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Frage zur "Menge" an "Material"
#11
Danke redblob, das war nochmal deutlich erklärt und macht für mich Sinn
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
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#12
Ich habe auch Anfang 2019 eine Sammlung durch Zufall gefunden, die mehrere Tage (!) gedauert hat, sie zu löschen. Das waren Unmengen Bilder, die mich schwer traumatisiert haben. Ich habe zu viele davon angeschaut. Ich habe sie absichtlich angeschaut, mir diesen Schock auferlegt, damit ich den Absprung endlich schaffe. Wir sind seit kurzem getrennt.

@RedBlob Ich möchte mich ebenfalls für deinen Beitrag bedanken.
Aber ich habe ein Problem mit dem, dass einem Pornosüchtigen die eigene Frau genug wäre. Wäre er nicht süchtig, wäre die Frau wahrscheinlich genug. Aber die Sucht wirkt sich doch genau so aus, dass wir Frauen eben gegen bewegte Bilder verlieren und sämtliche sexuelle Energie an den PC geht. Was jeden Tag präsent ist, ist ein riesig großes Ungenügend. Ein riesig großes, er will mich nicht, er will andere Frauen. Und da kann ich mir tausendmal denken, dass das ohne Sucht anders wäre, es ist aber so und frisst sich in die Seele.

Der Witz ist, mein Mann hat mir gesagt, er hätte doch nur geschaut, es aber nicht getan, also nicht zu Ende gebracht. Das hatte er als Verbesserung gesehen, da war er stolz drauf und er hat sich gleichzeitig gewundert, dass Bilder plötzlich vor dem geistigen Auge aufploppen, wenn er es nicht gebrauchen kann.
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#13
Also, eine Sammlung hatte mein Mann nicht. Vielleicht wäre es irgendwann soweit gekommen, wer weiß.

Ich denke, dass das Sammeln neben dem Spaß am Sammeln und dem besseren Wiederfinden bestimmter Videos noch einen anderen Grund haben könnte. Sex hat ja auch etwas mit Macht und im Fall Porno viel mit Ego zu tun. Und so könnte es für manche auch eine Art Trophäensammlung sein.

In einem meiner Bücher über Pornosucht habe ich mal vor Jahren gelesen, dass der Mann beim Durchklicken der Mengen an Videos und Bildern pro Session quasi so viele Frauen wie möglich gedanklich befruchten/haben will und (theoretisch) kann und das auf eine Art als Bestätigung seiner Männlichkeit sieht.

Bei meinem Mann war es so, dass er sich regelrecht einbildete, dass diese und jene Frau ihn jetzt wirklich will (auch oft in Chats gesucht) und sich so die Bestätigung geholt hat. Auch hat er sich während einer Session als toller Hecht gefühlt und konnte gedanklich Dinge ausleben, die im echten Leben durch seine Hemmung oder weil es körperlich bei ihm eben nicht (mehr) so funktionierte, nicht möglich oder denkbar für ihn waren.

Ich glaube, dass man sich diese Mengen an Material, vielleicht auch garnichts davon, als Süchtiger überhaupt nochmal ansieht. Man will es nur haben, festhalten, genau wie man andere Dinge sammelt und sie dann so oft in der Vitrine oder wo auch immer versauern, bis man sie irgendwann verkauft oder wegwirft.

Es ist nur eine Idee, eine Vermutung.

Ich weiß, wir Frauen wollen verstehen, wollen Antworten auf unsere Fragen. Aber die meisten davon, wenn dann der Wahrheit entsprechend, würden uns weder gefallen noch weiterhelfen. Und manchmal hat der Süchtige selbst gar keine Antwort darauf.

Das, was Fakt ist, ist das, was @Chiara beschreibt, das Gefühl, das uns vermittelt wird, bleibt. Und damit wir verzeihen, wieder vertrauen und letztendlich heilen können, ist abhängig davon, ob der Süchtige es schafft bzw. schaffen will, uns dieses Gefühl irgendwann zu nehmen und durch ein positives Gefühl zu ersetzen. Wenn nicht, bleibt früher oder später nur die Trennung oder, sich damit abzufinden, was nicht unser Ziel sein sollte.
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