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9 Jahre mitgemacht...
#1
Hallo zusammen

Vor einem halben Jahr habe ich dieses Forum entdeckt und mir, glaube inzwischen, schon fast alle Beiträge durchgelesen...
Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich wirklich das ich alleine bin mit diesem Problem... Ist so schön zu wissen das es nicht so ist (auch wenn es eigentlich wahnsinnig traurig ist)
Ich hab mich nie getraut hier zu schreiben, aber heute! Vielleicht Hilft es mir, tut mir gut, mal alles raus zu lassen.

Nun erstmal zu mir/uns... und Sorry falls es etwas länger wird. Und nochmal Sorry falls es etwas durcheinander wird!
Ich bin 41 Jahre, mein Partner ist 35 Jahre.
Wir sind seit 11 Jahren ein Paar, ich habe 2 Kinder mit in die Beziehung gebracht. Sie waren damals 2 und 5 Jahre.  Wir hatten anfangs eine Fernbeziehung da er in einer anderen Stadt studiert hat. Dann ist er vor ca. 9 Jahren zu uns gezogen. Kurz danach ist glaube ich der ganze Scheiss durch einen wirklich dummen Zufall aufgeflogen. Da ist meine Welt zerbrochen.  

Wir haben uns anfangs nur am Wochenende oder in den Ferien gesehen. Mit dem Sex hat es überhaupt nicht geklappt, da er keinen hochbekommen hat, ich dachte damals, das er einfach nervös ist. Irgendwann klappte es dann und es war wirklich toll. 

Dann hatte er immer öfter einen "Hänger" schuld war natürlich immer ich. Was ich mir alles anhören musste... aber das scheint ja bei all "diesen Männern" der Fall zu sein. Was soll ich sagen, heute denke ich mir, wie dumm und naiv ich war!
 Ich habe all die Jahre alles hingenommen, seine vollgew... Socken und Shorts gewaschen, ihn dabei erwischt, seine USB-Sticks gefunden, die Verläufe gesehen, die Bilder und Videos, Pornospiele usw. 
Immer wieder bin ich dann ausgeflippt, es war für 1-2 Wochen alles kacke, bis ich es wieder verdrängt habe und alles wieder gut war. 
Das ich dabei kaputt gegangen bin, ist mir tatsächlich erst vor einem halben Jahr bewusst geworden. Abgesehen davon das ich überhaupt gar kein Selbstbewusstsein mehr habe, wirklich nichts mehr. Obwohl ich für mein alter noch ganz gut aussehe :-)
Ich war Jahrelang im Sommer nicht Schwimmen mit ihm und den Kindern, weil ich mich hässlich Gefühlt habe. Jedesmal wenn im Fernsehen eine Frau in wenig Kleidung zu sehen ist, zieht sich bei mir alles zusammen. Im Sommer hasse ich einfach alle Frauen die kurze Kleidung tragen, jedesmal wenn wir zusammen ausgehen achte ich darauf wen er anschaut, gucke wen er geiler als mich findet (wahrscheinlich jede,denk ich mir dann) Ich untersuche seine Wäsche bevor ich sie Wasche, nach Spuren, Untersuche seine sachen, die halbe Wohnung nach hinweisen, das ist inzwischen ganz schön krank, mit so nem scheiß verbringe ich meine freien Tage. So traurig!
Aber trotzdem: ich liebe diesen Mann wirklich über alles, und tatsächlich glaube ich auch (eigentlich) das er mich auch wirklich liebt. Wir passen unglaublich gut zusammen, nie gesucht und trotzdem zueinander gefunden.
Ich war früher,bis ich 24 war, jahrelang selber Süchtig (Kokain) hab es irgendwann geschafft und bin bis heute clean, von daher habe ich vielleicht ein wenig Verständnis für eine Sucht. habe ich mir immer eingeredet...

