15.11.2021, 08:15
Hallo zusammen...
seit mittlerweile Jahren bin ich hier stille Mitleserin, seit 2 Wochen möchte ich immer und immer wieder schreiben, habe es aber bis heute einfach nicht geschafft.
Nun habe ich angefangen, ein Tagebuch über all den Mist zu schreiben und habe dennoch irgendwie den Drang hier zu schreiben.
Ich weiß schon immer, dass mein Mann Pornos sehr angetan ist. Wir haben deswegen auch schon immer Streit. Und schon immer ist für uns relativ lang, zusammen seit 17 Jahren, verheiratet seit 14 und wir sind mitte 30.
Mein Selbstbewusstsein war schon immer nicht sonderlich groß und der (zugegebenermaßen in mir stattfindende) Vergleich zwischen diesen Frauen und mir war und ist für mich persönlich die Hölle. Das weiß er, seit 17 Jahren. Und seitdem haben wir deshalb immer und immer wieder Stress und ich vermute auch seit Monaten das er wieder ab und an mal etwas schaut.
Ich würde mich nicht als frigide oder langweilig bezeichnen. Ich habe gerne Sex. Ich probiere gerne aus.
Nur wurde das daheim immer weniger und weniger bis hin zu garnicht mehr. Und das lag nicht an ihm sondern an mir.
Er konnte mich nicht mehr in den Arm nehmen ohne mich zu betatschen. Jeden Tag kamen sexuelle Anspielungen, kuscheln ging garnicht mehr ohne das eine Hand mindestens auf meiner Brust lag. Nichts. Und da ging bei mir die Lust verloren.
Es war wirklich extrem und daher wusste ich auch, dass sein Druck sehr hoch sein muss und habe auch dementsprechend Dinge getan, die mich anwiderten und für mich einfach nur herablassend waren. Er wusste das, er hat es gesehen, hat es aber dennoch getan.
So. Dann kam unser 14ter Hochzeitstag. Wir waren am Vorabend mit Freunden aus und ich etwas betrunken. Er ist schon immer ein Frühaufsteher, ich nicht, wurde aber dennoch für meine Verhältnisse sehr früh wach und bin runter gegangen ins Wohnzimmer. Dort hat er wie irre auf der Fernbedienung vom Fernseher rumgedrückt, "der spinnt wieder, Ton und Bild versetzt, jetzt ging er ganz aus" usw. Ich war nicht ganz so fit und habs hingenommen, schon mit einem blöden Gefühl im Magen.
Seine immer vorhandene Geilheit hat mich dann wieder dazu verleitet "ihm zu helfen" und sich zu erleichtern...
Kurze Zeit später habe ich aus einem Impuls heraus sein Handy in die Hand genommen und vor lauter Hektik hat er wohl aus Versehen ein Screenvideo gemacht, "als der Fernseher spinnte". Nungut, Pornos, wer hätte es gedacht, geshared auf den Fernseher.
Ich bin aufgestanden, habe ihn zu unserem 14ten Hochzeitstag gratuliert und bin spazieren gegangen.
Es hatte sich daraufhin aber alles recht schnell wieder beruhigt, bla, Ausnahme, wird nicht mehr vorkommen, er war die ganze Nacht schon so geil usw. usf.
Da wir Mittags noch Besuch bekommen hatten, unsere Tochter wieder einlief habe ich es dann erstmal gut sein lassen und mich einfach etwas zurückgezogen.
Am nächsten Tag habe ich mich auf dem Weg ins Büro krank gemeldet. Mir ging es wirklich schlecht. Wieder diese Diskussion. An unserem Hochzeitstag. Das war mir dann doch sehr zu viel.
Daheim wollte ich dann auf unseren Router zugreifen, die mir bekannten Passwörter gingen aber nicht, also habe ich darum gebeten. Und in dem Zuge auch gleich sein Emailpasswort. Er, ziemlich kleinlaut gab mir alles, mit dem Wissen das ihm nichts passieren kann.
