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Was kann ich tun um wieder mehr Sex mit meiner Frau zu haben?
#1
Heart 
Ich bin Mitte Vierzig und seit fast 20 Jahren mit meiner Partnerin zusammen. Wie bei den meisten Partnerschaften hatten wir die ersten beiden Jahre viel Sex. Mit der Zeit drifteten unsere Bedürfnisse allerdings immer weiter auseinander. Während ich es nach wie vor gerne mehrmals die Woche gehabt hätte, reichte es meiner Partnerin vielleicht einmal die Woche. Diese fehlende Balance kompensierte ich dann gerne mal mit PMO. Das war einfacher als Stress und Streit zu provozieren, was durchaus immer wieder vorkam.

Mit den Jahren war das dann alles normal. Trotz regelmäßigen PMO, hat der Sex immer gut geklappt und wir hatten kein Problem deswegen. 

Nach einiger Zeit hat sich durch die Arbeit, mein nebenberufliches Studium und das Elternwerden mehr Streß bei uns breit gemacht als uns lieb war. Der Sex war fast komplett verschwunden. 1x im Monat war das neue Normal und das auch nur in der Nähe ihres Eisprungs. Sie wirkte immer gestresst und der Sex schien ihr nicht mehr wichtig zu sein. PMS war immer die Hölle, nicht nur für sie. 
Dieses Bündel an Problemen und Unzufriedenheiten hat natürlich die Büchse der Pandora aufgemacht (PMO in Dauerschleife) und schon damals vor 10 Jahren hatten sich die ersten ED Probleme breit gemacht. Der Sex wurde fast komplett und ungehemmt durch PMO ersetzt. Verkompliziert wurde das ganze noch durch die Absetzung der Pille und das Benutzen von Kondomen. Ich verlor immer wieder die Konzentration und die Lust. Merkte fast gar keine Penetration durch das Kondom.

Was ebenfalls negativ in die Karten gespielt hat war mein Selbstwertgefühl. Ich wirkte fertig und erschöpft, hatte Übergewicht (ca. 20 Kilo zuviel), war sehr unsportlich und fing an depressiv zu werden.

Wenn wir Sex hatten fühlte ich mich unwohl, dachte sie ekelt sich vor meiner Wampe und so kam es immer wieder vor, dass ich abbrechen musste. 

Ich hatte damals wirklich noch keine Ahnung woher meine Probleme kamen. Auf Pornos wäre ich zu dem Zeitpunkt gar nicht gekommen, zumal diese die Jahre davor auch nicht gestört hatten. 

Der Fokus lag erstmal auf den Kondomen und diese wieder loszuwerden. Also stimmte nach langem hin und her einer Vasektomie zu. Kinder waren keine mehr geplant und es schien ein Ausweg aus der Problematik zu sein.

Anfangs klappte das auch. Zwar nicht so wie früher, aber immerhin wir hatten wieder gemeinsame Höhepunkte. Doch nach relativ kurzer Zeit war leider wieder der Wurm drin und ich verlor regelmäßig die Erektion während des Sex. 
Ich dachte die Depressionen und der Stress wären der Grund. Mit der Zeit stieg der Frust in meiner Partnerin an und die Geduld mit mir ab. Ich hatte immensen Erfolgsdruck, der logischerweise noch zu mehr Versagen führte.
Irgendwann danach bemerkte ich, daß ich nur noch in bestimmten Stellungen kommen konnte und zwar dann wenn ich sie dabei nackig sehen kann. Ähnlich wie bei den Pornos aus einer nicht zu nahen Perspektive. Da kamen mir die ersten Ideen es könnte an meinem Konsum liegen.

Nach einigen weiteren frustrierenden Sexversuchen habe ich das Thema angesprochen und offen mit ihr über meine Gedanken gesprochen. Sie ist anfangs ungehalten gewesen. Hat sich aufgeregt und mir Vorhaltungen gemacht, ihre Ängste und Selbstzweifel an den Kopf geworfen. Ich bat sie sich zu beruhigen und zu bedenken, dass mir das bis vor kurzem auch nicht bewusst war. Diese kruse Mischung aus Selbstzweifeln, Depressionen und den täglichen Stress hat es schwierig gemacht das zu erkennen. Zumal Pornos kein Tabu für uns waren. Sowohl ich als auch sie schauen sie regelmäßig an. Sie zwar eher ganz selten, aber immerhin auch.