Vor einem halben Jahr dann für mich das große erwachen:
Er hatte sich verändert, hat hier nur noch alle angeschnauzt (er war früher der ruhigste und gelassenste Mensch, den ich kannte) meine Kinder (beides Mädchen in der Pubertät) haben sich zurückgezogen, mich gefragt was mit ihm los ist, wir alle haben versucht uns von ihm fernzuhalten. Er ist fast jede Nacht, wenn ich eingeschlafen bin, auf die Couch gegangen und hat dort geschlafen.   Ich hatte mir auch Gedanken gemacht, dachte er hat eine Affäre... wie dumm von mir!!!
Ich hatte inzwischen ein Akoholproblem, so habe ich es scheinbar geschafft alles zu verdrängen, war bei einer Beratungsstelle für Süchtige, saß da, erzählte, und mir wurde bewusst das nicht ich das Problem bin, sondern ER!!
 Sex hatten wir übrigens, wenn überhaupt, nur noch einmal im Monat. Immer nach dem gleichen Schema: Er nimmt eine Pille, wir machen rum, er macht es sich "heimlich" nebenbei selber, sonst würde er keinen Steifen kriegen, und dann haben wir "sex" ich hab natürlich immer gemerkt das er nur noch einen harten bekommt wenn er es sich selber macht, das er nie mit "mir" Sex macht,hab es aber irgendwie hingenommen... besser als gar nicht, dachte ich mir wohl. Ganz schön dumm von mir! Ansonsten hatte er immer eine menge ausreden auf lager warum er keine lust auf sex hat! Und ich bin immer mehr kaputt gegangen, denn ich möchte sex, ich hätte so gerne das Gefühl von meinem Partner begehrt zu werden! Er hatte dabei auch so gut wie nie einen Samenerguss, ist das normal bei Männern mit diesem Problem?

Dann kam eins zum anderen, ich hatte ein (typisches) Bauchgefühl, hab in seinem Rucksack einen Stick gefunden, mir den angeschaut, und mir ist es endlich wirklich bewusst geworden... es ist seine Pornosucht die mich zerstört! Mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen...all die Jahre..all die Verletzungen..die ich einfach verdrängt habe...in Alkohol ertrunken habe....ich hab es nie mit "seinem Problem" in Verbindung gebracht... aber ja, so habe ich es scheinbar geschafft es all die Jahre auszuhalten! 9 Jahre, Wahnsinn wie naiv und dumm ich sein kann! Da hab ich auch gesehen das er es im Büro auf Arbeit macht, nicht nur heimlich hier zuhause.
Dann habe ich ihm diesen Stick auf den Schoß geworfen und gesagt, das wars, ich kann und will nicht mehr, ich gehe kaputt und kann nicht mehr. ich möchte das er auszieht, einfach das er geht.
Wir haben uns unterhalten, ich habe all meine Gefühle rausgelassen (das erste Mal so richtig und ehrlich) er hat geweint,ich hab geweint.
Natürlich habe ich ihm wieder einmal eine chance gegeben! Ich hab ihm bis ende des Jahres Zeit gegeben, um mir zu beweisen das er es wirklich durchzieht. Aber dieses mal kann ich es nicht verdrängen, es vergeht kein einziger Tag an dem ich nicht darüber nachdenke. Sonst habe ich es immer geschafft alles zu verdrängen.
Er weiß auch das er mir sagen kann wenn er einen rückfall hatte, sogar das würde ich verstehen, aber ich möchte das er ehrlich zu mir ist, keine lügen mehr!!
Laut ihm hatte er bis heute keinen Rückfall, ihm ist erst jetzt bewusst geworden wie sehr er das alles hier aufs spiel setzt, möchte mich nicht verlieren, sagt das ihm dieses Ultimatum die Augen geöffnet hat.
Er braucht für seine Arbeit tatsächlich sein Handy und den Laptop. Ich darf alles täglich Untersuchen wenn ich möchte, da hat er überhaupt kein Problem mit. Er weiß das ich auf seinem Laptop alles sehen kann (mit einem Programm, wo man gelöschte Bilder wiederherstellen kann)
Das habe ich letzte Woche überprüft, natürlich ein gelöschtes Pornospiel gefunden, er erzählt mir das er es vor 2 Wochen in seinem Laptop gefunden hat und gelöscht hat... Kein plan was ich glauben soll :-(

Ansonsten hat er sich verändert, ist wieder "netter" zu uns allen, umarmt mich öfter mal, kuschelt zum einschlafen,hilft mir ab und an freiwillig im Haushalt.  Allerdings klappt es mit dem sex überhaupt nicht. da passiert nichts bei ihm, nur halbe sachen, wir reden auch ab und an offen darüber, er fühlt sich, wegen der Frist, unter druck gesetzt, hat jedes Mal wenn wir einen versuch starten, angst zu versagen, mich zu verlieren. Meistens starte ich den versuch, aber ich wünschte mir das da von ihm etwas mehr kommen würde. Hab ich ihn wirklich zu sehr unter Druck gesetzt?
Ich kann ihm irgendwie nichts glauben, es gibt momente da klappt es, aber meistens denke ich das er mich nur anlügt.
Wird das jemals besser? Hat jemand von euch irgendwann wieder glauben/vertrauen können? 
Wenn ich kleine Flecken in seiner Unterhose sehe, denke ich jedesmal, er hat es wieder getan, ich hab das Gefühl das sich meine Gedanken im Kreis drehen. Wurde es bei euch irgendwann besser?

So, das war jetzt ne ganze menge auf einmal, und irgendwie trotzdem noch nicht einmal die hälfte meiner gedanken/ unserer "Geschichte"
Ich hoffe das es nicht allzu durcheinander geschrieben ist! Aber es hat schon jetzt so gut getan mal "die Hälfte meiner Gedanken" rauszulassen!

Dankeschön fürs Lesen und ich wünsche euch allen ganz viel Kraft!!  Heart
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#2
Libido und die Erektionsstörungen können schon länger dauern. Es wird von Neustart von 90- 120 Tagen gesprochen.

Danke das du für ihn da bis. Er kann sich glücklich schätzen.
Falls mich wer erkennt.
Ich bin auf dem Weg der Besserung
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#3
Hallo Icke81.
Ich finde es sinnvoll, dass du das nicht mehr verdrängen möchtest bzw. kannst. Denn wenn das so wäre, dann würdet ihr dieses Spiel immer weiter spielen. Ihm muss der Ernst der Lage klar sein. Dazu zählt auch, dass du das umsetzt was Du androhst und auch nur mit dem drohst was du bereit bist umzusetzen. Leere oder übertriebene Drohungen gehen meistens nach hinten los und verlängern das Leid.

Was ich ebenfalls gut finde ist, dass Du bereit bist Ausrutscher zu verzeihen. Es sollten aber auch nur Ausrutscher sein. Ich hatte auch mit dem einem oder anderen Ausrutscher zu tun und wäre froh, wenn meine Partnerin deswegen nicht sofort abhaut.

Grundsätzlich: Euer Sex wird besser werden, wenn er lang genug verzichtet. Am besten nicht nur auf Pornos, sondern auch auf Masturbation. Das Weglassen von Masturbation beschleunigte bei mir die Besserung und einige erfahrenere Männer aus dem Forum schreiben das auch immer wieder.
Wie lange das dauert, hängt in der Regel von den vorherigen Gewohnheiten ab und sicherlich auch von dem Alter und seinem Gesundheitszustand. Junge gesunde Männer, die das nicht krass betriebenen haben, sind oftmals nach den 30 Tagen Abstinenz halbwegs wieder "zu gebrauchen". Ältere Männer die Pornos und Masturbation länger und exzessiver betrieben haben brauchen wahrscheinlich länger. Die Palette an Kombinationen ist vielfältig.
Ich selbst bin Mitte Vierzig und "Gewohnheitswichser" (gewesen), d.h. ich habe ca. 5x die Woche konsumiert und masturbiert (zum Befriedigung, Stressabbau, Einschlaghilfe etc.). Ich konnte nach ca. 2 Monaten Entzug wieder langsam normalen Sex haben und dabei kommen. Aber gerade in Phasen der Erregung fällt mir der Verzicht immer noch sehr schwer.

Ich selbst merke auch wie wichtig es ist, dass man es selbst will damit aufzuhören. Der Druck von außen allein würde nicht helfen. Deshalb ist auch Ehrlichkeit von deinem Partner wichtig. Menschen, egal ob Mann oder Frau, finden immer Wege um die Sucht zu verstecken. USB-Sticks, andere PC's oder ein Zweithandy sind heut zu Tage keine unerschwinglichen Gegenstände mehr...

Ich hoffe dein Partner meint es ernst und wenn er es ernst meint, dann hab noch etwas Geduld mit ihm.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall alles Gute.
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#4
Liebe @Icke, willkommen. Stark, dass Du Deine/Eure Leidensgeschichte erzählst. Ich weiß nur zu gut, wie erleichternd es sein kann, das endlich mal rauszulsssen, weil man oft damit allein dasteht.

@Benutzer5090: Sehr treffend in Worte gefasst!

@Icke: Ich finde auch, dass Dein Mann eine Chance verdient hat. Seine Reaktion auf Dein Ultimatum wirkt aufrichtig! Aber Vorsicht! Der Süchtige meint es in diesen Momenten zwar tatsächlich ernst, aber unterschätze nicht die Macht einer Sucht!

Es wird womöglich Rückfälle geben. Wichtig ist wie er damit umgeht und was Du noch aushalten kannst. Denn Du bist nicht verpflichtet, ihn zu retten, schon gar nicht, wenn er nicht gerettet werden will! Absolute Ehrlichkeit ist jetzt das Wichtigste und dass er dran bleibt, wenn nötig, mit professioneller Hilfe.

Du hast schon Spuren davongetragen. Hält er immer wieder dagegen, überlege genau, ob Du es schaffst, womöglich Jahre zu investieren, bis er vielleicht den Absprung schafft. Es gibt sowohl solche und solche Erfahrungsberichte, selbst von denen, die selbst auf die Problematik gekommen sind und aus eigenen Stücken die Veränderung wollten. Diese Sucht ist eine der schwersten überhaupt, weil sie emotional abhängig macht und sich je nach Dauer und Schwere durch sämtliche Lebensbereiche ziehen kann.

Geht er beherzte Schritte, darfst Du ihn unterstützen, sofern Du die Kraft dazu hast. Hast Du sie nicht, ist es Dein Gutes Recht, zu gehen. Du musst auch auf Dich schauen!

Wichtig ist, dass er dran bleibt, Dir zuhört und sich bemüht auch was die Nähe zu Dir betrifft. Sträubt er sich dauerhaft dagegen und spricht nicht darüber, sucht sich dann keine Hilfe und zieht sich weiter zurück, wirst Du nicht heilen können. In dem Fall ist die Sucht nur die Spitze des Eisbergs und gravierende, tieferliegende Ursachen liegen der Sucht zugrunde, an denen Du Dir die Zähne ausreißen wirst.

Also unbedingt Vorsicht! Solange er mit Dir ist, trotz Auf und Ab, ist das normal und hat Heilungspotential. Sprichst Du aber dauerhaft gegen Wände und tut sich nichts in Deine Richtung, geh!

Ich habe von genügend Frauen gelesen, die psychologische Hilfe brauchten, obwohl der Mann einsichtig war und sich redlich bemüht hat. Aber noch öfter habe ich von Frauen gelesen, die alles gegeben haben und deren Männer weiterhin gelogen und betrogen haben und nichts weiter zu tun hatten, als die Frau eiskalt zu ignorieren, ihnen sämtliche Nähe entzogen haben, die Schuld der Frau zuschoben und immer wieder alles aufs Spiel setzten.

Ich habe es erlebt, über Jahre und wünsche es KEINEM, egal wieviel Verständnis ich für diese Sucht habe, weil ich weiß, wie leicht man ihr verfallen kann.

Alles Liebe

Geduldige
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#5
Liebe Icke, herzlich willkommen und danke für Deinen Beitrag.

