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Der neue
#1
Hey. 
Ich bin Norman und 32 Jahre alt. 
Ich habe mich hier angemeldet da ich leider in der Vergangenheit immer wieder feststellen musste, dass mein Pornokonsum kritisch wird. 
Ich konsumiere mindestens einmal am Tag und das Material welches ich konsumiere wird leider immer härter. 
Mittlerweile geht dieses auch in den illegalen Bereich und da ist bei mir jetzt auch eine Grenze überschritten. Der Sex mit meiner Frau ist ganz ok und er erregt mich auch noch (wenn auch nicht so wie früher) und ich möchte daher jetzt die Reißleine ziehen damit das nicht auch noch den Bach runter geht. 

Ich war früher immer sehr gesellig aber habe inzwischen eine regelrechte Sozialphobie entwickelt. Auch schließe ich nicht aus, dass ich unter Depressionen leide. Bisher gab es da für mich keinen Zusammenhang jedoch habe ich mich nach intensiven Recherchen zum Thema, damit angefunden das es vermutlich doch genau daher rührt. 
Ich habe leider kaum Freunde und selbst gemütlich Grillabende bei Bekannten oder Familie sind für mich mittlerweile ein Graus. Das wäre früher nie denkbar gewesen. 
Es ist nicht so das ich bei solchen Treffen dann ständig an Pornos denke oder so aber ich fühle mich einfach unwohl und empfinde es als anstrengend.  
Am liebsten würde ich mich abschotten von allem und jedem. 

Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und ich werde bestimmt noch viel im Forum lesen und stöbern. 

Meine Frau weiß nichts davon und es ist mir auch sehr unangenehm. Ich hoffe irgendwie ohne Therapie davon weg zu kommen. Drückt mir die Daumen. Ich freue mich über einen netten Austausch mit Menschen denen es vielleicht ähnlich geht.
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#2
Lieber @Norman,

da Dir noch niemand geschrieben hat, heiße ich Dich mal willkommen und lasse ein paar Zeilen da.

Nicht selten geht die Sucht mit einer Depression einher. In manchen Fällen war sie vorher schon da. Meistens aber ist sie eine der Folgen, auch Deine genannte Sozialphobie. Was vorher noch nicht da war, wird durch die Sucht begünstigt oder ausgelöst, was schon da war, definitiv verstärkt und aufrecht erhalten.

Du bist damit auch nicht allein. Hier im Forum gibt es Männer mit den gleichen Problemen in unterschiedlicher Ausprägung.

Zur Phobie wäre noch zu sagen, dass es bei Dir auch andere Gründe als eine Phobie sein könnten. Es kam nicht deutlich rüber, ob Du Angst vor sozialen Kontakten hast oder sie Dich nur anöden, anstrengen und nerven. Phobie = Angst. Das heißt, emotional ist es ganz gut zu unterscheiden, ob eine Angst vor etwas vorliegt, oder man es einfach nicht (mehr) mag und sich deshalb davor drücken will.

Ich schreibe das deshalb, weil eine weitere Folge der Sucht die ist, dass man weniger bis keine Freude mehr an verschiedenen Dingen hat, die man vor der Sucht durchaus mochte. Das kann soweit gehen, dass einem irgendwann gar nichts mehr so richtig Freude macht, weil das Gehirn da viel weniger Dopamin erhält als beim Porno.

Man stumpft irgendwann immer mehr ab.

Gut ist, dass Du den Sex mit Deiner Frau noch immer magst. Da solltest Du auch weiterhin dranbleiben, aus vielerlei Gründen. Ist der nämlich erstmal zum Erliegen gekommen, wird es wahnsinnig schwer, wieder zurückzufinden. Dazu kommt, dass Deine Frau dadurch hellhörig werden könnte und skeptisch wird.

Lies Dich am besten hier durch einige Tagebücher. Vielleicht erkennst Du Dich hier und da wieder. Oft ähneln sich die Geschichten ja.

Der Weg aus der Sucht ist letztendlich individuell, außer dem Verzicht auf das Suchtmaterial. Es ist meist ein Prozess, an dem immer wieder aufs Neue gefeilt werden muss. Es ist eine Veränderung, die oft mehrere Bereiche im Leben betrifft, je nachdem, wie lange Du schon süchtig bist. Denn die Sucht verändert den Menschen.

Vielleicht fängst Du damit an, Dich zu erinnern, was vorher war und wie es war, was dann passiert ist... Vielleicht liegt da schon der Schlüssel zur Ursache. Denn auch das gehört dazu, und nichts anderes würde u. a. ein Therapeut tun.

Versuche auch, genau darauf zu achten, was vor und nach einem evtl. Rückfall mit Dir passiert. Was können Auslöser gewesen sein? Wie hast Du Dich gefühlt?

Ich wünsche Dir alles Glück für Deinen Weg.

Geduldige
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#3
Besten Dank für die netten Worte. Tatsächlich erkenne ich mich in vielen Dingen wieder. Vielleicht war das mit der „Phobie“ etwas falsch ausgedrückt. Bei mir ist es keine Angst vor sozialen Kontakten sonder eher die von dir angeführte Lustlosigkeit. Ich habe einfach keine Lust. Es langweilt mich und ich merke, dass ich viele Sachen auf die Goldwaage lege bei Gesprächen. Das habe ich früher nie gemacht. 
Auch streite ich mich oft. Früher war ich absolut harmoniebedürftig. Davon ist nicht mehr viel über. Ich habe oft das Gefühl von völliger Gleichgültigkeit. 

Ich arbeite daran und hoffe das beste. Nochmals vielen Dank.
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