Im Frühjahr diesen Jahres habe ich beschlossen, einige Sachen in meinem Leben zu ändern. Mir war klar, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, wenn ich/wir so weitermachen. Ich fing an zu recherchieren und habe mich für einen Pornoblocker entschieden. Das funktionierte nur bedingt. 2 Laptops, 1 Tablet und 2 Smart TV's bietet mehr als genügend Schlupflöcher.
Ich habe trotzdem recht lange den Blocker draufgelassen und so zumindest die Gelegenheiten reduziert. Bald merkte ich aber, dass ich keine Gelegenheit auslasse wieder PMO zu betreiben.

Also Blocker runter und mir dieses Forum gesucht um zu verstehen, wie man davon wieder runterkommt. Der Blocker war leider auf Schlüsselwörtern aufgebaut, so daß Foren davor nicht erreichbar waren. 

Mittlerweile habe ich den Reboot angefangen. Ich bin allerdings noch nicht wirklich weit. Habe am Anfang Oktober angefangen PMO wegzulassen ohne den "Reboot" zu kennen. Seit ein Paar Tagen weiß ich Bescheid worauf ich mich einlasse. Es gab aber 2 Rückfälle im Oktober. Einer am Anfang bevor ich wusste was wichtig dabei ist und einer nach einem erfolglosem Sexversuch vor einer Woche. 

Ich merke immer wieder den Druck, aber die Berichte von den betroffenen Partnerinnen erden mich wieder. Es ist furchtbar zu lesen was das mit den Frauen macht. Welches Leid dadurch entsteht. Durch das geringere Verlangen meiner Partnerin ist das bei uns nicht so extrem gewesen, aber ich habe sie auch verunsichert und sicherlich gekränkt.

Seit dem Frühjahr mache ich eine Therapie die mir hilft meine Probleme zu bewältigen. Dort spreche ich auch über die Sucht und den Sex. Wobei das definitiv kein Sucht oder Sexualtherapeut ist, sodass ich dafür nur bedingt Hilfe bekomme.

Zeitgleich damit habe ich wieder mit dem Sport angefangen und die ersten Erfolge kommen auch. Meine Partnerin scheint wieder empfänglicher für mich zu sein. Sie findet mich attraktiver und sagt das auch regelmäßig. Fast scheint sie verunsichert zu sein von meinem Ehrgeiz mich zum Besseren verändern zu wollen.

Sie weiß auch von meinem Reboot und den Druck der damit einhergeht. Ich hatte sie um Unterstützung gebeten und spreche offen über das Erlebte. Das alles scheint ihr Bild von mir definitiv ins positive zu bringen. 

Was mir aber immer noch fehlt ist die Bereitschaft für Sex ihrerseits. Ich denke sehr oft daran, dass diese Fehlversuche etwas in ihr kaputt gemacht haben. Ich würde das gerne reparieren. Dafür betreibe ich auch gerne jeglichen Aufwand. Aber ich weiß nicht was noch... Ich weiß auch nicht ob das Überhaupt wieder so unbefangen sein kann wie es Mal war und wir zumindest auf 1x die Woche Sex miteinander haben können. 

Ich liebe sie sehr und begehre sie total. Auch nach der langen Zeit von 20 Jahren. Ich möchte das reparieren und will sie für mich wieder begeistern.
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#2
Hallo zusammen. Auch wenn zumindest bis dato keine Resonanz auf meinen Beitrag kam, möchte ich hier trotzdem noch etwas schreiben. ?

