zu schaffen und fange dann wieder mit Masturbation ohne Pornos / Online Dating an.
In den 90 Tagen versuche ich auch größtenteils auf Cola / Fast Food zu verzichten, damit ich mich nicht allzu sehr von meinen Gefühlen ablenken lassen kann.


@fokusfinden
Ich denke mal das Gehirn hat sich an diesen Sucht-Rhythmus mit Abstinenz und Rückfall gewöhnt, das beste ist hier tatsächlich, erstmal die 60-90 Tage durchzuhalten, damit das Gehirn sich zurücksetzen kann und auch danach weiter zu kämpfen.
Das Problem mit den Blockern kenne ich auch, wenn man wirklich will, findet man doch einen Weg. Ich sehe sie eher als erste Abwehrmaßnahme, damit es wenigstens etwas schwieriger wird, rückfällig zu werden. Und vielleicht die entstandene Gedenkzeit zu nutzen sich umzuentscheiden.
Durch Arbeit in Vollzeit bin ich recht gut ausgelastet von morgens bis abends, aber dann bin ich meistens allein und die Versuchungen fangen an größer zu werden.
Habe schon versucht meinen Tag mit Aktivitäten vollzustopfen, das führte in meinem Fall aber irgendwann dazu, dass alles zum Erliegen gekommen ist und meine Sucht micht dazu gezwungen hat, mich ihr zuzuwenden. Außerdem bin ich ein Mensch, der jeden Tag eine gewisse Zeit für sich selber und seine eigenen Gedanken braucht, um sich auf Dauer wohlzufühlen. Da kommt mir auch gerade folgender Gedanke: Wenn ich mir nicht die Zeit für mich selber nehme, die ich brauche, ist die Sucht dann vielleicht einfach eine Art Not-Abschaltung, sodass ich mich dann auf mein (leider Sucht-)Ich konzentrieren muss? Ich probiere mal aus, mir etwas mehr Zeit für mich selber zu nehmen, in der ich einfach durchatme und mir was gutes tue (z.B. ein ausgedehntes Bad oder so).

Zu deiner Frage: Morgens habe ich eine recht stramme Routine bestehend aus den üblichen Vorbereitungen für den Tag und auch Meditation. Für Abends habe ich bislang noch keine durchgängige Routine gefunden, da suche ich selber noch. Für's Wochenende versuche ich immer gut verplant zu sein, aber auch da mogelt sich manchmal die Sucht unter und sagt mir, dass ihr mein Schlafmangel dann auch egal ist.
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#6
Tag 2

Hallo Zusammen,

heute war ich mal wieder im Büro auf der Arbeit und ich hatte keinen Gedanken an die Sucht verschwendet.

Gerade eben hatte ich im Kopf ein paar erotische Vorstellungen und dachte direkt wieder daran, mir einen Account bei einem Online Dating-Portal zu machen.
Und jetzt das besondere: Ich konnte die Kette stoppen und stattdessen was anders machen.
Ich bemerkte, dass diese "Alles egal"-Stimmung anfängt, in der ich denke, dass es doch nicht schlimm wäre und mir überhaupt nichts ausmacht, mich auf solchen Plattformen rumzutreiben. Und genau in diesem Moment erkannte ich die Gefahr und entschied mich stattdessen, an meinen Lebenszielen zu arbeiten und diesen Beitrag hier zu schreiben. Ich hatte es tatsächlich lange nicht mehr, dass ich mich so umlenken konnte.

Früher habe ich mich dann immer sportlich betätigt (Fahrradfahren), um die Energie rauszulassen, jedoch habe ich gerade danach dann oft einen Rückfall gehabt. Daher probiere ich es jetzt mal auf anderem Wege, werde lieber hier was schreiben oder lernen. Und zu meinem Beitrag von gestern: Ich werde gleich versuchen einfach mal komplett abzuschalten für ca. 15 Minuten, also ohne Sinneseindrücke. Ich hatte früher des öfteren mit Reizüberflutung zu kämpfen, vielleicht hängt die Sucht auch in gewissem Maße damit zusammen.

