Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Auf gehts!!!!
#1
Hallo zusammen.

Ich probiers jetzt auch mal mit dem Tagebuch hier. Heute ist mein 2. Tag in der Rebootphase. Ich hatte gerade am Sonntag meinen ich weiß nicht wievielten Rückfall nach 14 Tagen Abstinenz.

Kurz zu mir. Ich bin jetzt 34 Jahre alt und konsumiere seit ich ungefähr 16 Jahre alt bin regelmässig (mit vereinzelten kurzen Pausen) exzessiv Pronos. Ich rede hier von Stundenlangen Pornosessions alleine zuhause. Das hat über Jahre natürlich großen psychischen Schaden bei mir angerichtet. Sich isolieren, geringes Selbswertgefühl, Konzentrationsschwierigkeiten, Motivationslos, Probleme im Umgang mit Frauen usw. Jedoch die Einsicht das ich ein Problem mit Pornos habe, ist wie bei vielen anderen sehr spät gekommen. Der ausschlaggebende Punkt bei mir war die erektile Dysfunktion. Ich konnte es am Anfang gar nicht verstehen. Sex hat bei mir bis dahin immer super funktioniert. Und wie fühlt man sich wenn man im Bett mit einer Frau liegt und keine Erektion mehr bekommt? Auf jeden Fall habe ich dann angefangen im Internet zu recherchieren was die Ursache für das Problem sein könnte. Es ging nicht lange und ich war auf der richtigen Fährte. Ich bin dann irgendwann ich glaube letztes Jahr im Dezember auf diese Seite gestossen und habe über den Reboot das 1. Mal gelesen. Ich wusste natürlich zu diesem Zeitpunkt das ich Pornosüchtig bin und viele der Folgen dieser Sucht bereits deutlich spürte. Darum war ich natürlich ziemlich motiviert diesen Reboot durchzustehen und all das schlechte was diese Sucht anrichtet entgültig loszuwerden. Ich habe seitdem viele male mit dem Reboot begonnen und hatte ebenso viele Rückfälle. Das längste waren 52 Tage. Nach dieser für mich längsten Pornofreien Zeit hat sich ein riesen Erfolg eingestellt. Das Problem mit der erektilen Dysfunktion ist überwunden. Das liegt sicher daran das ich nach meinen Rückfällen relativ schnell wieder mit dem Reboot angefangen habe. Die seelischen Probleme jedoch spürt man nach jedem Rückfall immer wieder aufs neue und wie ich finde immer stärker. Das ist ein grober Überblick von meinem bisherigen Leidensweg bis jetzt.

Ich habe noch nicht aufgegeben. Ich habe bereits Blut geleckt. Jeder der für eine Weile abstinent war weiß was ich meine. Und ich möchte das unbedingt erreichen.

In diesem Sinne. Hallo an alle Leidgenossen in diesem Forum. Auf gehts!!!!
Zitieren
#2
Hallo Tobias!!
Willkommen an Bord! Sich mitzuteilen ist immer gut. Das Schreiben kann schon sehr helfen.
Hooya! Auf in den Kampf!
Zitieren
#3
Hallo und herzlich willkommen. :-)

Die Wurzeln der Gewohnheiten lassen sich nach sovielen Jahren nicht so einfach ausreißen, denn sie sind schon sehr stark geworden und im Unterbewusstsein verankert. Das muss dir als erstes bewusst werden. Leg dir am besten einen Block und Stift in greifbare Nähe und immer, wenn deine Gedanken zu Pornos wandern und Du den Drang danach verspürst, schreibe dir auf, was vermutlich der Auslöser (Trigger) dafür war. Versuche auch, Argumente für Pornos und vor allem stärkere Argurente gegen Pornos aufzuschreiben und diese Liste nach und nach zu ergänzen. Dann hast Du, wenn die Sucht dich wieder zu überlisten versucht, stärkere Argumente dagegen. Das klingt jetzt evtl. kompliziert und aufwändig, ist es aber nicht und hilft ungemein in "dunklen" Zeiten zu bestehen. Fange evtl. mit dem kalten Duschen an. Das stärkt die Willenskraft ungemein und auch das Imunsystem. Außerdem hilft es, gegen die eigene "Geilheit". Einfach am Anfang mit Wechselduschen anfangen, also 15 Sek. heiß duschen und dann 15 Sek. auf eiskalt stellen, dann wiedr 15 Sek. auf heiß und dann wieder 15 Sek. auf kalt. Die letzte Dusche sollte die kalte Dusche sein.