Nur doof, dass mir durch einen Zufall aufgefallen ist, dass er ein Kennwort einer sehr eindeutigen Seite unter diesem Account gespeichert hat.
Der Benutzername war schonmal ein Ding für sich. Eine Zusammensetzung seines Vornamens und dem seiner Exchefin (welche ihm eindeutige Angebote machte). Bäm. Und komisch, bei dem Account ist ja eine andere Emailadresse hinterlegt? Ihn nach diesem Kennwort gefragt, er löschte den Account. Nachdem ich die Wiederherstellung verlangte bin ich erstmal wieder ne Runde spazieren gegangen, haben in der Zeit etwas hin und her geschrieben und es kamen so Phrasen wie "Du tust so als ob ich das 3x am Tag machen würde" und "Jetzt spiels mal nicht höher als es ist" blablablablabla.
Er hats echt klug angestellt, dass muss ich ihm echt lassen. Davor hab ich fast schon Respekt. Secure Folder, eigener Gmailaccount und ich hätte niemals was auf seinem Handy gefunden wäre der Sonntag nicht gewesen (Man muss dazu sagen das ich ITlerin und nicht auf den Kopf gefallen bin, aber auf die Idee wäre ich schlichtweg nicht gekommen).
Aber fassen wir mal zusammen:
- bis zu 3x täglich Konsum und zwar wie folgt: Er steht vor mir auf (Ich brauch morgens meine Ruhe, will in Ruhe duschen blablabla), im Büro dann auf dem Klo, aber da nicht bis zum Ende, Abends wenn wir schon im Bett lagen warten bis ich geschlafen habe und wieder aufgestanden
- Anmeldungen auf C-Date, Tinder und Instagram (das habe ich ihm tatsächlich schon vorgeworfen das er das tut, war nur erschreckend)
Und mein persönlicher Hammer:
- Nach einer sehr guten Freundin von mir gegoogelt und ihre Bilder so bearbeitet, dass es seine eigene kleine Peepshow war. Was es alles für Tools gibt, wahnsinn! Ich bin sooo froh das ich diese Bilder nicht gesehen habe, sondern nur am Verlauf der Suchen und aufgerufenen Websiten wußte was er da getrieben hat.
Vorneweg: Mit anderen Frauen war er nicht zu gange. Das glaube ich ihm. 1. ist er viel zu schüchtern, redet absolut nicht gern mit fremden Menschen und 2. hat er dazu die Zeit garnicht. Er ist selten bis nie ohne mich unterwegs. Da gibts viele Dinge die mich dessen sicher sein lassen.
Seinen Dropbox Account hatte er gelöscht, die sind dann aber wohl tatsächlich unwiderruflich weg. Ich bin mir noch nicht sicher ob das nicht sogar besser war...
Ich wurde still und leise. Als ich Abends sein Handy wollte hat er es komplett geschrottet. So richtig. Schön. Nicht nur dieser Mist weg sondern auch die Fotos von uns, unserer Tochter. Weil Sicherung war für diese Dinge wohl nicht ganz so wichtig ...
Er war dann die ganze Woche beruflich unterwegs, ohne Telefon. Aber wir haben Abends viel geredet.
Angeblich wurde ihm da auch bewusst das es nahezu krankhaft sein musste. Die Anzahl war nicht normal, aber Pornos schaut doch jeder. Aber ja, nicht so oft und Bilder von Frauen basteln (auf die man eigentlich ja garnicht steht) is seiner Meinung nach vielleicht auch nicht normal.
Er will sich Hilfe holen. Aber ohne Handy und die ganze Woche von morgens um 6 bis abends um 19 Uhr (also inkl. Fahrzeiten) kann man nicht bei Ärzten anrufen.
Irgendwann hat er sich ein Handy ausgeliehen und seinen Urologen angerufen (Vasektomie Anfang des Jahres) und der hat ihn an eine Klinik verwiesen.