Ich glaube die Gespräche und die Veränderungen die derzeit stattfinden lassen meine Partnerin nicht ganz kalt, allerdings kann sie auch nicht so ganz aus ihrer Haut. Vorgestern am Nachmittag hatte sie mir Hoffnung gemacht, dass abends vielleicht etwas Laufen könnte. Ich hatte mich schon gefreut wie Bolle und konnte den Abend kaum erwarten. Es war schön, dass sie von sich aus Mal den Vorschlag gemacht hat. Ich denke allerdings auch, dass sie nicht Lust hätte, sondern eher meinen Druck/Leid lindern wollte.
Abends dann als es soweit hätte sein sollen war leider die Euphorie ganz schnell verflogen. Ich war nicht in der Lage meine Augen offen zu halten und von meiner Partnerin kam auch kein Sterbenswörtchen mehr darüber. Die Nacht davor vom 3.11. auf den 4.11. hatte ich meine Nachricht relativ lange formuliert und gepostet. Danach konnte ich nicht einschlafen und hatte ganz unterschiedliche Gedanken zu Thema. Denke so ab 3 Uhr war ich dann müde genug, allerdings klingelte der Wecker schon um 7 Uhr morgens. Das war deutlich zu wenig Schlaf für mich und daher war ich nicht so richtig fit abends.

Jetzt bin ich wieder hier und ziemlich frustriert. Zu einem fühle ich einen unheimlichen Druck mich erleichtert zu wollen, zum anderen habe ich mich für den normalen Reboot entschieden. Ich will den Sex nur noch, wenn wir ihn gemeinsam machen. Aber das gestaltet sich gerade ziemlich schwierig, weil meine Partnerin entweder keine Lust auf mich oder auf Sex hat.

Jetzt frage ich mich und natürlich auch Euch was ihr an meiner Stelle machen würdet? Durchhalten und hoffen, dass sie bald doch Lust hat oder sich sich selbst (ohne Porno) befriedigen? Ich meine es sind gerade Mal 6 Tage her, dass ich es nicht ausgehalten habe und nun dieser Druck wiederkommt.
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#3
Lieber Benutzer,

willkommen im Forum. Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn du dich mit der Hand erleichterst, wenn der Druck zu stark wird. Aber das muss jeder selber wissen. Vielleicht solltest du deiner Frau einfach spontan einmal etwas Gutes tun, umarme sie, geh mit ihr tanzen oder setze irgendeine Art von Initiative, die ihr zeigt, wie sehr du sie magst - ohne gleich von ihr Sex zu erwarten, wie der Hund das Leckerli Big Grin . Vielleicht ist auch eure Kommunikation eingeschlafen. Ich vermute, das ist das Hauptproblem in vielen Beziehungen.

Alles Gute dir,

Rudi
Bad habits are easy to develop and hard to live with. Good habits are hard to develop and easy to live with.
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#4
Hallo Rudi, vielen Dank für deine Antwort. Kommunikation und Nähe sind eigentlich gut bei uns. Wir sind sehr körperlich miteinander. Küsse, Umarmungen, abends eng beieinander liegen das alles ist da. Wir reden auch offen über die meisten Themen, ohne direkt in Streit zu geraten, wenn wir war nicht der gleichen Meinung sind (das war Mal anders ?, aber unsere Gesprächskultur ist "gereift" über die Zeit). Während des Höhepunkts der Depression war das natürlich anders.

Meine Partnerin sieht und erkennt auch was ich mache. Ich bekomme auch immer wieder lob. Sie findet auch die körperliche Veränderung durch den Sport offensichtlich anziehend, doch der letzte Schritt hinzu Sex wirkt gehemmt. Die einzige Idee die noch habe, das wir unser Paarpensum erhöhen und am besten Zeiträume blocken in denen wir Essen gehen oder andere Paarsachen machen.

Was meinen Druck angeht scheint er sich derzeit durch äußere Umstände zu senken (Bevorstehendes Ereignis was mir etwas Angst und Aufregung beschert und Lust unterdrückt). Was derzeit noch übrig ist, sind die Kavalierschmerzen ab und an und die Tatsache, daß ich derzeit Frauen anziehend finde, die ich vorher nicht interessant fand. Ich versuche erstmal weiter auf die Selbstbefriedigung zu verzichten.

Zu dem Thema Selbstbefriedigung im Reboot würden mich auch die Erfahrungen anderer Männer interessieren. Hat jemand die Erfahrung gemacht, dass das Handanlegen an sich selbst den Reboot verzögert? Und wie ist es mit der Empfindlichkeit am Penis? Death grip und andere festere Praktiken lassen den Penis doch ähnlich abstumpfen wie Pornos unser Hirn. Ich würde es aber gerne erreichen, dass sowohl mein Verstand als auch mein Penis empfänglicher werden beim normalen Sex. Ich habe etwas Angst, daß der gelegentliche Druckabbau dieses Vorhaben zu Nichte macht oder verzögert. Liege ich da falsch und ab und an, z.B. 1x die Woche, ändert nichts? Oder kann da was dran sein?
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#5
Hoi, diese "Nicht Sex Wollen Geschichte" ist wahrlich eine Herausforderung ...Ich führe diese Illusion des "es wird besser" schon relativ lange und alle Versuche etwas in Gang, in Bewegung zu bringen sind nicht besonders verlaufen bisher... Aus meiner Sicht hast du nicht viel falsch gemacht, bei den Beschreibungen fehlt mir igrgendwie ein Follow Up Gespräch mit deiner Frau zu dem ersten Gespräch... Meiner Meinung die einzige Möglichkeit um miteinander wieder auf eine Spur zu finden.... Bin der Meinung dass Porno schauen nicht der Grund sein darf dass reden ausgeschlossen wird für die folgenden Jahre... Naja... Alles Gute
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#6
Hallo Alobar77,
danke auch Dir für deine Antwort. Viel nicht falsch gemacht ist in meinem Fall relativ. Ich würde sagen, dass ich vielleicht noch nicht so ganz reif war meine Bedürfnisse in klare Worte zu verpacken. Vor allem als wir noch jünger waren, es mir als Mann schon um einiges schwerer fiel meinen Standpunkt klarzumachen ohne in Streits zu enden. Die Kommunikation war ein Lernprozess für uns beide, indem meine Partnerin einen kleinen Vorsprung hatte. Mittlerweile reden wir auf Augenhöhe und klären Dinge besser als fruher. Vor allem ohne aufbrausend und vielleicht auch verletzend zu sein.
Der Sex ist allerdings mein immer wiederkehrendes Thema. Wenn ich nicht zwischendurch frage, ob wir uns Zeit nehmen, dann wäre Sex nur beim Eisprung möglich. Und dann reicht ihr oftmals nur einmal. Sie sagte mir, dass sie Sex nicht so häufig braucht und ihr Kopf oft mit Aufgaben voll ist. Das haben wir oft besprochen und es hat sich über die Zeit nur wenig verändert. Sie arbeitet schon an sich selbst, gibt sich Mühe öfters dafür offen zu sein, aber verfällt dann immer wieder in Alltag.
Und da kommt PMO ins Spiel. Die Sucht und ED hat dieses "eine Mal" im Monat auch eher zum Misserfolg werden lassen. Sie kann selbst in der Phase wo sie von Natur aus Lust hat nur selten Spaß mit mir haben.
Ich habe das Gefühl, ich muss das wieder zum Highlight machen, sodass sie es auch an anderen Tagen als etwas Schönes und Erstrebenswertes ansieht.

Selbst wenn das so gelingt, bin ich mir bewusst, dass die Realität anders aussehen wird als die angestrebten 1-2 Sex die Woche. Stress und Termine werden es immer wieder kaskadieren. Aber wenn ich die Häufigkeit erhöhen und meine ED verbessern kann, dann lohnt es sich dennoch.

Ich habe noch eine Frage an die Experten des Reboots. Wie würdet ihr mir Rückfällen umgehen? Neu zählen, also ab da wieder Tag 1? Ich habe am 8.10. angefangen und bin seitdem 2x schwach geworden. Einmal am 21.10. und einmal 31.10.
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#7
Hallo zusammen,
ich schreibe mir mal wieder etwas Frust von der Seele und hoffe, dass jemand mir einen oder den anderen Rat geben kann.

Wie bereits erwähnt bin ich immer noch an meinem Reboot dran. Entschieden habe ich mich für die 2. Variante ohne Masturbation, aber mit Sex. Der Reboot an sich läuft bisweilen mittelprächtig. Ich hatte die beiden PMO Ausrutschen am 21.10. und 31.10. Das waren beides Tage bei denen ich auch Sex mit meiner Partnerin hatte. Der Sex fand vorher statt und wurde meinerseits abgebrochen wegen ED. Hinterher bin ich aus Frust in alte Muster verfallen.

Vorgestern am Montag haben wir es auf meine Bitte/Nachfrage wieder versucht. Zuvor hatte ich zwar immer wieder das Gefühl, dass es ihr lieber ist, dass ich mich für die Variante 1 mit Masturbation entscheide, aber sie wirkte an dem Tag aufrichtig bereit. Ich hatte mittlerweile länger keinen Höhepunkt mehr und dachte, dass es dieses Mal doch zu 100% klappen müsste. Ich war auch erregt seit 1-2 Tagen, weil meine Partnerin nach der Dusche nackig vor mir stand und ich minutenlang ihrer Körper sehen konnte. Sicherheitshalber nahm zusätzlich eine 10mg Cialis vor dem Sex. Es war Nachmittags, wir waren alleine und es waren noch ca. 50 Minuten bis unser Kind zurückkommen sollte. Also eigentlich alles gut gemanaged. Das Vorspiel war etwas knapp aber okay. Ich lag die ganze Zeit neben ihr mit einer Erektion. Wir haben dann mit Missionar angefangen. Emotional kommt man sich da ganz nah, aber es ist wenig visuell und deshalb seit einiger Zeit schwierig für mich zu kommen. Nach einiger Zeit merkte ich, wie ich anfing den Faden zu verlieren und das langsam Angst in mir hochkroch, dass es nicht klappt. Ich bat um einen Stellungswechsel zu Löffelchen. Das mag sie ganz besonders wegen meiner Hand auf ihrer Klitoris und mir machte das auch lange Zeit auch Spaß. Leider kam es nicht dazu, dass ich in sie eindringen konnte von hinten, weil sich mein Kopf verselbstständigt hatte. Sie ist dann alleine durch meine Hand gekommen und wollte es mir auch mit der Hand zu Ende machen, was auch nicht klappte. Tempo und Winkel waren nicht optimal, aber der eigentliche Grund war die Aufregung bzw. der Erfolgsdruck.

Also alles eine totale Katastrophe. Während des Sex waren da ein paar Sachen, die wie ein Gespenst in meinem Kopf spukten und mir die Lust genommen haben:

1. Dachte ich ungewollt an Dessousbilder die ich auf Etsy gesehen habe. Diese habe ich krampfhaft versucht wieder loszuwerden. Hatte innerlich einen Konflikt, weil ich sie doch erregend fand.
2. Hat sie kaum gestöhnt und ich dachte ich mache etwas verkehrt.
3. Hatte sie mich auch gefragt warum ich selbst keinen Ton von mir gebe. Ich war wohl auch unter Stress und habe mich nicht richtig fallen lassen. Außerdem habe ich den stillen Sex fasst perfektioniert bei der Masturbation und verfalle leider oft in dieses Verhalten beim echten Sex.
4. Ich musste an unser letztes Mal im Oktober denken, wo ich ihren Kitzler länger nicht richtig gefunden habe. Das war damals etwas stressig und ich dachte dieses Mal wäre es ähnlich.

Summa Summarum absolut verkopft, voller negativer Aufregung. Mittlerweile habe echt Angst wegen dem nächsten Mal.

Hatte schon überlegt ob ich mir Mut antrinken soll um die Angst abzuschütteln oder etwas anderes entspannendes besorge. Wann kann man tun um den Focus nicht auf die Umstände und schlechten Erfahrungen zu lenken sondern auf den Genuss der eigentlich passieren soll?

Nächste Woche habe ich auf jeden Fall einen Termin bei einem richtigen Sextherapeuten. Ich hoffe er kann etwas helfen, denn von meinem Selbstbewusstsein ist nichts mehr übrig, fühle komplett fremdgesteuert und von den Umständen getrieben.

PS: Mein Reboot ist durch die Dessousbilder wahrscheinlich auch scheiße oder? Die Entdeckung der Bilder war zwar Zufall, aber die anderen Male ganz klar bewusst.
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#8
Lieber S.,
ich habe mir deine Geschichte aufmerksam durchgelesen. Ich hatte dabei das Gefühl, das du Reboot deshalb machst, weil du deiner Frau wieder schöne sexuelle Begegnungen schenken möchtest und vielleicht, auch weil du selbst bemerkt hast, dass deine sexuellen Körperfunktionen sich verändert haben. Aber im Vordergrund steht deine Frau oder täusche ich mich?

