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Knoten im Hirn - Ein Oldie schreibt
#1
Hallo ich bin neu hier und grüße alle und wünsche allen Erfolg. Mein Name ist ibewiak. 

ich bin bereits in den 70er Jahren und bin vom Thema seit meiner Jugendzeit - als es noch kein Internet gab - betroffen. ich habe Erfahrung mit körperlicher Gewalt, religiösem Missbrauch, sexuellem Missbrauch u.a..

Ich bin also ein "Oldie". Ich war 18 jahre verheiratet und seit 1990 geschieden. Ich habe zwei Töchter, zu denen ich guten Kontakt habe - die aber nichts wissen. Das Scheitern der Ehe hängt eng mit der Hypersexualität zusammen. 

ich habe mehrere Therapieversuche bei unterschiedlichen Therapeuten unternommen. Leider hatten bis vor nicht allzu langer Zeit kaum Therapeuten Ahnung zum Thema. Erst in der letzten Zeit ändert sich das. Das eigentliche Thema wurde nur "angerissen" - ich selbst war zu schambesetzt. Über viele Jahre war ich in Selbsthilfegruppen wie SLAA, AS und Coda.  
Ich war auch in einer 12 Schritte Klinik. Ich habe mich radikal geöffnet und zu meiner Sucht bekannt. Dort war aber kein Patientenschutz sichergestellt und mit der Verschwiegenheitspflicht nahm man es überhaupt nicht ernst. So sind Informationen nach außen gedrungen. Mir wurde unterstellt,  - völlig zu unrecht - Kinder missbraucht zu haben - was niemals der Fall war und überhaupt nicht mein Thema ist. Die Folge war eine weitere Traumatisierung, bis hin zu tätlichen Angriffen.  Davon habe ich mich nie richtig erholt. 

Bei mir geht es um Selbstbefriedigung im Anblick von Frauen in Form von Porno und käuflichen Sex. 
Ich war auch in einer "Universitätsklinik" einer Großstadt - aber auch da Fehlanzeige bei kompetenten Therapeuten. 
So bin ich frustriert - habe kein Vertrauen mehr zu Therapeuten.  

Ich habe mir selbst geholfen, und versucht, die Sucht in Grenzen zu halten (ähnlich kontrolliertem Saufen). 
Seit Jahren führe ich eine Exel-Tabelle, in der ich suchtfreie Tage und süchtige Tage dokumentiere und vergleiche. 
Seit vielen Wochen hält es sich die Waage - also 50/50. Das war schon nützlich. Aber an Tagen, in denen ich rückfällig werde, geht es mir innerlich immer schlecht - alle Symptome - ED, Depression, Weinkrämpfe, Angstzustände, Antriebslosigkeit.  Dazwischen funktioniere ich aber einigermaßen gut - bin noch berufstätig und es gibt ruhige Zeiten. 

Ich möchte es schaffen, auch als "Oldie" mit der Sucht aufzuhören. Mein Dilemma ist, dass mein Gehirn manchmal bei vollem Bewusstsein über den Rückfall trotzdem dahin steuert. Wie eine Marionette. 
Angst und Scham hindern mich, mit jemandem darüber zu sprechen. 

Meine ältere Tochter wurde vor kurzem auf dubiose Weise von ihrem Mann nach 25 jähriger Beziehung verlassen. 
Die Art und Weise, wie mein Schwiegersohn die Beziehung beendet hat, nährt in mir den Verdacht, dass er ebenfalls von diesem Problem betroffen ist. Ich bin im Zwiespalt - ob ich meine Tochter darauf hinweisen soll - aber ich möchte mich auch nicht einmischen - und auch nicht hineingezogen werden - habe genug mit mir selbst zu tun. 
Aber das alles holt mich wieder ein und macht mir doppelt zu schaffen, besonders wenn ich meine Tochter so leiden sehe. 

Vielleicht gibt es ja im Forum jemanden, besonders auch bei den Älteren, der es verstehen kann und vielleicht sogar ähnliche Erfahrungen gemacht hat. 

Alles Gute für Euch alle - bleiben wir zuversichtlich. 
Euer IBEWIAK
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#2
Hallo Ibewiak,

nachdem ich nicht weiß, ob du überhaupt och hier im forum bist erstmal nur eine kurze Nachricht von mir - u.a. auch deswegen weil ich mit 59 auch schon zu den älteren hier gehöre und sehr vieles von dem was du geschrieben hast auch nachvollziehen kann.
Melde dich doch mal wenn du noch Interssse an Kommunikation hast.
sG umma
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