Ich wünsche Dir viel Stärke und Kraft auf deinem neuen Weg in ein glücklicheres und stärkeres Leben. Dieses Ziel ist einfacher zu erreichen, als Du es dir jetzt möglicherweise vorstellst. Akzeptiere einfach deine Sucht und wenn wenn Sie zu dir kommt, öffne dein Herz und heiße sie willkommen und lade sie zum verweilen ein. Dann verschwindet sie irgendwann von alleine. Wenn du zu stark dagegen ankämpfst, wird sie nur noch stärker und du kannst an nichts anderes mehr denken. Der Mensch tickt leider so. ;-)
Zitieren
#4
Erstmal danke für den mentalen Beistand. Und ich hoffe bei Gelegenheit auch von mir etwas zurückzugeben. Die Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen (das mit dem Duschen habe ich bereits probiert). Ich habe auch bereits angefangen mir meine eigenen Notizen zu machen obwohl ich das momentan auch etwas schleifen lasse. Was mir auch sehr hilft ist Sport und Lesen.

Heute wieder mal einen Tag 3 nahezu überstanden. Der Tag ist bis jetzt relativ gut verlaufen. Bis 20:00 gearbeitet. Da war nicht viel Zeit für blöde Gedanken. Jetzt zuhause angekommen spüre ich keinen Drang nach Pornos. Das hat wahrscheinlich noch Zeit bis zum Wochenende. Auf jeden Fall bin ich zufrieden. Step by step.

Ich sehe schon meine literarischen Ergüsse sind heute ebenfalls mangelhaft.

In diesem falle wünsche ich allen eine abstinente Nacht.
Zitieren
#5
Tag 8



Wochenende knapp am Rückfall vorbeigeschremmt.


Montag bis Freitag ist mehr oder weniger ohne große Zwischenfälle verlaufen. Ich habe kaum an Pornos gedacht und daher bin ich auch nicht in Versuchung gekommen mich meiner Sucht hinzugeben.

Bis dann das Wochenende kam. Ich habe meinem Bruder am Freitagabend noch beim Umzug geholfen. Er hat mich danach nach Hause gefahren und wollte mir zum Dank noch was zum Rauchen mitgeben. Ich hab zuerst nein gesagt, denn ich weiß ganz genau aus eigener Erfahrung was das Zeug in Hinsicht auf meine Pornosucht bewirkt. Es war jedoch kein überzeugendes Nein. Beim 2. nachfragen hab ich es sogleich angenommen und bin in meiner Wohnung verschwunden. Ich weiß nicht was ihr für Erfahrungen bezüglich Gras rauchen und Pornos habt. Bei mir wächst das Verlangen danach auf jeden Fall unglaublich an. Und die Selbstdisziplin sinkt. Ähnlich wie bei Alkohol. Nichtsdestotrotz ist Freitagabend und der ganze Samstag noch relativ glimpflich verlaufen. Sonntag leider nicht. Gegen Abend ist das Bedürfnis nach Pornos so groß geworden das ich fast nachgegeben hätte. Ich habe die Begriffe sogar schon gegoogelt und mir die Bilder oder Videos im Kopf vorgestellt. Dann fängt dein Unterbewusstsein an dich auszutricksen. Das Unterbewusstsein versucht dich davon zu überzeugen das Pornos schauen super wäre jetzt. Und es wäre auch super oder würde sich super anfühlen. Jedenfalls versuche ich mir das einzureden. Aber wir sind alle bereits eines besseren belehrt worden. Letzten Endes bin ich mit heruntergelassener Hose vor meinem Computer gesessen und habe eine Seite angeklickt von der ich wusste das auf der Homepage noch nichts pornografisches zu sehen war, noch nicht einmal eine nackte Frau. Das ist mir nicht zum 1. Mal passiert. Der innere Kampf wird hier immer größer. Es klingt fast ein bisschen lächerlich, aber die meisten wissen sicher was ich meine. Dein Mauszeiger fährt auf den Link den man anklicken will, hinter dem all das zu sehen ist, nach was einem gelüstet. Ich klicke den Link sogar an, halte jedoch die Maustaste geklickt sodass der Link sich nicht öffnet. Fahre mit dem Mauszeiger vom Link weg und beende den Klick irgendwo am Rand der Seite. Es ist fast eine Art Adrenalinkick. Im Hinterkopf weiß ich genau ich darf nichts anklicken. Ich bin sowieso schon viel zu weit gegangen, obwohl ich noch nichts gesehen habe. Ich wiederhole das idiotische Klickspiel noch ein paarmal bis ich mich aufraffe, die Seite zu schließen und aufzustehen und es einfach zu lassen. An dieser Stelle bin ich schon viele Male gescheitert. Obwohl man genau weiß, dass man das nicht tun darf ist das sich dagegen wehren in dieser Phase so schwierig für mich. Anstatt einfach aufzustehen und sich abzulenken, bleibt man sitzen und treibt das Ganze auf die Spitze indem man sich selber mit solchem Unfug quält.