Außerdem werde ich zum Festhalten meiner Erfolge/Fehlschläge einen Kalender in meiner Büro-Ecke aufhängen. Und zwar einen Kalender, bei dem man alle Monate des Jahres auf einen Schlag sieht, sodass der Jahresfortschritt sichtbar wird. Ist ein Vorschlag von Andrew Kirby, der auf Youtube sehr viele Videos zum Thema Prokrastination mach und selber viele kurzfristige Freuden aufgegeben hat, um einen großen Langzeitfortschritt zu erhalten.
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#7
@Lieber arexun,

das klingt doch gar nicht so schlecht.

Dein 1. Erfolg: Du konntest die Kette unterbrechen und widerstehen. Nun weißt Du, dass Du es kannst.

Du probierst verschiedene Strategien, um aus Rückschlägen zu lernen und für Dich den besten Weg zu finden. Richtig so.

Wir alle sind verschieden, und deshalb gibt es nicht den einen Masterplan, der für jeden 100%ig passt.

Du bist auf dem Weg! Wichtig ist, ihn weiterzugehen, auch wenn er mal unterbrochen wird.

Du wirst das schaffen!

LG Geduldige
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#8
Liebe @Geduldige

vielen Dank für deine netten Worte, die bauen mich auf Smile

Auch heute konnte ich nach Feierabend meinen aufbauenden Druck umleiten. Ich habe stattdessen in einer Zeitschrift über Quanten-Computer geblättert. Ich scheine die sexuelle Energie besser in geistige umleiten zu können als in körperliche. Aber schauen wir mal wie sich das entwickelt.

(Falls es mit dem hochladen klappt) findet ihr im Anhang ein Foto von meinem Kalender bis zum Ende des Jahres. Sieht recht schlicht aus, ist aber funktional. Und er hängt direkt über meinem Schreibtisch und erinnert mich immer wieder an mein Ziel. Anfang ist dieser Montag, da dies der erste volle Tag war, an dem ich clean gewesen bin, Sonntag gilt nur so halb, da ich am Samstag bis spät in die Nacht (3 Uhr oder so) meinen Rückfall hatte. Die erfolgreichen Tage werde ich von nun an grün durchstreichen, damit ich hier einen Unterschied zu den vorangegangenen Tagen sehen kann.

Vorhin war ich total gut gelaunt, da ich jetzt endlich das Problem versuchen will, an der Wurzel anzupacken und der dadurch entstandene Freiraum fühlt sich super an.

Nächste Woche Samstag fahre ich in den Urlaub, wenn ich die Zeit finde, werde ich auch von dort aus berichten, wie es mir geht.
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#9
Hallo Zusammen,

die letzten Tage waren recht ruhig, habe kaum Drang gehabt und wenn doch, konnte ich das Ruder schnell rumreißen.
Was mich echt motiviert ist mein Kalender an der Wand, an dem ich anhand der grünen Kreuze feststellen kann, wie viele Tage ich schon durchgehalten habe. Durch das sichtbar machen meines Fortschritts sehe ich einfach schon, wieviel ich bisher erreicht habe und möchte dran bleiben. Aktuell sind es schon 4 Kreuze, es geht also voran. Mache das grüne Kreuz auch immer erst am nächsten morgen, um auszuschließen, dass ich nach dem Kreuz machen rückfällig werde. Hatte mal gelesen, dass man unachtsam wird, wenn man meint sein Ziel schon erreicht zu haben, deshalb mache ich es lieber erst am nächsten Morgen.

Erzählenswert ist noch, dass ich seit gestern Abend einen Schmerz tief in mir spüre, den ich vermutlich schon länger hatte, nur jetzt kommt er erst so richtig ans Tageslicht (in mir und auch jetzt in diesem Forum). Ich und mein Expartner hatten vor einigen Jahren beschlossen, eine offene Beziehung zu führen. Mittlerweile weiß ich, dass ich dem damals nur aus Eigennutzen zugestimmt habe und nicht, weil ich ihm das ermöglichen wollte. Aber das habe ich ihm natürlich nicht gesagt, weil ich uns beide aus gutem Recht gleichstellen wollte. Der Teil in mir der da "ja" gesagt hat, war mein Suchtteil, der natürlich seiner Begierde nachgehen wollte. Da war aber auch noch der Teil, der "Nein" sagt, der gefühlvolle Teil, der auch den Sex in der Beziehung halten wollte.