Finde ich -als betroffene Partnerin- natürlich toll, dass du so auf Deine Frau eingehst und sie auch nach 20 Jahren noch liebst.
Aber es hat sich bei Euch was eingeschlichen.

Soviel ich verstanden habe, hast du mit PMO angefangen (was diese Abkürzung wirklich bedeutet, weiß ich nicht, aber ich denk mal in die Richtung Porno-Masturbieren-Online), weil Deine Frau nicht ausreichend oft mit dir schlafen wollte.
Es hat sich also ein unterschiedliches Verlangens-Verhältnis eingestellt, was eigentlich in langjährigen Partnerschaften oft passiert.
Vor allem bei Frauen: die Kinder stehen an erster Stelle, Stress und der Alltag machen den Rest, Frauen haben auch mit Hormonen unterschiedlich zu kämpfen als Männer. Periode, Eisprung, PMS… jede Frau reagiert da anders.
Ich weiß nicht, wie alt deine Frau ist, aber generell ab 40 kann (muss aber nicht sein) die ersten Anzeichen der beginnenden Menopause auftreten, die sich aber noch sehr viele Jahre unbemerkt hinziehen können. Es passiert also etwas Wichtiges im Körper der Frau, auch wenn man in den ersten Jahren kaum etwas wahrnimmt.

Du hast dann angefangen, dein „überschüssiges“ Verlangen statt Sex mit PMO zu ersetzen oder zu kompensieren, wobei dann die „klassischen“ Nebenerscheinungen eingetreten sind.
Die erste davon (soviel ich weiß) ist eben die ED. Durch die ED wurde dann wahrscheinlich auch der wenige Sex unangenehm, frustrierend und peinlich -für Dich wie für Deine Frau- und etwas „Unangenehmen“ geht man halt lieber aus dem Weg.

Der Teufelskreis hat begonnen.

Vielleicht hat auch deine Frau Minderwertigkeitskomplexe und denkt sich „…er findet mich nicht mehr attraktiv und hat deshalb ED… und guckt deshalb Pornos weil die knackigen jungen Mädels heißer sind als ich?“
Schlussendlich werden auch an Ihr 20 Jahre nicht spurlos vorbeigegangen sein, denke ich mal?

Dann hattest Du den Mut, deiner Frau offen zu gestehen, dass du in die Welt des Pornos „abgedriftet“ bist. Schätze ich persönlich sehr.
Ist das Schreckgespenst erst einmal aus dem Sack, dann ist es da. Ein ständiger Unsichtbarer Begleiter der in Eurem Haus und Köpfen wohnt. Darüber zu reden ist schwierig… man riskiert die Sachen zu „zerreden“ aber ich denke, trotzdem ein großer Schritt für dich selbst, es nicht mehr im stillen Kämmerlein mit dir herumzutragen, der Wille also, es loszuwerden.

Klar hat deine Frau nicht mit Freude darauf reagiert aber dich auch nicht fallen gelassen, wie ich verstehe.

Dein Wunsch, dieses „Problem“ so schnell als möglich zu beseitigen und wieder alles so herzustellen „wie es früher einmal war“ ist sehr deutlich. Es ist gut, dass du zu einem Therapeuten gehst, aber ein Therapeut hat nicht die Lösung für das Problem, er kann dich lediglich unterstützen diese selbst zu finden.

Ich habe das Gefühl, dass du Deine Erwartungen an Dich selbst gerade viel zu hochgeschraubt hast. Nach 30 Tagen Reboot tritt das Wunder ein…
Nein, so ist es nicht. Es fangen wahrscheinlich gerade mal an, ganz zarte positive Veränderungen einzutreten -die natürlich bei jedem anders sind- und wenn man diese Wahrnimmt dann hat man auch die Motivation weiterzumachen.

Du hast dich für Reboot mit Sex entschieden. Aber der Sex funktioniert nicht so richtig.
Kann es sein, dass deine Gedanken nur noch darum kreisen, hoffen und warten auf das ersehnte „Wunder“ das aber nicht eintritt, weil du unter Leistungsdruck stehst, was wiederum Frustration und Nagen am Selbstwertgefühl erzeugt?

