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Es ist nie zu spät
#1
Liebe Forumsgemeinde!

Ich habe mich entschlossen, ein Tagebuch zu eröffnen, weil ich in letzter Zeit wieder häufiger Pornografie konsumiert und PMO betrieben habe. Seit Jahren lese ich regelmäßig eure interessanten Beiträge und habe mich auch manchmal dazu geäußert. Ich möchte aber jetzt meiner Pornosucht nachhaltig den Kampf ansagen und glaube, dass das noch besser gelingt, wenn ich mich dabei aktiv mitteile und ihr mich dabei begleitet. Vielen Dank dafür!

Zu meiner Person: Ich bin 64, noch berufstätig, lebe alleine und bin seit gut einem Jahr ohne Partnerin. Eigentlich habe ich geglaubt, dass sich mit zunehmendem Alter mein PMO-Problem von selber löst, aber weit gefehlt! Die fehlende soziale Kontrolle und vor allem der fehlende Sex sind sicher sehr negative Faktoren. Wobei ich aber auch in Zeiten mit einer guten Partnerschaft und viel Spaß im Bett gefährdet war, mir vor dem Bildschirm noch einen Extra-Dopaminschub zu holen.

Die Hormone lassen mich also nicht in Ruhe, was ja prinzipiell positiv ist. Rolleyes Das Alter verändert aber trotzdem die Perspektive auf das Leben. Ich habe einige Operationen gut hinter mich gebracht und fühle mich wieder gesund, aber mir wird immer mehr bewusst, dass das in einem gewissen Alter absolut keine Selbstverständlichkeit ist. Von daher erkenne ich meinen inneren Auftrag, meine Lebenskraft so positiv und sinnvoll einzusetzen, wie nur möglich (und sie nicht mit lächerlichem Schwanzwedeln vor dem PC zu vergeuden).

Bis bald,

Rudi
Bad habits are easy to develop and hard to live with. Good habits are hard to develop and easy to live with.
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#2
Schönen Abend!

Heute früh hatte ich einen schwachen Moment. Wahrscheinlich hat es mit einem schlechten Traum zu tun, ich hatte von der Trennungssituation mit meiner Ex geträumt mit dem Ergebnis, dass ich den ganzen Vormittag mut- und perspektivlos war. Die Trennung ist ja schon vor gut einem Jahr passiert. Und sofort wollte ein kleines Teufelchen in mir Trost in Form eines billigen Dopaminkicks haben. Aber ich habe dem erfolgreich widerstanden, und am Nachmittag war diese Depression wie weggeblasen.

Meine vorläufige Bilanz:
No PMO - 14 Tage

Bis bald,

Rudi
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#3
Hallo Rudi
Eine Trennung, sexuelle Unzufriedenheit und/oder negative Zukunftsperspektiven (egal welcher Art), haben das Potential uns in der Pornosackgasse landen zu lassen.
Ich kenne den Mist, es gibt nur eine Lösung und die kennst auch Du.

Je länger man in der Pornofalle drin steckt, umso schwerer wird es da wieder raus zu kommen!
Ich bin zwar etwas jünger als Du, kann aber bestätigen, wegen des Alters hört es nicht von alleine auf.

Zieh den 90Tage Reboot durch und berichte im Tagebuch, es hilft.
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#4
Danke Phönix für deinen Kommentar. Es freut mich, dass du hier wieder dabei bist, auch wenn es für dich sicher kein Grund zur Freude ist. Ich möchte den Reboot bis zum Jahresende durchziehen, das ist mein Plan. Das wären 4 volle Monate, also über 120 Tage. Mal sehen, ob es mir aufgeht.

Alles Gute dir!

Rudi
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#5
Liebes Forum,

gestern spätabends hatte ich, anstatt ins Bett zu gehen noch die leichtsinnige Idee, mich querbeet durch alle verfügbaren Programme durchzuzappen, obwohl mir klar war, dass auch Programme mit erotischem Inhalt auftauchen könnten. Und tatsächlich hat sich dann in einem Programm eine unbekleidete Dame auf dem Sofa präsentiert. Ich habe mich aber nicht getriggert gefühlt und auch gleich wieder weggeschaltet. Solche Aktionen muss ich in Zukunft tunlichst vermeiden, wenn ich nicht rückfällig werden will.

Viele Grüße,

Rudi
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#6
Wie läuft's Rudi, ich hoffe Du bist noch am Ball?
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#7
Danke Phoenix für deine Anteilnahme, ich bin noch am Ball!