Ich selber hatte tatsächlich nur wenige Benefits durch die offene Beziehung, aufgrund meiner Sucht und weil ich das eigentlich nicht so wollte. Zum einen hat die Sucht dazu geführt, dass ich meistens nur Stunden lang am Bildschirm gehangen habe und meine Accounts dann doch wieder gelöscht habe aus Scham. Und zum anderen wollte ich eigentlich diesen abgedumpften Sex nicht, zu dem das Online-Dating dann doch manchmal schlussendlich führte. Meine Sex-Partner waren meistens genauso abgedumpft wie ich. Meistens ging man danach dann auseinander und dachte, dass es doch nicht das richtige war. Meistens dachte ich mir dann, dass ich diese Art von Sex eigentlich nicht will und brauche und konnte dann wieder einige Zeit lang ohne Online-Dating aushalten. Bis ich wieder rückfällig wurde.

So konnte ich meine Sucht aber mit der Zeit genauestens unter die Lupe nehmen: Ich mache Online-Dating aus dem Motiv raus, jemanden treffen zu wollen (zumindest sagt mir das mein Gehirn, vielleicht nur eine Blendgranate?), dann verliere ich mich in den intensiven Eindrücken auf der Dating-Plattform und hole mir dort meine Ladung Dopamin ab, dann:
A (99% der Fälle): Ich finde niemanden oder habe selber doch keine Lust noch irgendwo hin zu fahren um jemanden zu treffen oder jemanden vorbeikommen zu lassen, also hole ich mir weiterhin mein Dopamin beim Online-Dating oder gucke mir Pornos an und lösche wenn ich fertig bin wieder alle Spuren.
B (1% der Fälle): Ich finde jemanden und habe auch die Motivation mich mit demjenigen zu treffen. Nach dem Treffen bin ich beschämt und/oder denke, dass Sex alleine einfach nicht das wahre ist und lösche auch wieder alles und breche den Kontakt ab.

Alle Zweifel an der Öffnung der Beziehung habe ich runtergeschluckt, zumindest bis jetzt, weil mir etwas in den Sinn gekommen ist: Mein Ex hatte Anfang des Jahres Jemanden zu Besuch und erzählte mir im Nachhinein, dass sie im gleichen Bett geschlafen haben und es zu mehr als nur Kuscheln gekommen sei. Damals habe ich das auch irgendwie runtergeschluckt, weil wir ja in der offenen Beziehung gewesen sind, aber jetzt denke ich da anders drüber nach.

Denn eigentlich ist es so: Ich will Sex innerhalb meiner Liebesbeziehung erfahren und möchte, dass mein Partner dies auch so macht. Alles andere ist eine Ausuferung meiner Sucht und führt nur zu Leid, bei mir und bei meinem Partner. Alles andere ist auch kein Gewinn, sondern ein Verlust von Lebensqualität.

So, jetzt hab ich erstmal genug mein Leid geklagt Smile

Morgen fahr ich in den Urlaub, mal schauen ob ich auch dort die Zeit finde zu schreiben.
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#10
@Hallo lieber arexun,

das, was gerade mit Dir passiert, was an Gedanken und Gefühlen hochkommt, ist sicher sehr schwer und schmerzhaft für Dich.

Aber es gehört zum Prozess dazu und hilft Dir, wenn Du Dich darauf einlässt und es diesmal nicht verdrängst (runterschluckst) Dich selbst kennenzulernen, künftig Entscheidungen zu treffen, hinter denen Du 100%IG stehst, die Du wirklich willst. Das bist dann wirklich DU und nicht die Sucht, die Dich beeinflusst.

Was jetzt so wehtut, kann Dich stärken und sich danach befreiend, echt und gut anfühlen, Dich unendlich stolz machen weil nichts mehr fremdbestimmt passieren muss, sondern weil DU es entschieden hast, mit Deinem Herz und Verstand.

Du machst das super und wirst es schaffen! Da bin ich mir sicher.

Ich wünsche Dir einen tollen Urlaub! Erhol Dich und komm gesund zurück.

Geduldige
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