(Sorry Jungs, vielleicht schreibe ich als Frau hier gerade immensen Blödsinn, weil ich mich nicht richtig mit „Reboot“ und ED identifizieren kann, aber ich weiß, was eine Sucht ist, wie Süchtige Denken, Handeln, sich selbst belügen und hoffen.
Ich bin Alkoholikerin und seit fast 3 Monaten trocken.
Ich hatte kürzlich einen Rückfall: Es war ein Sekundenbruchteil. Ich hatte nur einen 50 Euro Schein, brauchte Wechselgeld, um es ins Geburtstags-Brieflein meiner Zwillings-Neffen zu tun.
Ich bin in den Supermarkt und habe für 10 Euro eine Flasche Gin gekauft.
Diese eine Sekunde, wo ich zur Flasche statt zu einem Stück Fleisch gegriffen habe. Sie wurde dann auch geleert.
2 Tage später war ich wieder einkaufen. Mein Partner trinkt nach der Samstags-Pizza immer gerne ein Glas Schnaps zum Verdauen.
Ich habe eine Flasche seines Lieblingsschnaps gekauft „um ihm eine Freude zu machen“. In dem Moment habe ich mich selbst belogen. Von dem Schnaps habe ich ihm tatsächlich 1 Gläschen übriggelassen… Dann konnte ich die Notbremse ziehen und bin jetzt wieder trocken.)

Du siehst dir Bilder von Frauen in Dessous an und findest allein die Nacktheit deiner Frau erotisch. Ist doch gut. Erotik hat gar nix mit Porno zu tun.
Fühlst du dich „schuldig“ wegen der Frauen in Dessous?
Du sagst Du hast ein geringes Selbstwertgefühl. Warum? Weil der Zahn der Zeit dir ein Bäuchlein beschert hat? Weil du ED hast? Weil du einen Rückfall hattest?

Reboot ist gut. Ich würde weitermachen aber ohne davon „besessen“ zu sein. Klar, Selbstdisziplin ist schon gefragt aber gib dir selbst Zeit.

Du könntest den kompletten Sexualakt mit deiner Frau einmal ganz aus deinen Gedanken streichen, dafür aber einfach nur Ihre Nacktheit genießen, ohne das Ziel, sie oder dich zum Orgasmus bringen zu müssen.

Zusammen duschen und hinterher ganz entspannt einfach nur nackt im Bett liegen. Euch überall streicheln und küssen, nur nicht im Intimbereich. Ihr vermitteln wie aufregend sie noch auf dich wirkt. Wärme und einfachen Körperkontakt, Haut ganz bewusst wahrnehmen. Ohne Stress „Leistung“ erbringen zu müssen.
Horch in dich hinein, was DU dabei empfindest.

Ich weiß nicht, ob es finanziell für Dich drin wäre, aber ich habe in meiner langjährigen Erfahrung als Hotel-Rezeptionistin erlebt, wie ein Wellness-Bereich auf ein Paar wirken kann.

Bisschen Sauna, bisschen Dampfbad, bisschen Schwimmen, wenn noch ein beheizter Whirlpool dabei ist… muss nicht stundenlang lang sein.
Wie viele Paare habe ich gesehen, wie sie im Bademantel in den Wellness-Bereich gingen und nach einer knappen halben Stunde regelrecht herausgerannt und aufs Zimmer sind. Der Herr konnte dabei die Beule im Bademantel mehr schlecht als recht verbergen.
Am Tag danach waren die meisten sichtlich entspannt und haben dankend ausgecheckt, wie schön das Wochenende doch gewesen ist.
(Bin zwar kein Wellness-Fan habe es selbst auch mal ausprobiert rein zufällig, mit meinem Partner. Ja, und wir konnten nicht anders. Als wir ins Zimmer kamen waren wir müde-entspannt-erregt und haben miteinander geschlafen, ganz langsam, genießend, es kam komplett ungezwungen dazu).

