Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
"Diesmal klappt es garantiert wieder nicht"
#1
Zwei Monate war ich nicht aktiv. Vor kurzem streifte mich im Kalender der Tag, den ich eigentlich feierlich markiert hatte - allerdings musste ich ihn schamhaft übergehen, da das große Ziel längst aus den Augen verloren war.
Warum jetzt wieder ein Versuch? Bin ich nicht längst desillusioniert? Erinnerungen an damals, als man dieses Forum entdeckte und fahnewehend seinen ersten Anlauf startete werden wach. Mittlerweile habe ich viel über mich gelernt, weiß, was hinter meinem Verhalten steckt. Viele der äußeren Bedingungen, die mein Verhalten begünstigen, kann ich nicht ändern. Die Coronakrise ist unverändert da, allerdings war die Sucht schon lange vorher da. Der Wunsch nach gelegentlicher Realitätsflucht ist da, der Fetisch ist da, die Triggerimpulse sind da, andere reizvolle Frauen sind da - die Bedingungen für einen neuen Versuch sind so schlecht wie immer. Normalerweise müsste ich doch jetzt schreiben, warum es diesmal garantiert klappt. Das kann ich nicht. Trotzdem versuche ich es erneut, weil ich mich mit meinen absonderlichen Verhaltensweisen nicht wohlfühlen.
Zitieren
#2
hoi, ich kann deine Botschaft so nachvollziehen... Das sitzt schon alles tief, diese Begehren, Wünsche... Mir fällt einzig ein, Schritt für Schritt es zu versuchen, vorwärts zu gehen, trotz ewigen Rückfallgefahren... Man erfährt doch immer ab und an was Neues, und jeder Tag den man mal geschafft hat ohne Scham auszukommen ist auch ein Erfolg... Zumindest sehe ich es so, denn man erlebt dann schon andere Dinge, andere Intensitäten als den Porno Wahnsinn... Herausforderung ist aus meiner Sicht, dass der Porno Wahnsinn per se ja kaum "zu toppen" ist, daher ist das so eine hohe Rückfallgefahr da... aber dein Posting gefällt mir sehr gut, denn es ist absonderlich und gar nicht banal, selbst wenn man viel über sich erfährt, versteht, es kann einen doch immer wieder in die Bahn hinein und aus einem anderen Leben herauswerfen.. Ich halte die dir Daumen...
Zitieren
#3
Vielen Dank!
Heute ist Tag 3, und ja, es ist gut die kleinen Erfolge auch als solche wahrzunehmen. Gestern Abend Realsex mit meiner Partnerin. Den ganzen Tag war ich schon in freudiger Erwartungshaltung. Als es dann soweit war, hielt die Erregung sich in Grenzen. Das verbuche ich als bitter ... die schönsten Höhepunkte habe ich in meiner Fantasiewelt erlebt. Ob sich das wieder umkonditionieren lässt. ?
Zitieren
#4
Lieber @Fairlight,

ja, das ist möglich. Vorfreude ist gut, (zuviel) Erwartung eher nicht. Einfach dranbleiben, auch am Sex. Dann klappt es mit der Umkonditionierung.