Er hat nun dort einen Termin, aber leider gibts eine Warteliste und es dauert noch ein Wenig bis er dahin darf. Aber er hat einen Vorstellungstermin und ist / war sich sicher, dass er das angehen möchte.
Die Woche nach dieser Messe hatten wir Urlaub. Ich habe mich so darauf gefreut. Eine Woche Meer. Mir war klar das ich fahre. Mit oder ohne ihn aber er wollte unbedingt mit. Er will diese Ehe retten. Es ist ihm wichtig.
Geredet haben wir sehr viel in dieser Zeit, uns informiert, gelernt, dass Enthaltsamkeit erstmal helfen sollte. Ich bin davon überzeugt, dass es keine reine Pornosucht sondern auch eine Sexsucht ist. Er kann 3x am Tag solche Filmchen gucken und will mich dennoch ständig.
Also gut, auch kein Sex mehr.
Im Urlaub war wie gesagt alles ok. Ich bin innerlich sehr auf Abstand geblieben. Habe ihm aber gesagt was es mit mir macht. Vorallem das mit meiner Freundin. Geht halt garnicht. Erstrecht nicht, weil sie seinen "körperlichen Vorlieben" absolut garnicht entspricht. Da stimmt er mir auch zu, er findet sie eigentlich garnicht wirklich hübsch, aber er weiß das er Chancen bei ihr hätte und allein das hätte ihm wohl gelangt.
Er ist offen und ehrlich, sagt wenn ihm etwas schwer fällt, was für Situationen bei ihm das Kopfkino wieder anwerfen. An sich eine gute Basis dachte ich.
3 Tage waren wir aus dem Urlaub wieder da, hatten eine Woche keinen sexuellen Kontakt und es ging los. Er warf mir Fehler von vor 16 Jahren vor. Wie sehr ihn das beschäftige und wie schlimm das damals war. Ich habe ihm relativ direkt auf den Kopf zugesagt was meiner Meinung nach gerade passiert: Er sucht sich ausreden was ich schlimmes getan habe, dass er seinen Konsum rechtfertigen kann.
Wir haben uns mega gezofft, es ging so weit das er nach Wohnungen geschaut hat und es eigentlich klar war, dass er sich von mir trennen will (weil es für mich das beste war).
Ich wollte die Probe aufs Exempel machen und wir hatten Sex. Bum, schlechte Stimmung vorbei, er hat sich entschuldigt, er weiß nicht was los war.
Das letzte Mal Sex hatten wir jetzt diesen Samstag. Und nun sitze ich hier und habe solche Angst das das ganze nun wieder von Vorne losgeht. Die schlechte Laune. Die Gedanken. Das Verlassen wollen.
Heute morgen ist es ihm wieder sooo schwer gefallen und er ist mit einer Latte durch die Gegend gelaufen, extrem. Ich habe mich dann auch nicht in den Arm nehmen lassen, das wollte ich einfach nicht. Er fragte dann was los ist und ich meinte nur "Ich warte darauf das du dich wieder trennen möchtest".
Das hat ihn schon getroffen...
Wir sind uns einig das es eine Sucht ist. Und er Hilfe braucht. Aber was tue ich, wenn er das in der Klinik letzten Endes alles dann verharmlost, runterspielt, nicht ehrlich ist und die ihn wieder wegschicken?
Das traue ich ihm durchaus zu. Es ist ihm dermaßen peinlich...
Aber dann müsste meine letzte Konsequenz sein zugehen. Ob ich das kann?
Er hat nun wieder ein Handy, mit Kapsersky. Das will er. Allein das Wissen das er da nicht drum rum kommt benötigt er.
Ich helfe ihm wo ich kann.. aber wir sind nur noch Tage von "ich rechtfertige mir alles um wieder abspritzen zu können und auf die Ehe scheiße ich auch" entfernt.
Das sind so krasse Entzugserscheinungen, damit kann ich sooo schlecht umgehen.
Soll ich das ignorieren und warten bis es vorbei ist?
Sorry für den langen Text und liebe Grüße
Arimas
seit mittlerweile Jahren bin ich hier stille Mitleserin, seit 2 Wochen möchte ich immer und immer wieder schreiben, habe es aber bis heute einfach nicht geschafft.
Nun habe ich angefangen, ein Tagebuch über all den Mist zu schreiben und habe dennoch irgendwie den Drang hier zu schreiben.
Ich weiß schon immer, dass mein Mann Pornos sehr angetan ist. Wir haben deswegen auch schon immer Streit. Und schon immer ist für uns relativ lang, zusammen seit 17 Jahren, verheiratet seit 14 und wir sind mitte 30.
Mein Selbstbewusstsein war schon immer nicht sonderlich groß und der (zugegebenermaßen in mir stattfindende) Vergleich zwischen diesen Frauen und mir war und ist für mich persönlich die Hölle. Das weiß er, seit 17 Jahren. Und seitdem haben wir deshalb immer und immer wieder Stress und ich vermute auch seit Monaten das er wieder ab und an mal etwas schaut.
Ich würde mich nicht als frigide oder langweilig bezeichnen. Ich habe gerne Sex. Ich probiere gerne aus.
Nur wurde das daheim immer weniger und weniger bis hin zu garnicht mehr. Und das lag nicht an ihm sondern an mir.
Er konnte mich nicht mehr in den Arm nehmen ohne mich zu betatschen. Jeden Tag kamen sexuelle Anspielungen, kuscheln ging garnicht mehr ohne das eine Hand mindestens auf meiner Brust lag. Nichts. Und da ging bei mir die Lust verloren.
Es war wirklich extrem und daher wusste ich auch, dass sein Druck sehr hoch sein muss und habe auch dementsprechend Dinge getan, die mich anwiderten und für mich einfach nur herablassend waren. Er wusste das, er hat es gesehen, hat es aber dennoch getan.
So. Dann kam unser 14ter Hochzeitstag. Wir waren am Vorabend mit Freunden aus und ich etwas betrunken. Er ist schon immer ein Frühaufsteher, ich nicht, wurde aber dennoch für meine Verhältnisse sehr früh wach und bin runter gegangen ins Wohnzimmer. Dort hat er wie irre auf der Fernbedienung vom Fernseher rumgedrückt, "der spinnt wieder, Ton und Bild versetzt, jetzt ging er ganz aus" usw. Ich war nicht ganz so fit und habs hingenommen, schon mit einem blöden Gefühl im Magen.
Seine immer vorhandene Geilheit hat mich dann wieder dazu verleitet "ihm zu helfen" und sich zu erleichtern...
Kurze Zeit später habe ich aus einem Impuls heraus sein Handy in die Hand genommen und vor lauter Hektik hat er wohl aus Versehen ein Screenvideo gemacht, "als der Fernseher spinnte". Nungut, Pornos, wer hätte es gedacht, geshared auf den Fernseher.
Ich bin aufgestanden, habe ihn zu unserem 14ten Hochzeitstag gratuliert und bin spazieren gegangen.
Es hatte sich daraufhin aber alles recht schnell wieder beruhigt, bla, Ausnahme, wird nicht mehr vorkommen, er war die ganze Nacht schon so geil usw. usf.
Da wir Mittags noch Besuch bekommen hatten, unsere Tochter wieder einlief habe ich es dann erstmal gut sein lassen und mich einfach etwas zurückgezogen.
Am nächsten Tag habe ich mich auf dem Weg ins Büro krank gemeldet. Mir ging es wirklich schlecht. Wieder diese Diskussion. An unserem Hochzeitstag. Das war mir dann doch sehr zu viel.
Daheim wollte ich dann auf unseren Router zugreifen, die mir bekannten Passwörter gingen aber nicht, also habe ich darum gebeten. Und in dem Zuge auch gleich sein Emailpasswort. Er, ziemlich kleinlaut gab mir alles, mit dem Wissen das ihm nichts passieren kann.
Nur doof, dass mir durch einen Zufall aufgefallen ist, dass er ein Kennwort einer sehr eindeutigen Seite unter diesem Account gespeichert hat.
Der Benutzername war schonmal ein Ding für sich. Eine Zusammensetzung seines Vornamens und dem seiner Exchefin (welche ihm eindeutige Angebote machte). Bäm. Und komisch, bei dem Account ist ja eine andere Emailadresse hinterlegt? Ihn nach diesem Kennwort gefragt, er löschte den Account. Nachdem ich die Wiederherstellung verlangte bin ich erstmal wieder ne Runde spazieren gegangen, haben in der Zeit etwas hin und her geschrieben und es kamen so Phrasen wie "Du tust so als ob ich das 3x am Tag machen würde" und "Jetzt spiels mal nicht höher als es ist" blablablablabla.
Er hats echt klug angestellt, dass muss ich ihm echt lassen. Davor hab ich fast schon Respekt. Secure Folder, eigener Gmailaccount und ich hätte niemals was auf seinem Handy gefunden wäre der Sonntag nicht gewesen (Man muss dazu sagen das ich ITlerin und nicht auf den Kopf gefallen bin, aber auf die Idee wäre ich schlichtweg nicht gekommen).
Aber fassen wir mal zusammen:
- bis zu 3x täglich Konsum und zwar wie folgt: Er steht vor mir auf (Ich brauch morgens meine Ruhe, will in Ruhe duschen blablabla), im Büro dann auf dem Klo, aber da nicht bis zum Ende, Abends wenn wir schon im Bett lagen warten bis ich geschlafen habe und wieder aufgestanden
- Anmeldungen auf C-Date, Tinder und Instagram (das habe ich ihm tatsächlich schon vorgeworfen das er das tut, war nur erschreckend)
Und mein persönlicher Hammer:
- Nach einer sehr guten Freundin von mir gegoogelt und ihre Bilder so bearbeitet, dass es seine eigene kleine Peepshow war. Was es alles für Tools gibt, wahnsinn! Ich bin sooo froh das ich diese Bilder nicht gesehen habe, sondern nur am Verlauf der Suchen und aufgerufenen Websiten wußte was er da getrieben hat.
Vorneweg: Mit anderen Frauen war er nicht zu gange. Das glaube ich ihm. 1. ist er viel zu schüchtern, redet absolut nicht gern mit fremden Menschen und 2. hat er dazu die Zeit garnicht. Er ist selten bis nie ohne mich unterwegs. Da gibts viele Dinge die mich dessen sicher sein lassen.
Seinen Dropbox Account hatte er gelöscht, die sind dann aber wohl tatsächlich unwiderruflich weg. Ich bin mir noch nicht sicher ob das nicht sogar besser war...
Ich wurde still und leise. Als ich Abends sein Handy wollte hat er es komplett geschrottet. So richtig. Schön. Nicht nur dieser Mist weg sondern auch die Fotos von uns, unserer Tochter. Weil Sicherung war für diese Dinge wohl nicht ganz so wichtig ...
Er war dann die ganze Woche beruflich unterwegs, ohne Telefon. Aber wir haben Abends viel geredet.
Angeblich wurde ihm da auch bewusst das es nahezu krankhaft sein musste. Die Anzahl war nicht normal, aber Pornos schaut doch jeder. Aber ja, nicht so oft und Bilder von Frauen basteln (auf die man eigentlich ja garnicht steht) is seiner Meinung nach vielleicht auch nicht normal.
Er will sich Hilfe holen. Aber ohne Handy und die ganze Woche von morgens um 6 bis abends um 19 Uhr (also inkl. Fahrzeiten) kann man nicht bei Ärzten anrufen.
Irgendwann hat er sich ein Handy ausgeliehen und seinen Urologen angerufen (Vasektomie Anfang des Jahres) und der hat ihn an eine Klinik verwiesen.
Er hat nun dort einen Termin, aber leider gibts eine Warteliste und es dauert noch ein Wenig bis er dahin darf. Aber er hat einen Vorstellungstermin und ist / war sich sicher, dass er das angehen möchte.
Die Woche nach dieser Messe hatten wir Urlaub. Ich habe mich so darauf gefreut. Eine Woche Meer. Mir war klar das ich fahre. Mit oder ohne ihn aber er wollte unbedingt mit. Er will diese Ehe retten. Es ist ihm wichtig.
Geredet haben wir sehr viel in dieser Zeit, uns informiert, gelernt, dass Enthaltsamkeit erstmal helfen sollte. Ich bin davon überzeugt, dass es keine reine Pornosucht sondern auch eine Sexsucht ist. Er kann 3x am Tag solche Filmchen gucken und will mich dennoch ständig.
Also gut, auch kein Sex mehr.
Im Urlaub war wie gesagt alles ok. Ich bin innerlich sehr auf Abstand geblieben. Habe ihm aber gesagt was es mit mir macht. Vorallem das mit meiner Freundin. Geht halt garnicht. Erstrecht nicht, weil sie seinen "körperlichen Vorlieben" absolut garnicht entspricht. Da stimmt er mir auch zu, er findet sie eigentlich garnicht wirklich hübsch, aber er weiß das er Chancen bei ihr hätte und allein das hätte ihm wohl gelangt.
Er ist offen und ehrlich, sagt wenn ihm etwas schwer fällt, was für Situationen bei ihm das Kopfkino wieder anwerfen. An sich eine gute Basis dachte ich.
3 Tage waren wir aus dem Urlaub wieder da, hatten eine Woche keinen sexuellen Kontakt und es ging los. Er warf mir Fehler von vor 16 Jahren vor. Wie sehr ihn das beschäftige und wie schlimm das damals war. Ich habe ihm relativ direkt auf den Kopf zugesagt was meiner Meinung nach gerade passiert: Er sucht sich ausreden was ich schlimmes getan habe, dass er seinen Konsum rechtfertigen kann.
Wir haben uns mega gezofft, es ging so weit das er nach Wohnungen geschaut hat und es eigentlich klar war, dass er sich von mir trennen will (weil es für mich das beste war).
Ich wollte die Probe aufs Exempel machen und wir hatten Sex. Bum, schlechte Stimmung vorbei, er hat sich entschuldigt, er weiß nicht was los war.
Das letzte Mal Sex hatten wir jetzt diesen Samstag. Und nun sitze ich hier und habe solche Angst das das ganze nun wieder von Vorne losgeht. Die schlechte Laune. Die Gedanken. Das Verlassen wollen.
Heute morgen ist es ihm wieder sooo schwer gefallen und er ist mit einer Latte durch die Gegend gelaufen, extrem. Ich habe mich dann auch nicht in den Arm nehmen lassen, das wollte ich einfach nicht. Er fragte dann was los ist und ich meinte nur "Ich warte darauf das du dich wieder trennen möchtest".
Das hat ihn schon getroffen...
Wir sind uns einig das es eine Sucht ist. Und er Hilfe braucht. Aber was tue ich, wenn er das in der Klinik letzten Endes alles dann verharmlost, runterspielt, nicht ehrlich ist und die ihn wieder wegschicken?
Das traue ich ihm durchaus zu. Es ist ihm dermaßen peinlich...
Aber dann müsste meine letzte Konsequenz sein zugehen. Ob ich das kann?
Er hat nun wieder ein Handy, mit Kapsersky. Das will er. Allein das Wissen das er da nicht drum rum kommt benötigt er.
Ich helfe ihm wo ich kann.. aber wir sind nur noch Tage von "ich rechtfertige mir alles um wieder abspritzen zu können und auf die Ehe scheiße ich auch" entfernt.
Das sind so krasse Entzugserscheinungen, damit kann ich sooo schlecht umgehen.
Soll ich das ignorieren und warten bis es vorbei ist?
Sorry für den langen Text und liebe Grüße
Arimas