So ein Wochenende organisieren? Nur Du und Deine Frau?
Tapetenwechsel ist immer gut. Ein Ausbrechen aus dem Alltag.
Ein nettes Hotel mit SPA aussuchen, am Nachmittag ein Stück wandern, auch im Winter/Herbst hat die Natur viel zu bieten, wenn man sie wahrnimmt und sich DARAUF konzentriert.
Anschließend ein bisschen in den Wellness, sich ein wenig aufwärmen?
Ein bisschen Liegen ist anschließend auf jeden Fall schön, ganz egal was passiert. Vielleicht noch mit einem gepflegten Dinner abschließen, mit softem Small-Talk, lustige oder schöne Erinnerungen erzählen…

Lass einfach ohne Erwartung oder Vorstellung alles auf Euch zukommen.
Organisation? So viel wie notwendig, so wenig wie möglich. Spontaneität ist angesagt.

Über das Problem sprechen und daran Denken ist Tabu es sind mehr die Sinne gefragt: Geruch, Geschmack, Haut, sehen, hören.

Es grüßt dich herzlichst
Lea
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#9
Hallo Lea,
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich weiß das zu schätzen. Du hast Recht mit dem was Du schreibst. Ich mache das, weil mir meine Frau und unsere Familie wichtig sind. Ich möchte nicht, dass sie irgendwann feststellt, dass wir gar nicht mehr harmonieren oder keinen Sex mehr haben können. Wir sind zwar Ü40, aber nicht so alt, dass Sex überhaupt keine Rolle spielt und man deshalb trotzdem zusammen bleibt.

PMO ist die Abkürzung für den kompletten Akt mit Porno, Masturbation und Orgasmus. Also im Endeffekt das was alle hier beschäftigt und das was uns Männer so abstumpfen lässt.

Es ist gestern etwas Positives passiert. Wir hatten gestern spontan Sex. Völlig unerwartet und ungezwungen. Wir waren alleine und wollten im Bett wieder etwas Nähe schaffen. Eigentlich ohne Sex. Aber meine Frau hat ihren Eisprung und war offen für Spielchen und Erotik. Es war zwar zwischendurch brenzlig für mich, weil mein Kopf fast wieder anfing sich zu melden, aber es war so schön, dass es trotzdem geklappt. Ich denke die Tatsache, dass es ungezwungen und ohne Zeitdruck war hat es möglich gemacht. Ich wäre sehr dankbar, wenn es so bleibt.

Ansonsten werde ich deinen Vorschlag aufgreifen und Mal so einen Abend/Nacht/Wochenende versuchen zu ermöglichen. Es gibt ja bestimmt auch Mal das eine oder andere Schnäppchen zu machen. Mal schauen.

Danke nochmals. Ich sehe weiter nach vorne und arbeite weiter an mir und hoffe, der Therapeut gut unterstützen kann.

Liebe Grüße,
S.
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#10
Hallo zusammen.

Kleines nüchternes Fazit zu dieser Woche. Kein weiterer Sexversuch, dafür 3 Fehltritte. War ziemlich rattig nach dem Sex, aber es gab keine Gelegenheit mehr es zu wiederholen. Also zunächst ohne Porno Druck abgebaut, danach leider 2x mit. Bin etwas down deswegen. Weiß noch gar nicht so recht wie ich wieder in die Spur finde.

Noch ein weiteres Feedback zur Sextherapie. Ich hatte am Donnerstag meine erste Sitzung. Es galt sich erstmal kennen zu lernen. An sich ist mein Therapeut ein ruhiger sympathischer Mensch, allerdings etwas voreingenommen. Das hat fast zur Abbruch der Sitzung meinerseits geführt.
Hintergrund: Ich habe ihm die Chronologie unserer Beziehung erzählt mit Anfangs viel Sex, dann immer weniger, dann Pornos, dann Errektionsprobleme und nun mein Plan.
Leider blieb er thematisch fast nur an den unterschiedlichen Sexbedürfnissen hängen und meinte die sind nicht änderbar und man sollte doch nach Lösungen streben, die beide Partner erfüllen. Er druckste dabei viel herum, meinte aber eine offene Beziehung oder die Trennung. :-( 
Erst am Ende der Stunde hatte ich ihn wieder eingefangen und gebeten meine Unsicherheiten zu therapieren anstatt offene Beziehungen vorzuschlagen (was letztendlich zur Trennung führen würde). Das schien ihm dann auch einzuleuchten. Boah was für ein Schock. In zwei Wochen geht es weiter. Hoffe dann etwas besser und ich hoffe ohne Fehltritte meinerseits. Bitte drückt mir die Daumen.
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