Selten konnte ich mich so gut identifizieren wie in Deiner Geschichte…bin 46, auch ich hatte/habe schon lange Suchtprobleme, in meiner Jugend waren auch harte Drogen dabei, nun sind es Alkohol und Tabletten, ich versuch seit 4 Monaten trocken zu bleiben und bin grad dabei die Tabletten auszuschleichen…gelingt teilweise… eine Sucht ist ein ewig verwundbarer Punkt.
Sie lauert um die Ecke und es ist nur ein Sekundenbruchteil, wenn man im Supermarkt entscheidet, eine Flasche Schnaps zu kaufen statt ein Stück Filet, und ich glaube dass für unsere Männer es genauso ist, ein Sekundenbruchteil zu entscheiden eine Porno-Seite aufzurufen.
Wenn der Jieper ins Hirn schießt, weiß man bereits im Auto, vor dem Einkaufen: Heute nehm ich mal wieder ne Flasche Schnaps…
Auch ich, da ich weiß, wie ein Süchtiger denkt und handelt, habe viel Verständnis für die Porno-Sucht meines Partners aufgebracht und ihm unendlich viele Chancen gegeben…
Ich bin vor 3 Jahren seiner Sucht dahintergekommen, aber es geht bereits seit mindestens 6 Jahren… ich hatte bloß ZUVIEL Vertrauen, um es früher zu checken... und habe vieles einfach nur verdrängt.

In den letzten 6 Jahren hatten wir 5-mal so was wie extra-miserablen Sex, wegen seiner Potenzprobleme…
Nach meiner Entdeckung war er zwar anfänglich einsichtig, aber ist immer wieder zurückgerutscht, hat eigentlich nicht einmal einen halbherzigen Versuch unternommen, einen Reboot zu machen. Seit über einem Jahr nun, fehlt ihm auch jegliche Einsicht, er streitet sogar das OFFENSICHTLICHE ab und gibt immer mir die Schuld an Allem.

In den letzten 3 Jahren bin ich auch daran kaputtgegangen, habe meinen Job verloren, weil ich einfach zu viel trank, um meinen Schmerz runterzuspülen… kombiniert mit Psychopharmaka wurde ich zu einem Wrack, hatte auch einige ziemlich heruntergerissene und gefährliche „Aussetzer“.
Der Kontrollwahn hatte mich im Griff und immer dann, wenn ich etwas auch nur ansatzweise Verdächtiges in seinem Handy gefunden habe, ist meine Fantasie mit mir durchgegangen und eine unbändige Wut in mir hochgekommen die mich aufgefressen hat. Wie ein Tumor der ständig wiederkommt.

Zum Thema Vertrauen: wenn es einmal kaputt ist, wird es wahnsinnig schwierig es wieder herzustellen. Wenn dann noch mehrmalige bzw. dauerhafte Vertrauensbrüche, leere Versprechen, Lügen und Heimlich-Tuereien hinzukommen, schwindet es nach und nach gänzlich.
Es ist wie bei einer zarten Porzellanvase: vielleicht kann man sie kleben, wenn sie einmal heruntergefallen ist, man wird aber immer sehen, dass sie geklebt wurde.
Je öfter sie runterfällt desto schwieriger wird es, sie zu reparieren. Irgendwann kann man sie nicht mehr kleben…

Wie du es beschrieben hast… dass man sich hässlich fühlt, wenn man immer wieder mit knackigen Porno-Darstellerinnen verglichen und mithalten muss und spöttisch-abfällig angegrinst wird… obwohl man in den Spiegel schaut und eine Frau sieht, die ganz und gar nicht schlecht aussieht… aber Selbstbewusstsein und Ausstrahlung gehen verloren.
Das Schlimmste für mich waren noch nicht einmal die Pornos, sondern die Live-Sex-Chats, einschlägige Dating-Seiten und Videoanrufe, die ich in seinem Handy gefunden habe. Für mich war es Betrug, auch wenn es immer „nur“ digital abgelaufen ist, aber seine intimsten und persönlichsten Dinge hat er mit fremden Frauen im Netz geteilt und mich davon VOLLKOMMEN ausgeschlossen.
Und wie er mir selbst gestanden hat, waren es nicht immer nur Sex-Chats sondern schon regelrechtes flirten und Neugierde, andere Frauen „kennenzulernen“, ja einmal hatte er sich sogar „ein wenig verknallt“ weil er mit der Frau so gut „reden“ konnte…

Also hat er sich von mir abgewandt und das muss ich einfach akzeptieren und Schluss machen, auch wenn er nicht will. Er möchte lieber mit einem Fuß in 2 Schuhen stehen: Wahrscheinlich bedeute ICH SICHERHEIT… alle anderen kann man mit einem Klick wieder wegmachen.

Wie Geduldige sehr treffend geschrieben hat: ich gehöre zu jenen Frauen, die jetzt definitiv aufgegeben haben. Ich habe kein Verständnis mehr, zu lange habe ich gewartete und gehofft und zu oft wurde ich enttäuscht.
Ich richte den Fokus gerade nur mehr auf mich selbst, denn ich will nicht daran zugrunde gehen.
Am 6 Januar habe ich ihm das definitve „Aus“ gegeben, obwohl wir noch weiterhin (momentan) aus finanziellen Gründen zusammen wohnen… jeder hat aber sein Zimmer und wir haben Regeln aufgestellt für ein ziviles getrenntes Zusammenleben… Es klappt eigentlich ganz gut…
Ich habe den Kontroll-Filter von seinem Handy genommen, obwohl es mich immer noch juckt zu kontrollieren, aber ich werde nichts mehr finden weil er Meister im „Verstecken“ geworden ist… besser so, ich will nicht mehr wissen was er tut!

Und ich bin aktiv geworden… dieses Wochenende treffe ich mich persönlich mit meinem ersten „Match“: Ein netter Kerl der sich um dieses Treffen WIRKLICH bemüht hat und aufrichtiges Interesse zeigt. Es tröstet meine verletzte Seele… mein Partner hat mich einfach weggeworfen… doch anscheinend bin ich doch nicht ganz zum Wegwerfen!!

Und DU ganz bestimmt auch nicht!!

Du sagst, Du liebst diesen Mann wirklich.
Ich habe mich angefangen zu fragen, WIE man einen Mann noch lieben kann, nach alldem was er mir angetan hat: weggeworfen, belogen, betrogen, hintergangen, verarscht, beschuldigt und mit den Masken der Niedertracht fertiggemacht.
Wenn ich einen Menschen liebe, will ich ihn nicht verlieren und werde alles tun, damit dies nicht durch mein Fehlverhalten geschehen könnte. Ich respektiere die Menschen, die ich liebe.
Was mein Partner mir bewiesen hat, ist das er mich NICHT ein kleines bisschen liebt. Ansonsten wäre er niemals diesen Weg so weit gegangen und hätte mich so verletzt oder er hätte zumindest versucht, einen Ausweg zu finden.
Ich habe ihm öfters ein Ultimatum gestellt, ich habe auch 1 Monat echt Schluss gemacht und ihn mal zur Distanzierung aus der Wohnung geworfen. Er wusste, was auf dem Spiel steht… und hat trotzdem weitergemacht.

Ich sehe keinen Sinn mehr, ihm als Partner noch eine Chance zu geben. Davon hatte er mehr als genug, es hat sich nichts geändert und es wird sich auch nichts mehr ändern… und WENN dieses Wunder geschehen sollte, wird diese Beziehung für immer belastet bleiben…
Jedes Mal, wenn sein Handy auch nur wegen dem Wetter „Pieps“ macht oder vibriert, dann kommt dieser ganze Mist wieder in mir hoch und ich kann nichts dagegen tun…

Ich glaube, keiner kann Dir sagen, ob du richtig oder falsch handelst, Chancen zu geben. Eine zweite Chance sollte jeder haben… ein Süchtiger vielleicht auch eine dritte…
Aber irgendwann, wenn man sie nicht mehr zählen kann und immer wieder nur unter der Enttäuschung leidet, dann ist es vielleicht besser zu sagen: „Hat keinen Sinn mehr“ und man muss eine Tür hinter sich schließen, damit man nicht zugrunde geht.
Nur Du liebe Icke kannst wissen, ob und wann dieser Zeitpunkt gekommen ist…

Ich wünsche Dir von Ganzen Herzen, dass Dein Partner die Kurve kriegt und dass ihr es beide irgendwann vergessen könnt…aber 9 Jahre sind eine heftig lange Zeit… Manchmal können Krisen auch positiv enden: wenn man sie gemeinsam übersteht, ist man anschließend noch mehr zusammengeschweißt.

Es grüßt Dich mit einer festen Umarmung
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