Es tut gut zu wissen, dass ich mit dem zu Ende gehenden September seit langem wieder einmal einen komplett pornofreien Monat verzeichnen kann. Die Freude ist aber nicht ganz ungetrübt, denn bei meinen berufsbedingten Internetrecherchen bin ich diese Woche ganz schön ins Fettnäpfchen getreten. Ich war im Arbeitsstress und wollte mich nur erkundigen, was ein "Spaghetti-Diagramm" ist. Aus einer Laune heraus, wahrscheinlich war's eine Eingebung vom Suchtgedächtnis, habe ich dann noch "Spaghetti-Träger" gegoogelt. Klingt harmlos, war's aber gar nicht Confused . Die Seiten der verschiedenen Modelabels haben mich dann mehrere Tage hindurch magnetisch angezogen. Inzwischen habe ich mich wieder beruhigt. Zum Glück ist es nicht eskaliert, das ist das Wichtigste. Aber ich muss aufpassen.

Schönen Abend noch,

Rudi
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#8
Schönen Abend,

hier ein kurzes Update zu meinem Reboot. Es läuft mehr oder weniger nach Plan, allerdings mit Abstrichen. Ich habe seit Ende August kein ein einziges Pornovideo auch nur angeklickt oder bewusst Nacktbilder angeschaut. Das sind jetzt schon ca. 6 Wochen. Es ist ein gutes Gefühl, Herr seiner Impulse zu sein - zumindest was die Pornos anbelangt.

Jedoch konsumiere ich in letzter Zeit wieder häufiger triggerndes Material. So habe ich eine Kleidermarke entdeckt, in der die Käuferinnen stolz ihre erworbenen Stücke präsentieren, wobei mehr Haut als Stoff zu sehen ist. Andererseits kann ich es mir nicht verkneifen, hin und wieder Bücher mit erotischem und zum Teil auch pornografischem Inhalt zu lesen. Zu einer solchen Lektüre habe ich auch schon zweimal masturbiert. Da haben offensichtlich alte Gewohnheiten aus der Vorinternet-Zeit durchgeschlagen.

Mir ist bewusst, dass ich so was nicht tun sollte, weil es mich über kurz oder lang wieder auf die falsche Schiene bringt. Es wäre zu vordergründig, mich darauf hinauszureden, dass ich keine Partnerin habe. An manchen Tagen spuken dann diese Bilder im Kopf herum, an manchen sind sie überhaupt nicht präsent. Aber total aus dem Kopf sind sie nicht zu kriegen.

Gut ist, dass ich im Kopf eine Barriere aufgebaut habe, die mir verbietet, einen Schritt weiterzugehen. Und diese Barriere ist noch intakt.

Bleibt wachsam,

Rudi
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#9
Liebes Forum!

Ich bin weiterhin auf NoPorn Kurs, allerdings konnte ich die Ersatzdroge "Modeerotik" bis jetzt noch nicht zur Gänze abstellen. Ich sehe sie als keine Gefahr für mein Ziel, bis zum Jahresende keine Pornos zu schauen, denn der Erregungsausschlag hält sich sehr in Grenzen. Aber es ist eine sinnlose Zeitverschwendung.

Weniger harmlos ist, dass ich gestern insgesamt zum dritten Mal seit meinem Reboot vom 30.08. masturbiert habe, und zwar wieder unter Zuhilfenahme pornografischer Literatur. Das war enttäuschend und ich sollte in Zukunft auf diese weitere - und gefährlichere - Ersatzdroge tunlichst verzichten.

Erfreulich ist, dass ich seit meinem Reboot mehr Selbstsicherheit im Umgang mit Frauen gewonnen habe. Ich habe inzwischen wieder zwei nette Kontakte aufgebaut. Mit einer Partnerin gehe ich tanzen, und mit einer anderen bergwandern.

Bis bald,

Rudi
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#10
Hallo Rudi,

Jeder Fall ist ja individuell, aber ich will dir über meine Erfahrungen mit "Ersatzdrogen" berichten. Um es gleich vorweg zu nehmen, mittlerweile betrachte ich deren Konsum auch als Rückfall.

Über meinen Fetisch habe ich hier des öfteren berichtet. Das Problem ist, dass ich für "geeignetes Bildmaterial" nicht zwingend eine Pornoseite benötige - da tut es mit etwa Glück schon ein zufälliges Bild von irgendeinem Badesee.

Ich spreche daher auch nicht von Pornokonsum, sondern von internetgestützter Masturbation. Die Gefahr besteht darin, dass man sich - wie bei Pornos - das visualisiert, was einen grade maximal erregt. Das steht aber nun mal im Widerspruch zur Realität und kann die gleichen negativen Auswirkungen haben wie Pornokonsum: Unzufriedenheit, Abwertung des Partners (falls vorhanden), Zeitverschwendung, Schlafmangel usw ...

Ich habe auch nur zu gerne zu Ersatzseiten gegriffen, dachte mir das erlauben zu können. Jetzt kann ich nur raten, sie ebenfalls als Rückfall einzuordnen. Denn zumindest ich habe so keine Fortschritte gemacht.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=11583]
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