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Hallo gemeinsam!
#1
Hallo gemeinsam, mein Name ist Henry ich bin 22 Jahre alt und mittlerweile nach einer Sucht von 8 Jahren nun ganze 2 Jahre Pornofrei. 
Ich bin aus Zufall aufs Forum gestoßen und bin positiv überrascht und freue mich dass es sowas gibt! 


Das ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt einfach dass man nicht der einzige ist der damit zu kämpfen hat/hatte und sich dafür nicht schämen muss, sondern es eine community mit anderen Leuten gibt die genau auf demselben weg sind wie du, nämlich diese destruktive Sucht ein für alle mal loszuwerden!


Damit aufzuhören war bisher einer der größten schwierigkeiten und herausforderungen die ich in meinem Leben bis jetzt hatte!


Kurz zu meiner Sucht:


Ich konnte nicht 3 Tage ohne und meine Fetische und Kategorien wurden nach und nach immer obszöner, härter und Tabu, bis zu dem Punkt an dem ich mich nicht mehr mit ihnen Identifizieren konnte. Dazu noch edging und gleichzeitig 7 Tabs offen um eifrig nach dem “Perfekten Film” zu suchen. 
Ich war einfach von diesem Fakt so extrem genervt das mich eine Sache unter kontrolle hatte und ich diese nicht stoppen konnte. Es war wie eine andere Persönlichkeit in mir, die immer mehr wollte, und nie damit aufhören wollte, obwohl ich schon irgendwie immer  unterbewusst wusste dass Pornos mir nicht gut tun.


Und so kam ich dann zum Entschluss das es so nicht mehr weitergehen kann.
Als ich mich über die Negativen Aspekte von Pornos befasst hatte, war ich erstaunt wie genau diese auf mich zutrafen (Soziale Ängste, Depression, Erektionsstörungen, Wenig Energie und wenig Drive, wenig Output in so gut wie allen Lebensbereichen, extremer Scham, usw…).


Ich habe mir dann gesagt das es so auf keinen Fall mehr weitergehen kann, und habe beschlossen damit aufzuhören. Das war alles andere als leicht.


Pornosucht zu stoppen ist kein Spaziergang im Park. Wenn man es wirklich ernst meint so MUSS man alle seine Lebensbereiche in betracht ziehen und diese so verändern das Pornografie keinen Platz mehr darin finden kann. Nur so kann man sich davon befreien. Man darf sich nicht auf seine Willenskraft verlassen, so wird man nur Rückfällig und schämt sich noch mehr.


Man muss praktisch zu einer Person werden, für die P keine option mehr ist


Psucht ist per se nicht das Problem. Das Problem liegt in deinem Leben versteckt und du versuchst mit P lediglich nur deinen Schmerz und deine Probleme in deinem echten Leben zu “medikieren” bzw. Temporär zu Lindern.


Pornos sind nicht dein Problem, Pornos sind nur deine lieblings methode mit deinem Eigentlichen Problem umzugehen!


Selbst nach 2 Jahren Freiheit bin ich immer noch stetig engagiert mit meinem Reboot und vermeide Verhaltensweisen welche potentiell zu einem Rückfall führen könnten und bin immer noch damit Fokussiert an mir selber zu arbeiten sodass ich nie mehr Rückfällig werde.


Ich bin hier im Forum um mich mit anderen Leuten über ihre Sucht auszutauschen, um mich mit Leuten zu umgeben die auf der selben Mission sind wie ich und ggf andere Leute zu unterstützen und ein paar Tipps zu geben, denn ich weiß selber wie es ist mit dieser Sucht aufhören zu wollen, aber man ständig Rückfällig wird und sich im Kreis dreht.



Ich freue mich hier sein zu können!



Henry
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#2
Hallo Henry,

danke, dass du hier bist. Nach den ganzen Rückfallgeschichten (inklusive meiner eigenen) ist es schön jemanden hier zu haben, der von sich behauptet die Phase des Pornokonsums überwunden zu haben.

Würdest du dich nach zwei Jahren noch als süchtig bezeichnen?
Würdest du sagen, dass der Drang nach Pornographie irgendwann schwächer oder seltener wird?
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#3
@Hallo lieber Henry,

toll, dass Du hier bist und Deine Erfahrungen im Forum teilst. Davon können sicher viele hier profitieren.

Du hast das Problem richtig erkannt und geschildert. Pornos sind nur die Spitze des Eisbergs, ein Symptom, für das es eine oder auch mehrere Ursachen geben kann. Die gilt es zu erkennen und zu ändern. Deshalb ist der Reboot auch nicht nach 90 Tagen vorbei. Es ist quasi nur der Einstieg. Die gesamte Transformation, wie ich es gern nenne, dauert oft länger, je nachdem, wie viele Baustellen man hat und hängt auch von weiteren Faktoren ab. Jeder ist anders, und auch die Lebensumstände verschieden.

Süchte haben in einem zufriedenen, erfüllten Leben kaum eine Überlebenschance. Denn wie bei allen Süchten greift man meist darauf zurück, um einem negativen Zustand zu entfliehen, sich zu betäuben. Mein Mann nannte es immer "das Abtauchen in eine andere Welt".

Ich freue mich, mehr über Deinen Reboot zu lesen, vielleicht darüber, wie genau Du das damals angegangen bist, Situationen, Rückfälle, Fortschritte/Veränderungen...

GLG Geduldige
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#4
Hallo Henry,

voll gut! zwei Jahre sind eine echte Hausnummer.
Ich habe tatsächlich ein paar Fragen an Dich und vielleicht hast du auch Tipps/Antworten.

Wie hältst Du es mit Masturbation? Triggert dich das noch?
Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass das mich in den ersten Wochen (weiter bin ich nicht gekommen) wieder zu Pornos triggert.
Anderseits sehe ich es nicht nie wieder zu wichsen, macht ja auch Freude.

Hast Du noch eingebrannte Pornobilder im Kopf? Bzw. Lust darauf bestimmte Sachen zu sehen?
Welche Verhaltensweisen meidest Du? Was hat dir am meisten geholfen?

Du siehst ich habe viele Fragen.

"Pornos sind nicht dein Problem, Pornos sind nur deine lieblings methode mit deinem Eigentlichen Problem umzugehen!"
Starker Satz, aber dadurch werden sie ja auch zum Problem. Denn diese Methode hat sich ja als nicht zielführend herausgestellt.

Liebe Grüße
Glaubenssätze:
1. Die Tür zur Sucht steht immer offen.
2. Ein Rückfall kündigt sich in 99 von 100 Fällen vorher an.
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#5
Hallo Henry, danke fürs teilen deiner Erfahungen, du sprichst mir aus dem herzen... Ich sehe es ziemlich genau wie du, nämlich dass P nur ein Anhänger ist um vieles andere unter den Teppich zu kehren.... Danke für deine ehrlichen, ungeschminkten, guten Erklärungen!! Alles Liebe und ich möchte mich da auch gerne weiter austauschen....
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#6
(15.10.2021, 17:58)schnacki schrieb: Hallo Henry,

danke, dass du hier bist. Nach den ganzen Rückfallgeschichten (inklusive meiner eigenen) ist es schön jemanden hier zu haben, der von sich behauptet die Phase des Pornokonsums überwunden zu haben.

Würdest du dich nach zwei Jahren noch als süchtig bezeichnen?
Würdest du sagen, dass der Drang nach Pornographie irgendwann schwächer oder seltener wird?
Hi, danke für deine Nachricht, ja der Drang wird nach einer zeit definitv schwächer.
man muss Grundsätzlich die Dinge ausfindig machen die dich in erster Linie zu deinem Pornokonsum antreiben. Das können Emotionale Probleme sein wie: Einsamkeit, Depressionen, Anxiety, stress, chronische langeweile, stress mit dem Partner, Wut, frustration, usw…

Diese Probleme musst du dann anderweitig lösen, andere Alternativen finden, als Pornografe…

Frage dich dazu am besten wie du dich vor deinen letzten rückfällen gefühlt hast…Wie ging es dir kurz davor? Was hat dich dazu angeleitet die grenze zu überschreiten? Usw…

können uns ruhig auch im PN austauschen. 
das würde hier sonst nämlich den rahmen sprengen ^^
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