Im Nachhinein betrachtet kann man diesen Sonntag sicher als Erfolg werten. Jedoch das Bedürfnis nach Pornos hat mich gestern und heute stets begleitet, was sicherlich zu Lasten dieses Sonntags geht.



Ich melde mich wieder. Bis dahin wünsche ich allen das Beste.
Zitieren
#6
Hallo Tobias,

ich kenne diese Spielerei ebenfalls und konnte ihr gestern nicht wiederstehen. Looser!

Du konntest das und deshalb solltest du dir richtig auf die Schultern klopfen. Super gekämpft. Hero. Weiter so
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=5252]

ICH BLEIB STABIL.
Zitieren
#7
Hey jkov.

Danke für das Schulterklopfen. Aber du solltest dich selber nicht runtermachen. Und so schlecht man sich auch fühlt nach dem Rückfall, das wichtigste ist das man es schnell erkennt, und gleich mit dem Reboot weitermacht. Kopf hoch und Brust raus. (ich weiss, ist einfacher gesagt wie getan). Aber so ist es nun mal. Dem Rückfall wird nicht nachgeweint sondern er wird verwendet um daraus zu lernen.
Zitieren
#8
Tag 12

Ich kann mich momentan nicht beschweren. Abgesehen von ein paar holperern auf meinem Weg, habe ich diese Woche gut überstanden. Der Reboot geht bei mir am besten wenn ich beschäftigt bin. Man kommt einfach weniger in Versuchung wenn man sich auf etwas anderes konzentrieren kann. Bei mir ists momentan Sport. Gestern hatten wir von der Arbeit aus noch Oktoberfest und ich habe am Nachmittag schon Bier getrunken. Ich wusste das ich mit dem Feuer spiele, darum bin ich nach der Arbeit schnell nach Hause gefahren, habe mir Isomatte und Schlafsack geholt und bin wieder zurück ins Büro gefahren mit dem Plan dort zu übernachten, was ich dann auch gemacht habe. Der Abend war echt witzig und ich war ziemlich besoffen. Ich denke wenn ich in diesem Zustand nach Hause gekommen wäre hätte es für mich kein Halten mehr gegeben. So habe ich in meinem Büro übernachtet und es sind gar nicht erst irgendwelche Gedanken aufgekommen. Ich musste heute ebenfalls arbeiten was mir sicher entgegengekommen ist. Hatte zwar üble Katerstimmung aber ich war beschäftigt und nicht zuhause. Sitze jetzt grade alleine Zuhause, mental leicht geschwächt würde ich sagen, was bei mir immer gefährlich ist, aber mein Bedürfnis nach Schlaf ist momentan größer als alles andere. Und diesem werde ich jetzt auch nachkommen.

Bis dahin wünsche ich allen alles Gute.
Zitieren
#9
Hi Tobias
Toll wie du reagiert hast und Vorkehrungen getroffen hast. Mach weiter so und powere dich durch.
Lg Tiganti
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=5486]
Zitieren
#10
Das klingt ziemlich gut. Das mit dem Übernachten im Büro finde ich ne geniale Idee. Problem bei mir. Meines ist in meinem Privathaus da könnte ich immer ins Netz. Bei mir sind es nur Geschichten, keine Filme mehr. Diese habe ich alle gelöscht und mein Leblings- P-Buch ( das mich seit 35 Jahren begleitet) habe ich in den Papiermüll getragen. Hat mir gut getan. Wir müssen uns bei jeder Handlung alle gegenseitig motivieren. Dein Beitrag hat mir Mut gemacht.
O.
Ich werde es packen, fühle mich hier gut Cool

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=5733]
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste