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EIN GROßES PROBLEM - WIE FÜHLT SICH DIE RUHE UND DER ERFOLG AN ?
#1
Geehrte Community,

es fällt mir sehr schwer eine Einleitung zu finden. Bitte haben Sie Verständnis dafür. Ich befinde mich in einer sehr schwierigen, komplizierten und in einer Emotionalen Situation und weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich bin erschöpft. Wahrlich, mein Herz ist gekränkt und mein Auge tränt. 

Ich möchte die faszinierende Möglichkeit hier nutzen und mein Herz beziehungsweise mein innerliches Leid ausschütten. Ich wünsche mir sehr, dass sich jemand in mein schreckliches Schicksal hineinversetzt und mir anschießend einen nützlichen Rat geben kann.

Wie sicherlich schon geahnt kämpfe ich schon seit fast drei Jahren gegen meinen Pornokonsum. Momentan bin ich 17 1/2 Jahre alt und der Kontakt mit den ersten (harmlosen) Bildern kam relativ früh (Grundschule) . Aber ich wurde schon sehr früh aufgeklärt , weshalb ich daran im Ansatz nicht mehr nachgedacht habe. Zudem war die Interesse nicht so enorm, was verständlich ist. 

Ich wusste also sehr früh, dass es eine "dunkle Seite" im Internet gibt. Damit meine ich selbstverständlich die Porno-Filme. Mit den Jahren wurde ich weiterhin - jedoch nur gelegentlich und allgemein - aufgeklärt. Außerdem ist dieser Konsum von dieser Abscheulichkeit in meiner Religion - Der Islam - ohnehin eine große Schändlichkeit und damit eine schwerwiegende Sünde. Und damit hat die Religion nicht unrecht. Blicken wir nur in diesem Forum, so sehen wir wahrlich verzweifelte Herzen!

Mit dieser Norm lebte ich. Bis ich eines Tages mit den "richtigen" Videos konfrontiert wurde. Es herrschte eine Art Gruppenzwang und wir waren in der Klasse (Ja, es war in der Schule. Jedoch war kein Lehrer anwesend) mit einem Jungen, welcher die Videos auf seinem Smartphone gespeichert hatte. Wir waren also mehr oder weniger gezwungen diesen Mist (Sorry!) anzugucken. Außerdem war dieses Ereignis in den Anfängen der Pubertät und leider ist es nun mal so, dass man sich sehr angezogen fühlt. 

Dieses Geschehen war vor drei bis vier Jahren. Dieser Tag war auch gleichzeitig mein Ende! Ich konsumierte diese Videos regelmäßig und tat das Schändliche dabei. Privat und Heimlich. Dabei weiß ich, dass ich eines Tages zur Rechenschaft gezogen werde (Religiös gesehen). 

Nach Wochen, war mir im klarem was ich da eigentlich machte und bereute meine Taten sofort. Ich schämte mich und fühlte mich wie der letzte Dreck. Ich begann mich zu informieren. Jede Art von Artikeln, Videos auf Youtube und co. half mir, ein Stück Wissen zu erlangen. Ich distanzierte mich komplett und es klappte ...

Doch leider hielt es nicht lange an. Ich wurde immer wieder mit diesen Videos konfrontiert und geriet immer wieder in einem Art "Relapse". Mal klappt es für Wochen mal nur für paar Tage. Doch der Effekt ist riesig. Ich fühlte mich immer wieder leer und (bis heute) sehr depressiv.

Dies ging immer so weiter. Dabei wusste ich das in der Sucht drin stecke und ich "Herr meines Triebes bin". Allerdings habe ich im heiligem fasten Monat (Ramadan) mein Gelüst gedrängt, wodurch ich immer einen Monat vollständig Abstinenz war. Das ganze Geschah tatsächlich immer wieder ohne Probleme, wie ein Wunder. Einen Tag nicht zu fasten, indem ich unter anderem absichtlich und manuell zum Höhepunkt komme ist der komplette Untergang. In den letzten Jahren hat es zum Glück und wirklich wie im Wunder einfach geklappt. Trotz meiner wirklich übertriebener Sucht.

Nach diesem Schema bin ich bis dato gegangen ...

Doch seit den letzten Wochen breche ich emotional zusammen. Ich weiß das die Pornoindustrie Milliarden von Umsätzen macht und das die verschiedenen Agenturen auf dreister Weise Geld generieren. Ich weiß auch, dass Frauen und Männer wie Objekte dargestellt werden und, dass das suchen nach "heftigen" Reizen beziehungsweise Videos stetig zunimmt. Ich habe verschiedene Tagebücher gelesen und mich mit Philosophischer Literatur beschäftigt. Dies vollziehe allerdings ich immer noch. Außerdem weiß ich, dass man sich immer mehr von der Außenwelt abgrenzt. Zu biologischen Themen, wie Impotenz oder das (Glücks)Hormon "Dopamin" ist mir auch einiges bewusst.

Mir ist (nochmals) klar geworden, wie sehr mich das ganze zerstört. Ich empfinde nicht mal Lust oder Reize, doch am Ende sehe ich mir trotzdem diese schmutzigen Filme an. Während den Szenen, wird mir nochmal klar, was ich da eigentlich mache. Ich will das nicht mehr! Ich halt es auch nicht mehr aus. Ich hätte niemals gedacht, dass ich nicht (mehr) rauskomme. Ich habe keinerlei Ansprechpartner. Zumal ist es auch sehr beschämend dieses Thema in der Öffentlichkeit anzusprechen. Mich hat es auch eine enorme Überwindung gekostet, eine Registrierung auf dieser Seite abzuschließen und diesen Beitrag zu schreiben.

Was vielleicht noch wichtig sein könnte: (Für den Rat, welchen ich mir erhoffe.)

Unbedingt wollte ich von meinen Trieben loslassen und Herr über mich sein. Sowohl physisch als auch psychisch. Deshalb habe ich eine Art "Lebens-Projekt" gestartet. In diesem habe ich mich fest entschlossen von allen Süßigkeiten, wie Eis, Gummibären, Schokolade und unnötige Fette, wie Chips etc. abstand zu nehmen und diese nicht mehr zu konsumieren. Bis jetzt bin ich ein Jahr dabei. Ich habe sogar vergessen wie eine Cola schmeckt ^^ ...

Warum klappt es jedoch nicht mit dem Pornokonsum? Was mache ich falsch? Wie kann ich glücklich werden und es ein für alle mal lassen?

Das Langsame angehen, wie ich es oft lese, sprich alle zwei Wochen ein Filmchen, ist völliger Unfug und bringt nichts als Übel.

Mein innerliches Gefühl sagt mir, dass ich jemanden brauche. Ich brauche jemanden der mir nochmal die nötigsten Negativen Eigenschaften des Konsums beschreibt, wenn ich kurz vom "Relapse" bin. Ich kann mich jeweils ein bisschen Kontrollieren ehe ich ein Film starte. Bin ich jedoch in dem Film wörtlich gefesselt, bin ich dann raus. Das gefährliche an der ganzen Sache ist, dass ich nicht mal eine Lust spüre, wie ich es zuvor beschrieben habe. Ich bin von einen Moment direkt in der Schrecklichen Situation. 

Ehrlich gesagt halte ich es nicht mehr aus! Mein Leben wird nur mehr zerstört. Ich habe mir die letzte Chance gegeben. Entweder jetzt oder nie. Mit den Süßigkeiten hat es wirklich ab den ersten Tag bis dato geklappt. 

Natürlich werde ich meine Gewohnheiten nun mehr verändern. Ich habe jetzt dieses wundervolle Seite gefunden und werde diese Sucht stück für stück bekämpfen. Einen weiteren Rückfall werde ich echt nicht überstehen ...

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Bevor ich zum Fazit komme, möchte ich kurz zwei Fragen in die Runde werfen:

- Wird man davon tatsächlich loskommen, so wie es einige geschafft haben oder bin ich ein hoffnungsloser Fall ?

- Kann man in diesem Forum eine Art Tagebuch führen in dem ich pro Woche einen Beitrag - sei es auch nur kurz - veröffentliche ?


Schließlich möchte ich mich noch bei allen bedanken. Es ist eine wunderbare Arbeit, welche die Community hier führt. Ich hoffe sehr, dass ich Antworten bekommen und bin ab heute 08.08.2021 frei von der Pornographie. Ich werde mich, den Herren und die Community mit Sicherheit nicht enttäuschen.

Da ich es nun (bedingt) öffentlich gemacht habe. Werde ich, wenn möglich hier eine Art "Tagebuch" führen. Ich glaube auch, dass dies helfen wird.

ICH WILL ES SCHAFFEN! 

Herzliche Grüße!
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#2
Hallo erstmal!

Ich denke nicht, dass du hier jemanden mit Sie ansprechen musst, wir sitzen alle im Selben Boot.

Du scheinst einen starken Willen zu haben und Gratulation zu einem Jahr gesundes Essen, dass ist ein riesen Erfolg.

Ich nehme an, dass dir Pornos etwas geben was du dir wünscht, sie machen dich Glücklich wenn du sie siehst weil den Gehirn Glückshormone ausschüttet.

Hinterfrage Mal ob die was sehr Druck macht, ob du diesen Kick brauchst, warum du das brauchst.

Führe Hier Tagebuch, dass ist eine gute Idee.

Ich denke du schaffst das! Viel Kraft
LG, I.
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#3
Grüß dich!

Vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich bin äußerst glücklich, dass du meinen Eintrag hier gelesen hast, obwohl es ein wirklich langer Text war, den man sich eigentlich nicht durchlesen müsste ...

Deine Antwort hat mich ehrlich gesagt mental gestärkt. Das man weiß, dass es Menschen wie dich gibt, die einen motivieren und wahrlich Zeit und Achtsamkeit geben, bedeutet mir sehr viel.

Ich bin dran und es läuft eigentlich ziemlich gut. Ich habe mir persönlich vorgenommen, wenn ich kurz vor einem Rückfall bin (welchen ich total vermeiden will), dass ich hier reinschreibe und von meinen Emotionen beziehungsweise derzeitigen Situation berichten werde.

Meine Intention dabei ist, andere mit in meiner Reise mitzunehmen und eventuell auch andere zu helfen.

Nochmal Danke für deine Antwort und die Motivation Smile

Herzliche Grüße
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#4
Sehr gerne,
Gute Idee mit den Einträgen bevor es so weit ist. Such dir andere Ventile, Gib nicht nach. Kein "nur Mal kurz schauen"!

Alleine ist man stark, gemeinsam Unbesiegbar!
LG, I.
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#5
Hallo nochmal Sleepy ,

Ich wollte dich kurz fragen, ob es für mich möglich wäre, hier im "Begrüßungsforum" meine Reise schwarz auf weiß fortzusetzten oder muss ich zu einem anderen Bereich hier im Forum wechseln?

Nicht das dies als SPAM zählt und ich unnötig "auffalle" ...

Danke dir ganz herzlich im Voraus .
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#6
@Hey lieber Suchender,

willkommen bei uns. Ich freue mich.

Ich werde Dir später noch ausführlich schreiben.

Bitte dokumentiere Deine Reise, indem Du ein Tagebuch startest im Forum Tagebücher:

https://www.porno-sucht.com/forum/forumd...php?fid=11

Danke Dir und LG

Geduldige
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#7
@Geduldige

Ich freue mich sehr darauf, von Ihnen zu hören ..

Ein Ratschlag von einer "Supermoderatorin" ist mehr als fulminant.

Viele Grüße 
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#8
@Hallo erneut, lieber Suchender!

Wie versprochen melde ich mich zurück, um ausführlich auf Deine Geschichte einzugehen. Ob man meine Ratschläge als fulminant einstufen kann, wage ich nicht zu beurteilen. Jeder hier im Forum vermag Dir gute Ratschläge zu erteilen. Du selbst entscheidest, welche davon Dir von Nutzen sein können. Es gibt leider kein 100%ig einheitliches Patentrezept. Man muss für sich selbst den richtigen Weg finden. Wir möchten Dir dabei gern helfen.

Auf jeden Fall darfst Du uns hier alle mit "Du" anschreiben.