GLG Geduldige
Zitieren
#5
Fünf erfolgreiche Tage sind vergangen. Wirklich sehen kann man dies auf Zeitleiste noch nicht. Bis zum Ziel liegen noch 85 Tage vor mir. Tage in denen politische Weichenstellungen anstehen, die mich möglicherweise massiv aufregen werden. Tage in denen eine liebe Kollegin, für die ich manchmal mehr empfunden habe, als es für mich als Familienvater gut war, in eine weiter entfernte Stadt ziehen wird. Ich hoffe es wird mir gelingen, diese Schmerzen diesmal nicht mit dem unheilvollen Konsum zu betäuben.
Zitieren
#6
Ein gutes Beispiel für ein "So nicht". Nachts zwei Stunden wach gelegen und ein paar Tränen vergossen beim Gedanken daran, dass ich mich in zwei Wochen von meiner lieben Kollegin verabschieden muss. Nach unruhigen Schlaf wach geworden vom Streit zwischen meiner Frau und unserer 4jährigen Tochter, da sie den Fußboden angemalt hat. Dann ergab die morgendliche presseschau, dass die Ampelkoalition jetzt einen Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht vorgelegt hat, wovor ich vor Angst fast irre werden kann.
Jetzt ist es hier ruhig und ich habe einen Blick in meine Lieblingsseite riskiert, zum Glück ohne Hand anzulegen. Ich würde gerne aus meiner Welt aus Arbeit, Trauer, Sehnsucht, Pflichten und Angst fliehen, und dort eintauchen, wo immer die Sonne scheint und sich alles nur darum dreht, mir die maximale Lust zu bescheren. Aber ich weiss, dass es mir danach noch schlechter gehen wird. Ich weiss das ..!
Zitieren
#7
Lieber Fairlight,
solche Tage gibt es leider immer wieder. Ich weiß auch manchmal nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich packe dann immer eins nach dem anderen an. Natürlich kann man nix gegen die Impfpflicht machen und ich kenne einige die Angst vorm impfen haben. Ich selbst bin doppelt geimpft, für das boostern hat es wegen der Schwangerschaft nicht mehr gereicht, und ich hatte keine Impf Nebenwirkungen, nur eine Impfreaktion. Ich möchte dich gar nicht zum impfen überreden, aber es sind weltweit schon so viele Menschen geimpft worden, dass es schon eine belastbare Datenlage gibt… außerdem ist inzwischen ja auch der novawax zugelassen, der wie ein klassischer Impfstoff funktioniert. Das sollte dann ja nicht mehr so beängstigend sein. Kinder muss man ja schließlich auch gegen Masern impfen lassen und da zu kt auch kaum keiner. Naja, ist ja auch egal. Ich denke, das ist ein Thema was jeder für sich selbst irgendwie aufklären muss und einen Weg finden muss damit umzugehen.

Was dein Rückfall mit deiner Lieblingsseite angeht, ist ärgerlich und die Sehnsucht danach gerade an blöden Tagen wie diesem sicher irgendwie normal, gerade am Anfang. Aber nimm dir doch deine kleine Maus und deine Frau und unternimm was schönes mit den Beiden. Oder kuschelt euch mit einem schönen Märchenbuch auf die Couch. Qualitative Familienzeit wird dir so viel mehr geben, als diese falsche heile Welt.

Bleib tapfer und fühle dich warm umarmt!

Liebe Grüße
Schmetterling
Zitieren
#8
Hoi Fairlight! ja, das kenne ich zu gut, wie du es beschreibst... Tatsächlich - die Flucht in die Pornowelt ist hemmungslos großartig bis sie einen wieder in den Sog des Nichts runterzieht.... Bin da ganz bei Schmetterling, kann mir gut denken wie es dir geht.... ich fand die Farbe auf dem Boden eigentlich einen Aufheller in deinem Posting... große Flächen müssen bemalt werden..... ;-) alles gute, hoffe die Nacht war ok....
Zitieren
#9
Vielen Dank für die Antworten und das gute Zureden. Bis jetzt bin ich erfolgreich geblieben obwohl das Verlangen sehr groß ist. Immerhin sieht man minimal, dass der rote Balken sich tatsächlich bewegt :-)
Zitieren
#10
Exkurs: Fremd verliebt und unglücklich dabei

In dem folgenden Text möchte ich auf ein Problem eingehen, dass ich hier in den Tagebüchern schon öfter gelesen habe: man verliebt sich trotz Partnerschaft in eine andere Frau. Es ist ja auch kein Wunder, hat man sich doch selbst permanent eingeredet, dass das eigene Sexualleben nicht gut genug ist, dass doch alles ganz anders sein müsste.

Und so ist es mir ergangen: Vor etwas mehr als einem Jahr stellte mein Chef mir eine etwa 10 Jahre jüngere Frau vor, die in unserem Unternehmen ihre Ausbildung machen möchte. Die Ausbildungsverordnung sieht es vor, dass man in dem Fall mit einem erfahrenen Mitarbeiter mitgeht und unter Anleitung auch selbst tätig wird.

Sie gefiel mir auf Anhieb. Keine "Sahneschnitte", eher etwas alternativ und zurückhaltend. Ihr Look war eigentlich garnicht mein Fall. Man erinnere sich: ich stehe auch Stringbikinis und den damit eingerahmten Körperteil. Sie hingegen trug nur wallende Kleider, bewusst figurunbetont, als wolle sie etwas kaschieren damit. Tatsächlich schien ihr Unterleib bisweilen sonderbar gewölbt, obwohl sie sonst durchaus schlank war - die Ursache habe ich nie versucht herauszubekommen. Dazu verströmte sie einen seltsamen, moderigen Geruch, der sich lange im Raum hielt - auch hier ist mir die Ursache unbekannt.

Dennoch: eine offensichtlich egoschwache, junge Frau unter meine Fittiche nehmen zu dürfen, das gefiel mir. Sie brauchte in der Tat viel Zuspruch, den ich ihr gerne gewährte. Davon ausgehend, dass sie wohl auch Single ist, verschwieg ich, dass ich ja mit Frau und Kind zusammen lebe.

Eines Tages bekam sie Besuch von ihrer Ausbildungsleiterin. Wie der Zufall es wollte kannte sie meine Frau, richtete herzliche Grüße aus und ich verheimlichte meinen Status nicht mehr. In meiner Fantasie wuchsen jetzt herzzerreißende Szenen heran, in denen ich ich die tragische Wahrheit verkaufen musste, dass es mit uns nichts wird. So weit kam es aber nicht: irgendwann erwähnte sie in einem Nebensatz ihren Freund und ich musste mich zusammenreißen um mir nicht anmerken zu lassen, dass grade eine Welt für mich zusammen brach.

Allerdings hinderte sie das nicht daran, zumindest während der Arbeit viel Zeit mit mir zu verbringen und auch recht vertrauliche Gespräche zu führen. Mal nannte sie mich ihren "Lebensretter", wenn ich ihr geholfen hatte, mal strahlte sie übers ganze Gesicht oder winkte mir aus weiter Ferne zu, wenn wir uns sahen. Die Sache gipfelte dann darin, dass sie sich dahingehend outete, genau wie ich nicht gegen Corona geimpft zu sein, weil sie - ebenfalls wie ich - der Sache misstraut und Angst davor hat. Wir sprachen recht oft und offen darüber, was (zumindest bei mir) ein Gefühl vor Vertrautheit und Nähe in dieser belastenden Zeit schuf. Der Gipfel war dann erreicht, als sie mir enttäuscht mitteilte, dass ihr Freund sich heimlich hat impfen lassen, obwohl sie eigentlich beide eine kritische Haltung hatten.

Für Sie rückte die Prüfung näher. Als sie erfolgreich vollzogen waren, tranken wir mir einigen Kollegen noch Sekt, zum Schluss saßen nur noch wir beide am Tisch und redeten recht lange. Sie sagte mir dass sie öfter ans Abbrechen dachte, aber dank mir weitergemacht hat. Ich nahm das mit einem bescheidenen "Herzlich gerne" zur Kenntnis und irgendwann gingen wir beide brav in unser jeweiliges Zuhause.

Am nächsten Freitag ist ihr letzter Tag bei uns, sie wird dann auch sofort eine Stelle in einer 400 km entfernten Stadt antreten. Das wird dann der Abschied sein. Schon seit Wochen liege ich nächtelang wach und stelle mir unter Tränen vor, wie unser Abschied sein wird. Unzählige Phatasiegespräche habe ich mit ihr geführt, ihr erklärt wieviel sie mir bedeutet. Die Frage, ob ich ihr in den letzten Tagen noch von meinen Liebesgefühlen erzählen soll, habe ich noch nicht geklärt. Was würde es auch bringen - wir werden sicher beide nicht unsere alten Leben aufgeben und uns in etwas neues stürzen. Oder doch? Wahrscheinlich nicht, es würde eher am Ende eine unangenehme Situation entstehen. Vielleicht projiziere ich etwas in sie, was sie garnicht ist. Vielleicht hat sie nur meinem Ego geschmeichelt. Vielleicht war sie einfach ein warmer Sonnenstrahl in dieser eher unerfreulichen Zeit. Die ideale Trägerin für meinen Fetisch ist sie sicher nicht, zumal sie es nicht mag, irgendwie im Fokus zu stehen (was man im Stringbikini am Badesee unzweifelhaft tut)

Der nächste Freitag wird unweigerlich kommen. Wenn mir hier jemand einen Tipp geben möchte, welches Verhalten es am angemessensten findet, bin ich natürlich dankbar.

Und so traurig der Abschied ist - ich denke, er muss sein. Wir haben uns gegenseitig viel Hilfe gegeben, jetzt muss es aber beendet werden, vor vor es zu einem Desaster kommt. Oder lasse ich grade die Liebe meines Lebens gehen? Was für ein Chaos ...
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste