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07.08.2022
#1
Hi, 
ich werde es nun auch mit dem Tagebuch versuchen. (:
Ich habe am 07.08.2022 beschlossen, dass ich etwas gegen meine Sucht tun muss. 
An diesem Tag habe ich meinen letzten Porno geschaut und obwohl alles wie immer war, habe ich mich nach diesem mal besonders schlecht gefühlt und dann direkt angefangen Artikel über die Pornosucht zu lesen. 

Ein Freund, der mit dem Rauchen aufhören wollte sagte mir mal: "Am besten ist es wenn du einfach einen Moment wählst, in dem du aufhörst. Sich vorzunehmen noch eine letzte zu rauchen ist viel schwieriger als plötzlich aufzuhören."
Und so werde ich es nun auch mit den Pornos machen.

Die letzten zwei Tage habe ich mir nun Gedanken gemacht, was ich mir erhoffe und welche Ziele ich für mich setzen möchte:
Ich will masturbieren, ohne einen Porno zu schauen. (ich brauche die Bilder um erregt zu werden)
Ich will beim Sex und der Masturbation an reale Dinge denken, nicht an irgendwelche Szenen aus Pornos. 
Ich möchte mich einer Person aus meinem Vertrautenkreis mit meiner Pornosucht anvertrauen. 

Nun zu meiner Gefühlslage: 
Aktuell bin ich noch sehr hoffnungsvoll und denke dass ich es schaffen kann. 
Meine Gedanken kreisen oft zu den Pornos, insbesondere zu dem letzten den ich geschaut habe, aber es macht mir momentan noch keine Angst daran zu denken, dass ich nie wieder einen Porno schauen möchte. 
Ich mache mir jedoch Gedanken darüber, wie ich die Gewohnheiten brechen soll. Es hat sich mittlerweile so automatisiert, wenn ich allein zu Hause war (ich wohne in einer WG) und ich gerade keine Vorlesung etc. hatte, einen Porno zu schauen. Aber ich werde das schon irgendwie herausfinden. 

Bis bald, R.
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#2
Hey Userin98,
willkommen hier. Natürlich bist du in gewisser Weise ein Exot da Probleme mit Pornos meistens Männer betreffen. Daher bin ich gespannt auf deine Perspektive. Ich bin auf jeden Fall froh dieses Forum gefunden zu haben in dem ich schreiben kann.
Denn um ganz ehrlich zu sein, es ist ja doch ein gesellschaftlich geächtetes Thema. Sucht an sich schon und Porno Sucht nochmal mehr.
Du hast einen großen Vorteil, du bist noch sehr jung. Du hast noch viel Zeit dich jetzt damit auseinanderzusetzen. Manche hier (ich auch) haben Jahrzehnte Pornographie hinter sich. Danach wieder das Gehirn in normale Fahrwasser zu bringen ist echt hart.
Aber natürlich stehen wir alle vor der Herausforderung neue Gewohnheiten zu schaffen und gleichzeitig die alten, die Pornos, bleiben zu lassen.
Ich musste für mich erkennen, dass die Pornographie wirklich extrem hartnäckig ist und ich noch sehr wenig Widerstandskraft dagegen habe. Besonders wenn äußere Ereignisse auf mich einprasseln die ich nicht kontrollieren kann.
Den ersten Schritt hast du getan. Du hast erkannt dass du ein Problem hast. Alles weitere wird sich ergeben .
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#3
Hi underworld,
da kann ich dir nur zustimmen. Pornographie allgemein ist schon sehr schambehaftet. Und wie soll man über seine Sucht frei sprechen können, wenn das Mittel der Sucht schon keine Gesprächsplattform bietet.
Da schätze ich so ein Forum umso mehr!

10.08.2022
Gestern noch war ich echt guter Dinge, dass ich früh genug die Notbremse gezogen habe und ich es schaffe von den Pornos loszukommen. 
Heute sieht es wieder etwas anders aus. 
Meine Mitbewohner sind zeitgleich im Urlaub und somit bin ich allein in der Wohnung und damit auch ungestört. Hinzu kommt, dass ich aktuell selbst frei habe und "nur" auf meine mündlichen Examensprüfungen lernen muss. 
Als ich letzten Monat für die Schriftlichen gelernt habe, hab ich meine Lernpausen gerne mit Pornos gefüllt. 
Es fällt mir gerade sehr schwer nicht doch noch "einen letzten Porno" zu schauen... sehr ironisch, dass mich nun das ~nicht anschauen~ von Pornos vom Lernen abhält.  

Ich werde nun versuchen meine Tagesplanung nach "draußen" zu verlegen. Vielleicht hilft es ja. 
Bis bald, R.
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#4
Hi,
11.08.2022
Ich bin sehr stolz darauf, dass ich es gestern noch geschafft habe mich abzulenken und keinen Porno zu schauen! Heute ist es allerdings wieder ähnlich vom Verlangen her und ich hoffe, dass ich diese "Phase" bald überwinden kann!
Positiv kann ich auf jeden Fall rückmelden, dass ich plötzlich wieder mehr Zeit und Lust habe mich meinen Hobbys zu widmen, allerdings kann das auch daran liegen, dass ich den Großteil meiner Prüfungen nun hinter mir habe und wieder etwas durchatmen kann.

Heute Nacht hatte ich einen sehr erotischen Traum wovon ich dann sehr verwirrt war. Ich weiß auch nicht ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen ist. (Vielleicht eine Entzugserscheinung??) 'Big Grin
Ich spiele mit dem Gedanken ohne Porno zu masturbieren, allerdings habe ich Angst, dass wenn es nicht richtig funktioniert, ich aus Frust dann zum Porno greife und das will ich auf jeden Fall vermeiden...

So weit, so gut..
Bis bald, R.
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#5
Das hört sich alles gar nicht so schlecht an Wink. Mich würde wirklich mal interessieren, wie das so aktuell bei dir so ist mit dem Verlangen. Normalerweise labern diese ganzen Reboot-Potenz-Schwurbel-Seiten ja immer von diesen ominösen "Phasen". Das was ich als Libido-Peak beschreibe (und auf solchen Seiten oft als Testosteron-Peak beschrieben wird) findet aus meiner Beobachtung immer so gegen Ende der ersten Woche für ein paar Tage statt. Viele Männer kennen das. Aber ich kenne auch nur die Perspektive von Männern. Wenn das bei dir ähnlich ist, würde das dafür sprechen, dass dieses Phänomen rein aus dem Dopaminentzug resultiert. Achte da mal drauf Big Grin

Und mach dir wegen den Träumen keine allzu großen Gedanken. Ich denke das kann man schon als Entzugserscheinungen bezeichnen. Ich hab das ebenfalls häufig. Mittlerweile ist es mir egal. Ich hatte auch schon Träume in denen ich mir meinem Reboot "bewusst" war, mich aber trotzdem für den (geträumten) Konsum entschieden habe. Das Hirn schreit irgendwann nach dem alten Dopaminkick. Und nutzt deswegen die schwächsten Momente aus, das ist bei bewusster Abstinenz dann der unbewusste Zustand im Schlaf. Da kannst du realistisch gesehen nix gegen tun (außer du bist fähig bewusst luzide zu träumen Big Grin).
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Meine Anfänge: -->Reboot: Klappe, die Zweite!
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#6
Also bei Männer gibt es verschieden Versionen des "No Fap". Der easy Mode ist no Porn, Medium Mode ist no porn und keine masturbation und beim Hard Mode ist jedlicher sexuelle Akt verboten.

Du kannst dich am besten und weißt wie du am besten wie reagierst und ob du es ohne porn schaffst zu masturbieren. Es könnte allerdings den Druck, falls du gerade etwas emfpindet nehmen. Heißt, lieber druck abbauen, als Tage danach so auf dem Zahnfeisch zu kriechen und einen Film anzuschauen.
Falls mich wer erkennt.
Ich bin auf dem Weg der Besserung
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#7
Hi ThunderDome, 
Das ist sehr interessant was du da schreibst.
Also bei mir war es jetzt die letzten Tage sehr wechselhaft mit dem Verlangen. Tag 1 und 2 ging relativ gut und da hatte ich auch noch stark dieses Gefühl, dass ich ein bisschen angewidert von mir selbst war. Das war Tag 3 dann komplett weg und ich hatte echt einen sehr großen Drang, einen Porno zu schauen! Da fiel es mir auch echt schwer meine Gedanken auf irgendetwas anderes zu fokussieren..
Tag 4 genau das gleicht und zusätzlich war ich auch echt horny wenn ich das mal so sagen darf Big Grin 
Tag 5 war es ähnlich, aber da hatte ich Gott sei Dank viel Ablenkung und ich hab mal wieder ordentlich trainiert, was da sehr geholfen hat. 
Tag 6 war dann gestern, da war es schon deutlich besser. 
Wäre schön, wenn das die Phase war, von der du gesprochen hast, dann wäre ich ja jetzt über den Berg! Angel
Luzides Träumen... das wäre mal was! Big Grin 
Danke für deine Antwort und bis bald! R.

Hi Franky,
so hab ich das noch gar nicht betrachtet... ich denke dann werde ich mir mal nochmal Gedanken machen müssen für welches Version ich mich entscheide.
Ich hab auch schon überlegt wie es mit einem "Zwischenschritt" wäre, also vielleicht masturbieren mit Bildern, aber keinen Videos.
Aber auch hier bin ich sehr unsicher, ob das nicht doch schnell ausarten kann und es dann mehr Sinn macht ganz darauf zu verzichten.
Bis bald, R.
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#8
Dein Ziel war es ja normal mastubieren zu können, deshalb warum dieser "Zwischenschritt"? Würde ich auch eher von abraten, denn es könnte dir irgendwann nicht mehr reichen und den bist du wieder bei den Filmen, wovon du ja eigentlich weg willst.

Kannst dir als Belohung nach 7 Tagen oder eigene Zahl einen schönen Abend mit deiner Fantasie machen und irgendwann denkst du garnicht mehr an die Filme.
Falls mich wer erkennt.
Ich bin auf dem Weg der Besserung
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#9
(13.08.2022, 13:05)Userin98 schrieb: Wäre schön, wenn das die Phase war, von der du gesprochen hast, dann wäre ich ja jetzt über den Berg! Angel

So richtig übern Berg ist man wohl nie wirklich Big Grin. Das muss halt klar sein. Die Affinität zum Konsum bleibt noch verdammt lange und zieht einen in schwachen Momenten gern zurück in seinen Bann... Umso erfreulicher, dass du bisher widerstehen konntest!

Aber trotz allem ist das höchst interessant! Beobachte das mal noch weiter bitte. Das würde nämlich dann doch tatsächlich diesen Testosteron-Mythos so ein bisschen entkräften. Ich würde das dann so deuten, dass der Dopaminmangel einen wesentlich größeren Effekt auf das Sexualverhalten hat als gesteigertes Testosteron. Der biologische Testosteronanstieg bei Männern die eine Zeit lang abstinent sind, ist nämlich klinisch nachgewiesen aus einer Studie Anfang der 00er Jahre, aber daraus gesteigertes sexuelles Interesse zu schlussfolgern, ist wohl etwas dünn als Grundlage, wenn der Effekt auch von einem überlagerten Dopaminmangel herrühren könnte. Das wäre mindestens ein Indiz dafür.

Bei dem Rest pflichte ich Franky bei. Überleg gern wie du es angehen willst, aber lass das mit den Bildern. Es verlagert nur das Problem, ist aber kein "Zwischenschritt". Nur eher ein Versuch deines Verstands Lücken zu finden, um einen Weg zurück zum Dauerkonsum zu finden. Substituierst du Videos mit Bildern ist dir damit nicht geholfen Sad

Gruß
Thunder
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#10
Hi,
da habt ihr wahrscheinlich recht. Wäre auch zu schön gewesen (:
Naja um etwas zu entkräften genügt meine Erfahrung allein vermutlich nicht aus als Vergleichsgruppe, aber spannend finde ich es auf jeden Fall auch!

15.08.2022
Es ist jetzt eine Woche her, dass ich meinen letzten Porno geschaut habe und ich würde behaupten, dass ich diese Woche recht gut überstanden habe. Zwar waren Tag 3, 4 und 5 etwas schwieriger aber dennoch erträglich.
Das Wochenende, sprich Tag 6, 7 und 8 waren dafür umso entspannter. Ich hatte fast gar kein Verlangen danach einen Porno anzuschauen.
Jedoch hatte ich auch ein sehr verplantes Wochenende und dadurch viel Ablenkung.

Heute ist Montag und ich habe immer noch nichts weiter vor, außer für meine mündlichen Prüfungen zu lernen. Da fällt es mir sehr sehr viel schwerer zu verzichten.
Ich musste mich regelrecht dazu zwingen mich in diesem Forum einzuloggen, anstatt auf diverse Seiten zu gehen.
Zwischendurch habe ich es dann versucht zu leugnen, dass ich überhaupt abhängig bin und dass ich mein Problem auch lösen kann, indem ich den Konsum "einfach" herunterfahre.
Jetzt gerade ist mir klar, dass das kompletter Schwachsinn ist, aber ich weiß nicht wie erfolgreich ich diesen Tag überstehen werde.

Bis bald, R.
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