@liyama hat Dir ja bereits als "Mitkämpfer" Gutes mit auf den Weg gegeben. Die Frage nach dem, was Dich dazu bewegt, Dir das "verbotene" anzusehen, ist ein wichtiger Punkt, den liyama angesprochen hat. Vielleicht gehst Du nochmal zurück auf Anfang und überlegst, was in Dir vorging, als Du diese Videos in der Schule gesehen hast. War es nur Neugier und Lust oder mehr, wie z. B. eine Sehnsucht? Was könnte es sein, dass Du damit verbindest oder gar überdeckst? Ein schlimmes Erlebnis vielleicht, Frust, Angst, Unsicherheit, Einsamkeit, Unzufriedenheit etc.? Und was fühlst Du, kurz bevor Du Dir Videos (oder Bilder) ansehen "willst"? Du schreibst, dass Du noch kurz innehalten kannst, bevor Du Dir etwas ansiehst. Nutze diesen Moment und sage (wenn möglich laut), dass Du das nicht willst und stärker bist. Du kannst Dir auch einen großen Zettel an den Monitor heften, wo alles Negative der Sucht draufsteht, damit Du es Dir in einer brenzlichen Situation bewusst machen kannst. Denke Dir gesunde Alternativen aus, die Deinen Tag füllen und Dich ablenken. Treibe viel Sport, triff Dich mit Freunden, geh raus.

Zu Deiner Geschichte: Es ist zwar tragisch, dass Du so früh mit diesen Medien in Kontakt gekommen bist, noch bevor Du Deine eigene Sexualität erkunden konntest, jedoch bist Du ganz bestimmt kein hoffnungsloser Fall. Ich denke, dass Deine Religion und Dein starker Glaube viel damit zu tun hat, dass Du diese intensiven negativen Gefühle bereits so früh empfunden hast und zu dem Entschluss kamst, dass Du nicht weiter konsumieren willst. Viele Männer hängen viele Jahre in der Sucht fest, ohne überhaupt zu merken, dass es ihnen auf Dauer nicht gut tut und ihnen viel mehr nimmt als es ihnen zu geben vermag. Ich sehe daher Deine Religion als großen Nutzen für Dich, um Dich von dieser Sucht zu befreien.

Warum es so schwer ist, davon loszukommen, ist sicher die Tatsache, dass man soviel mit dieser Sucht verbindet (emotional). Es ist wie eine Bindung, die entsteht. Oft wird nicht mehr aus Lust konsumiert oder aus purer Langeweile sondern um Schlimmeres, Negatives zu betäuben, zu verdrängen, aber auch, um sich für Geschafftes zu belohnen. Meist nimmt die Sucht viel Zeit in Anspruch und zieht sich durch den ganzen Alltag (wenn auch teilweise nur gedanklich). Deshalb gibt es so viele Momente, die einen wieder rückfällig werden lassen.

Und trotzdem ist es wohl anerkennenswert, dass Du schon so lange auf Zucker verzichtest. Ich habe das viele Jahre lang versucht und weiß, dass es nicht einfach ist. Daher Hut ab! Auch ist es sehr mutig, dass Du hier so offen über Dich schreibst und konsequent, dass Du sogleich Dein Tagebuch gestartet hast. Gut so! Und schreibe gern darin, so oft, wie Du willst und wann immer Du das Bedürfnis dazu hast.

Aber bitte mach' Dir nicht zu viel Druck. Niemand hier ist enttäuscht von Dir wenn Du rückfällig wirst! Du wirkst sehr diszipliniert und willensstark. Dennoch solltest Du den Gedanken akzeptieren, dass es trotz aller Anstrengung und Mühe zu Rückfällen kommen kann. Du darfst Dich davon nicht zu sehr runterziehen lassen. Du solltest Dir "Fehler" verzeihen und Dir zuliebe zum Ziel setzen, dass Du kein endgültiges Aufgeben duldest. Du hast nicht gänzlich verloren wenn Du mal fällst. Wichtig und entscheidend ist, ob Du wieder aufstehst und weiter gehst.

Alles Liebe

Geduldige
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